153050

Lose pro Seite


Lot 6316, Auction  119, Winter, Seb, High tea

Winter, Seb
High tea
Los 6316

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

High tea.
Giclee fine art print auf Hahnemühle-Papier. 60 x 67 cm (62 x 69 cm). Verso mit Bleistift signiert "Seb Winter" und datiert. 2010/Abzug 2022.

Seb Winter fand, nach anfänglicher Ausbildung als Banker, in London seine Berufung zum Fotografen im Bereich Beauty und Fashion, in welchem sein Gespür für intensive leuchtende Farben besonders gut zur Geltung kommt. Seine Fotos haben das Image großer internationaler Firmen wie Clinique, Revlon, L’Oreal, Panten und Olay geprägt. Unser Foto entstand 2010 bei einem Auftrag für Waitrose in London.

Lot 6317, Auction  119, Schult, HA, Konsum - Konsum

Schult, HA
Konsum - Konsum
Los 6317

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
186€ (US$ 200)

Details

"Konsum - Konsum"
Assemblage in Holzkasten. 54,5 x 45 x 10 cm. Signiert "HA Schult", datiert und betitelt. Auflage 100 num. Ex. 1974.

HA Schult ist ein gezielter Provokateur und wiederholter Mahner unserer Zeit, der stets die Aufmerksamkeit auf den übermäßigen Konsum unserer Gesellschaft und die damit herbeigeführte Umweltzerstörung lenkt. Bekanntheit erlangte der Künstler unter anderem mit seinen Trash People, lebensgroße Figuren aus Müll, welche einen Ausstellungs-Zug um die Welt antraten. Mit der Edition Konsum-Konsum richtet der Künstler den Blick auf den prototypischen Inhalt eines überquellenden deutschen Küchenschrankes der 1970er Jahre, mit Azora Orangenplätzchen von Bahlsen und Knorr Brühwürfel.

Lot 6318, Auction  119, McCarthy, Paul, Pudding

McCarthy, Paul
Pudding
Los 6318

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Pudding.
Bierglas, gefüllt mit schwarzer Gummimasse. 14,3 x 12,3 x 7,9 cm. Auf der Unterseite mit silberfarbenem Edding monogrammiert "PM". Auflage 100 num. Ex. 1999.

Herausgegeben vom Künstler.

Warhol, Andy
Campbell's Soup II: Old Fashioned Vegetable
Los 6320 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
47.120€ (US$ 50,667)

Details

Campbell's Soup II: Old Fashioned Vegetable.
Farbserigraphie auf glattem Velin. 81 x 48 cm (89 x 58,5 cm). Verso signiert "Andy Warhol". Auflage 250 num. Ex. 1969. Feldman/Schellmann 54.

Die Serie Campbell's Soup Cans II von 1969 war eine Fortsetzung von Warhols erster Campbell's-Folge von 1968 und enthielt wiederum zehn Drucke, diesmal mit ungewöhnlicheren Geschmacksrichtungen. Diese zweite Serie verwendet das gleiche altbekannte Markendesign, jedoch mit neu gestalteten Etiketten. So werden auf der Vorderseite der Dose Entwürfe verwendet, die für jeden Geschmack einzigartig sind und oft ein illustratives Flair hinzufügen. Auf diesem speziellen Druck lautet das Etikett "Old Fashioned Vegetable made with Beef Stock".
Warhols Portfolio entstand sieben Jahre nachdem seine ersten Campbell’s Soup-Gemälde 1962 in der Ferus Gallery debütierten. Es erhielt zunächst gemischte Kritiken von Künstlern und Kritikern. Mit diesen Serien eignete sich der Künstler bekannte Objekte und Bilder der Konsumkultur an, stellte sie in einen neuen Kontext und erhob sie effektiv zur bildenden Kunst. Warhols Suppendosen dienten ihm so nicht nur als Symbol für Konsum und Werbung, sondern auch als Kommentar zum Status quo der Kunst. Noch heute beherrschen Warhols ikonische Campbell's Soup-Drucke die Welt der Pop-Art.
Verso mit der Gummistempel-Numerierung. Prachtvoller farbsatter Druck mit dem vollen Rand.

Lot 6323, Auction  119, Shore, Stephen, New York City, New York, September-October 1972

Shore, Stephen
New York City, New York, September-October 1972
Los 6323

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

"New York City, New York, September-October 1972".
Chromogenic print auf Fujicolor Professional Papier. 10 x 15 cm (20 x 25,5 cm). Verso in Tinte vom Fotografen signiert und mit der Auflage 5/10 versehen. Gerahmt hinter Glas mit 303 Gallery New York Etikett auf dem Rahmen verso. 1972/ späterer Abzug.

Zu den Fotos, die er während seines ersten Roadtrips gemacht hat, erklärte Stephen Shore: "This series is called American Surfaces. It began as a road trip. My idea was to keep a visual diary of meals I ate, people I met, televisions I watched, motel rooms I slept in, toilets I used, as well as the towns I would drive through, and, through this visual diary and series of repeated subjects, build a kind of cultural picture of the country at the time. But, I had something else in mind at the same time, which was, I wanted to take pictures that felt natural. I think everyone is familiar with the fact that they often write in a different way than they speak, and that their writing can sometimes seem more stilted, and even use a different vocabulary. And I wanted pictures that felt as natural as speaking."

Lot 6324, Auction  119, Almasy, Paul, Passanten vor der Auslage in Fauchon, Paris

Almasy, Paul
Passanten vor der Auslage in Fauchon, Paris
Los 6324 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

"Passanten vor der Auslage bei Fauchon, Paris".
Silbergelatineabzug. 28,8 x 28,5 cm (30,5 x 38 cm). Verso Editionsetikett, darin vom Fotografen mit Filzstift signiert und 1 von 10 nummeriert. 1975/Abzug ca 2001.

Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1886 steht die Delikatessenhandlung Fauchon für kulinarische Exzellenz. Der aus Calvados stammende August Félix Fauchon begann seine Karriere als Lehrling bei dem Magnaten Félix Potin bevor er seinen "Vier Jahreszeiten"-Wagen mit feinstem Obst und Gemüse auf dem Markt bei der Madeleine präsentierte. Nur ein Jahr später eröffnete Fauchon dann sein erstes Geschäft auf der Place de la Madeleine mit französischen Produkten erster Qualität.

Lot 6326, Auction  119, Marcipan und anderes Zuckerwerck, Von candirten Zucker Sachen

Marcipan und anderes Zuckerwerck
Von candirten Zucker Sachen
Los 6326

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Von candirten Zucker Sachen. Pomeranzen, Citronen, Lemonien einzumachen candirt und uncandirt.
Deutsche Handschrift auf Papier. 2 Teile in 1 Band von 2 verschiedenen Händen. 138 hs. num. Bl., 8 nn. Bl. Register, S. 139-188, 9 w. Bl., 5 Bl. Register. 18,8 x 15 cm. Hellgrün gefärbtes Pergament d. Z. (etwas beschabt und berieben, fleckig und kaum bestoßen; ohne die Bindebänder). Süddeutschland, um 1700-1750.

Ein umfangreiches, handgeschriebenes und gut leserliches Handbuch mit dem gesamten Wissen der Zeit über das Konservieren von Obst, das Einmachen, Entsaften, Trocknen, Dörren und Kandieren, das wohl aus dem Königreich Sachsen stammt, aus Dresden oder Umgebung. So befand sich das Buch im Besitz der bekannten Dresdner Konditorenfamilie Beyer, Inhaber der Prinzl. Hofkonditorei und Café Beyer, die Filialen in der Wilsdruffer Straße 20 bwz. 38 in Dresden hatte.
Beide Teile enthalten Hunderte von Rezepten zum Einmachen von Obst, von Äpfeln über Quitten bis hin zu allerhand Südfrüchten mit Zitronen, Orangen, Limonen, Pomeranzen etc., wobei die extrahierten Säfte, Saucen und gestockten, gelierten Liquide phantasievoll gewürzt werden, u. a. mit Holunderblüten, Lavendel, Misteln, Muskatnüssen, Rosmarin, Rosenblättern, Ingwer, Hagebutten und vielem mehr. Ausführliche Anweisungen finden sich zur Herstellung von Marzipan mit der Verarbeitung von Mandelmassen, Nussteigen, Eisspezialitäten und Parfaits, es folgen Back- und Tortenrezepte, Anleitungen zum Backen von Zuckerbroten, von Nürnberger Pfefferkuchen.
"Nürnberg Pfefferkuchen", "Marcipan in Formen", "Eiß auf die Marcipan zu machen", "Aufgelauffenes Zuckerwerck von allerley Farben zu machen", "Candirt Zuckerwerck", "Citronat einzumachen", "Weiße Quitten mit rotem Safft", "Pfeffer Nüßgen", "Wie man die gantz klar und helle Quitte Zesten Machet", "Die Quitte Spalten", "Wie der Quitten Schaum zu machen", "Wie man das Moscowitter Brot backen soll", "Vorstosser Apfelsaft", "Muscateller-Birn einzumachen", "Wie man gantze Johannes Beer, einmachen soll", "Morellen ein zu Machen", "Wie man Schlehen einmachen soll", "Misteln einzumachen", "Wie man den Himbeersaft machen soll", "Wie man blauen Violen Safft machen soll", "Gebackener Ingber", "Melißen Blätter oder was man vor Blätter haben wie zum Confect zu Bewerfen", "Wie man Citronen und Pommerantzen gantz einmachen soll".

Lot 6328, Auction  119, Gewürzdosen, Ein Paar Gewürzdosen mit Zitronen

Gewürzdosen
Ein Paar Gewürzdosen mit Zitronen
Los 6328

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Ein Paar Gewürzdosen (Gewürzsourtour) mit Zitronen.
Fayence mit Scharffeuerfarben. 23 x 20 cm. Schrezheim, um 1770.

Ein sehr ähnliches Schaugericht befand sich in der Sammlung Schmitz-Eichhof, siehe Erich Köllmann, Gisela Reineking von Bock und Marie-Theres Schmitz-Eichhof: Sammlung europäischer Fayencen des 17. - 19. Jh., Köln 1991, Nr. 178.

Schaugerichte - Das Festmahl als Ereignis
Fürstliche Festmahle vergangener Epochen muss man sich als prunkvoll schillernde Bankette vorstellen, bei denen zur Belustigung der Sinne Tafelgeschirr und Tischdekor mit den kunstvoll präparierten Gerichten um die Wette strahlten. Der Sinnspruch „Das Auge isst mit“ leibhaftig gewordene Realität. Dabei brachten barocke Sinnfreudigkeit und Genusslust die Kunstform der Schaugerichte hervor. In Porzellan, meist aber Fayence, imitierten diese kuriosen Objekte Speisen von der Ente bis zum Kürbis und verbanden dabei das Nützliche mit dem Schönen.
Mit der Verfeinerung der Tischsitten ab dem 17. Jahrhundert, als Gerichte nicht mehr gleichzeitig, sondern nacheinander serviert wurden, und Tischdecken, Besteck, Servietten sowie wechselndes Geschirr üblich wurden, war der Schritt vom genießbaren Schauessen zum dekorativen Schaugericht nur mehr ein kleiner. Man beeindruckte Tischgäste nicht mehr nur mit Fasanen und Pfauen in ihrem natürlichen Gefieder oder Pasteten, aus denen beim Aufschneiden kleine Vögel herausflogen, sondern auch mit Tellern, Terrinen, Pokalen und Aufsätzen, die in puncto Augentäuschung mit den Gerichten konkurrierten. Zunächst waren es noch Köche, die aus Zuckermasse Tiere, Früchte und allerlei Augentrug formten. Den Übergang zum Tafelschmuck aus Keramik diktierten später nicht ästhetische oder hygienische Gründe, sondern die zahlreichen Kriege, die selbst die prunkliebenden Herrscher Frankreichs dazu zwangen, auf teure und vergängliche Dekorationen aus Zucker und Ähnlichem zu verzichten - am Hofe Kaiserin Maria Theresias 1761 sogar per höchst offiziellem Dekret. Die Zeit der Fayence- und Porzellanaufsätze war angebrochen. Von Delft, über Straßburg und Höchst eröffneten insbesondere im 18. Jahrhundert in ganz Europa Manufakturen, die neben der Produktion von Alltagsgeschirr auch den fürstlichen Brauch der Schaugerichte fortführten.
Die prominentesten Stücke waren oft große Terrinen, wobei der Fantasie keine Grenze gesetzt war. Zu den beliebten Formen gehörte Jagdwild, etwa Vögel wie Fasane oder die hier angebotene Ente (Los 6329). Terrinen konnten aber auch wie exotische Früchte oder heimisches Gemüse aussehen - besonders Kohlköpfe gab es in jeder Façon (Los 6330). Zum Abschluss des Mahls reichte man dann Süßes, beispielsweise in zu Melonen geformten Deckeldosen (Los 6329). Das Spiel mit dem Trompe-l’œil erstreckte sich aber nicht nur auf funktionales Geschirr. An den Tafeln konnte man sich an Oliven, Bohnen, aufgeschnittenen Eiern oder auch an Walnüssen aus Fayence, wie hier Los 6332, sattsehen, die auf Tellern als reine Schaugerichte präsentiert wurden. Im flackernden Schein der Kerzen ließen sich Essbares und Zierde nicht immer leicht unterscheiden.
Bis heute üben Schaugerichte zwischen Schaulust und Sinntäuschung ungebrochen ihre Faszination aus. Umso mehr als mit Revolutionen, der damit einhergehenden Verbürgerlichung und dem zum Schlichten neigenden Klassizismus der Sinn für das Amüsante und Spielerische am Tisch verloren ging. Erst in jüngster Zeit inspirieren sie als Kuriosum und Zeugen vergangener Prachtentfaltung auch zeitgenössische Künstler wie Gudrun Gaube, die in ihren kunstvollen Naturabgüssen aus Porzellan das Skulpturale am Essbaren aus dem Beet wiederentdeckt (Lose 6401, 6402 und 6404).

Lot 6329, Auction  119, Deckeldose, Deckeldose in Form einer Melone mit Unterschale

Deckeldose
Deckeldose in Form einer Melone mit Unterschale
Los 6329

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Deckeldose in Form einer Melone mit Unterschale.
Fayence, Aufglasurfarben in Gelb, Grün und Schwarz. L. 29,5 cm, H. 12 cm. Wohl Schrezheim, um 1770 oder später.

Die melonenförmige Schale mit abnehmbarem Deckel ist auf der zwölfpassigen Blattschale fixiert. Bei der Farbauswahl harmoniert die naturalistische Bemalung der Melone, die den Eindruck einer reifen Frucht erweckt, mit dem Türkisgrün der drei geschwungenen, feingeäderten Blätter. Diese gehen von einem kleinen Stiel auf der Schalenseite aus und bilden den Deckelgriff. In einer solchen Dose wurden vermutlich Delikatessen wie Fruchtpürees oder aber vielleicht eingelegte bzw. kandierte Melonenstücke serviert. Vergleichbare Stücke finden sich u.a. im Hetjens Museum in Düsseldorf, im Schloss Ludwigsburg sowie im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe (vgl. Hans Erdner, Die Fayencefabrik zu Schrezheim 1752-1865, Ellwangen 1972, Nr. 323.). Wir bedanken uns bei Dr. Gun-Dagmar Helke, Dresden, für die wissenschaftliche Beratung.

Provenienz: Kunsthandel Segal, Basel.
Sammlung Gut Hohen Luckow, Mecklenburg (auf dem Boden und auf der Innenseite des Deckels mit Sammlungsetiketten).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge