La Rêveuse. Radierung auf Velin nach Salomon Gessner. 32,6 x 41,9 cm. Um 1809. Jentsch 315, Martens 298 II (von III).
Vor der Schrift. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Im weißen Rand leicht fingerfleckig, vereinzelt winzige Rostfleckchen, kleine unbedeutende Randläsuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Die vier Philosophen (Justus Lipsius mit Peter Paul Rubens, Philipp Rubens und Hugo Grotius). Farbiges Schabkunstblatt mit eigenh. Pinselüberarbeitungen und Weißhöhungen nach Peter Paul Rubens. 49,7 x 44,9 cm. Singer (Der Vierfarbendruck in der Gefolgschaft Jacob Christoffel Le Blons) 445, nicht in Ausst. Kat. Carlo Lasinio Incisioni, Florenz 2004. Wz. Große Kartusche mit Schriftzug "Colle in Toscana".
Die Darstellung geht auf ein Gemälde von Peter Paul Rubens zurück (heute in den Uffizien), das Lasinio zwischen 1783 und 1786 im Rahmen einer Serie nach Florentiner dipinti famosi in seiner aufwendigen Vielfarbendrucktechnik reproduzierte. - Prachtvoller, farbintensiver Druck von wunderbar malerischer Wirkung an drei Seiten mit feinem Rändchen um die Plattenkante, unten bis auf bzw. teils minimal knapp innerhalb dieser geschnitten. Vor allem zu den Rändern hin Gebrauchsspuren und Mängel, etwa eine von verso durchschlagende braune Papierverfärbung am rechten Rand sowie in der Ecke oben links, schmaler vertikaler Randausriss rechts unten, einzelne Wurmlöchlein, die Blattunterkante alt mit Papierstreifen hinterlegt, vereinzelte Bereibungen, verso leicht stockfleckig, im Gesamteindruck gleichwohl schön und harmonisch. Von großer Seltenheit.
Maulbertsch, Franz Anton
Der hl. Florian als Krieger mit der Palme
Los 5305
Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)
nach. Der hl. Florian als Krieger mit der Palme. Kupferstich mit Radierung und Kaltnadel. 40,4 x 30,1 cm (Plattenkante), 40,5 x 32,1 cm (Blattgröße). Um 1760. Nagler (Maulbertsch) 6, Le Blanc (Maulbertsch) 5. Wz. Kleines Wappen mit Stierkopf und Kreuz.
Das seltene Motiv des "hl. Florian als Krieger" geht auf eine Bilderfindung von Franz Anton Maulbertsch zurück. Die Wiener Albertina bewahrt eine Federzeichnung (Inv. 43799), die wohl als Vorlage für die Ausführung in Öl diente. Eine Ölskizze in der Sammlung des Unteren Belvedere in Wien (Inv. 2329), die dasselbe Motiv zeigt und lange als von der Hand Maulbertschs galt (s. Klara Garas: Franz Anton Maulbertsch, Wien 1960, S. 213, Nr. 189), wird jetzt als Werk eines unbekannten Künstlers geführt, weshalb die eigenhändige Ölskizze Maulbertschs, auf die unsere Radierung zurückgeht, wohl als verschollen gelten muss. Die furiose Radierung nach der Maulbertsch'en Komposition wird in der älteren Literatur von Nagler und Le Blanc dem Künstler selbst zugeschrieben. In der jüngeren Forschung sind jedoch Zweifel aufgekommen und das Blatt wird heute teils als ein Werk des Maulbertsch-Schülers Johann Beheim (tätig 1762-1770 in Wien, Mailand und Rom) geführt, dessen druckgraphisches Œuvre ebenso rar und gesucht ist wie das seines Lehrers. Bei unserem höchst experimentellen Abzug handelt es sich um einen singulären Probedruck von der unvollendeten Platte, den der Künstler auf einen vollen, für die Druckplatte jedoch etwas zu kurzen Papierbogen gedruckt hat. Insbesondere die für die Komposition relevante Partie, nämlich das Gesicht des Heiligen ist noch nicht angelegt und erscheint als weiße Leerstelle, ebenso wie größere Teile der den Speer umgebenden Draperie. Der Abzug diente also als ein Arbeitsmittel für den Stecher, der sich Gewissheit über die weiteren Arbeitsschritte verschaffen wollte. Entsprechend wurde bei der Herstellung des Drucks weniger Wert auf die Qualität des Abzugs oder die Wahl eines passenden Papierformats gelegt. Auch die Werkstattspuren wie die ölhaltigen Flecken zeugen von dem Charakter als Arbeitsmittel. - Ausgezeichneter, etwas ungleichmäßiger Druck, rechts und links mit Rändchen, oben mit der Plattenkante, unten die Darstellung vom originalen Papierrand überschnitten. Horizontale und vertikale Mittelfalte, weitere zahlreiche Knitterfältchen, stockfleckig und mit vereinzelten Ölflecken, weitere Gebrauchsspuren. Laut Annotation des beiliegenden Untersatzes aus der Sammlung des Wiener Kunsthistorikers Ludwig Münz (1889-1957) und aus der Sammlung Wolfgang Trauwitz, Stuttgart (1927-1970), verso mit dem Stempel der "Zentralstelle für Denkmalschutz im Bundesministerium f. Unterricht". Von großer Seltenheit, wohl Unikum.
Maulbertsch, Franz Anton - nach
"Maximus in Sanctis est..."
Los 5306
Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)
nach. "Maximus in Sanctis est parvulus ille Puellus" (Die hll. Franziskus Seraphikus, Christophorus, Theresa von Avila und Papst Clemens XIII). Radierung von Johann Beheim. 43,5 x 29,1 cm. 1762. Nicht bei Nagler, Le Blanc (Beheim) 2, Meyer, Allgemeines Künstler-Lexikon III, 335, 3, Haberditzel: Franz Anton Maulbertsch, Wien 2006, S. 211-212. Wz. undeutlich (Adler?).
Johann Beheim, ein Schüler Jakob Schmutzers, hatte diese Radierung nach Maulbertschs Huldigungsblatt gestochen. Das allegorische Sinnbild ist deshalb nicht leicht zu deuten, weil Maulbertsch es für einen sehr speziellen zeitgenössischen Anlass entwarf: Papst Clemens XIII. erhob den Erzbischof von Wien, Graf Christoph Anton Migazzi, im November 1761 zum Kardinal. Maulbertsch erhoffte sich, dass der Kardinal bei der Vergabe von künstlerischen Aufträgen auch an ihn dächte. - Hier vorliegend ein unbeschriebener Zustand vor der Schrift in einem prachtvollen, die malerischen Werte wirkungsreich umsetzenden Abzug, lediglich im Bereich um das Christuskind leicht gräulich. Links bis an bzw. auf die Plattenkante beschnitten, oben und rechts mit sehr feinem bis schmalem Rändchen, unten ein Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt und fleckig, geglättete Knitterspuren verso, kaum merkliche diagonale Knickspur in der Ecke rechts oben, ein blasser brauner Fleck in der Weltkugel, weitere geringe Alters- und Handhabungsspuren, sonst in schöner Erhaltung. Selten.
Tombeau de Madame Langhans. Radierung nach Johann August Nahl. 339,7 x 27 cm. (1786). Nagler 14, Wüthrich 38.
Das Blatt zeigt das Grabmal der 1751 verstorbenen Pastorin Langhans in der Kirche zu Hindelbank bei Bern. Es war bei den Zeitgenossen weit berühmt und "stellt die Mutter mit ihrem Kind dar, wie sie am Tage des jüngsten Gerichtes aus dem zerborstenen Stein hervorkommt" (Nagler, Nahl). Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt und minimal fleckig, Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.
Die kleine Scheune bei der Treppe; Ein monumentales Portal in einer Landschaft. 2 Radierungen. Je ca. 12,9 x 19,2 cm. Prouté 10 und 12, je I (von II). Wz. Nebenmarke.
Ganz ausgezeichnete, klare und kräftige Drucke mit schmalem Rand, ein Blatt an zwei Seiten mit dem vollen Schöpfrand. Das Portal minimal fleckig zu den Rändern hin, die Scheune minimal gebräunt sowie schwach fleckig, diagonale Knickspur rechts oben, in den vier Ecken auf Untersatzpapier montiert, sonst sehr schön und original erhalten. Das Blatt mit der Scheune aus der Sammlung Gustave-François Morin (Lugt 1178).
Norblin de la Gourdaine, Jean-Pierre
Der Zeichner im dunklen Atelier
Los 5309
Schätzung
300€ (US$ 333)
Der Zeichner im dunklen Atelier. Radierung auf Velin. 7,3 x 8,4 cm. Hillemacher 19 IV.
Ausgezeichneter, zarter, wohl später Abzug mit schmalem Rand. Etwas verbräunt und außerhalb der Darstellung lichtrandig, fleckig, verso Klebe- und Montierungsreste, sonst gut erhalten.
Johann Wilhelm Meyer (tätig 1740-1780, gest. 1784 in Augsburg). Brokatpapier. Rankenblatt. Ein Blatt gauffrierter Bronzefirnisdruck auf Büttenpapier. 31,4 x 38,7 cm (Darstellung); 36,2 x 45,5 cm (Blattgröße). Verlegersignatur: "IN AUGSPU[RG] BEY IOH. WILHELM MEYER NO. 1". Um 1755. Haemmerle 156.
Das erste Blatt der Serie des in Augsburg um 1740 bis 1780 tätigen Buntpapierers Johann Wilhelm Meyer mit flächendeckender von Holzmodel gedruckter Bronzefirnis, in Negativtechnik sehr feines, kleinteiliges Rankenwerk mit Sternchenblüten, kleinen Nelken und Früchten wie Beeren, Hagebutten und Weintrauben. In der linken unteren wie rechten oberen Ecke ein Zweig mit jeweils drei Granatäpfeln. Der Rahmen ist durch eine einfache ausgesparte Linie gezeichnet, die um die Signatur in Versalien geführt wird. - Prachtvoller Druck mit dem Schöpfrand. Mittelfalte, im Rand etwas fleckig, kleine Randläsuren, in der Darstellung vereinzelt schwache wohl Rostfleckchen, sonst sehr schön. Aus der Sammlung Peter Aschenbrenner (laut Besitzer).
Westdeutsch, um 1760. Kattunpapier. Ranken mit Blütenknospen und Rosenblüten. Orangefarbene, grauschwarze Kleisterfarbe auf Bütten. 36,5 x 48,7 cm. Wz. Buchstaben "GBB".
Ausgezeichneter Druck mit dem Schöpfrand. Vertikale Mittelfalte, vornehmlich in den Rändern minimal fleckig, kleine Randläsuren, sonst sehr schön.
Norditalien, um 1800. Remondini-Papiere. Kattunpapiere. 5 Blatt. Farbige Kleisterfarben auf Büttenpapier bzw. Velin. Folio.
1. Guilloche-Ornament mit sich überlagernden Kreisbändern, gefüllt mit Blumen und Rosenvierpässen in Blau und Gelb auf Velin. - 2. Durchgehende Musterung mit klassizistischen Blumenvasen und Rankenumrahmung in Gelb, Blau, Hell- und Dunkelrosa auf gelatiniertem Büttenpapier. - 3. und 4. Vier üppige Blumenfriese geteilt durch tornierte Bänder in Gelb, Blau Hell- und Dunkelrosa auf Velin, 2 Blatt, je mit dem Trockenstempel von Remondini. - 5. Zwei friesartig angelegte pastorale Landschaften mit Bauern bei der Ernte und Hirte gedruckt in sechs Farben auf Velin. - Sämtlich auf den vollen Bögen, meist mit Schöpfrändern. Vereinzelte Randmängel und ebenda partiell schwach gebräunt, 5) links knitterfaltig und mit kleinem Löchlein, weitere geringe Altersspuren, sonst sämtlich in schöner und originaler Erhaltung. Beigegeben zwei papier peints mit Szenen aus dem Leben der hl. Genovefa.
Pichler, Johann Peter
Bildnis Jospeh Freiherr von Sperges auf Palenz und Reisdorf
Los 5313
Schätzung
450€ (US$ 500)
Bildnis Jospeh Freiherr von Sperges auf Palenz und Reisdorf. Schabkunstblatt auf Bütten nach Johann Baptist Lampi. 49,7 x 25,1 cm. 1788. Nagler 29, Le Blanc 90 nach I. Wz. Kreuz im Kreis mit Nebenmarke Schrift.
Le Blanc beschreibt lediglich den Zustand "avant la lettre". Tatsächlich existieren jedoch mindestens drei verschiedene Zustände des Blattes: Der vorliegende, dem ersten Zustand in der Darstellung folgend, bildet den zweiten Zustand. Eine dritte, spätere Version ist auf das Jahr 1791 datiert. In dieser sind im Hintergrund links ein Armlehnsessel und ein Vorhang anstelle der hier dargestellten Säule zu erkennen. Auch in der Gestaltung von Haaren, Gesicht und der Draperie des Engels zeigen sich Überarbeitungen. In der hier vorliegenden früheren Fassung findet sich zudem die Widmung „Par son très humble serviteur Jean Jacobé“ - eine Huldigung an Pichlers Lehrer.
Joseph Freiherr von Sperges auf Palenz und Reisdorf (1725-1791) war ein österreichischer Historiker, Staatsbeamter und Kartograph. Bekannt wurde er durch die erste genaue Karte Südtirols und seine Beiträge zur Tiroler Landesgeschichte. Er wirkte unter Maria Theresia und Joseph II. Ganz ausgezeichneter, samtig wirkender Abzug mit breitem Rand. Leicht angestaubt, der rechte Rand minimal wellig, im linken Rand kaum merklich ein äußerst fachmäßig geschlossener Randeinriss, im weißen Rand unten Bleistiftannotationen, sonst tadellos.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta della Basilica di Sta Maria Maggiore
Los 5314
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Veduta della Basilica di Sta Maria Maggiore. Radierung aus den Vedute di Roma, wie auch die folgenden neun Losnummern. 39,8 x 54,2 cm. (1749). Hind 9 I (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Kreis.
Vor der Adresse. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rand. Vertikale Mittelfalte, rechts unten hinterlegter Einriss, die Ränder minimal bestoßen und mit kleineren Läsuren, Handhabungsspuren, sonst sehr gut.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta della Piazza della Rotonda
Los 5315
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Veduta della Piazza della Rotonda. Radierung. 40,8 x 54,4 cm. (1751). Hind 17 IV (von VII). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.
Mit dem horizontalen Riss im Dach vorne links. Ganz ausgezeichneter, transparenter und klarer Druck mit sehr breitem Rand. Schwach fleckig und zu den Rändern geringfügig gebräunt, übliche Mittelfalz, Fleckchen links unten im weißen Rand, winzige Löchlein unten nahe des Randes, Montierungsreste verso, weitere Gebrauchsspuren, sonst jedoch sehr gut.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta del Ponte e Castello Sant'Angelo
Los 5316
Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)
Veduta del Ponte e Castello Sant'Angelo. Radierung. 37,6 x 58,3 cm. (1754). Hind 29 I (von VI). Wz. Undeutlich.
Vor der Adresse und dem Preis. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und zugleich feinzeichnender Druck mit breitem Rand. Unbedeutende Altersspuren und Fleckchen, vertikale Mittelfalz mit rückseitigen Spuren alter Albumbindung, dieser Falz sowie partiell die äußersten Blattkanten sehr blass gebräunt, Quetschfältchen unten, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta del Sepolcro di Cajo Cestio
Los 5317
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Veduta del Sepolcro di Cajo Cestio. Radierung. 40,7 x 53,9 cm. (1755). Hind 35 I (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Kreis.
Vor der Adresse von Bouchard e Gravier und der Überarbeitung der Pyramide. Ganz ausgezeichneter, silbriger Frühdruck mit noch sichtbaren Hilfslinien in der Schrift, mit Rand, dieser an drei Seiten sehr breit. Vertikale Mittelfalz, entlang dieser zarte Trockenfältchen, lichtrandig, im weißen Rand vereinzelt fleckig bzw. stockfleckig sowie partiell minimal wellig, zwei unauffällig geschlossene Randeinrisschen rechts, kleine Federnummerierung im Oberrand mittig, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta del Piano superiore del Serraglio delle Fiere
Los 5318
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Veduta del Piano superiore del Serraglio delle Fiere [...] detto la Curia Ostilia. Radierung. 40,5 x 60,9 cm. (1757). Hind 43 vor II (von VI). Wz. Lilie im Kreis.
Ein Hind unbekannter Zustand mit dem für den 2. Zustand beschriebenen Text, jedoch vor der für diesen Zustand beschriebenen Adresse von Bouchard e Gravier. Prachtvoller, transparenter und dabei klarer Frühdruck mit Rand, dieser umlaufend mit Spuren von Blauschnitt. Geglättete Vertikalfalte mit resten alter Albumbindung verso, ebenda unten zwei sorgsam geschlossene Brüche, der weiße Rand blass nur stockfleckig und zu den Außenkanten hin minimal gebräunt, weitere schwache Handhabungsspuren, sonst in schöner Erhaltung.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta del Tempio della Fortuna virile
Los 5319
Schätzung
800€ (US$ 889)
Veduta del Tempio della Fortuna Virile. Radierung. 37,7 x 58,3 cm. (1758). Hind 46 IV (von VII). Wz. Fleur-de-lis im doppelten Kreis mit Anhänger.
Vor Löschung des Preises. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Vertikale Mittelfalte, parallel zu dieser verlaufende Quetschfältchen, leicht stockfleckig und angestaubt, im oberen weißen Rand kleine Montierungsspuren bzw. -reste, links unten zwei zarte vertikale Knickspuren, verso entlang der Ränder Spuren alter Montierung bzw. montierter Papierstreifen, sonst schön. Aus der Sammlung Alessandro Castagnari (Lugt 86a).
Piranesi, Giovanni Battista
Tempj del Sole e della Luna
Los 5320
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Tempj del Sole e della Luna. Radierung. 40,9 x 55 cm. (1759). Hind 50 I (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis mit aufgesetztem Buchstaben.
Vor weiteren Arbeiten und der Veränderung des Titels. Ganz ausgezeichneter Druck mit den vollen Schöpfrändern. Leichte vertikale Mittelfalte, dort zarte Trockenfältchen, zu den Rändern hin minimal gebräunt und mit kleineren Randläsuren, weitere Gebrauchsspuren sowie minimale Altersspuren, sonst sehr schön erhalten.
Colonna Trajana. Radierung. 54,7 x 41 cm. (1758). Hind 51 III (von VII). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.
Vor weiteren Arbeiten und der Tilgung des Preises. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck mit breitem bzw. schmalem Rand. Geglättete horizontale Mittelfalte, schwach lichtrandig, etwas fleckig und angestaubt, links noch mit Spuren des Rotschnitts, im weißen Rand links zwei kleine Wurmlöchlein, kleine Randläsuren, sonst sehr schön.
Veduta dell'Arco di Settimo Severo. Radierung. 37,8 x 58,7 cm. (1759). Hind 54 III (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis mit angehängtem Buchstaben.
Vor Löschung des Preises. Ausgezeichenter Druck mit Rand. Vertikale Mittelfalte, schwach lichtrandig, leicht fleckig, die Außenränder minimal gebräunt, verso kleine Stockfleckchen, sonst sehr schön.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta del tempio della Sibilla in Tivoli
Los 5323
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Veduta del tempio della Sibilla in Tivoli. Radierung. 42,3 x 6,4 cm. (1761). Hind 61 I (von V).
Vor Tilgung des Preises. Prachtvoller, nuancierter Druck mit leichtem Plattenton und breitem bzw. oben schmalem Rand. Übliche vertikale Mittelfalte mit rückseitigen Resten alter Albumbindung, blasser Lichtrand, die Blattaußenkanten schwach gebräunt, links im weißen Rand einzelne Flecken, minimal angestaubt, sonst in schöner Erhaltung.
Piranesi, Giovanni Battista
Différents vues de quelques Restes ... Ville de Pesto
Los 5324
Schätzung
12.000€ (US$ 13,333)
Différents vues de quelques Restes de trois grands Edifices qui subsistent encore dans le milieu de l'ancienne Ville de Pesto autrement Posidonia qui est située dans la Lucanie. 21 Radierungen inkl. Titel, lose Blatt. Je ca. 51 x 70 cm. (1778). Focillon 583-599, Wilton-Ely 717-737. Wz. Fleurs-de-lis im Doppelkreis.
Piranesis letzte Arbeit, die sogenannte Paestum-Folge zählt zu seinen bedeutendsten und klarsten architektonischen Darstellungen und hatte zugleich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Wertschätzung der eigenständigen Schönheit der griechischen Antike in der neoklassizistischen Architektur. Piranesi waren die drei Tempel aus dem 5. Jahrhundert lange bekannt, doch reiste er erst in den Jahren 1777 und 1778 dorthin und fertigte vor Ort zahlreiche Studien an. Er wurde dabei sowohl von seinem Sohn Francesco, als auch von seinem Assistenten Benedetto Mori und dem Architekten Augusto Rosa begleitet. Die aus diesen Vorstudien entstandene Folge erschien schließlich am 15. September 1778, nur zwei Monate vor Piranesis Tod und bildet einen späten Höhepunkt in seinem Schaffen. Einige Autoren nehmen an, dass die Ausführung der Stiche, zumindest in Teilen, von seinem Sohn Francesco und der Werkstatt unterstützt wurde. So wird für die drei letzten Platten - das Frontispiz und die Blätter XIX und XX - davon ausgegangen, dass Francesco sie ausgeführt hat; dessen Stil ist in der Ausführung der Staffage durchaus erkennbar (vgl. dazu Wilton-Ely S.777 f). Vor den arabischen Nummern. Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke mit schmalem, teils mit feinem Rand, einzelne Blätter an die Plattenkante geschnitten, diese bei allen Blättern überwiegend markant zeichnend. Vertikale Mittelfalz, dort bei einem Blatt unten gesprungen, vornehmlich in den Rändern stockfleckig und fleckig, links alte Heftspuren der Albummontierung, oben entlang des äußeren Randes alte Klebespuren recto, diese etwas braunfleckig, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und einheitlicher Erhaltung.
Piranesi, Francesco
Grand Frontispice du Premier Volume des Antiquites de Pompeia
Los 5325
Schätzung
750€ (US$ 833)
Grand Frontispice du Premier Volume des Antiquités de Pompeia. Radierung nach Giovanni Battista Piranesi. 63,5 x 84 cm. 1804. Le Blanc aus 12, Nagler aus 14.
Bei dem beeindruckenden Blatt handelt es sich um das Frontispiz der Antiquités de Pompeia aus der Serie der Antiquités de la Grande Grèce... Das umfangreiche Werk, das schließlich drei Bände und über 100 Tafeln umfassen sollte, basierte auf Zeichnungen, die Vater und Sohn bereits 1770-78 während mehrerer Besuche der Ausgrabungen von Pompeji angefertigt hatten. Das Titelblatt zeigt eine Kombination bildhauerischer und architektonischer Elemente Pompejis, aus deren Mitte Flammen lodern, und gibt den dokumentarischen Zweck der Sammlung an: "INCENDIO CONSUMPTUM RESTITUIT". Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand um die Plattenkante. Teils minimal berieben, vollständig aufgezogen, im linken Rand drei größere ausgebesserte Löcher, Ausriss der rechten oberen Ecke im weißen Rand, reparierter Riss im rechten Rand, weitere Randmängel und Löchlein, geringfügig angestaubt und gebrauchsspurig, sonst schön.
Bildnis Giovanni Battista Piranesi als Relief. Radierung nach Giuseppe Cades. 42,3 x 31 cm. 1779. Nicht bei Le Blanc, Wilton-Ely, S. 327.
Vom Sohn Francesco ein Jahr nach dem Tod des Vaters radiert. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit breitem, an zwei Seiten dem vollen Rand. Schwach angeschmutzt im weißen Rand, dieser unten rechts leicht fingerfleckig sowie an der Unter- und Oberkante teils leicht wellig, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Le Printemps; L'automne (Frühling; Herbst). 2 Radierungen. 14,8 x 8,9 cm. 1752. Le Blanc 10 und 11. Wz. Wappen mit Traube.
Madame de Pompadour dilettierte als Radiererin und schuf einige wenige und dabei seltene Radierungen, die, so Thieme/Becker vermutlich sämtlich von Nicholas Cochin oder aber François Boucher überarbeitet wurden. Ganz ausgezeichnete Drucke mit breitem Rand, teils mit dem vollen Schöpfrand. Dieser vor allem von verso leicht durchscheinend fleckig und altersspurig, weitere Gebrauchsspuren, sonst einheitlich und gut erhalten.
Rugendas d. Ä., Georg Philipp
Eine Folge mit sechs Schlachtenszenen
Los 5328
Schätzung
800€ (US$ 889)
Eine Folge mit sechs Schlachtenszenen und Versen aus Vergils Aeneis. 6 Schabkunstblätter mit Radierung. Je ca. 52 x 67,4 cm. Meusel 1803, S. 97f, Teuscher 76-81. Wz. Schrift unter Krone, Nebenmarke.
Die von Teuscher als zwei separate Folgen (Nr. 76-79 und 80-81) aufgeführte, aber von Meusel aufgrund formaler und gestalterischer Übereinstimmungen als eine Suite beschriebene Serie in ausgezeichneten, samtigen Drucken bis an die Plattenkanten geschnitten. Jeweils geglättete Mittelfalte, überwiegend nur verso sichtbare Knitterfalten, kleine Randläsuren, diese teils hinterlegt, verso einzelne Farbflecken, weitere Handhabungsspuren, sonst in insgesamt schöner und einheitlicher Erhaltung. Vollständig selten.
Schmidt, Georg Friedrich
Selbstporträt Georg Friedrich Schmidt (mit der Spinne)
Los 5329
Schätzung
750€ (US$ 833)
Selbstporträt Georg Friedrich Schmidt (mit der Spinne). Radierung. 23,4 x 17,7 cm. 1758. Wessely 103 II (von III). Wz. Schild mit Christusmonogramm (Fragment).
Vor der dritten Strichlage an der Fensterwand, an der das Thermometer hängt. Prachtvoller Druck mit Plattenton und Rand um die Plattenkante. Lediglich geringe Gebrauchsspuren, unten kleine Bleistiftannotationen, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlung Peter Vischer, Basel (Lugt 2115). Beigegeben von demselben die Radierung "Selbstbildnis, zeichnend" (Wessely 102 II) und "Die Belohnung der Tugend: Bildnis des Arztes Lieberkühn" (Wessely 65).
Bildnis Jacob II. von England; Bildnis der Königin Mary II. von England. 2 Schabkunstblätter nach Sir Godfrey Kneller. Je ca. 34,1 x 24,8 cm. Um 1695 bzw. 1697. Chaloner Smith 143 II und 172 II. Wz. Bandenwappen mit Lilie, bzw. Nebenmarke.
Wundebare Bildnisse von Vater und Tochter in prachtvollen, samtenen Drucken mit schmalem Rand. Dort einige geschlossene und ausgebesserte Randeinrisse bzw. in den Ecken teils ergänzte Stellen, weitere Gebrauchsspuren, Jacob mit diagonaler Falzspur links, sonst gut erhalten. Beigegeben von demselben das Schabkunstblatt "Bildnis William Wissings" (Chaloner Smith 278 II).
Tiepolo, Giovanni Battista
Donna con le braccia incatenate e quattro figure
Los 5331
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Donna con le braccia incatenate e quattro figure - Frau mit gefesselten Armen und vier weiteren Figuren. Radierung. 13, x 17,5 cm. De Vesme 9, Rizzi (1970) 34, Rizzi (1972) 35, Succi 47.
Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen, teils an bzw. auf die Facette geschnitten. Schwache Alters- und Gebrauchsspuren, unten links dünne Stelle, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr gut.
Tiepolo, Giovanni Domenico
Die Kraft und die Weisheiit verjagen die Unwissenheit
Los 5332
Schätzung
12.000€ (US$ 13,333)
Die Kraft und die Tugend verjagen die Unwissenheit. Radierung. 40,6 x 48,4 cm. Succi 33 I (von III). Wz. Tre Lune.
Die virtuose, majestätische Komposition gibt ein Deckengemälde des Vaters Giambattista wieder, das dieser zwischen 1745-50 für das Palazzo Manin in Venedig geschaffen hat. Die Radierung ist laut Succi mit Sicherheit vor dem Aufenthalt der beiden Künstler in Würzburg (1749-50) geschaffen worden. Ausgezeichneter, nuancierter Probedruck, vor der Vollendung der Platte und vor der Verstärkung zahlreicher Partien im Wolkenhimmel, vor der Inschrift und vor der Nummer. Mit gleichmäßigem Rand. Geringfügige Gebruchsspuren, geringfügig knitterfaltig, zwei kleine Randeinrisse fachmännisch und kaum sichtbar ausgebessert, sonstige minimale Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck jedoch sehr gut. Es ist lediglich ein Abzug dieses allerfrühsten Druckzustandes bekannt.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge