Los 5305

Maulbertsch, Franz Anton
(1724 Langenargen - 1796 Wien)Der hl. Florian als Krieger mit der Palme

Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 5305 - Maulbertsch, Franz Anton - Der hl. Florian als Krieger mit der Palme - 0 - thumbExtragroße Abbildung

Aus dem Katalog
Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts
Auktionsdatum 26.11.2025

Lot 5305, Auction  126, Maulbertsch, Franz Anton, Der hl. Florian als Krieger mit der Palme

nach. Der hl. Florian als Krieger mit der Palme. Kupferstich mit Radierung und Kaltnadel. 40,4 x 30,1 cm (Plattenkante), 40,5 x 32,1 cm (Blattgröße). Um 1760. Nagler (Maulbertsch) 6, Le Blanc (Maulbertsch) 5. Wz. Kleines Wappen mit Stierkopf und Kreuz.

Das seltene Motiv des "hl. Florian als Krieger" geht auf eine Bilderfindung von Franz Anton Maulbertsch zurück. Die Wiener Albertina bewahrt eine Federzeichnung (Inv. 43799), die wohl als Vorlage für die Ausführung in Öl diente. Eine Ölskizze in der Sammlung des Unteren Belvedere in Wien (Inv. 2329), die dasselbe Motiv zeigt und lange als von der Hand Maulbertschs galt (s. Klara Garas: Franz Anton Maulbertsch, Wien 1960, S. 213, Nr. 189), wird jetzt als Werk eines unbekannten Künstlers geführt, weshalb die eigenhändige Ölskizze Maulbertschs, auf die unsere Radierung zurückgeht, wohl als verschollen gelten muss. Die furiose Radierung nach der Maulbertsch'en Komposition wird in der älteren Literatur von Nagler und Le Blanc dem Künstler selbst zugeschrieben. In der jüngeren Forschung sind jedoch Zweifel aufgekommen und das Blatt wird heute teils als ein Werk des Maulbertsch-Schülers Johann Beheim (tätig 1762-1770 in Wien, Mailand und Rom) geführt, dessen druckgraphisches Œuvre ebenso rar und gesucht ist wie das seines Lehrers. Bei unserem höchst experimentellen Abzug handelt es sich um einen singulären Probedruck von der unvollendeten Platte, den der Künstler auf einen vollen, für die Druckplatte jedoch etwas zu kurzen Papierbogen gedruckt hat. Insbesondere die für die Komposition relevante Partie, nämlich das Gesicht des Heiligen ist noch nicht angelegt und erscheint als weiße Leerstelle, ebenso wie größere Teile der den Speer umgebenden Draperie. Der Abzug diente also als ein Arbeitsmittel für den Stecher, der sich Gewissheit über die weiteren Arbeitsschritte verschaffen wollte. Entsprechend wurde bei der Herstellung des Drucks weniger Wert auf die Qualität des Abzugs oder die Wahl eines passenden Papierformats gelegt. Auch die Werkstattspuren wie die ölhaltigen Flecken zeugen von dem Charakter als Arbeitsmittel. - Ausgezeichneter, etwas ungleichmäßiger Druck, rechts und links mit Rändchen, oben mit der Plattenkante, unten die Darstellung vom originalen Papierrand überschnitten. Horizontale und vertikale Mittelfalte, weitere zahlreiche Knitterfältchen, stockfleckig und mit vereinzelten Ölflecken, weitere Gebrauchsspuren. Laut Annotation des beiliegenden Untersatzes aus der Sammlung des Wiener Kunsthistorikers Ludwig Münz (1889-1957) und aus der Sammlung Wolfgang Trauwitz, Stuttgart (1927-1970), verso mit dem Stempel der "Zentralstelle für Denkmalschutz im Bundesministerium f. Unterricht". Von großer Seltenheit, wohl Unikum.


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