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Lot 5000, Auction  119, Oostsanen, Jacob Cornelisz. van, Die Auferstehung Christi

Oostsanen, Jacob Cornelisz. van
Die Auferstehung Christi
Los 5000

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Die Auferstehung Christi.
Holzschnitt. D. 23,4 cm. 1514. Steinbart 31, Hollstein 71 I (von IV), Bleyerveld (New Hollstein) 33 I (von II).

Jacob Cornelisz. van Oostsanen war ein vielseitiger Künstler und Holzschnittmeister, der zu den großen niederländischen Meistern der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zählt. Wenngleich er heute weitgehend unbekannt ist, erwähnte Karel van Mander ihn bereits lobend in seinem Schilder-boeck von 1604. Cornelisz. van Oostsanen erfüllt gewissermaßen eine Art "Scharnierfunktion" zwischen der mittelalterlichen Spätgotik und der frühen Renaissance der Niederlanden. Seine frühesten Gemälde stehen sowohl in der Ikonographie als auch in der Maltechnik noch eindeutig in der spätgotischen Tradition, doch im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts entwickelte er eine persönlichere Bildsprache. Geboren in dem Dorf Oostzaan in Waterland, zwischen Amsterdam und Zaandam, ließ er sich in Amsterdam nieder. Das genaue Jahr seiner Geburt ist nicht bekannt, auch wissen wir nur wenig darüber, wo Jacob Cornelisz. seine Ausbildung erhielt. Es ist jedoch aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten anzunehmen, dass er von der Haarlemer Malerei geprägt wurde. Möglich ist auch, dass er innerhalb der Familie ausgebildet wurde, er muss später eine florierende Werkstatt betrieben haben. Mit Sicherheit wissen wir aber, dass die Holzschnitte der Runden Passion (1511-1514), zu der auch vorliegende Darstellung zählt, von der gleichnamigen Serie Lucas van Leyden von 1509 und natürlich von der Holzschnitt-Passion von Albrecht Dürer von um 1510 unmittelbar beeinflusst wurde.
Frühdruck noch mit der Jahreszahl. Ausgezeichneter Druck mit teils feinem Rändchen um die runde Einfassung, vereinzelt bis auf diese geschnitten. Minimal angestaubt, oben leichte geglättete diagonale Knickspur, rechts zarte Quetschspur, vereinzelt sehr unauffällige Ausbesserungen, dort mit sehr dezenten und äußerst unmerklich gesetzten Federretuschen, sowie einige Federergänzungen in der Einfassung, sonst sehr gut.

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 16, Nr. 4b mit Abb.

Lot 5002, Auction  119, Leyden, Lucas van - nach, Im Wirtshaus oder: Der verlorene Sohn bei den Huren

Leyden, Lucas van - nach
Im Wirtshaus oder: Der verlorene Sohn bei den Huren
Los 5002

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

nach. Im Wirtshaus oder: Der verlorene Sohn bei den Huren. Kupferstich und Radierung. 40,7 x 29,6 cm. "ghedruckt bij Jan Thiel". Hollstein (Thiel) 10, Filedt Kok (New Hollstein) 193, copy a II.

Die frühe, gegenseitige Wiederholung eines anonymen Stechers des bekannten Holzschnitts Lucas van Leydens, von dem nur ein Unikat in Paris erhalten ist, kommt hier mit der Adresse des in Antwerpen tätigen Jan Thiels "ghedruckt bij Jan Tiel". Bislang war überhaupt nur ein weiteres Exemplar dieses zweiten Zustandes (Albertina, Wien) bekannt. Bereits seit der Renaissance waren Bordellszenen wie diese beliebte Illustrationen des Gleichnisses vom verlorenen Sohn in zeitgenössischem Gewand. Während der verlorene Sohn sein Geld für Frauen und Wein verschwendet, gemahnt der Narr mit moralisierendem Untertönen: „wacht hoet varen sal“. Die Parabel des verlorenen Sohnes findet ihr alter ego auch in der Figur von Sorgeloos, einer literarischen Figur des 16. Jahrhunderts.
Ganz ausgezeichneter, meist prägnanter, lediglich in einigen Stellen minimal ungleichmäßiger Druck mit teils schönem Grat und vereinzelten Wischspuren, bis an die Einfassungslinie geschnitten, teils minimal knapp. Verso leichte horizontale Mittelfalte, dessen ehemals gesprungenes Ende links ausgebessert, einzelne winzige Randläsuren, dort sowie in den unteren Eckenspitzen verso teils ausgebessert, verso eine geglättete diagonale Knickspur, sonst sehr schön. Sehr selten.

Lot 5003, Auction  119, Vellert, Dirk, Der hl. Lukas malt die Jungfrau

Vellert, Dirk
Der hl. Lukas malt die Jungfrau
Los 5003

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.640€ (US$ 14,667)

Details

Der hl. Lukas malt die Jungfrau.
Kupferstich. 16,9 x 12 cm. 1526. B. 9, Hollstein 9. Wz. Bekrönte Kanne mit aufgesetztem Vierblatt.

Erst Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde das Monogramm DV dem Glasmaler und Kupferstecher Dirk Vellert zugewiesen. Inspiriert von einem Besuch Albrecht Dürers in Antwerpen, begann Vellert 1521 sich als Kupferstecher zu betätigen.
Ganz ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck mit der vollen Darstellung. Recto praktisch unsichtbare geglättete Mittel- und Falzspuren, entlang der horizontalen Mittefalte sehr sorgsame und unauffällige Ausbesserungen mit unmerklichen Retuschen, geschlossenes Nadellöchlein am Rockzipfel von Lukas, im Kleid der Jungfrau unmerkliche Ausbesserung, im Gesamteindruck gleichwohl schönes Exemplar. Selten. Aus der Sammlung Alfred Morrison (Lugt 151: "Les pièces étaient en général d'une qualité exceptionelle").

Lot 5004, Auction  119, Leyden, Lucas van, Salomons Götzendienst

Leyden, Lucas van
Salomons Götzendienst
Los 5004

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

Salomons Götzendienst.
Holzschnitt. 24,1 x 17,4 cm. (1517). B. 9, Hollstein 9, Filedt Kok (New Hollstein) 184 I b (von II). Wz. Wäppchen mit kleiner Lilie und Kreuz darüber.

Das sehr seltene Blatt aus der Serie "Die Macht der Frauen", die um 1517 als zweite, kleinere Holzschnitt-Folge mit den biblischen Darstellungen geplant war.
Ganz ausgezeichneter, kräftiger und prägnanter Druck knapp in die Darstellung geschnitten, eine Einfassungslinie mit brauner Feder nachgezogen. Leicht fleckig, umlaufend angerändert bzw. ergänzt, links mittig geschlossener Randeinriss, in der Fahne oben links geschlossenes Löchlein, unterhalb des Armes des Feuerträgers eine größere ausgebesserte Stelle, weitere unmerkliche Ausbesserungen, die recto kaum in Erscheinung treten, Altersspuren, sonst sehr schönes Exemplar.

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 14, Nr. 2 mit Abb.

Lot 5005, Auction  119, Wellens de Cock, Jan, Die Versuchung des hl. Antonius

Wellens de Cock, Jan
Die Versuchung des hl. Antonius
Los 5005

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.540€ (US$ 11,333)

Details

Die Versuchung des hl. Antonius.
Holzschnitt, auf zwei zusammengefügten Bögen. 26,5 x 38,7 cm. 1522. Nagler, Die Monogrammisten I, 23, 1 (Hieronymus Bosch), Passavant II, 287, 2 (Hieronymus Bosch), Hollstein 1.

Nur wenige Hinweise bezüglich der Herkunft und der Tätigkeit von Jan Wellens de Cock können als gesichert gelten. Wohl aus Leiden gebürtig, wurde er 1506 in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen, 1520 wird er gemeinsam mit Joos van Cleve Dekan der Zunft. Wellens de Cock führte zudem eine angesehene Werkstatt, die von seinen Söhnen Matthijs und Hieronymus Cock übernommen, zu einem der bedeutendsten Kupferstichverlage in Europa florierte. Wellens de Cock zählt zu einer kleinen Gruppe von Künstlern, die als Nachfolger des Hieronymus Bosch die Tradition phantastischer, religiöser Malerei weiterführten. Seine wohl nur insgesamt drei Holzschnitte umfassenden Werke wurden in der kritischen Literatur des 19. Jahrhunderts noch als eigenhändige Arbeiten Boschs erachtet, auch Karel van Mander war 1604 davon ausgegangen, dass es sich um einen eigenhändigen "houtsneeprent" von Bosch handelte. Auch die bisher geltende Zuschreibung an Jan Wellens de Cock wird neuerdings wieder in Frage gestellt.
Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem gleichmäßigem Rändchen. Geringfügig fleckig, leichte vertikale Spuren entlang der Papiernaht, vor allem rechts minimale Knitterspuren, winziger geschlossener Riss an einem Flugwesen oben mittig, weitere, teils ausgebesserte Gebrauchsspuren, sonst insgesamt schönes Exemplar.
Aus der Sammlung Julius Hofmann, Wien (Lugt 1264).

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 20, Nr. 7 mit Abb.

Lot 5006, Auction  119, Doetecum, Joannes van, Blauwe Huyck, dritte Platte

Doetecum, Joannes van
Blauwe Huyck, dritte Platte
Los 5006

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Blauwe Huyck, dritte Platte (88 Sprichwörter). Radierung. 37,5 x 28,6 cm. (1577). Nalis (New Hollstein) 790, pl. c (von d). Wz. Traube mit Nebenmarke Schrift.

Die dritte von insgesamt vier Darstellungen, die aneinandergereiht einen Fries mit "88 Sprichwörter" darstellen. Die als "Blauwe Huijck" (Der blaue Mantel) bekannte Folge geht zurück auf einen um 1558 zu datierenden Stich Frans Hogenbergs, der jedoch im Vergleich zu van Doetecums Version nur etwa die Hälfte der Sprichwörter zeigt. Der gesamte Fries mit allen vier Darstellungen ist heute ausschließlich in einem Exemplar überliefert, das im Rijksprentenkabinet in Amsterdam verwahrt wird. Auf der vierten Darstellung ist die Darstellung in der Platte signiert: "Ioannes a / Doetincku / Excudeb: / a.o 1577 / 12 Marti". Der Titel "Blauwe Huijck" verweist auf ein Sprichwort, das sich in der dritten Platte, also auf vorliegendem Blatt, unten in der Mitte dargestellt findet: eine Frau hängt ihrem Gatten einen Mantel über die Schulter, um dessen Alter zu vertuschen.
Ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem Rand. Leicht stockfleckig, vertikale Knick- und Falzspuren, dort verso Spuren einer alten Albummontierung, verso schwache geglättete Mittelfalte, kleine Wurmgänge im unteren weißen Rand, in den unteren Ecken sowie links und rechts mittig jeweils unmerkliche Ausbesserungen, oben Spuren alter Montierung, dort fleckig, vereinzelt schwache Bleistiftspuren sowie weitere Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Selten.

Lot 5007, Auction  119, Bruegel d. Ä., Pieter - nach, Insidiosus Auceps

Bruegel d. Ä., Pieter - nach
Insidiosus Auceps
Los 5007

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.780€ (US$ 12,667)

Details

nach. Insidiosus Auceps (Landschaft mit dem listigen Vogelfänger).
Radierung und Kupferstich von Johannes und Lucas van Doetecum. 32 x 42,7 cm. Bastelaer 10, Hollstein (nach Brueghel) 10 II (von III), Orenstein (New Hollstein) 53. Wz. Wappen mit Posthorn.

Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck an bzw. auf die Einfassungslinie geschnitten, teils noch mit den sichtbaren Hilfslinien um den Titel. Unbedeutend fleckig, verso geglättete Mittelfalte, rechts leichte geglättete vertikale Knickspur, in der unteren rechten Ecke winzige Ausbesserung, auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst tadellos erhalten.

Lot 5008, Auction  119, Heyden, Pieter van der, Der Blinde führt den Blinden

Heyden, Pieter van der
Der Blinde führt den Blinden
Los 5008

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)

Details

Der Blinde führt den Blinden.
Kupferstich nach Hieronymus Bosch. 22,2 x 25,6 cm. Hollstein (Bosch) 21 I (von V), Hollstein (Heyden) 20 I (von V), Riggs 12. Wz. Hohe Krone.

Die Darstellung eines Gleichnisses über die geistige Blindheit und schlechte religiöse Führung wird von lateinischen und französischen Texten begleitet und mahnt: führt der Blinde einen Blinden, fallen beide in den Graben. Während Latein die Sprache der Gebildeten in ganz Europa war, war Französisch in den damaligen südlichen Niederlanden weit verbreitet, was darauf hindeutet, dass dieser Druck sowohl für ein gelehrtes als auch für ein breites Publikum gedacht war - letzteres eine Devise des Verlegers Hieronymus Cocks. Ob die Erfindung tatsächlich auf Hieronymus Bosch zurückzuführen ist, bleibt ungewiss. Möglicherweise handelt es auch um eine Vorlage Pieter Bruegels, der sich von einer Idee Boschs inspiriert zeigte (vgl. eine inhatlich identische Darstellung des Motivs, ebenfalls von van der Heyden nach Bruegel ausgeführt, Orenstein, New Hollstein A14).
Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Frühdruck noch mit der Adresse von Hieronymus Cock, mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Minimal nur angestaubt, unmerkliches Rostfleckchen auf dem Mantel des noch stehenden Blinden, verso unauffällig geglättete Mittelfalte, dünne Stelle teils in den Linien des Wasserzeichens sowie winzige kurze Bruchstelle ebenda, schwache Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Von großer Seltenheit.

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 24, Nr. 10 mit Abb.

Lot 5009, Auction  119, Goltzius, Julius, Ein Soldat nimmt Abschied von seiner Frau

Goltzius, Julius
Ein Soldat nimmt Abschied von seiner Frau
Los 5009

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Ein Soldat nimmt Abschied von seiner Frau.
Kupferstich 16,2 x 27,6 cm. Um 1560. Hollstein 49. Wz. Gotisches P.

Julius Goltzius war der Sohn von Hubert Goltzius, Numismatiker und Drucker. Er gravierte etwa nach Maarten de Vos und wirkte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch als Verleger in Brügge und Antwerpen. Vorliegende Darstellung ist das erste Blatt einer vierteiligen Folge "Wortspiele zum Verhältnis zwischen Mann und Frau". Die Frau beschwert sich im mittig angebrachten Text, dass der Mann sofort wieder seinen Soldaten dienen muss, sobald er die Sturmglocke läuten hört. Der Wettstreit zwischen den Geschlechtern ist in den Niederlanden bereits seit dem 15. Jahrhundert ein beliebtes Thema der bildenden Künste.
Prachtvoller, präziser Druck mit sehr zarten Wischspuren, an die äußerste Einfassung geschnitten. Minimal stockfleckig sowie geringfügig fleckig, mittig schwache ausgebesserte Läsur, verso leichte Mittelfalte und minimal knitterspurig, auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung Franz Josef Graf von Enzenberg (Lugt 845).

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 25, Nr. 11 mit Abb.

Lot 5010, Auction  119, Huybrechts, Adriaen, Wirthausszene: Interieur mit zechenden Bauernpaaren.

Huybrechts, Adriaen
Wirthausszene: Interieur mit zechenden Bauernpaaren.
Los 5010

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Wirthausszene: Interieur mit zechenden Bauernpaaren.
Kupferstich nach Cornelis Massijs. 22,1 x 29,8 cm. Um 1539. "AHubertus ex.".

Das Thema der arglosen, einfachen Landleute, die den zweifelhaften Verlockungen der Stadt zum Opfer fallen, war ein wiederkehrendes Genresujet in der flämischen Kunst des 16. Jahrhunderts. Die hier launisch beobachtete Szene zeigt zwei naive Bauern, denen in einem Wirtshaus von gerissenen Dirnen die Geldbeutel entleert und die Marktwaren entwendet werden, während ein Narr mit Narrenstock Spott mit ihrer Ahnungslosigkeit treibt. Der sehr seltene, anonyme Kupferstich erschien im Antwerpener Verlag des Graveurs und Verlegers Adriaen Huybrechts. Als Prototyp diente ein Kupferstich des Cornelis Massijs (Hollstein 130), den der Autor unseres Blattes in einzelnen Details leicht abgewandelt hat. Die kraftvolle, etwas derb wirkende Kupferstichtechnik erinnert an den Stil des Antwerpener Reproduktionsstechers Frans Huys (1522-1562).
Prachtvoller, klarer und prägnanter Druck, oben teils mit Spuren eines Rändchens, sonst meist an die Facette geschnitten. Minimal fleckig, schwache geglättete Mittelfalte, dort unmerkliche Ausbesserungen etwa in der Haube der Frau und in deren Kleid und unten im Text, unten kurzer geschlossener Randeinriss, sonst vorzügliches Exemplar. Aus den Sammlungen Albert van Loock (Lugt 3751) und Gaston de Ramaix (Lugt 4099).

Ausstellung:

Lot 5011, Auction  119, Swart van Groningen, Jan, Die Predigt Christi auf dem Schiff

Swart van Groningen, Jan
Die Predigt Christi auf dem Schiff
Los 5011

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Die Predigt Christi auf dem Schiff.
Holzschnitt. 24 x 36,1 cm. Um 1530. Hollstein 5.

Gebürtig aus Groningen war Jan Swart vorwiegend in Gouda tätig, zur selben Zeit wie auch Jan van Scorel, der um 1522/23 gerade aus Italien zurückgekehrt war. In Gouda unterrichtete Swart auch seinen talentierten Schüler Adriaen Pietersz. Crabeth. Später reiste Swart nach Italien, wo er länger in Venedig verweilte. Nach einem möglichen Aufenthalt in Konstantinopel ließ er sich in Antwerpen nieder. Vorliegendes Blatt einer Schiffspredigt Christi wird auch in der Vita von Karel van Mander lobend besprochen.
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der Einfassungslinie, unten minimal knapp. Geringfügig angestaubt, verso geglättete Falz- und Knitterspuren, einzelne unauffällige Ausbesserungen mit dezenten Federretuschen, etwa rechts und links nahe der Ränder, und links an den Figuren des Mittelgrunds, verso geringfügig fleckig, auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst im Gesamteindruck schönes Exemplar. Selten.

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 19, Nr. 6 mit Abb.

Lot 5012, Auction  119, Cock, Hieronymus, Das Labyrinth von Kreta

Cock, Hieronymus
Das Labyrinth von Kreta
Los 5012

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Das Labyrinth von Kreta - Labyrinthi mirabiles ambages.
Radierung nach Matthijs Cock. 19,7 x 28,9 cm. (1558). Hollstein 21, Riggs 50, J. van Grieken, G. Luyten, J. van der Stock: Hieronymus Cock. The Renaissance in Print, Brüssel 2013, Kat.-Nr. 94, mit Abbildung auf S. 347. Wz. Gotisches P.

Das gesuchte Schlussblatt der insgesamt 12, ehemals 14 Blatt umfassenden, sehr seltenen Folge der "Landschaften mit biblischen und mythologischen Szenen", die auf Vorlagen des Bruders Matthijs Cock zurückgehen. Ganz ausgezeichneter Druck meist an die noch teils sichtbare Facette geschnitten. Vereinzelt minimal fleckig, vor allem verso, leichte vertikale, hinterfaserte Mittelfalte mit einigen zarten Trockenfältchen, entlang der Labyrinth-Wege teils beriebene Stellen, weitere ausgebesserte Erhaltungsmängel, entlang der äußeren Ränder mit feinem Japanpapier angerändert, im Gesamteindruck schönes Exemplar.

Lot 5013, Auction  119, Bruegel d. Ä., Pieter - nach, Solicitudo rustica

Bruegel d. Ä., Pieter - nach
Solicitudo rustica
Los 5013

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
32.240€ (US$ 34,667)

Details

nach. Solicitudo rustica (Dörfliche Sorgen).
Kupferstich von Johannes und Lucas Doetecum. 32,3 x 42,7 cm. Bastelaer 12, Hollstein 9, Orenstein (New Hollstein) 55 I (von II).

Wenn Joachim Patinir als Begründer der niederländischen Landschaftsmalerei gilt, so muss man in Pieter Bruegel ihren größten Erneurer sehen. Sein von einer humanistischen Haltung geprägter Blick auf das Diesseits verlieh den unscheinbarsten Dingen eine bis dahin ungekannte Bildwürdigkeit. Ausschlaggebend für Bruegels Landschaftskonzeption war eine längere Italienreise zwischen 1551 und 1554. Auf seiner Rückreise prägten ihn vor allem die Gegenden um das Tessin, den Gotthard sowie Graubünden und Tirol und so wird berichtet, dass Bruegel während seiner Alpenreise die Eindrücke der Berge und Flüsse verschlang, um sie nach seiner Rückkehr nach Antwerpen auf seine Bilder auszuspucken (Karel van Mander, 1604, Schilder-boeck). Die entstandenen topographischen Zeichnungen bildeten die Grundlage der Zwölf großen Landschaften, die ab 1555 für den Verlag von Hieronymus Cock entstanden. Sie markieren gleichsam den Übergang von der imaginierten Weltlandschaft zu der gelebten Überschaulandschaft (Matthias Wohlgemuth). Solicitudo rustica ist zweifellos eine der schönsten Darstellungen der Folge, in der Bruegel zahlreiche winzige Figuren mit alltäglichen Aufgaben einbettet, aber auch Momente der Muße festhält.
Mit der Adresse von Hieronymus Cock. Brillanter, zarttoniger und differenzierter Abzug mit feinem Rändchen um die Facette. Verso leichte geglätte Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, oben unauffällige diagonale, geglätette Quetschspur mit dezenten Retuschepunkten, unmerkliche Ausbesserungen in den oberen Eckenspitzen sowie rechts mittig, die weißen Eckenspitzen angeschrägt, sonst vollkommen und tadellos schön erhaltenes Exemplar.

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 30, Nr. 16 a mit Abb.

Lot 5014, Auction  119, Floris, Frans, Victoria umgeben von Gefangenen und Trophäen des Krieges

Floris, Frans
Victoria umgeben von Gefangenen und Trophäen des Krieges
Los 5014

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Victoria umgeben von Gefangenen und Trophäen des Krieges.
Radierung. 31,7 x 43,9 cm. 1552. Hollstein (Cock) 344, Hollstein (Floris) 4, Wouk (New Hollstein, Floris) 156 II (von III). Wz. Posthorn.

Dem Antwerpener Maler und Radierer Frans Floris kommt bei der Verbreitung der Formenwelt der italienischen Renaissance und des Manierismus in Flandern und in den Niederlanden eine Schlüsselrolle zu. Das vorliegende, 1552 ausgeführte Blatt ist die einzige signierte Radierung von Floris und eines von nur zwei Blättern, die der Künstler für Hieronymus Cock schuf. Sie entstand im Zusammenhang mit dem von Floris bemalten, ephemeren Triumphbogen, der anlässlich des feierlichen Einzugs Philipp II. in Antwerpen im Jahre 1549 errichtet wurde. In dem aufwendig formulierten Arrangement finden sich vielfache Reminiszenzen an Michelangelos Figurenprogramm in der Sixtinischen Kapelle, die Floris auf seiner Italienreise im Jahre 1540 studiert hatte.
Vor der Adresse von Carel Collaert. Ganz ausgezeichneter und prägnanter Druck mit schmalem Rändchen um die deutlich zeichnende Facette. Unauffällige geglättete Mittelfalten, dort unten zarte Quetschspur, geringfügig fleckig, leichte diagonale Falte in der unteren rechten Ecke, kleine Ausbesserung mit winzigen Federretuschen im Spaten oben links, einzelne kleine, teilweise geschlossene Einrisschen im weißen Rand, leichte Ausbesserungen im Papier meist zu den Rändern hin, verso mit verblassten Annotationen in brauner Feder, sonst jedoch sehr schönes Exemplar. Sehr selten. Aus einer unbekannten Sammlung Eugène Stuyck (Lugt 4191).

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 32, Nr. 17 mit Abb.

Lot 5015, Auction  119, Coornhert, Dirk Volkertsz., Der junge Tobias heilt seinen blinden Vater.

Coornhert, Dirk Volkertsz.
Der junge Tobias heilt seinen blinden Vater.
Los 5015

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Der junge Tobias heilt seinen blinden Vater.
Holzschnitt nach Maarten van Heemskerck. 23,7 x 18,5 cm. Um 1548. Hollstein 48, Veldman (New Hollstein) 187. Wz. Gotisches P.

Aus einer sechsteiligen Folge zu der Geschichte des Tobias, die etwa um 1548 entstand und damit zu den frühesten Gemeinschaftsprojekten von Coornhert und Heemskerck gehört. Nach der Rückkehr seiner einflussreichen Italienreise freundete sich Heemskerck mit dem Humanisten Dirck Volkertsz. Coornhert an, der mit seinen theologischen und philosophischen Veröffentlichungen großen Einfluss auf Van Heemskercks Entwürfe nehmen sollte. Die lehrreichen Serien enthalten moralistisch-didaktische Darstellungen, die beim gelehrten Publikum des 16. Jahrhunderts großen Anklang fanden. Immer wieder verwendeten sie auch biblische Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament.
Ausgezeichneter Druck an die Einfassung geschnitten. Etwas angestaubt und fleckig, geglättete Quetschspur unterhalb der Mitte, dort mit winzigem Löchlein nahe des Rockendes von Tobias, vereinzelt unmerkliche Ausbesserungen, minimale Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 33, Nr. 18 mit Abb.

Menton, Frans
Die vier Elemente
Los 5016

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

Die vier Elemente.
4 Kupferstiche, jeweils zwei auf einem Bogen gedruckt, nach Frans Floris. Je ca. 15,2 x 23 cm. 1568. Wouk (New Hollstein, Floris) 111-114.

Über den Maler und Kupferstecher Frans Menton ist nur wenig bekannt. Laut Karel van Mander, der den Künstler persönlich gekannt hat, ging er in jugendlichem Alter in Antwerpen bei Frans Floris in die Lehre. Seit 1580 lebte und arbeitete Menton in seiner Geburtsstadt Alkmaar in den nördlichen Niederlanden. Er soll hier vor allem als Bildnismaler tätig gewesen sein, jedoch sind keine Porträts seiner Hand überliefert. Die vorliegende, seltene Folge nach Vorlagen Frans Floris' erschien im Verlag von Hieronymus Cock und trägt dessen Adresse sowie das Datum 1568. Es handelt sich um eine frühe, während der Antwerpener Studienzeit Mentons entstandene Arbeit. Floris selbst wurde offenbar bei der Arbeit an den Vorlagen von anderen Künstlern inspiriert. C. van de Velde hat darauf verwiesen, dass die Darstellung des Wassers starke kompositorische Ähnlichkeiten mit einer etwa gleichformatigen Radierung Leon Davents nach einer Zeichnung Primaticcios aufweist ("Eine Nymphe betrachtet einen entfliehenden Reiher", Zerner L.D. 37).
Prachtvolle, gegensatzreiche Drucke mit breitem Rand. Vornehmlich im weißen Rand geringfügig fleckig, teils zarte horizontale Quetschspuren, jeweils winziger Wurmgang, aufgezogen, Spuren von Rotschnitt und ein Blatt mit Montierungsresten oben, sonst einheitlich und sehr schön erhalten.

Lot 5018, Auction  119, Heyden, Pieter van der, Gruppe von Frauen bringt dem Priapus ein Esel-Opfer dar

Heyden, Pieter van der
Gruppe von Frauen bringt dem Priapus ein Esel-Opfer dar
Los 5018

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)

Details

Eine Gruppe von Frauen bringt dem Priapus ein Esel-Opfer dar, während eine Frau den Phallus des Gottes mit Blumen schmückt.
Kupferstich von Lambert Lombard. 28,3 x 40,1 cm. 1553. Hollstein (van der Heyden) 45, Hollstein (Lombard) 51, J. van Grieken, G. Luyten, J. van der Stock: Hieronymus Cock. The Renaissance in Print, Brüssel 2013, Kat.-Nr. 18b, mit Abb.

Priapus, Gott der Fruchtbarkeit, wurde ursprünglich in Lampsakos am Hellespont verehrt. Während der hellenistischen Periode breitete sein Kult sich nach Griechenland und von dort nach Italien aus. Sein Symbol war der Phallus. In Lampsakos wurden ihm Esel, die in der Antike als Symbol der Wollust galten, geopfert. Die gegenseitige Vorzeichnung von Lambert Lombard befindet sich im Ashmolean Museum, Oxford.
Prachtvoller, herrlich präziser und kräftiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Leichte Mittelfalte und vertikale Falzspuren verso, unauffällig ausgebesserte Läsur in einer weiblichen Figur rechts des Gottes, vereinzelt punktuelle winzige Ausbesserungen verso, Leimspuren verso, sonst atdellos schönes Exemplar. Von großer Seltenheit.

Lot 5020, Auction  119, Bruyn, Abraham de, 1586. Laet den Gheest des Heeren met Vreden

Bruyn, Abraham de
1586. Laet den Gheest des Heeren met Vreden
Los 5020

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Allegorie auf die Frömmigkeit Antwerpens: "Laet den Gheest des Heeren met Vreden".
Kupferstich. 21,7 x 28,8 cm. 1586. Muller 954A, Mielke (New Hollstein) 507. Wz. Krüglein.

Ehemals Hendrick Goltzius zugeschrieben (Muller), wird das Blatt auch mit David Vinckboons zusammengebracht. Sicher ist aber, dass das Blatt in zwei bekannten Exemplaren der um 1610 von Michiel Colijn besorgten Ausgabe von Abraham de Bruyns "Omnium Pen Evropae, Asiae, Aphricae atque Amerciae Gentium Habitus" vorhanden ist (Berlin und Brüssel). Das Blatt erzählt von drei Begebenheiten, die sich scheinbar in Antwerpen des Jahres 1586 ereigneten: die Ansiedlung der Kapuziner in der Stadt; die Einmauerung eines Einsiedlers neben der Schlosskirche und die Ankunft eines namenlosen "Devotarius" in der Stadt.
Prachtvoller, prägnanter Druck mit zartem Plattenton und Rand um die deutlich zeichnende Facette. Oben rechts etwas fleckig, geringe Altersspuren zu den Ränder, links Spuren einer alten Bindung, sonst in schöner und originaler Erhaltung.

Lot 5021, Auction  119, Passe d. Ä., Crispijn de - zugeschrieben, 1618. . Allegorie auf Reichtum und Armut.

Passe d. Ä., Crispijn de - zugeschrieben
1618. . Allegorie auf Reichtum und Armut.
Los 5021

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

zugeschrieben. Allegorie auf Reichtum und Armut.
Kupferstich begleitet von typographischem Text. 20,8 x 14,1 cm (Platte), 29,8 x 34,9 cm (Blatt). 1618. Muller 1525a, nicht in Hollstein. Wz. Kleines Bandenwappen mit Nebenmarke.

Karikaturhaftes und dabei moralisierende Spottblatt von 1618 über den unersättlichen Reichtum und die befriedigende Armut, begleitet von typographischem Text von Bernard Ruyssenberck. Anspielung auf den Kontrast zwischen Reichtum und Armut, personifiziert durch den Unterschied zwischen einem nackten Mann, der nur in einem Schilfvogelkäfig auf einem Steckenpferd reitet, und einem reichen und modisch gekleideten Mann, der sich in einem Handspiegel betrachtet. Im Hintergrund trinken und feiern Kaufleute vor einem Gasthaus in einer Hafenstadt.
Ganz ausgzeichneter Abzug mit dem vollständigen Text, die Überschrift marginal angeschnitten. Etwas fleckig, verso leichte vertikale Mittelfalte, unmerkliche Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.

Lot 5022, Auction  119, Goltzius, Hendrick, Dies (Helios)

Goltzius, Hendrick
Dies (Helios)
Los 5022

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Dies (Helios).
Clair-obscur-Holzschnitt von drei Platten in Schwarz, Ocker und Braun, im Oval. 34,6 x 26,7 cm. Um 1588-90. B. 234, Hirschmann 373, Hollstein 373, Bialler 31 c, Leesberg (New Hollstein) 299 c.

Prachtvoller, kräftiger und meist klarer Druck an die teils gebrochene Einfassungslinie geschnitten. Minimal nur fleckig, kleine ausgebesserte oder geschlossene Randschäden und -läsuren, minimal farbfleckig um das Monogramm, einige unauffällig ausgebesserte bzw. hinterlegte, meist vertikale Papierläsuren, etwa im rechten Oberschenkel Helios', um den Kopf sowie rechts der Figur, minimal angestaubt in diesen Bereichen, weitere Gebrauchsspuren, sonst jedoch im Gesamteindruck sehr schönes Exemplar. Aus den Sammlungen Albert Blum (Lugt 79b) und Heinrich Schwarz (sehr undeutlich, vgl. Lugt 1372).

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 40, Nr. 22 mit Abb.

Lot 5023, Auction  119, Gheyn II, Jacques de, Der große Löwe

Gheyn II, Jacques de
Der große Löwe
Los 5023

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Der große Löwe.
Kupferstich. 26,5 x 34,3 cm. Um 1590. Hollstein 298, Filedt Kok (The New Hollstein) 170 II.

Der sogenannte Große Löwe von Jacques de Gheyn ist in der Motivwahl in der Druckgraphik des ausgehenden 16. Jahrhunderts sicherlich ungewöhnlich. Ebenso ungewöhnlich ist auch die detaillierte und naturgetreue Wiedergabe des stolzen Tieres. Dieser Realismus schmälert jedoch nicht die symbolischen Qualitäten des Löwen, der traditionell als Verkörperung fürstlicher Macht gilt. De Gheyn porträtierte den Löwen gewissermaßen, betont dabei seine Stärke und sein edles Aussehen. Auch die Inschrift entlang des ovalen Randes verdeutlicht seine guten Eigenschaften: furchtlos und wachsam. Da Jacques de Gheyn gute Beziehungen zu Vertretern verschiedener Regierungen in der Republik unterhielt, von denen er auch Aufträge annahm, scheint es nicht unwahrscheinlich, dass unser Löwe auch eine Lesart als Symbol der Republik erlaubt.
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck an die teils noch sichtbare Einfassungslinie geschnitten. Minimal fleckig, unten links über De Gheyns Namen kleine beriebene, ausgebesserte Stelle, im ovalen Bereich oben links sowie in den Rändern oben sehr unauffällige Ausbesserungen, dünne Stellen, entlang des oberen Randes mit einem dünnen Papierstreifen auf ein Untersatzpapier montiert, sonst insgesamt sehr gut.

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 41, Nr. 23 mit Abb.

Lot 5026, Auction  119, Bol, Hans, Die Versöhnung von Esau und Jakob

Bol, Hans
Die Versöhnung von Esau und Jakob
Los 5026

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Die Versöhnung von Esau und Jakob.
Radierung. D. 18,1 cm. Hollstein 8, Mielke (New Holstein 16 II (von III).

Mit dem unbekannten Monogramm unter der Ziege mit Glocke. Ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit breitem Rand in den Ecken, sonst mit feinem Rändchen. Etwas fleckig und gebrauchsspurig, zwei kleine geschlossene Löchlein im Baum links und im Ochsen unten links, sonst sehr gutes Exemplar. Provenienz: C. G. Boerner, Düsseldorf, Neue Lagerliste Nr. 53, 1969, Nr. 15 mit Abbildung.

Lot 5027, Auction  119, Clock, Nicolaes Jansz., Das Urteil des Midas

Clock, Nicolaes Jansz.
Das Urteil des Midas
Los 5027

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Das Urteil des Midas.
Kupferstich nach Karel van Mander. 26,3 x 39,9 cm. 1589. Hollstein (Clock) 4, Leesberg (New Hollstein, van Mander) 144 I (von III). Wz. Undeutlich.

Nicolaes Jansz. Clock war Schüler von Frans Floris, malte mythologische und Genreszenen, war aber hauptsächlich als Kupferstecher tätig. Aus stilistischen Gründen darf angenommen werden, dass Clock in der Werkstatt von Hendrick Goltzius gewirkt hat. Hier kann er auch mit Karel van Mander zusammengekommen sein. 1583 ließ sich van Mander, der Chronist seiner Zeit, in Haarlem nieder, wo er gemeinsam mit Cornelis van Haarlem und Hendrick Goltzius die vorherrschenden Ansichten zur Kunst diskutierte.
Vor dem Adresszusatz "Claus Clock scalp.". Prachtvoller Druck meist an, unten teils auf die Facette geschnitten, vereinzelt mit Spuren eines Rändchens. Minimal angestaubt, vertikale Mittelfalte verso mit zarten Trockenfältchen, recto nicht sichtbare diagonale Quetschspuren rechts oben, verso geglättete diagonale Knickspur in der oberen rechten Ecke, schwache Montierungs- und wenige Leimspuren verso, sonst sehr schönes Exemplar. Sehr selten, der New Hollstein verzeichnet für den erste Druckzustand lediglich sechs Exemplare in musealem Bestand.

Lot 5028, Auction  119, Sichem, Christoffel van, Bildnis eines jungen Mannes mit Federmütze.

Sichem, Christoffel van
Bildnis eines jungen Mannes mit Federmütze.
Los 5028

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Bildnis eines jungen Mannes mit Federmütze.
Holzschnitt nach Jacob Matham. 31,8 x 21,8 cm. 1613. B. 3, Hollstein (Sichem) 136, Hollstein (nach Matham) 16, Widerkehr (New Hollstein, Matham) 136. Wz. Undeutlich.

Mit dem Phantasiebildnis eines Mannes in der Tracht des 16. Jahrhunderts übersetzt Christoffel van Sichem auf kongeniale Weise und unter Berücksichtigung der markanten Linienführung eine Zeichnung Jacob Mathams in das Medium des Holzschnitts. Van Sichem, Sohn des aus Sichem (Brabant) ausgewanderten Buchhändlers Cornelis Karelsz., lebte und arbeitete zunächst in Antwerpen, Basel und Leiden, bevor er sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Amsterdam niederließ. Dort widmete sich van Sichem erneut dem Medium des Holzschnittes und schuf verschiedene Arbeiten nach Vorlagen von Künstlern wie Matham und Goltzius. Der vorliegende Holzschnitt geht auf eine Vorlage Jakob Mathams zurück, der sich dabei wiederum an einer Gruppe von Goltzius zwischen 1599 und 1608 geschaffenen Phantasiebildnissen orientierte. Diese waren in einer archaisierenden, von Dürer und Lucas van Leyden inspirierten Stilsprache ausgeführt, was durch die verschiedenen Ebenen der medialen Transformation noch evident ist.
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die innere Einfassungslinie, ohne die äußere Einfassungslinie. Etwas stockfleckig und fleckig (verso zudem wohl leichte Rötelspuren), verso geglättete Mittelfalte und leichte Falzspuren, kleine unauffällige Ausbesserungen an den Eckenspitzen, kurzer hinterfaserter Randeinriss oben, im Gesamteindruck jedoch sehr gut.

Passe d. Ä., Crispijn de
Die vier Kontinente
Los 5029

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.640€ (US$ 14,667)

Details

Die vier Kontinente.
4 Kupferstiche. Je ca. 18,8 x 22,5 cm. Hollstein 597-600. Wz. Greif mit zwei Fischen (?) auf der Brust.

Die komplette Folge in prachtvollen bis brillanten, herrlich kräftigen Drucken mit feinem Plattenton und mit breitem Rand um die Plattenkante. Geringfügige Altersspuren, kaum merklich lichtrandig, teils kleinere Randläsuren und kurze Randeinrisse oben, diese teils geschlossen bzw. hinterlegt (vornehmlich ein Blatt), links Spuren einer alten Albumbindung, sonst herrliche und vorzügliche Exemplare.

Lot 5030, Auction  119, Gheyn II, Jacques de, Das Göttermahl zur Hochzeit von Peleus und Thetis

Gheyn II, Jacques de
Das Göttermahl zur Hochzeit von Peleus und Thetis
Los 5030

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)

Details

Das Göttermahl zur Hochzeit von Peleus und Thetis.
Kupferstich nach Crispijn van den Broeck. 33,1 x 48 cm. 1589. Hollstein 336, Filedt Kok (New Hollstein) 147 I (von III). Wz. Bekrönter Adler mit Basler Stab.

Zur Hochzeit von Peleus, dem König von Thessalien, und der Meeresgöttin Thetis wurden alle Götter und Göttinnen eingeladen außer Eris, Göttin der Zwietracht, die nur Streit und Tumult verbreitet. Sie rächt sich, indem sie einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Für die Schönste“ unter die Gäste bringt. Dies stellte sich als sehr effektiver Streitpunkt heraus. Die Göttinnen Hera, Pallas Athena und Aphrodite gerieten sofort in Disput, weil sich alle drei für die Schönste hielten. Als die Sache zu eskalieren drohte, entschied Zeus, dass der trojanische Prinz Paris ein Urteil fällen sollte. Er wählte Aphrodite, was bekanntlich die Saat für die Schlacht um Troja wurde. Das 1589 datierte Blatt mit dem figurenreichen Götterbankett entstand unmittelbar nach De Gheyns Lehrzeit in Goltzius Werkstatt und ist sowohl in technischer als auch in stilistischer Hinsicht noch sehr stark der Formensprache seines Lehrers verbunden. Dies macht sich insbesondere in der Verwendung der charakteristischen, sich komplex kreuzenden, an- und abschwellenden Taillenlinien sowie in der körperlichen Modellierung der Figuren bemerkbar.
Noch mit der Verlegeradresse von Jan Pitten. Prachtvoller, markanter und harmonischer Druck knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Vorwiegend verso schwach fleckig, entlang der unauffällig geglätteten Mittelfalte kleine kaum wahrnehmbare Hinterfaserungen, unauffälliges vertikales Quetschfältchen vom Druck, dort mit feiner Retusche, in den äußeren Rändern vereinzelt kleine mit großer Sorgfalt geschlossene bzw. ausgebesserte Läsuren und Randschäden, dort partiell mit sorgsamen gesetzten Federretuschen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck jedoch vorzügliches Exemplar. In diesem ersten Zustand und in dieser Druckschönheit von großer Seltenheit.

Lot 5031, Auction  119, Passe d. J., Crispijn de, Conjuges: Lob auf die rechtmäßige Ehe.

Passe d. J., Crispijn de
Conjuges: Lob auf die rechtmäßige Ehe.
Los 5031

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Conjuges: Lob auf die rechtmäßige Ehe.
Kupferstich nach Crispijn de Passe de Oude. 19,4 x 24,8cm. Hollstein 10 II. Wz. Bekrönter Adler mit zwei Fischen auf der Brust.

Im Vordergrund sitzt eine Bauernfamilie an einem Tisch vor ihrem mit Weintrauben bedeckten Haus. Der Vater ruht und stützt sich auf seine Schaufel. Die Kinder stehen um ihre Mutter herum, während der älteste Sohn die Hände zum Gebet faltet. Im Hintergrund zieht ein Hochzeitszug zur Kirche. Die lateinische Bildunterschrift ist eine Adaption von Psalm 128:2-3 über das häusliche Glück: „Selig ist der Mann, der den Herrn fürchtet und auf seinen Wegen wandelt. Von den Früchten deiner Arbeit wirst du leben und glücklich sein. Ihre Frau ist eine reiche Rebe, die in Ihrem Haus blüht. Deine Kinder sind um deinen Tisch versammelt wie junge Olivenbäume.“ Während in den Bauernhochzeiten von Pieter Bruegel Sinnlichkeit und Trunk angeprangert wurden, wird hier das fromme Element der Bauernhochzeit betont (Ger Luijten).
Ganz ausgzeichneter Druck knapp an oder innerhalb der Plattenkante geschnitten. Leichte geglättete Mittelfalte verso, minimal fleckig und geringe Leimspuren verso, kurze schwache diagonale Quetschspuren oben, sonst sehr schön erhalten.

Lot 5032, Auction  119, Matham, Jacob, Christus in Emmaus

Matham, Jacob
Christus in Emmaus
Los 5032

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Christus in Emmaus. Kupferstich nach Sebastian Vrancx. 39,9 x 54,1 cm. (1606). B. 224, Hollstein 61, Widerkehr (New Hollstein) 46 IIII-V(von V).

Die Adresse unten rechts wurde getilgt, weshalb sich der Druckzustand nicht eindeutig bestimmen lässt, aber die Adresse Iodocus Hondius bereits gelöscht. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, oben teils mit der Plattenkante, unten an den Text geschnitten. Leichte vertikale Mittelfalte, diese mit nur sehr unmerklichen Ausbesserungen, minimale Alters- und Gebrauchsspuren, oben kurzer geschlossener Randeinriss nahe der Mitte, weitere unauffällig ausgebesserte Randläsuren, ausgebesserte Partie unten rechts, sonst sehr schön erhalten. Selten.

Lot 5033, Auction  119, Vinckboons, David - nach, Küchenstück

Vinckboons, David - nach
Küchenstück
Los 5033

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

nach. Küchenstück.
Kupferstich. 25,9 x 35,4 cm. Um 1600. Hollstein 18 II.

Vor der Adresse von Heyndrick de Kempeneer. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, rechts an diese geschnitten. Schwach fleckig, kleine hinterfaserte Ausbesserung im Pfau, vereinzelte weitere sehr unauffällige Ausbesserungen, sonst sehr gutes Exemplar. Selten.

Lot 5034, Auction  119, Hondius, Hendrick, Schelle-Belle: Sive Belliacum in Flandria

Hondius, Hendrick
Schelle-Belle: Sive Belliacum in Flandria
Los 5034

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Schelle-Belle: Sive Belliacum in Flandria (Blick auf ein Dorf mit einem Bauernfest).
Kupferstich nach Hans Bol. 29,7 x 42,2 cm. 1648. Hollstein 25, Orenstein (New Hollstein, Hondius) 28 II (von III), Mielke (New Hollstein, Bol) 231 II (von III).

Die Hans Bol zugeschriebene Gouache, die als Vorlage diente, befindet sich heute in der Royal Library in Brüssel, eine weitere Vorlagenzeichnung im British Museum, London. Mit der Adresse von Rombout van den Hoeye. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Insgesamt etwas angestaubt, geglättete Mittefalte und leichte diagonale Knickspur verso, unten mittig im weißen Rand kleine Ergänzung, zwei kurze geschlossene Randeinrisse oben links, unauffällig ausgebesserte Randläsuren, leichte Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Sehr selten.

Lot 5035, Auction  119, Moyaert, Claes Cornelis, Die Landschaft mit dem runden Turm

Moyaert, Claes Cornelis
Die Landschaft mit dem runden Turm
Los 5035

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Die Landschaft mit dem runden Turm.
Raderung. 11,6 x 20,3 cm. Van der Kellen 21, Hollstein 22 I (von II). Wz. Fünfzackige Schellenkappe.

Prachtvoller, zarttoniger Druck vor der Nummer 10 unten und mit ungewöhnlichen breiten Rändern. Diese vor allem außen und teils verso minimal fleckig, links Spuren alter Fadenheftung, sonst tadellos schön und ganz vorzüglich erhalten.

Lot 5036, Auction  119, Dusart, Cornelis, Die drei Trinker im Fenster

Dusart, Cornelis
Die drei Trinker im Fenster
Los 5036

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)

Details

Die drei Trinker im Fenster. Radierung. 10,5 x 7,6 cm. 1685. Hollstein 1 II (von III).

Vor dem Zuschnitt zur ovalen Platte. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Minimale Altersspuren, schwach fleckig verso, sonst tadellos.

Lot 5037, Auction  119, Lievens, Jan, Die streitenden Kartenspieler und der Tod.

Lievens, Jan
Die streitenden Kartenspieler und der Tod.
Los 5037

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Die streitenden Kartenspieler und der Tod.
Radierung. 20,3 x 26,2 cm. Um 1638. B. 11, Hollstein 19 III. Wz. Bekröntes Straßburger Lilienwappen.

Im Jahr 1635 zog Jan Lievens von London nach Antwerpen. Bald trat er dort der örtlichen Malergilde bei und schloss sich einer Gemeinschaft von Künstlern an, die sich auf Genreszenen, Landschaften und Stillleben spezialisierten - darunter Adriaen Brouwer, der ihn offenbar dazu ermutigte, raue Bauerntypen darzustellen. Brouwers Einfluss auf Lievens zeigt sich besonders deutlich in zwei Genrebildern, die er 1638 ausführte "Die streitenden Kartenspieler und der Tod“ (The Leiden Collection) und „Ein gieriges Paar, das vom Tod überrascht wird“ (Privatsammlung). Die Kartenspieler übersetzte er im selben Jahr noch in das Medium der Radierung. Lievens schuf dieses Sujet zweifellos als Reaktion auf die verheerende Pest, die damals in den Niederlanden wütete und der unter anderem Adriaen Brouwer zum Opfer fiel. Die Erkenntnis, dass der Tod unerwartet kommen kann, muss die Bevölkerung schwer belastet haben, und Lievens, wie auch andere niederländische und flämische Künstler, reagierten auf phantasievolle und überzeugend-eindringliche Weise auf diese todbringende Realität.
Mit der Adresse Franc v. Wijngaerdes. Das Hauptblatt des Künstlers in einem prachtvollen, kontrastreichen und kräftigen Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Minimal stockfleckig, verso vertikale Mittelfalte, kleine Montierungsreste verso sowie weitere unbedeutende Altersspuren, sonst sehr schönes Exemplar.

Lot 5038, Auction  119, Vliet, Jan Gillisz. van, Büste eines sorgenvollen Mannes

Vliet, Jan Gillisz. van
Büste eines sorgenvollen Mannes
Los 5038

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

Büste eines sorgenvollen Mannes. Radierung nach Rembrandt Harmensz. van Rijn. 22,5 x 18,6 cm. 1634. B. 22, Hollstein 22 I (von II).

Jan van Vliet radierte zwischen 1633 und 1634 insgesamt sechs "tronies" nach Rembrandt, den er höchstwahrscheinlich um 1630 in Leiden kennengelernt hatte. Auch nach dem Umzug Rembrandts nach Amsterdam unterhielt Van Vliet Kontakt zu dem Künstler und radierte weiterhin in seinem Stil oder aber nach seinen Erfindungen. Als „tronie“ wird in der niederländischen Sprache das Gesicht bezeichnet. Zwar ist der Begriff in der kunsthistorischen Literatur nicht klar definiert, in der jüngeren Rembrandtforschung werden damit aber Werke bezeichnet, die portraitähnliche Charakterköpfe zeigen, beispielsweise mit einer übertriebenen Mimik oder einem Kostüm. Diese Kopfstudien sind weniger als Darstellungen mit Memorial- oder Repräsentationsfunktion zu verstehen, sondern vielmehr als Charakterstudie. Die vorliegende Komposition wurde einem größeren, komplexeren Historiengemälde des reuigen Judas entnommen, von dem insbesondere die Figur des Judas hoch gelobt wurde, was Van Vliets Motivwahl erklären könnte.
Vor dem Namen Dancker Danckertsz. Brillanter, tiefschwarzer und zugleich leuchtender Druck mit herrlichem Grat und sehr zarten Wischspuren im Hintergrund. Mit gleichmäßig schmalem Rand um die gratig zeichnende Plattenkante. Lediglich geringfügig stockfleckig, oben nahe der Facette unmerklich ausgebesserte Läsur, sonst vollkommen und tadellos schön erhalten. Von großer Seltenheit. Aus den Sammlungen Paul Davidsohn (Lugt 654) sowie des Rijksmuseum, Amsterdam, mit deren Doublettenstempel (Lugt 2227 and Lugt 699).

Ausstellung: Ausst. Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, Amsterdam 2015.

Literatur: Ausst. Kat. Amsterdam 2015, Een Rijke Traditie - Twee Eeuwen Nederlandse Prentkunst uit Privébezit, hrsg. vom Museum Het Rembrandthuis, S. 61, Nr. 38 mit Abb.

Lot 5039, Auction  119, Bol, Ferdinand, Der hl. Hieronymus in der Höhle

Bol, Ferdinand
Der hl. Hieronymus in der Höhle
Los 5039

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Der hl. Hieronymus in der Höhle.
Radierung. 28,5 x cm. 1644. B. 3, Hollstein 3 II ( von III). Wz. Wappenkartusche.

Ferdinand Bol war der Sohn eines in Dordrecht tätigen Chirurgs. Zunächst war er bei Jacob Cuyp in die Lehre gegangen, zog aber kurz um 1635 nach Amsterdam, wo er bis etwa 1640 in Rembrandts Atelier mitarbeitete. In den folgenden Jahren entwickelte sich Bol zu einem erfolgreichen Porträt- und Historienmaler. Seine Arbeiten wurden oft mit denen von Rembrandt verwechselt. Nach und inspiriert von seinem Lehrer entstanden etwa 22 Radierungen.
Mit dem Datum, aber vor dem Namen Rembrandts und der Ausreinigung der weißen Ecken. Ganz ausgezeichneter Druck an bzw. auf die Plattenkante geschnitten, oben mit sehr feinem Rändchen um die Darstellung. Vereinzelt etwas stockfleckig, links kurzer hinterlegter Randeinriss, die Ränder marginal bestoßen, kleine Montierungsreste verso sowie geringfügige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.
Aus den Sammlungen Charles Howard Hodges (Lugt 552) und Dr. J. A. van Dongen (nicht bei Lugt).

Lot 5040, Auction  119, Ostade, Adriaen van, Die Scheune

Ostade, Adriaen van
Die Scheune
Los 5040

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Die Scheune.
Radierung. 15,9 x 19,5 cm. 1647. B. 23, Dutuit II-III (von VI), Davidsohn, Godefroy, Hollstein 23 V-VI (von X). Wz. Kartusche mit Phoenix (Laurentius 31-32).

Die für Adriaen van Ostade äußerst ungewöhnliche Darstellung eines Scheuneninterieurs nimmt im druckgraphischen Werk des Künstlers eine Sonderstellung ein. Es ist das einzige Blatt, das seinen Fokus nicht vordergründig auf den Menschen richtet, sondern in seinem Minimalismus den beinahe verlassenen Innenraum, auf das Spiel von Licht und Schatten. Erst auf den zweiten Blick wird man einer einzelnen Bäuerin gewahr, die sich, vom Betrachter abgewandt, hinten im Hintergrund nach etwas Heu bückt. Die unbearbeiteten, hellen Partien des Papiers entwickeln zwischen den dunklen Linien der Balken, Bretter, Heugarben und Geräte einen ungemeinen Kontrast, der der Darstellung eine äußerst atmosphärische Dichte verleiht. In der Sammlung des Statens Museum for Kunst in Kopenhagen wird heute eine gegenseitige, vorbereitende Studie zu der Radierung aufbewahrt. Das vorliegende Blatt gelangte laut der verso lesbaren Sammlerparaphe bereits 1670 in die bedeutende Sammlung des Pariser Graphikhändlers Pierre Mariette (1634-1716), und wurde somit bereits zu Lebzeiten des Künstlers, der erst 1685 im Familiengrab in der St. Bavokerk in Haarlem begraben wurde, erworben. Es handelt sich um einen seltenen, frühen Abzug des V.-VI. Druckzustandes vor Abrundung der Plattenkanten und den weiteren Überarbeitungen.
Prachtvoller, kräftiger und kontrastreicher Abzug mit leichtem Plattenton und feinem Rand um die gratig zeichnende Facette. Unbedeutend fleckig, verso leichte geglättete Knickspuren, kleine Montierungsreste ebenda, sonst ganz vorzügliches Exemplar. Aus den Sammlungen Pierre Mariette, Paris (Lugt 1788) und Paolo Giordani, Reggio Emilia (Lugt 3688); Provenienz: C.G. Boerner, Lagerliste 27 (1960), Nr. 32.

Lot 5041, Auction  119, Nijpoort, Justus van den, Interieur mit trinkenden und rauchenden Bauern.

Nijpoort, Justus van den
Interieur mit trinkenden und rauchenden Bauern.
Los 5041

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Interieur einer Bauernwohnung mit trinkenden und rauchenden Bauern.
Radierung. 19,3 x 14,2 cm. Hollstein 12 II. Wz. Initial B.

Prachtvoller, kontrastreicher Druck bis an die ovale Einfassungslinie geschnitten, in den Ecken mit weißem Rand. Verso mit einem Contre-Épreuve der gleichen Darstellung. Leichte Altersspuren, leichte horizontale Mittelfalte, verso abgeriebene Stelle im Papier, recto die Signatur rechts unten teils mit schwarzer Feder ergänzt, weitere Gebrauchsspuren, sonst vorzüglich erhalten. Sehr selten. Aus den Sammlungen William Esdaile (Lugt 2617), Joseph-Guillaume-Jean Camberlyn (Lugt 514) und Louis Valentin (Lugt 2498).

Lot 5043, Auction  119, Miel, Jan, Alte Frau einem Mädchen die Haare läusend

Miel, Jan
Alte Frau einem Mädchen die Haare läusend
Los 5043

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Alte Frau einem Mädchen die Haare entlausend.
Radierung. 13,8 x 20,7 cm. B. 2, Hollstein 12. Wz. Undeutlich.


Ganz ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung bzw. mit Spuren der Einfassungslinie. Minimal fleckig, oben mittig winziges geschlossenes Löchlein, winzige Bereibung im Baumstamm rechts, unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst tadellos.

Lot 5044, Auction  119, Bleker, Gerrit Claesz., Die Kuhherde

Bleker, Gerrit Claesz.
Die Kuhherde
Los 5044

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Der Flöte spielende Kuhhirte.
Radierung. 14,3 x 21,5 cm. 1638. Hollstein 6 I (von II).

Über den Künstler Gerrit Claesz. Bleker ist wenig bekannt. Sein ledig 14 Blatt umfassendes graphisches Werk enthält meist biblische Szenen und überzeugt mit einer hohen künstlerischen Qualität. Auf den ersten Blick erscheint auch vorliegende Radierung wie eine gewöhnliche bukolische Landschaftsdarstellung eines Flöte spielenden Hirten mit seinem rastenden Vieh. Im Hintergrund sind jedoch an einem Brunnen ein Mann mit Turban und eine Frau zu sehen. Wahrscheinlich eine Anspielung auf die Begegnung von Jacob und Rachel am Brunnen, wie in Genesis 29:9-11 beschrieben; eine Erzählung, die Bleker auch in anderen Radierungen dargestellt hat.
Vor der Adresse Kralinges. Prachtvoller, atmosphärischer Druck an bzw. auf die teils markant zeichnende Plattenkante geschnitten. Sehr schwach nur fleckig, winziges Stockfleckchen an der Signatur, die Ränder unten marginal bestoßen, verso leichte geglättete horizontale Knickspur, sonst vollkommen und original erhalten. Aus der Sammlung Rudolf Peltzer (Lugt 2231).

Lot 5045, Auction  119, Schut, Cornelis, Astrologia

Schut, Cornelis
Astrologia
Los 5045

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Astrologia.
Radierung. 26 x 32,5 cm. Nagler, aus 82-99, Hollstein 129 II.

Aus der Folge der Sieben Freien Künste. Ganz ausgezeichneter Druck knapp innerhalb der Facette geschnitten. Schwach nur fleckig, die Ränder marginal bestoßen, im äußeren Rand oben unmerkliche Ausbesserungen, sonst sehr gut.

Lot 5046, Auction  119, Cooghen, Leendert van der, Die Tricktrack-Spieler

Cooghen, Leendert van der
Die Tricktrack-Spieler
Los 5046

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

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Die Tricktrack-Spieler.
Radierung. 9,5 x 15,7 cm. 1666. Wurzbach 10, Hollstein 10.

Der Maler und Radierer Leendert van der Cooghen wurde 1610 als Spross einer vornehmen, mit dem Hause van Beresteyn verwandten Haarlemer Familie geboren. Bereits als junger Mann trat er bei Jacob Jordaens in Antwerpen in die Lehre, verbrachte jedoch nach seiner Lehrzeit den Rest seines Lebens in Haarlem, wo er enge freundschaftliche Verbindungen zu Cornelis Bega unterhielt. Erst 1652 trat Van der Cooghen der ansässigen Lukas-Gilde bei. Sein später Eintritt in dieses Kollegium dürfte dadurch zu erklären sein, dass der vermögende Dilettant sein Handwerk in erster Linie aus Liebhaberei ausübte. Gemälde seiner Hand sind selten, das druckgraphische Œuvre umfasst lediglich 14 Blatt, die alle zwischen 1664-1666 entstanden sind und bereits in der älteren kritischen Literatur als selten erachtet wurden. In seiner Radierkunst wurde van der Cooghen entscheidend von seinem Zeitgenossen Salvator Rosa geprägt, was sich in seiner leichten und freien Radiertechnik wiederspiegelt. Auf vorliegendem Blatt sitzen zwei in caravaggesker Kostümierung gekleidete Tricktrack-Spieler vor einer italianisierenden Landschaftskulisse. Das sitzende Äffchen auf dem Mauersims im Mittelgrund als Symbol des Leichtsinns und der Torheit sowie das hinter dem linken Spieler stehende Mädchen, das seinem Gegenüber mit den Fingern ihrer Hand eine Zahl verrät, verleihen der Darstellung, ganz im Sinne des in der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts vorherrschenden kalvinistischen Gedankenguts, eine moralisierende Konnotation.
Das eminent seltene Blatt in einem ganz ausgezeichneten, lebendigen Druck mit sehr zartem Ton, mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, oben rechts teils minimal knapp. Geringfügige Gebrauchsspuren, links unter der Stuhllehne kleines Rostfleckchen, sonst ganz vorzüglich erhaltenes Exemplar.

Lot 5047, Auction  119, Hackaert, Jan, Die Landschaft mit der kurvenreichen Straße

Hackaert, Jan
Die Landschaft mit der kurvenreichen Straße
Los 5047

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

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Die Landschaft mit der kurvenreichen Straße.
Radierung. 19,7 x 22,1 cm. Hollstein 2 II. Wz. Kleine Schellenkappe.

Hackaerts graphisches Werk umfasst lediglich sieben Radierungen, die sämtlich "sonnige" Landschaften zeigen und sich von dem Italianisanten Jan Both beeinflusst zeigen. Das Blatt zählt zu einer Folge mit sechs Landschaften.
Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck an die Plattenkante geschnitten, teils mit den Spuren eines weißen Rändchens. Minimal angestaubt und schwach fleckig, unbedeutende Ausbesserungen, schwache vertikale Trockenfältchen, verso kleine Montierungsreste oben, sonst vollkommen erhalten. Aus den Sammlungen Joseph Pricken (Lugt 2049), Ludwig Bruchman (Lugt 308) und Carl von Guérard (Lugt 1108) sowie mit einer bisher unbekannten Bleistiftmarke "G. Conze" (nicht bei Lugt).

Lot 5048, Auction  119, Bout, Pieter, Die Schlittschuhläufer

Bout, Pieter
Die Schlittschuhläufer
Los 5048

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.540€ (US$ 11,333)

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Die Schlittschuhläufer.
Radierung. 19,6 x 27,5 cm. Hollstein 3 I (von II). Wz. Wappen von Amsterdam.

Pieter Bout stammte aus Brüssel und wurde zu Lebzeiten vor allem durch seine belebten Landschaftsbilder mit Szenen von Dorfmärkten, Stränden, Hafen- und Stadtansichten bekannt. Bout wurde 1671 Mitglied der Brüsseler Lukasgilde, danach arbeitete er mehrere Jahre in Paris. Das druckgraphische Werk Pieter Bouts ist im Gegensatz zum gemalten Werk sehr klein und besteht lediglich aus fünf Radierungen mit überwiegend landschaftlichen Motiven, wobei Winterlandschaften das bevorzugte Motiv des Künstlers waren. Auch in vorliegendem Beispiel, in dem er das vergnügte Treiben der Eisläufer zeigt, die auf den zugefrorenen Flüssen und Kanälen Müßiggang suchen. Schlittschuhläufer ziehen gemächlich ihre Bahnen, während andere Personen sich angeregt unterhalten oder sich in Pferdeschlitten kutschieren lassen. Es weht ein eisiger, stürmischer Wind, der die Wolken am Himmel ungestüm vorantreibt und es ist gewissermaßen, als spüre man die klirrende Kälte.
Ganz ausgezeichneter, toniger Frühdruck von der ungereinigten Platte mit zahlreichen und atmosphärischen vertikalen Wischspuren und Wischkritzeln, mit gleichmäßig breitem Rand um die markant und gratig zeichnende Facette. Verso schwache geglättete Mittelfalte, links im weißen Rand mittig kleine ausgebesserte Läsur, sonst tadellos und ganz vorzüglich erhalten. Selten. Aus der Sammlung Bernhard Keller (Lugt 384).

Lot 5049, Auction  119, Vlieger, Simon de, Die Ankunft im Dorf

Vlieger, Simon de
Die Ankunft im Dorf
Los 5049

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

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Die Ankunft im Dorf (Die Gesellschaft vor einer Stadt).
Radierung. 18,9 x 28,3 cm. B. 9, Nagler 9, Hollstein 9 III. Wz. Siebenzackige Schellenkappe.

Ausgezeichneter, atmosphärischer Abzug mit feinem Rändchen um die gratig und distinkt zeichnende Plattenkante. Schwache vertikale Trockenfältchen, minimal nur stockfleckig, unten rechts bei den Hinterläufern des Schweins kleiner Braunfleck, punktuelle Ausbesserung unten mittig, sonst tadellos schön erhalten. Mit einer unbekannten Sammlerparaphe "JN" (recto, nicht bei Lugt) sowie aus den Sammlungen Dr. Karl Herweg (Lugt 3974) und Adriaan Jacobus Domela Nieuwenhuis (Lugt 356b), übergegangen ins Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam, mit deren Doublettenstempel (Lugt 700a).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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