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Böhmisch
Um 1580. Kreuzabnahme und Beweinung Christi mit einer Stifterfamilie
Los 6002

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

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um 1580. Kreuzabnahme und Beweinung Christi mit einer Stifterfamilie.
Öl auf Holz. 84,1 x 74 cm.

Verso auf der Rahmung mit einem alten Klebeetikett "Freihh. von Borschisch. Gal. Nro. 423".

Francken II, Frans
Die mystische Vermählung der hl. Katharina
Los 6004

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3.720€ (US$ 4,000)

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Die mystische Vermählung der hl. Katharina.
Öl auf Kupfer. 30,8 x 25,7 cm. Unten im Oval signiert "Do ffranck IN[VENIT].". 1630er Jahre.

Der anhaltende Ruhm des Frans Francken II beruht vor allem auf seinen Kabinettbildern, die er mit exquisiter Finesse meist auf Kupfer ausführte. Bei dem hier vorliegenden Werk wählte der Künstler ein Hochoval für die biblische Vision der hl. Katharina, der im Traume das Jesuskind zum Zeichen ihres standhaften Glaubens einen Ring ansteckt. Das Kind sitzt auf dem Schoße Mariens, Katharina kniet im gelben, schmuckbesetzten Kleid davor, ergänzt wird das Figurenensemble von zwei Engeln und Josef. Die intime Begegnung versetzt Francken in eine weite Landschaft, in der das Augenmerk auf die in feinen Lasuren aufgebaute Stadt im linken Hintergrund liegt. Gerahmt wird die Darstellung von Blüten auf schwarzem Grund in den Zwickeln, die laut Ursula Härting womöglich auch von Franckens Sohn, Frans Francken III, stammen könnten. Keine unübliche Vorgehensweise, zumal Francken eine große Werkstatt leitete und wiederholt auch mit namenhaften Zeitgenossen zusammenarbeitete. Das Gutachten von Dr. Ursula Härting vom 10. Februar 2022, in dem die Autorschaft von Frans Francken II bestätigt wird, ist in Kopie vorhanden.

Provenienz: Sammlung Luise Rabe, Halle/Saale (Stempel verso).
Privatsammlung Berlin.

Claeissens, Antoon
Die Menschheit vor der Sintflut
Los 6006

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11.160€ (US$ 12,000)

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und Pieter Claeissens d. J. (1530/36 - 1623, Brügge). Die Menschheit vor der Sintflut.
Öl auf Kupfer. 37,6 x 47,2 cm. Signiert "Pet: Claessins. F. Anto: F:".

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine Gemeinschaftsarbeit der Brüder Antoon und Pieter Claeissens, die der zweiten Generation einer seit dem 16. Jahrhundert in Brügge tätigen Malerfamilie angehörten. Die Komposition geht auf eine verlorengegangene Zeichnung des Amsterdamer Malers Dirck Barendsz. zurück, die durch einen Kupferstich des Johannes Sadeler I. überliefert ist (Hollstein 264). Das Gemälde besitzt etwa die gleiche Größe des Kupferstiches und gibt diesen im gleichen Sinn und mit geringfügigen Variationen wieder. Dennoch besitzt das Werk durch die kostbare, leuchtende Farbigkeit und die verfeinerte Lasurtechnik den Rang eines selbstständigen Kunstwerkes. Subtil und abwechslungsreich ist das unterschiedliche Inkarnat von Männern und Frauen wiedergegeben, das einen fast samtartigen Charakter besitzt. Die Brüder Antoon und Pieter haben die galante, heitere Bankettszene mit der Präzision von Miniaturmalern behandelt. Im Unterschied zum Kupferstich weisen die Physiognomien von einzelnen Protagonisten fast porträthafte Züge auf. Mit sichtbarer Freude und Stolz über die eigene handwerkliche Meisterschaft sind Details wie das Früchtestillleben links, Musikinstrumente und kostbare Ziergefäße dargestellt. Im kühlen Licht blitzen Gräser, Kräuter und Blätter mit metallischer Schärfe auf. Die Landschaft im Hintergrund erscheint unter einem bedrohlichen Gewitterhimmel in einem gespenstischen Dämmerlicht. Ein Bauer führt unbekümmert seinen von zwei Ochsen gezogenen Pflug, aber andere Personen heben bereits ihre Hände in einer Verzweiflungsgeste zum Himmel oder versuchen sich auf einer Anhöhe vor dem nahenden Unheil zu schützen, das durch die Arche am Horizont symbolisiert wird.
Antoon Claeissens wurde 1570 Meister der Brügger Lukasgilde und war bis 1581 als Stadtmaler tätig. Sein Bruder Pieter folgte ihm in jenem Amt nach und behielt dieses bis zum Jahre 1621 inne. Beide Künstler entwarfen Festdekorationen und schufen religiöse und allegorische Kompositionen, von denen einige im Groeninge-Museum in Brügge aufbewahrt werden. Insbesondere Antoon arbeitete in einer betont manieristischen Malweise, die auch auf unserem Bilde zum Tragen kommt. Das kühle, kostbare Kolorit, die verfeinerte Stilsprache und die unterschwellig erotische Komponente der Darstellung sind Stilelemente, die für diese Epoche kennzeichnend sind und auffällige Parallelen zum sogenannten Rudolfinischen Stil aufweisen. Exquisite Kabinettstücke dieser Art dürften sich bei einem erlesenen Kreis von Sammlern und Kennern großer Beliebtheit erfreut haben. Verso zeigt die Kupferplatte eine monochrome Kartusche, die an die Ornamentik des Frans Floris und Hans Vredeman de Vries erinnert. Möglicherweise sollte sie eine nicht realisierte, moralisierende Inschrift umrahmen.

Cesari, Giuseppe
Himmelfahrt Mariens
Los 6007

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12.400€ (US$ 13,333)

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Himmelfahrt Mariens.
Öl auf Holz. 48,2 x 37,2 cm. Verso eine Bestandsnummer "SO3ZG" sowie handschriftl. "5158". Um 1587/88.

Giuseppe Cesari begann seine Laufbahn als Freskant in Rom, wo er seit spätestens 1583 Mitglied der Accademia di San Luca und früh an prestigeträchtigen Aufträgen beteiligt war. Doch dass sich sein Renommee innerhalb von kürzester Zeit weit über die Grenzen Roms hinaus verbreitete, war vielmehr seinen kleinformatigen Gemälde geschuldet, die als gesuchte Sammlerstücke ihren Weg in die Paläste hochrangiger Auftraggeber aus ganz Europa fanden. Diese Art der Kabinettmalerei hatte in Rom im letzten Drittels des 16. Jahrhunderts noch keine lange Tradition, sodass sich Cesari auf diesem Gebiet als führender Maler der Papststadt etablieren konnte. Das früheste bekannte Beispiel für ein solches Gemälde ist laut Herwarth Röttgen unsere Himmelfahrt Mariens. In diesem Jugendwerk steht die Muttergottes einer himmlischen Vision gleich mit verklärt aufblickenden Augen und von Engeln umgeben in einem Wolkenkranz vor einer golden leuchtenden Glorie. Gestalterisch zeichnet sich das Andachtsbild durch die grazile Eleganz der Formen und der sinnlich harmonischen Palette aus, die in großzügigen Farbflächen organisierten ist. Inhaltlich ist die Auslegung des mariologischen Bildthemas ganz und gar mystisch und appelliert damit im Sinne der Gegenreformation nicht an den Verstand, sondern an die Herzen der Betrachter. Röttgen datiert das Gemälde in die Jahre 1587/88, als Cesari gerade einmal 20 Jahre alt war, womit der Kunsthistoriker kleine ikonographische Ungenauigkeiten erklärt, wie Mariens Grußgeste mit dem linken anstatt dem rechten Arm und das Fehlen des Grabes. Ungeachtet dessen kündigt sich im Verzicht auf narrative Elemente zugunsten einer gefühlsbetonten Inszenierung die auf visuelle Überwältigung abzielende Kunst an, die im nachfolgenden Jahrhundert etwa Guido Reni in seinen Madonnenbildern (z.B. Unbefleckte Empfängnis im Metropolitan Museum of Art, New York oder die Himmelfahrt in der Kirche von Castelfranco) aufgreifen und in barocker Manier weiterentwickeln sollte.

Provenienz: Deutsche Privatsammlung.

Literatur: Marco Simone Bolzoni: Il Cavalier Giuseppe Cesari d'Arpino. Maestro del Disegno. Catalogo Ragionato, Rom 2013, unter Kat. D. 5.
Herwarth Röttgen: Cavalier Giuseppe Cesari D'Arpino. Die Zeichnungen / I Disegni, Bd. 1, Stuttgart 2013, unter Kat. 63 und 64.
Ders.: ll cavalier Giuseppe Cesari D'Arpino. Un grande pittore nello splendore della fama e nell'incostanza della fortuna, Rom 2002, S. 45, Kat. 11 (mit Abb.).
Ders.: in: Il Cavalier d’Arpino, Ausst.Kat. Rom 1973, S. 25f. (mit Abb.).

Italienisch
um 1600. Loth und seine Töchter fliehen aus dem brennenden Sodom; Sturz der Giganten
Los 6008

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1.488€ (US$ 1,600)

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um 1600. Loth und seine Töchter fliehen aus dem brennenden Sodom; Sturz der Giganten.
2 Gemälde, je Öl auf Marmor. Je ca. 15 x 19 cm.


Französisch
um 1630. Bildnis des Janseniten Antoine Singlin
Los 6009

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2.356€ (US$ 2,533)

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um 1630. Bildnis des Janseniten Antoine Singlin.
Öl auf Holz. 22,8 x 16,8 cm (oval). Verso von alter Hand in Feder bez. "Messire Antoine de Singlin / Supérieur de Fort Royal, mort / le 17 avril 1664 age de 67 ans." sowie auf einem Papierstreifen alte Besitzerangaben "Ce portrait a ete fait pour Mada[me] Martinoz[zi] / Princesse de Conti dont l'initiale M. est imprimé / [unleserlich] bois. Il a appartenu succesivment a / plusieurs personnages de grande édification et dans / les derniers tem[p]s à Madame de Fo[...]".

Antoine Singlin (1607-1664) war eine erstrangige Figur in den Gemeinschaften von Royal-des-Champs und Port-Royal-de-Paris, den Zentren der streng asketischen religiösen Bewegung der Janseniten. Vor seiner Vertreibung aus Paris im Jahre 1661 im Zuge der wachsenden Verfolgung der Janseniten durch Ludwig XIV., diente Singlin hochrangigen Persönlichkeiten wie dem Philosophen Blaise Pascal als Beichtvater und spiritueller Führer. Während der Exiljahre fand er Zuflucht bei einer engen Vertrauten, der rebellischen Fürstin Anne Geneviève de Bourbon, Fürstin von Longueville, die sich nach dem Scheitern der Fronde ganz der Religion zuwandte und zur wichtigsten protectrice der Janseniten wurde. Bei ihren Bemühungen um Singlin und seiner Gemeinschaft konnte Longueville auf den Beistand ihrer Schwägerin Anne Marie Martinozzi, Fürstin von Conti, zählen, einer Nichte von Kardinal Mazarin. Unser kleinformatiges, intim anmutendes Bildnis stammt laut rückseitiger Bezeichnung aus dem Besitz der Letzteren. Das einzige bislang bekannte Porträt von Singlin malte Philippe de Champaigne. Es befindet sich heute im Getty Museum, Los Angeles (Inv. 87.PA.3) und zeigt den Priester im Alter von rund 40 Jahren, wohingegen unser Gemälde ganz offensichtlich ein Jugendbildnis ist. Er dürfte hier etwa halb so alt sein, die Züge sowie der intensive und zugleich meditative Blick sind jedoch die gleichen.

Provenienz: Aus dem Besitz von Anne Marie Martinozzi (1637-1672), Fürstin von Conti (rückseitige Annotation).

Niederländisch
Ende 17. Jh. Soldaten und Marketender bei der Rast im Lager
Los 6011

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496€ (US$ 533)

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Ende 17. Jh. Soldaten und Marketenderinnen bei der Rast im Lager.
Öl auf Holz. 24,8 x 36,9 cm.


Niederländisch
17. Jh. . Wachstube mit rauchenden Soldaten
Los 6012

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

17. Jh. Wachstube mit rauchenden Soldaten.
Öl auf Holz. 33,7 x 46 cm. Verso mit einem Fragment eines alten Etiketts der Kunsthandlung "Goul[...] Fine Art Dealers/ 108, London".

Diese Darstellung der in einer Stube zusammenkommenden Soldaten, die sich unterhaltend eine Pause genehmigen, folgt der Tradition der Wachstubeninterieurs wie wir sie von dem Maler Jacob Duck oder auch Jan Olis kennen. Das Genre war im Holland der 1620er beliebtes Thema und ging einher mit dem Ende des zwölfjährigen Friedens, der eine kurzzeitige Ruhe bei den Auseinandersetzungen zwischen den nördlichen und südlichen Niederlanden bedeutet hatte. Wir danken Ellis Dullaart vom Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag für wertvolle Hinweise (April 2023).

Niederländisch
17. Jh. Stillleben mit Hummer, Geflügel, Fischen, Gemüse und Erdbeeren
Los 6013 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)

Details

17. Jh. Stillleben mit Hummer, Geflügel, Fischen, Gemüse und Erdbeeren.
Öl auf Leinwand, doubliert. 71,3 x 137 cm.


Metsu, Gabriel - nach
Jäger und junge Frau mit Hündchen vor ihrem Frisiertisch, im Hintergrund eine Dienerin
Los 6014

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

nach. Jäger und junge Frau mit Hündchen vor ihrem Frisiertisch, im Hintergrund eine Dienerin.
Öl auf Holz. 19,3 x 17,4 cm. Verso mit Etikett "Königliche Neue Pinakothek. / A. Königl. Familiengut / I. Neues Inventar Nr. 547 (darauf in Bleistift eine Zuschreibung an Willem Mieris) sowie zwei Etiketten mit bayerischem Königswappen, eines von 1823 mit der durchgestrichenen Inv.Nr. 143, und eines mit dem Namen König Ludwigs I. von 1828 sowie der Inv.Nr. 160. Wachssiegel mit Doppelkopfadler.

Malerisch hochwertige, verkleinerte und seitenverkehrte Kopie nach dem 1663/66 datierten Gemälde von Gabriel Metsu, welches sich heute in einer Privatsammlung befindet (vgl. Adriaan E. Waiboer: Gabriel Metsu: Life and Work. Catalogue Raisonné, New Haven/London 2012, Kat.Nr. A125). Wir danken Frau Dr. Birgit Jooss für wertvolle Hinweise zur Provenienz.

Provenienz: König Max I. Joseph von Bayern.
Kronprinz Ludwig von Bayern.
Neue Pinakothek, Depot (Inv. Nr. 547).
Seit 1923 Wittelsbacher-Ausgleichsfond (Inv. Nr. 674, als "Wilhelm Mieris (Kopie)".
Im Tausch am 23. Februar 1926 an Prinzessin Hildegard von Bayern (1881-1948).
Privatsammlung Tegernsee.

Brouwer, Adriaen
Umkreis. Der Zecher mit der Pfeife
Los 6015

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

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Umkreis. Der Zecher mit der Pfeife.
Öl auf Holz. 14,7 x 11,2 cm. Verso von alter Hand nummeriert "N 125" sowie mit einem alten handschriftl. Verweis auf Adriaen Brouwer.

Beigegeben nach Godfried Schalcken ein Gemälde "Näherin im Kerzenschein" (Öl auf Holz, 11,8 x 9,9 cm im Oval).

Niederländisch
1620er/30er Jahre. An eine Steinbrüstung gelehnter Junge mit Federbarett
Los 6016

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
23.560€ (US$ 25,333)

Details

1620er/30er Jahre. An eine Steinbrüstung gelehnter Junge mit Federbarett.
Öl auf Leinwand, doubliert. 53,6 x 41,3 cm.

Ein wohl im Umkreis der Utrechter Caravaggisten entstandenes, reizvolles Porträt.

Solimena, Francesco
Der hl. Franziskus in Meditation
Los 6018

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)

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Der hl. Franziskus in Meditation.
Öl auf Leinwand. 75 x 63,5 cm. Um 1680.

Francesco Solimena lernt zunächst bei seinem Vater, dem neapolitanischen Maler Angelo Solimena, ab 1674 dann kurzzeitig bei Francesco di Maria. Dessen Akademismus ist er aber bald überdrüssig und so studiert er selbstständig die Gemälde der Neapolitaner Meister Luca Giordano, Mattia Preti und Giovanni Lanfranco. Außerdem arbeitet er in der zweiten Hälfte der 1670er Jahre weiterhin eng mit dem Vater zusammen, so unter anderem am Kuppelfresko Gloria del Paradiso in der Kathedrale San Prisco in Nocera Inferiore. Sein erster eigener wichtiger öffentlicher Auftrag war ein Deckenfresko in der Sankt-Annen-Kapelle der Kirche Gesù Nuovo in Neapel, das er 1677 ausführte, welches heute leider nur noch fragmentarisch erhalten ist. Zu seinem Frühwerk gehört auch die ca. 1680-81 entstandene Thronende Madonna mit Kind und den Hl. Dominikus und Katharina von Siena, die sich heute in der Gemäldegalerie Berlin findet (Inv.Nr. 71.1) In dieser Rosenkranzmadonna ist deutlich der Einfluss Luca Giordanos erkennbar. Nicola Spinosa, der die Zuschreibung unseres Gemäldes an Francesco Solimena anhand professioneller Fotos gegenüber dem Vorbesitzer mündlich bestätigt hat, datiert unser Gemälde in diese frühe Reifezeit des Malers um 1680, da es sich stilistisch ebenfalls an Giordano und dessen leuchtenden, warmen Farben, der lichterfüllten Komposition sowie dem malerischen, weichen und schwungvollen Pinselstrich orientiert. Ab den 1690er Jahren tritt in Solimenas Stil das Disegno deutlicher hervor, er bedient sich klarerer Konturen und einer deutlicher definierteren Körperlichkeit und huldigt damit einem anderen, eleganten klassischen Ideal. Der Darstellung seines Namenspatron widmet sich Solimena im Weiteren noch öfter. So befand sich z.B. eine um 1695 datierte, vergleichbare Komposition ehemals im Monastero di San Giuseppe, Assisi (vgl. Nicola Spinosa: Francesco Solimena (1657-1747) e la Arti a Napoli, Rom 2018, S. 308, Nr. 117). Seine um 1703/05 entstandene Vision des heiligen Franziskus findet man heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden (Inv.Nr. Gal.-Nr. 498).

Provenienz: Privatsammlung Österreich.

Zompini, Gaetano
Die Heimkehr Jephtas
Los 6019

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Die Heimkehr Jephtas.
Öl auf Leinwand, doubliert. 73,8 x 89,5 cm. Verso diverse Etikette und Bezeichnungen mit Besitzvermerken.



Provenienz: Sammlung Grünthal (handschriftl. Vermerk verso auf dem dem Keilrahmen).
Sammlung Eugen Platky (1856-1922), Leipzig.
Ab 1922 im Besitz von dessen Witwe Hedwig Platky (1862-1941), Leipzig.
Sammlung Richard Fischer, Leipzig (Etikett verso auf dem Keilrahmen).
Seither in Familienbesitz.
März 2023 gütliche Einigung über die Restitution durch die letzten Eigentümer mit den Erben von Hedwig Platky.

Literatur: Hermann Voss, "Die Sammlung Platky in Leipzig", in: Zeitschrift für Bildende Kunst, Jg. 24, Bd. 54 (1919), S. 27.

Zompini, Gaetano
Jephtas Opfer
Los 6020

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Jephtas Opfer.
Öl auf Leinwand, doubliert. 73,5 x 89,5 cm. Verso diverse Etikette und Bezeichnungen mit Besitzvermerken.



Provenienz: Sammlung Grünthal (handschriftl. Vermerk verso auf dem dem Keilrahmen).
Sammlung Eugen Platky (1856-1922), Leipzig.
Ab 1922 im Besitz von dessen Witwe Hedwig Platky (1862-1941), Leipzig.
Sammlung Richard Fischer, Leipzig (Etikett verso auf dem Keilrahmen).
Seither in Familienbesitz.
März 2023 gütliche Einigung über die Restitution durch die letzten Eigentümer mit den Erben von Hedwig Platky.

Literatur: Hermann Voss, "Die Sammlung Platky in Leipzig", in: Zeitschrift für Bildende Kunst, Jg. 24, Bd. 54 (1919), S. 27.

Italienisch
18. Jh. Ruinencapriccio mit Bacchanten und Satyrn
Los 6021

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

18. Jh. Ruinencapriccio mit Bacchanten und Satyrn.
Öl auf Leinwand, oben randdoubliert. 97,5 x 74 cm.


Boucher, François - Schule
Dame im gelben Kleid mit rosa Schleifen; Dame im blauen Kleid mit Blume am Dekolleté
Los 6023

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)

Details

Schule. Dame im gelben Kleid mit rosa Schleifen; Dame im blauen Kleid mit Blume am Dekolleté, sich im Spiegel betrachtend.
2 Gemälde, je Öl auf Leinwand, doubliert. Je ca. 45,5 x 38,5 cm.

Der bedeutende Maler und Kupferstecher François Boucher wurde mit seinen seine eleganten Darstellungen eines idealisierten Hoflebens und insbesondere von Frauen zu einem der wichtigsten Vertreter des französischen Rokoko. Auch das vorliegende Gemäldepaar stellt die weibliche Schönheit und Anmut in sorgfältig gestalteten, aber dennoch lockeren Kompositionen dar, in denen lebendige Farben, zarte Linien und eine spielerische Atmosphäre dominieren.

Provenienz: Sammlung Herbert M. Gutmann, Potsdam.
Dessen Auktion bei Paul Graupe, Berlin, Auktion 132 am 12. April 1934, Los 2, Abb. Taf. 2 (als "Schule des Boucher").
Privatsammlung Deutschland.
Das Werk wird angeboten im Ergebnis einer gütlichen Einigung zu vermögensrechtlichen Ansprüchen mit den Erben nach Herbert M. Gutmann.

Careel, Johann
Stillleben mit Rosen, Lilien und Goldlack in einer Glasvase
Los 6024

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Stillleben mit Rosen, Lilien und Goldlack in einer Glasvase.
Öl auf Leinwand. 29 x 21,3 cm. Unten rechts auf der dunklen Tischkante signiert "Karell".

Charakterisches Stillleben des Malers Johann Careel, der, obgleich er in Nürnberg wirkte, wohl eher holländischer Herkunft war. Er reüssierte insbesondere als Maler von Blumen, die er in zahllosen Variationen in feinen Gefäßen präsentierte.

Jeaurat, Étienne
Im Maleratelier
Los 6025

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Im Maleratelier.
Öl auf Leinwand. 35,5 x 38,4 cm. Unten links signiert "Jeaurat", verso auf dem Keilrahmen bezeichnet "Jeaurat Interieur d'artiste".

Jeaurat wird 1733 Mitglied der Königlichen Akademie. Ab 1767 war er Hüter der Gemäldesammlung des Königs in Versailles. 1737 stellte er erstmals im Salon des Artistes im Louvre aus, und tat dies regelmäßig noch bis kurz vor seinem Tod als 90-jähriger. Vor allem seine Genrebilder und seine Konversationsstücke im Stil von David Teniers dem Jüngeren erfreuten sich großer Beliebtheit.

Eisenmann, Georg
Gewitterstimmung über einer Flusslandschaft
Los 6027

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Gewitterstimmung über einer Flusslandschaft.
Öl auf Leinwand. 44 x 82 cm. Unten rechts monogrammiert "G.E.M.".

Über den als Maler und Kupferstecher in Nürnberg tätigen Künstler ist kaum etwas bekannt. Er schuf wohl vornehmlich Landschaftsgemälde und -graphiken, in denen er die Landschaftskunst von Willem van Bemmel und Johann Franz Ermels fortführte. Möglicherweise war er auch ein Schüler Bemmels. Ein im Format kleineres Gemälde, ebenfalls monogrammiert und eine Gewitterlandschaft in demselben Stil wie die Vorliegende, befindet sich im Historischen Museum in Frankfurt a.M. im Prehn'schen Kabinett (Inv. Nr.: hmf. Pr493).

Venezianisch
18. Jh. . Marktstand eines Tuchhändlers und eines Schneiders
Los 6028

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

18. Jh. Marktstand eines Tuchhändlers und eines Schneiders.
Öl auf Leinwand, doubliert. 45,5 x 60 cm.


Kupetzky, Johann - Schule
Bildnis eines Edelmanns mit roter Samtkappe und Ohring, rauchend
Los 6029

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Schule. Bildnis eines Edelmanns mit roter Samtkappe und Ohring, rauchend.
Öl auf Leinwand. 89 x 70 cm.


Deutsch
um 1780. Klassische Landschaft
Los 6033

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
34.720€ (US$ 37,333)

Details

um 1780. Klassische Landschaft.
Öl auf Leinwand. 74 x 100 cm. Verso auf der Leinwand eine alte handschriftl. Nummer "N°253".

Die im Gespräch vertieften Protagonisten sowie die heitere, sonnenbeschienene Landschaft, durch deren Mitte ein Fluss ruhig dahinfließt, zeugt von einer konfliktfreien Welt, in der Menschen und Tiere friedlich und unbekümmert leben. Der Schönheitsideal des Klassizismus kommt hier zum Ausdruck, indem die klassische Antike mit der Landschaft Italiens zum Vorbild wird und damit die Auffassung einhergeht, dass im Altertum eine unversehrte Einheit von Mensch und Natur bestand.

Italienisch
Mitte 18. Jh. Ideale italienische Palastarchitektur. Verso: Ideale hügelige Flusslandschaft mit Rundturm und Staffage
Los 6035

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Mitte 18. Jh. Ideale italienische Palastarchitektur, verso: Ideallandschaft mit Rundturm und Staffage.
Öl auf Kupfer. 24,9 x 30,4 cm.


Niederländisch oder Deutsch
18. Jh. Stillleben mit Muscheln und Meeresschnecken
Los 6036

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)

Details

18. Jh. Stillleben mit Muscheln und Meeresschnecken.
Öl auf Kupfer. 15,7 x 21,3 cm. Im dunklen Hintergrund am linken Bildrand mittig monogrammiert "GM".

Seit Jahrhunderten üben die farbigen, teils geometrisch gemusterten und oft kunstvoll gedrehten Schalen der Muscheln und Meeresschnecken eine ungebrochene Faszination auf die Künstler aus. Als einzelne schöne Artefakte in Verbindung mit Darstellungen des Meeres, den Allegorien des Wasser oder als erlesene Naturalie erscheinen die Meeresbewohner auf den Werken der Maler. Im 16. und 17. Jahrhundert waren es Künstler wie der Franzose Jacques Linard oder der Niederländer Jan Davidsz de Heem die ganze Arrangements von Muscheln schufen. Der Hamburger Nikolaus Christopher Matthes (1729-1796) setzte diese Tradition im 18. Jahrhundert fort. Dessen wunderbar kompilierten Muschelstillleben, die sich allein auf die Darstellung der Schalentiere konzentrieren, stehen unserem kostbar auf Kupfer gemalten Gemälde sehr nahe. Leider ist uns die Entschlüsselung des Monogramms GM nicht gelungen.

Monogrammist JK
1818. Porträt eines eleganten jungen Mannes bei Sonnenaufgang
Los 6037

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
372€ (US$ 400)

Details

Porträt eines eleganten jungen Mannes bei Sonnenaufgang.
Öl auf kräftigem Papier, auf Holz aufgezogen. 33,2 x 20,7 cm. Monogrammiert und datiert rechts unterhalb der Mitte "JK (ligiert) 1818".


Kuntz, Rudolf
Ein Pferd mit Offizier vor dem Karlsruher Schloss
Los 6038

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.400€ (US$ 13,333)

Details

Ein Pferd mit Offizier vor dem Karlsruher Schloss.
Öl auf Leinwand. 45,2 x 55,3 cm. Unten rechts signiert (Initalien ligiert) und datiert "RKuntz 183[...?]", auf dem Rahmen die Galerienummer "39".

Dem Württembergischen König Wilhelm I. war daran gelegen, sein prachtvolles Arabergestüt nicht zuletzt künstlerisch zu inszenieren. Dafür engagierte er noch vor Albrecht Adam (vgl. Los 6041) den jungen und brillanten Tier- und Pferdemaler Rudolf Kuntz aus der Kurpfalz. Dieser besorgte 1824 die lithographische Serie "Abbildungen königlich-württembergischer Gestütspferde von orientalischen Racen". Seine Laufbahn setzte Kuntz am badischen Hofe von Großherzog Leopold fort, der ihn 1832 zum Hofmaler ernannte. Da unser Gemälde im Hintergrund die Nordseite des Karlsruher Schlosses zeigt, dürfte das dargestellte Ross aus dem großherzoglichen Stall stammen.

Adam, Albrecht - nach
Der Araberhengst Bairaktar
Los 6041

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.208€ (US$ 5,600)

Details

nach. Der Araberhengst Bairaktar.
Öl auf Leinwand. 44 x 59,7 cm.

Der Hengst Bairaktar war der Stammvater der Vollblutaraberzucht, die König Wilhelm I. von Württemberg nach den Verlusten der Napoleonischen Kriege aufbaute. Bairaktar gelangte 1817 mit dem von Baron von Fechting gegründeten Pferdeimport aus Damaskus nach Stuttgart und wurde nach ersten Züchtungen das Leibreitpferd Wilhelms I., anschließend der wichtigste Zuchthengst, dessen Stammlinie bis heute im Gestüt erhalten wurde. Das Originalgemälde von Abrecht Adam, das mehrfach druckgraphisch und hier in Öl reproduziert wurde, befindet sich in Privatbesitz (vgl. G. Waiditschka 2018, S. 42).

Literatur: Gudrun Waiditschka, Königliche Pferde. Die arabische Pferdezucht der württembergischen Könige, Neuhausen 2018.

Französisch
um 1860. Das scheuende Pferd
Los 6042

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

um 1860. Das scheuende Pferd.
Öl auf Malkarton, kaschiert auf dünnem Karton. 28,1 x 34 cm.


Lot 6044, Auction  121, Deutsch, um 1830. Stolzer Bauernbub mit Gerte und ohne Sattel auf einem Schimmel

Deutsch
um 1830. Stolzer Bauernbub mit Gerte und ohne Sattel auf einem Schimmel
Los 6044

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
558€ (US$ 600)

Details

um 1830. Stolzer Bauernbub mit Gerte und ohne Sattel auf einem Schimmel.
Öl auf festem Papier. 19,4 x 24,5 cm.


Gail, Wilhelm
Gotische Kirchenruine bei Valencia mit rastenden Jägern
Los 6045

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Gotische Kirchenruine bei Valencia mit rastenden Jägern.
Öl auf Leinwand. 61 x 51,5 cm. Unten rechts signiert und datiert "Wilh. Gail 1835".

Zwei Jahre nach Wilhelm Gails letzter Spanienreise entstand im Jahr 1835 das Gemälde "Kirchenruine bei Valencia". Exotik und Folklore vereinigen sich in unserem Gemälde. Mit ihren hohen Hüten und boleroartig bestickten Jacken über eng sitzenden Kniehosen rasten die verwegenen Jäger im Schatten einer Kirchenruine. Wilhelm Gail zeigt sie in den typischen Trachten Valencias. Ein gewaltiger Spitzbogen überwölbt triumphal das Pilgerkreuz und gibt wie ein Fenster den Blick auf das tiefblaue Meer und die langen Sandstrände der Albufera-Lagune frei bis hin zu der nahegelegenen Hügelkette des Gata de Gorgos nach Süden.

Provenienz: Kunsthandel Franke-Schenk, München.
Privatsammlung USA.

Literatur: Rolf Schenk, Catherine Franke-Schenk: Kunstsalon Franke-Schenk. 100 Jahre. Jubiläumsausstellung II. München 2013, S. 64-69, Nr. 7 mit Abb.

Italienisch
19. Jh. Neapolitanische Volksszenen - Reges Treiben an einem Verkaufsstand mit frischen Nudeln; Heimkehrende Fischer unter einem Torbogen am Hafen
Los 6046

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

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19. Jh. Neapolitanische Volksszenen - Reges Treiben an einem Verkaufsstand mit frischen Nudeln; Heimkehrende Fischer unter einem Torbogen am Hafen.
2 Gemälde, je Öl auf Leinwand oder Karton. Je ca. 13 x 18 cm.

Alt eingerahmt und verso verschlossen. Nicht ausgerahmt begutachtet.

Deutsch oder Dänisch
um 1817/18. Im römischen Atelier von Bertel Thovaldsen
Los 6049

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

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um 1817/18. Im römischen Atelier von Bertel Thorvaldsen.
Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 43,8 x 41,3 cm.

Der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen war 1797 mit einem Reisestipendium der Kopenhagener Akademie nach Rom gekommen, wo er sich mit Werken etablierte, die noch heute als Ikonen klassizistischer Bildhauerkunst gelten. Ein Besuch seiner Ateliers gehörte daher zum Pflichtprogramm all jener, die in den ersten drei Dekaden des 19. Jahrhunderts die Papststadt besuchten und sich als kunstsinnig gerierten. Zentrum seines Betriebs waren die Werkstatträume an der Piazza Barberini, die Thorvaldsen 1803 anmietete und sukzessive erweiterte. Hier ging der überwiegende Teil der Skulpturenproduktion vonstatten, vom Modellieren, über das Gipsformen und Marmorhauen. Gleichzeitig dienten die öffentlich zugänglichen Ateliers aber auch als Schau- und Verkaufsräume, in denen Besucher aus ganz Europa die ausgestellten Werke nicht nur bestaunen, sondern auch bestellen konnten. Diese Orte emsigen Treibens sind heute nur mehr durch wenige überlieferte Darstellungen visuell greifbar geblieben. Die zwei einzigen bislang bekannten Innenansichten sind ein Gemälde von Ditlev Martens (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, Inv. KMS196) sowie eine Zeichnung Luigi Ricciardellis (Thorvaldsen Museum, Kopenhagen, Inv. D1771). Beide entstanden um 1829 und zeigen den großen Schauraum in den ehemaligen Stallungen des Palazzo Barberini, die Thorvaldsen 1822 angemietet hatte, als der Umfang seines Betriebs und seiner Bildwerke eine Erweiterung in großzügigere Räumlichkeiten notwendig machten. Bei unserer Darstellung handelt es sich jedoch vermutlich um die kleinen, älteren Werkstätten im Vicolo della Catena, einer Seitengasse der Piazza Barberini. Die Ansicht zeigt einen Mitarbeiter oder gar den Meister selbst bei der Arbeit von hinten. Konzentriert verpasst er mit feinem Gerät einem Relief, das ein Modell am linken Bildrand wiederholt, den letzten Schliff. Verteilt im Raum sind weitere Werke zu erkennen, darunter die 1804-1807 entstandene Statue von Amor und Psyche. Vorne sitzt rechts in einem Sessel eine Römerin mit Kind, die sich interessanterweise als folkloristische Requisite ähnlich auch in Martens Atelierdarstellung findet.
Dass es sich hierbei um die Werkstätten im Vicolo della Catena handelt, lässt sich aus der Datierung des Gemäldes schließen, die dank der präzisen Wiedergabe des Reliefs möglich ist. Der Bildhauer arbeitet nämlich gerade am Hauptrelief für das Kenotaph für die 1813 verstorbene Anna Maria Porro Lambertenghi Serbelloni, welches ihr Mann Graf Luigi Porro Lambertenghi nach ihrem Tod in Auftrag gegeben hatte. Eine 1817 datierte Entwurfszeichnung in der Biblioteca Ambrosiana suggeriert, dass das Gipsmodell, das sich heute im Thorvaldsen Museum befindet (Inv. A619), in diesem Jahr entstand; die Marmorversion wurde spätestens im Juli 1818 vollendet und vom Grafen im Garten seiner Mailänder Villa aufgestellt (heute: Galleria d’Arte Moderna, Mailand, Inv. GAM 4374). Als Entstehungszeitraum für vorliegende Ansicht kommen daher die Jahre 1817 und 1818 in Frage, was dem Werk einen bedeutenden dokumentarischen Wert verleiht, zumal es sich damit um die einzige bekannte Darstellung von Thorvaldsens kleinem Atelier im Vicolo della Catena handeln würde. Der Urheber dürfte einer der zahlreichen, vorwiegend nordischen Künstler gewesen sein, die nach ihrer Ankunft in Rom in Thorvaldsens einen einladenden Freund, Förderer und Lehrer fanden.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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