Los 6215
Slavona, Maria
(1865 Lübeck - 1931 Berlin)Blumenstilleben auf einem Tisch mit gestreiftem Tischtuch
Schätzung
3.000€ (US$ 3,333)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Gemälde Alter und Neuerer Meister
Auktionsdatum 27.11.2025


Strauss mit Ranunkeln, Dahlien und Kapuzinerkresse auf einem Tisch mit gestreiftem Tischtuch.
Öl auf Holz. 61 x 50 cm. Rechts unten signiert "Slavona".
Maria Slavona wurde als Marie Dordette Caroline Schorer in Lübeck als Tochter eines angesehenen Apothekers geboren. Bereits mit 17 Jahren begann sie eine Ausbildung in Malerei in Berlin. Da ihr die Kunstakademie als Frau verschlossen blieb, ging sie zunächst an die private Malschule Eichler und dann an die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums. Dort studierte sie bei Karl Stauffer-Bern, der großen Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung hatte. Sie setzte ihr Studium an der Damenakademie des Münchner Kunstvereins fort, wo sie mit Käthe Kollwitz zusammen lernte und erste Bekanntschaft mit dem französischen Impressionismus machte. Im Jahre 1890 ging sie mit dem dänischen Künstler Willy Gretor, den sie in Lübeck kennen gelernt hatte, nach Paris und berichtete später: "Hier ging mir eine neue Welt auf. Die ersten Besuche im Louvre betäubten mich fast. Aber von den Schulen, die ich sah, war ich enttäuscht, dort gefiel mir nichts. Ich entschloß mich, allein zu arbeiten und Rat und Urteil nur im Kreise einiger junger gleichgesinnter Freunde, fast alles Dänen und Norweger, zu suchen.“ (zit. nach Margrit Bröhan: "Maria Slavona", in: Das verborgene Museum, Berlin 1987, S. 164). In Paris gab sie sich den Künstlernamen Maria Slavona und zog mit Gretor und mehreren Künstlerfreunden, wie Rosa Pfäffinger, Ivana Kobilca und Hans Dahlerup in einer Wohngemeinschaft zusammen. Inspiriert von Nietzsches Ideen zur Freien Liebe ergaben sich in der jungen Gemeinschaft mehrere Affären zwischen Willy Gretor und Rosa Pfäffinger, Ivana Kobilca und Slavona, wobei sowohl Pfäffinger als auch Slavona von Gretor schwanger wurden. Slavonas Tochter war die spätere Schauspielerin Lilly Ackermann. Als Gretor 1894 die Wohngemeinschaft verließ hinterließ er Pfäffinger und Slavona mehrere Gemälde des damals noch unbekannten Vincent van Gogh. Die beiden jungen Künstlerinnen unterstützten sich gegenseitig und auf Slavonas Initiative wurde die erste van Gogh-Ausstellung in Paris organisiert, auf der Slavona den Kunsthändler Otto Ackermann kennenlernte, den sie später heiratete. Obwohl sie schon in Paris große Anerkennung als Künstlerin erfahren hatte und mit Persönlichkeiten wie Camille Pissarro verkehrte, siedelte sie 1895 zunächst nach Berlin und 1906 nach Lübeck über, wo sie ein offenes Haus führte, in dem Persönlichkeiten wie Edvard Munch, Walter Leistikow, Max Liebermann oder Rainer Maria Rilke und Käthe Kollwitz verkehrten. In der Spätphase ihres Schaffens widmete sie sich in ihrem Ammerländer Landhaus vermehrt dem Stillleben und der Landschaft. Als Mitglied erst der Berliner Secession und später der Freien Secession unter Max Liebermann fand sie auch in Deutschland breite Anerkennung, ihr Werk geriet aber nach ihrem Tod zunächst in Vergessenheit, bis Margrit Bröhan sie im Jahre 1981 wieder als bedeutende Künstlerin des deutschen Impressionismus würdigte.
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