Los 2467

Wessely, Paula
(1907-2000)Konvolut Briefe und Karten

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Los 2467 - Wessely, Paula - Konvolut Briefe und Karten - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 17.4.2024

Lot 2467, Auction  123, Wessely, Paula, Konvolut Briefe und Karten

Wessely, Paula, eine der bedeutendsten Theater- und Filmschauspielerinnen
des 20. Jhdts im deutschen Sprachraum, langjähriges Mitglied des Wiener Burgtheaters mit dem Titel "Kammerschauspielerin" (1907-2000). Konvolut von 34 eigh. Briefen und Briefkarten, 2 masch. Briefen und 5 eigh. Postkarten m. U. "Paula Wessely" sowie 1 Gedichtmanuskript. Zus. ca. 86 S. Meist mit den Umschlägen. Verschiedene Formate. 1965-1985.
An die ihr befreundete Charlotte Koehne in Hamburg (Tochter des Mitbegründers und Direktors des Deutschen Schauspielhauses, Ernst Koehne), die sie mit "geliebtes Koehnchen", aber auch nach Jahrzehnten noch mit "Sie" anredet. Meist längere Briefe mit vielerlei Mitteilungen über ihr Leben, über gemeinsame Bekannte, ihre Theaterfamilie Wessely-Hörbiger und natürlich ihre eigene Bühnentätigkeit. So berichtet sie am 10. August 1970: "... Ich soll im Feber an der Burg die Frau Marthe im 'Zerbrochenen Krug' spielen, Vater Attila den Adam, ich bin nicht sehr scharf darauf, sehr schwerer Text und nicht sehr viel Humor steckt in dieser Figur. Wenn man sie streicht, innerhalb, nimmt man ihr die Farbe der Geschwätzigkeit, unmittelbar ist die Kleist'sche Sprache bei ihr leider nicht und eine Komik von außen hineinpressen liegt seiner Natur nicht. Nun, wir werden sehen ...". - Am 6. Januar 1971 schreibt sie: "... Im Burgtheater ist's mehr als bewegt zur Zeit, hinter den Kulissen, Ensemble-Vertretung und alter und neuer Direktor schlagen Wellen und ich mußte ein quälendes Stück zu den Festwochen loskriegen, was mir gelang, aber den scheidenden Paul Hoffmann ziemlich vergrämt haben dürfte, was mir aber unwichtig erschien, in Anbetracht der Zumutung für's Publikum, mich andauernd in völlig negativen, diesmal wäre es sogar eine Geisteskranke gewesen, Rollen ertragen zu müssen ...". - Über eine Premiere berichtet sie am 17. Februar 1974: "... Ja, die Arbeit war interessant, vom Autor her vorerst, auch mit dem Regisseur verstand ich mich, trotz langer Diskussionen, die er oft für sich selbst brauchte; nur der Hauptrollenträger ist nicht ausreichend für den Geschmack von uns Älteren, wie [Ewald] Balser etc. ... Durch Erkrankung von N.[orbert] Kappen ist das ganze Repertoire vom Akademietheater für die 2 letzten Junispielwochen umgestoßen u. ich habe 3 x hintereinander diese nicht leicht zu spielende Rolle vor mir ... ich habe Szenenapplaus bei immer anderen Stellen. Nicht bei der Premiere, aber nun bei den folgenden Aufführungen. Reizvoll für mich. Theater ist eben in der Hauptsache auch Publikum! ...". - Am 10. Juli 1980 bemerkt sie: "... Ich verstehe Sie sehr gut! Daß Sie mit dem heutigen Theater nicht einverstanden sind - wie unsere Generation - auch die Jüngeren wollen da nicht mit, müssen aber, ob sie wollen oder nicht, es ist bei den meisten Existenzfrage oder sie sehen u. fühlen eben nicht mehr in unserem Sinne ...". - Auch 1982, mit 75 Jahren, kann sie noch immer berichten: "... ich habe oft zu spielen, vor Weihnachten Premiere und jetzt schon die 28. Vorstellung. Ich bin sehr gefordert, ich habe ein nicht gerade 'starkes' Stück zu tragen, bezw. zu 'schleppen', aber die Rolle hat mich interessiert, vor allem kann ich so alt sein, wie ich's wirklich bin. Die Figur konnte ich zum Leben führen ...". - Schöne Briefreihe der großen Menschendarstellerin.

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