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Lot 2659, Auction  121, Ritmüller, Eduard, C. F. Gauss auf der Terrasse der Göttinger Sternwarte

Ritmüller, Eduard
C. F. Gauss auf der Terrasse der Göttinger Sternwarte
Los 2659

Zuschlag
110€ (US$ 118)

Details

Ritmüller, Eduard. C. F. Gauss auf der Terrasse der Göttinger Sternwarte. Lithographie mit gelblichem Tondruck. 27,5 x 38 cm. Gez. u. lith. v. E. Ritmüller. Gerahmt.
Gauss (1777-1855) war seit November 1807 Professor und Direktor der Sternwarte in Göttingen. – Breitrandig, von einigen Stockflecken abgesehen frisch.

Klippel, Alwin
Der Sternenhimmel zu jeder Stunde des Jahres
Los 2660

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Eine Monstranz zur stündlichen Betrachtung des Sternenhimmels
Klippel, Alwin. Der Sternenhimmel zu jeder Stunde des Jahres. Ausgabe für Mittel-Europa. Vierzigste Auflage. Drehbare Sternenkarte auf rundem Karton in mehrfach gestanzter, reich goldgeprägter Skala-Monstranz über schwarzlackiertem, gedrechselten Fuß. Durchmesser ca. 25 cm. Höhe der Monstranz ca. 44 cm. Dortmund, Nachfolger Alwin Klippel, o. J. (um 1935).
Vom Verlag der Deutschen Lehrmittel-Anstalt Franz Heinrich Klodt, dem Hoflieferanten der Landesherren von Frankfurt am Main herausgegebene Himmelsscheibe des Alwin Klippel in Dunkelblau mit den Sternen, Sternbildern und der Milchstraße in Weiß und den Koordinatenlinien sowie den Zodiak-Bezeichnungen in Gelbdruck. Innerhalb der Monstranz kann die Himmelsscheibe frei gedreht werden, um somit nicht nur den jeweiligen Montag, sondern auch den Tag des Jahres exakt einzustellen. Dann kann man in der leicht ovalen Mittelöffnung den Sternenhimmel betrachten, der sich der Nordhalbkugel bietet, die Sternzeichen zuordnen und alle Himmelsphänomene ablesen. Rückseitig die ausführliche Anleitung. Die Scheibe ist an einem langen Metallstab mit Messingkugel oben an geflochtenen Drähten auf einen schwarz lackierten, gedrechselten Fuß montiert und damit außergewöhnlich dekorativ. – Etwas berieben am Außensteg der Drehscheibe und an der Monstranz, insgesamt gut erhalten, sehr selten mit der Monstranz und dem Fuß.

** English **

40st edition. Rotating star map on round cardboard resting in multiple die-cut and richly gilt scale monstrance on-black lacquered woodturned base. Diameter approx. 25 cm. Height of monstrance approx. 44 cm. Dortmund, A. Klippel, (approx. 1935).
Only very insignificant small damages, overall very well preserved, hardly any signs of use, very rare with monstrance and base.

Lot 2663, Auction  121, Brahe, Tycho, Ichnographia praecipuae domus arcis Uraniburgi

Brahe, Tycho
Ichnographia praecipuae domus arcis Uraniburgi
Los 2663

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Die Erforschung des Himmels im Observatorium Tycho Brahes
Brahe, Tycho. - Ichnographia praecipuae domus arcis Uraniburgi in Insula Porthmi Danici Venusia, vulgo Huenna, Stronomiae instaurandae gratia, circa annum MDLXXX, à Tychone Brahe exaedificatae [und:] Ichnographia Stellaeburgi. 2 (1 doppelblattgroße) kolorierte Kupferstichkarten bzw. Pläne aus dem Blaeu-Atlas. 55,8 x 33 bzw. 64 cm. Amsterdam, Joan Blaeu, 1665.
Die seltenen beiden Tafeln mit der jeweils entsprechenden Beschreibung in lateinischer Sprache der bedeutensten Sternwarte der Welt, Tycho Brahes "Uranienburg" (Uraniborg), das sich der dänische Astronomen zwischen 1576 und 1580 der Insel Ven im Öresund auf Kosten des dänischen Königs Friedrich II. hatte bauen lassen.

Die Tafel der "Icnographia Stellaeburgi" zeigt den Grundriss der Sterwarte "Stjerneborg" (Sternenschloss) auf derselben Insel, auf der Brahe seinen Sternenkatalog mit der Vermessung des Universums erstellte, Grundlagen für die moderne Astronomie ebenso wie für die Navigation zu Land und Meer. Aus dem Atlas Major des Joan Blaeu (Amsterdam 1665). – Winziger Einriss, gleichmäßig leicht gebräunt, die doppelblattgroße Karte im Falz leicht alt verklebt, kaum fleckig, hübsch koloriert und bemerkenswert breitrandig.

Lot 2667, Auction  121, Abel-Klinger, C., Die Erde. The Earth. Taschenglobus

Abel-Klinger, C.
Die Erde. The Earth. Taschenglobus
Los 2667

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

Abel-Klinger, C. (Hrsg.). Die Erde. The Earth. Farbiger Taschenglobus. Holzkern mit 12 kolorierten lithographischen Segmenten, lackiert. Durchmesser 5 cm. In zylindrischer OPappschachtel (berieben, angestaubt und mit kleinen Fehlstellen) mit lithographischen Meridianring und farbiger lithographischer Deckelillustration (diese stärker gebräunt, mit kleinen Rissen, leicht eingedrückt). Durchmesser 6,5 cm und Höhe 5,5 cm. Nürnberg, C. Abel-Klinger, o. J. (1860).
Kleiner, filigraner Taschenglobus, der auf Stiften an den Polen ruht und sich in seinem Gehäuse drehen lässt. In der Schachtel des Globus befindet sich ein Pappring, der als Meridianring die Monate, Himmelsrichtungen und Tierkreiszeichen widergibt. Der Deckeltitel zeigt drei Jungen um einen Tisch in einem privaten, bürgerlichen Innenraum. Dieser ist mit Landkarten, Globen, Büchern, Papier und Feder ausgestattet. Der Titel zeigt somit die Benutzung des Objektes, das für die Bildung im privaten bürgerlichen Raum gedacht war.

Johann Georg Klinger (1764-1806) war Zeichner, Kupferstecher, Kartograf und Verleger aus Nürnberg. Er gründete Ende des 18. Jahrhunderts eine Globenfirma und brachte 1790 seinen ersten Globus heraus. Nach seinem Tode führten ab 1851 der Kupferstecher Johann Paul Dreykorn (1805-1875) und Carl Casimir Abel (geb. 1804) das Geschäft. Die Firma lief unter dem Namen "C. Abel-Klinger" oder auch "Abel-Klinger Kunsthandlung". Die Globen wurden in verschiedenen Sprachen angeboten, so zum Beispiel auch auf Englisch und Niederländisch. – Mit kleineren Rissen und minimalen Gebrauchspuren, sonst wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 2667a, Auction  121, Taschenfernrohr, Nautique

Taschenfernrohr
Nautique
Los 2667a

Zuschlag
60€ (US$ 65)

Details

Taschenfernrohr. Nautique. Ausziehbares Fernrohr aus Messing mit Lerderummantelung. Ausgezogen 44 cm. Eingezogen 16 cm. Durchmesser 3 cm. England um 1900.
Praktisches kleines Taschenfernrohr mit zwei ausziehbaren Auszügen und 16-facher Vergrößerung. – Voll funktionsfähig. Objektiv mit zwei kleinen Bruchstellen und Lederriemen mit kleinen Kratzern und Gebrauchspuren. Sehr dekorativ.

Nero de Porta, Giambattista
"Tabula orbis de fratris joannis baptista nero de porta de Genuà anno domine 1520". Grenzkolorierte Rumbenkarte der Erde
Los 2668

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Seekarten     
Portolankarte, Weltkarten, Küstenkarten, Himmelskarten und Atlanten     

Nero de Porta, Giambattista. "Tabula orbis de fratris joannis baptista nero de porta de Genuà anno domine 1520". Portulankarte auf Pergament. Grenzkolorierte Rumbenkarte der Erde mit vier Rundvignetten in Gold und Farben in den Ecken, Grenzkolorit und einigen weiteren Zierelementen wie 6 kleinen Schiffzeichnungen, Windrose etc. Beschriftet in Gold, Rot, Blau und Schwarz. 28 x 40,5 cm. Lose unter Glas in mächtigem Holzrahmen mit Messingblechbeschlag, 3 umrandenden goldgefärbten Tau-Applikationen und 25 geschmiedeten, massiven Ziernägeln mit Blumen-Messingkopf (mit Gebrauchsspuren und teils künstlichen Alterungsspuren). Wohl 19. Jahrhundert.
Kontrafaktur einer Portulankarte auf einem Stück festen Rinderpergament älterer Zeit mit der Darstellung der Welt um den Anfang des 16. Jahrhunderts. Der vermeintliche Autor Giambattista Nero de Porta ist jedoch nicht nachweisbar, ebenso deuten auch ein paar historische Unstimmigkeiten darauf hin, dass es sich bei der Karte um eine spätere Nachahmung handelt, die wiewohl von außergewöhnlicher hoher Qualität ist. Die Jahreszahl "MDXX" in der Kartusche oben rechts passt so auch nicht mit der Städtebezeichnung "Cartagena" am linken äußeren Rand überein. Die heute an der Nordküste Kolumbiens liegende Kolonialstadt Südamerikas wurde nachweislich erst am 1. Juni 1533 von Pedro de Heredia gegründet.

Portulankarten waren zunächst ausschließlich für die Seefahrt und die Navigation auf den Meeren im späten 13. Jahrhundert aus den Lotsenhandbüchern, den sog. "portolanos" entstanden. Im Zentrum stand die praktische Anwendbarkeit, die den Seeleuten die Fahrt anhand der meist schon recht detaillierten Darstellung der Küsten erleichtern sollte. So enthalten sie die wichtigsten Buchten, Klippen, die Siedlungen und Städte, aber auch Hinweise zu Untiefen, Strömungen, Gezeiten, Leuchttürme und Orientierungsmarken etc.

Charakteristikum der Karten ist dabei vor allem das Rumbennetz, ein aus üblicherweise 16, sich in einem Mittelpunkt überkreuzenden Linien (Rumben), die oft in verschiedenen Farben radial ausstrahlen und zu einem sternförmigen Orientierungspunkt für die Seefahrt werden. Anhand der sich überschneidenden Linien werden die Beziehungen der Landmassen untereinander kartographisch erfasst: "Da die Karten genordet sind, stellen die Vertikalen die Meridianlinien, die Horizontalen die Parallelkreise dar. Dadurch bildet sich ein Netz von Referenzlinien, in das die Küstenlinien der betreffenden Seeregion eingezeichnet werden. Anhand dieses Netzes lässt sich die Richtung bestimmen, die ein Schiff auf seiner Fahrt einschlagen muss.
Als Navigationshilfsmittel wurden Jakobsstab, Kompass und Sanduhr benötigt. Portulankarten sind seit 1270 nachzuweisen und wurden von den Navigatoren ständig verbessert und ergänzt ... Von ihren Urhebern, den Italienern der toskanischen Küste, gelangte die Kunst der Portulankarten-Fertigung nach Genua, Mallorca, Katalanien und Venedig" (Mittelalter-Lexikon online 03.03.2006).

Auch auf der vorliegenden Karte konstituieren die Rumbenlinien die Beziehungen der Kontinente und Künstenlinien untereinander. Allerdings löst sich die Karte hier schon von der praktischen Anwendung in der Seefahrt hin zur einer eher dekorativen Karte, die die ganze im 16. Jahrhundert bekannte Erde in Übersicht darstellt. Zwischen den Linien navigieren sechs große Schiffe mit geblähten Segeln auf dem Atlantik und im Indischen Ozean. Im südlichen Teil von Afrika ist eine große rote Windrose mit goldenem Stern und silbernen Pfeil und den Himmelsrichtungen eingezeichnet, links und rechts von Afrika erscheint ein goldener Putto als Windbläser bzw. eine Weisehand auf das blaue "meridies". Amerika und Asien sind als "occidens" bzw. "oriens" ebenfalls in Blau bezeichnet. Die Kontinente sind in Rot bzw. mit goldgehöhten roten Versalien bezeichnet "AFRICA", "EUROPA", "ASIA", Amerika wird nicht genannt, aber bezeichnet als "india nova" für Nord- und "mundus novus" für Südamerika mit "peru" und "brasil".

Während die Küstlenlinien in schwarzer Tinte gezeichnet und in beigefarbenen Tönen grenzkoloriert wurden, finden sich im Binnenland meist nur wenige große Flüsse (Amazonas, Nil, Kongo, Niger, Seine, Elbe, Donau, Dnjepr, Newa, Indus, Ganges, Mekong etc.) sowie einige Gebirge, eingezeichnet als grün kolorierte Hügelketten. Umgeben ist die Karte von einer elliptischen Doppellinie mit den Bezeichnungen der Winde "africus", "auster", "euroauster", "vulthurnus", "subsolanus" etc.

In den Zwickeln der durch eine rhythmisierte Dreifachlinie (schwarz-rot-schwarz) im Rechteck eingefassten Karte erscheinen vier Medaillon-Tondi, jeweils mit zwei flankierenden Schriftbändern, die in schwarzer Fractura Teile aus der Schöpfungsgeschichte der Genesis zitieren: "[Deus] creavit solem lunam et sidera" (oben rechts beginnend, dann dem Urzeiger folgend) mit der Darstellung von Sonne, Mond und Sternen auf blauem Grund, "Deus creavit aquas et pesces" mit vier goldenen Fischen in den Wellen, "Deus creavit virentia et animalia" mit der Darstellung von Rehbock, Hase und Löwe unter einem grünen Baum - und schließlich"Deus creavit mulierem de costa viri" mit einer sehr stark an die spätmittelalterliche Buchmalerei erinnernden Gottvater, der die kleine Eva aus der in einer grünen Landschaft liegenden nackten Gestalt des Adam heraus erschafft. – Pergament materialbedingt gewellt und mit kleinen Randschäden (teils älter hinterlegt), unten ein ca. 5 cm langer Einschnitt (alt hinterlegt), hier und da minimal fleckig, wenige vereinzelte Wurmlöchlein, hin und wieder mit kleinen Farbwischern oder etwas Farbabrieb der Oberflächen. Die vier Tondiminiaturen sind davon stärker betroffen, wiewohl man alle entzückenden Darstellungen sehr gut erkennen kann. So hat der Mond ebenso wie die Sonne ein Gesicht, die Fische haben Augen und Schuppenkleid, von den Tieren ist lediglich der Löwe etwas gedunkelt, während der Baum in mehreren Grüntönen blüht. Eine durchaus überzeugende Kontrafaktur, die der spätmittelalterlichen Textur und Diktion sowie der Kalligraphie in Qualität kaum nachsteht.

Lot 2671, Auction  121, Bernigeroth, Tab. I Geographi et Astronom

Bernigeroth
Tab. I Geographi et Astronom
Los 2671

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Bernigeroth. "Tab. I Geographi et Astronom". Kolorierte Kupferstichkarte nach J. A. Richter auf Bütten. 22,5 x 26 cm. Wien 1782.
Hübsche Weltkarte wohl aus Johann Hübners Staats- Zeitungs- Lexicon in zwei Hemisphären mit dekorativen Beiwerk aus u. a. Sternen- und Erdgloben, einer Armillarsphäre, Sonnen- und Mondsysteme und vier Putti mit astronomischen Geräten. – 2 Falze und etwas fleckig.

Harding, Karl Ludwig
Atlas novus coelestis
Los 2673

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Harding, Karl Ludwig. Atlas novus coelestis. XXVII tabulis continens stellas inter polum borealem et trigesimum gradum declinationis australis adhuc obervatas. Doppelblattgroßer gestochener Titel und 27 doppelblattgroßen gestochenen Himmelskarten. 53 x 37 cm. Etwas späterer marmorierter Halblederband (stärker berieben und etwas bestoßen, Ecken und Kanten beschabt) mit goldgeprägtem Deckelschild. Göttingen 1822.
Poggendorff I, 1017 (gibt nur 26 Karten an). Nicht bei Houzeau-Lancaster. – Erste Ausgabe vom Hauptwerk des Göttinger Astronomen Karl Ludwig Harding (1765-1834). "Neben den anfangs von Schroeter veranlaßten und zeitlich begrenzten Beobachtungen über die Rotation des Merkur 1801 und 1832, über die Aufhellungen auf der Nachtseite der Venus 1806 sowie über Form und Sichtbarkeit des Saturnringes 1803 widmete er sich von 1801 an ständig den Beobachtungen, die durch die Entdeckung des Planetoiden Ceres angeregt wurden, und gab bereits 1802 beobachtete Örter dieses aufsehenerregenden Neulings in der Planetenfamilie an. Ortsangaben dieses für die damaligen Fernrohre lichtschwachen Objektes, dessen Bahn Gauß nach einer neuen Methode berechnete, mußten im Anschluß an benachbarte Sterne gemacht werden und führten deshalb Harding folgerichtig dazu, alle bereits bekannten Sternpositionen zu sammeln, zu überprüfen und zu verbessern, eine Arbeit, als deren Frucht zunächst 1802 und 1810 ein Verzeichnis vermißter und veränderlicher Sterne entstand und die schließlich 1808-26 zur Herausgabe der 27 Blätter des 'Atlas novus coelestis' führte, in denen Harding als einer der ersten auf die bis dahin übliche figürliche Darstellung der Sternbilder verzichtete... Seit 1805 als Professor der Astronomie neben Gauß in Göttingen tätig wurde er dort der Entdecker dreier Kometen und mehrerer veränderlicher Sterne. Er maß mit dem von Fraunhofer verbesserten Ringmikrometer Kometenörter, veröffentlichte Barometerstände und Sternbedeckungszeiten und gab Reduktionsanweisungen sowie Differenzen geographischer Längen bekannt" (NDB VII, 667). – Gering fleckig, die Karten im Falz schwach leimschattig, insgesamt wohlerhalten.

Bootmannspfeife
Mit Meerjungfrau und drei Glöckchen
Los 2677

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Bootmannspfeife mit Meerjungfrau und drei Glöckchen. Silber (ohne Punze). Länge 8,5 cm. Breite 1,5 cm. Höhe 7 cm. Am Ring im modernen Holz-Präsentationsrahmen aufgehängt (14 x 19 cm). Um 1800.
Dekorative und seltene, gebogene Bootmannspfeife aufgehängt in einem Holzrahmen. Die Pfeife ist verziert mit einer Meerjungfrau, die in ein Horn bläst. Das Horn gilt als Signal- und Befehlsinstrument auf hoher See. Unter der Meerjungfrau sind drei Glöckchen angebracht. Die Pfeife ist voll funktionsfähig, mit ihr erteilten die Seemänner Befehle durch hohe und tiefere Töne, durch verschiedenen Triller und weiteres. – Etwas berieben, das schwere Silber ist stellenweise oxidiert, sonst schönes Exemplar. Seltenes, sehr dekoratives Stück.

Daret, Pierre
Reiseklappaltar - Kupferstich-Triptychon mit Typographie in Rot und Schwarz
Los 2685

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

Details

Altar zur Eucharistie-Feier auf Reisen zu Wasser oder zu Lande
Daret, Pierre. Reiseklappaltar - Kupferstich-Triptychon mit Typographie in Rot und Schwarz. 3 große Tafeln mit zus. 10 kolorierten Kupferstichen und 3 einmontierten typographischen Textblättern in roter und schwarzer Antiqua. 43 x 19 cm (2) bzw. 43 x 22,2 cm. Einmontiert in Kalbsleder-Klappmappe (hier und da kleine Bereibungen, Abschabungen, Flecke, kaum Löchlein, minimal alt überarbeitet) mit goldgeprägten Bordüren und breiten Innenkanten-Dentelles. 45,5 x 71 cm. Paris, Pierre Daret, 1642.
Buchdruckerisches ebenso wie graphisches Kuriosum von größter Seltenheit. Uns ist es nicht gelungen, ein weiteres Exemplar dieses Altars nachzuweisen (weder über den Worldcat, KVK, noch unter dem Kupferstecher). Pierre Daret de Cazeneuve (1604-1678) war ein "französischer Kupferstecher, Maler und Schriftsteller, geboren um 1604 in Paris, gestorben im Schloß La Luque bei Dax (Landes) am 29. 3. 1678, Akademiemitglied 1663. Daret gehört zu der unter Einfluß des Nanteuil arbeitenden Gruppe von französischen Stechern des 17. Jahrhunderts" (Thieme-Becker VIII, 400-401).

Das Triptychon ist in Form einer Tafel für einen Hauptaltar angelegt: zwei schmalere Tafeln flankieren eine breitere in der Mitte. Auf den Sockeln unter den Großfiguren des Moses und des Heiligen Nikolaus erscheint eine Signaturinschrift: "Petrus Daret excudit Parisiis ... Privilegio Regis anno 1642". Auf den Seitentafeln ist jeweils oben und unten eine biblische Szene des Heilsgeschehens gezeigt, die sich durch zwei große Darstellungen auf der Mitteltafel zu einer Erzählung zusammensetzen und sich so um die drei typographischen Textblöcke gruppieren. Sie geben wichtige Teile der Heiligen Messe wieder, die sich auf die Abhaltung der Eucharistiefeier beziehen: "Gloria in excelsis Deo. Et in terra pax hominibus bonae voluntatis. Laudamus te ..." - "Offrens hostiam dicit Sacerdos" (links).

Rechts Texte mit den Überschriften "Offerens Calicem dicit. Offerimus tibi Dominie, Calicem salutatis ..." und "Ante sumptionem Sacramenti inclinans dicit" sowie "Ante benedictionem inclinatus dicit". In der Mitteltafel dann der gemeinsam zu sprechende Text: "Accipiendo in manivbus hostiam dicat ... hoc est enim corpus meum ... Hic est enim Calix Sanguinis mei, novi & aeteri testamenti, mysterium fidei: qui pro vobis / pro multis effunderetur in remissionem peccatorum". Zusammenmonitert zu einem Klappaltar dienten die Tafeln einem herumreisenden Priester zur Seelsorge. Mit einer Kerze, einem Kelch und einigen Hostien im Gepäck konnte ein Geistlicher auf Reisen zu Lande oder zur See so den Segen der Eucharistie spenden.

Die Szenen des Heilsgeschehens zeigen links unten die Geburt Christi, Moses mit den Gesetzestafeln, oben die Auferstehung aus dem Grabe als Christus triumphans, rechts unten die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor, oben das Auffahren in den Himmel. Auf der Mitteltafel sehen wir unten das letzte Abendmahl, darüber die Verkündigung und oben die Kreuzigung Christi. – In sorgsamen zeitgenössischem Kolorit mit leuchtenden Farben Rot, Blau, Grün, deckendem Weiß, die Texte und Tafeln sind mit hübschen blau-weißen Rahmenbordüren umfangen. Vereinzelte Farbabplatzungen und kleine Kratzer, selten Beschabungen in der Oberfläche oder Fleckchen. Kleine Läsuren in den Texttafeln, insgesamt aber in bemerkenswert gutem Erhaltungszustand. Die ledernen Innenkanten und Innengelenke sind in leuchtendem Dentelle-Gold geprägt (wenige Beriebstellen), prächtig schimmernd und leuchtend. – Beigegeben: Desbruslin. 2 Tafeln eines Reiseklappaltars. 2 kolorierte Kupferstiche mit montierter kolorierter Typographie. 39 x 23,5 bzw. 21 cm. Einmontiert in Kalbsleder-Klappmappe (bestoßen, berieben und fleckig) mit goldgeprägten Fileten. (Frankreich um 1740).

Lot 2686, Auction  121, Gold-Miniaturbuch, Unvergessliche Tage

Gold-Miniaturbuch
Unvergessliche Tage
Los 2686

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Goldenes "Keepsake"-Buch wohl eines Seemannes auf hoher Fahrt
Gold-Miniaturbuch "Unvergessliche Tage". Buch kleinsten Formats aus geschmiedetem, teils geprägtem 333er Gold. 6 nn. S. auf 3 konturgestanzten Blättern aus Gold, davon 1 S. mit graviertem Text. 2,4 x 1,8 cm. Gewicht 5,2 gr. OGoldeinband über Scharnierrücken mit erhabenem Titel und Titelvignette, strukturgeprägtem Rückdeckel, 4 Buckeln, 2 Klemmschließen sowie kleiner Öse am oberen Gelenkende mit Ringlein. In moderner Leinenkassette. Deutschland um 1898.
Gedenkbuch eines "Robert Muschi", aus Echtgold mit Stempeln "Geschützt 333" auf beiden Innendeckeln eingeprägt. Das Büchlein konnte an einer Kette um den Hals getragen werden. Der Vorderdeckel zeigt als Vignette den Profilkopf eines Mannes im Rundmedaillon - wohl als Darstellung eines Siegels, das an einem doppelt geflochtenen Kordelband hängt. Dieses ist wiederum links an einem vertikalen Tau befestigt, was möglicherweise auf die Herkunft im maritimen Bereich schließen lässt. So haben sich nicht selten Seemänner von Ihren Ehefrauen ähnliche Souvenirs schenken lassen, die - wie hier - aufgrund der Materialität vor Wasser, Salz, Wind und Wetter geschützt war. Gold konnte weder oxidieren noch korrodieren in den Fährlichkeiten einer Seefahrt.

In dem Büchlein, dass auf dem Vorderdeckel "Unvergessliche Tage" titelt, sind auf der ersten Seite sieben für den Träger wichtige Daten eingraviert: "Juni 1899, "26./27.IX.1902, "IX.1903", 22.II.1907", "11.III.1907", "6. April 1907" und "6. V. 1907". Auf Seite 6 und dem Rückdeckel ist der Name "Robert s. l. Muschi" eingraviert. – Vereinzelt minimal berieben, wenige Fleckchen, Einband mit winziger Druckstelle, kaum Verformungen, insgesamt in sehr gutem Zustand.

Lot 2690a, Auction  121, Matrosenzeichnung, Graphit auf Bütten

Matrosenzeichnung
Graphit auf Bütten
Los 2690a

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Matrosenzeichnung. Graphit auf Bütten. Unter Glas in edler Holzprofilleiste. 39,5 x 27,5 cm. England um 1800.
Dargestellt wird in Ganzfigur ein junger Matrose in Seemannskleidung mit Halstuch, Hut, weiten Hosen und einem Hemd gewandet. Er trägt Koteletten und hat einen freundlichen Gesichtsausdruck, ist barfuß und steht in dynamischer Körperhaltung die Arme ausgestreckt da und macht einen robusten Eindruck. Überaus filigrane Zeichnung. – Leicht stockfleckig, sonst in guter Erhaltung.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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