Brecht, Bertolt. Akte des Kreisgerichtes Strausberg "in Sachen" Gustav Günzel ./. Bertolt Brecht. Ca. 90 Bl. 23 x 21,5 cm. Lose Blatt in Schnellhefter. 1955 ff.
Die Gerichtsakte behandelt eine Sache, mit der Bertolt Brecht in seinen letzten Lebensmonaten - er starb am 14. August 1956 - behelligt wurde: Der Buckower Baumeister Gustav Günzel verklagte Brecht auf die Zahlung einer Restforderung in Höhe von über 9000 DM für Bauarbeiten aus dem Jahr 1952 in und an Brechts Sommerhaus in Buckow/Märkische Schweiz. Die Akte enthält drei von Brecht eigenhändig unterzeichnete Schriftstücke. Des weiteren: zahlreiche Postzustellungsurkunden, Kostenrechnungen, Zahlungsbefehle u. ä., Stellungnahmen des von Brecht mit dem Fall betrauten Rechtsanwaltes Dr. F. K. Kaul (Berlin), Vollmachten, zahlreiche Empfangsbekenntnisse (Postkarten), Stellungnahmen des Klägers, vertreten durch einen Strausberger Rechtsanwalt, richterliche Beweisbeschlüsse, Kassenanweisungen, Zeugenprotokolle etc. pp. Ein halbes Jahr nach Brechts Tod kommt es zu einem Vergleich zwischen der nun die Erbengemeinschaft Brechts vertretenden Helene Weigel und dem "Architekten und Baumeister" Günzel, den dieser zunächst ablehnt. Im Juni 1957 schließlich wird "zur Beendigung des undurchsichtigen Rechtsstreites" in einer öffentlichen Sitzung des Kreisgerichtes "im Interesse des Rechtsfriedens und eines künftigen guten Einvernehmens" ein neuerlicher Vergleich geschlossen, die Zahlung von 8.500 DM an den Kläger (letztes Blatt der Akte, Beschluss des Kreisgerichts in öffentlicher Sitzung, in Anwesenheit von Helene Weigel, 28.6.57).
Der Vorderdeckel der Akte nennt als Aufbewahrungsfrist "bis 1968". Offenbar ist die Akte der Vernichtung entgangen, weil ein Justizangestellter die dort genannten Namen kannte: Bertolt Brecht und Helene Weigel.
Brecht, Bertolt. Kriegsfibel. Hrsg. von Ruth Berlau. Redaktion: Günter Kunert und Heinz Seydel. 3 Bl., 70 Bl., 2 Bl. Mit 69 Fotos auf Tafeln. 29,5 x 25 cm. OLeinen. Berlin, Eulenspiegel-Verlag, (1955).
Wilpert-G. 50. Nubel A 203. – Erste Ausgabe, "eine einzigartige Verbindung von lyrischem Text und offizieller Fotografie stellen die sog. Fotoepigramme des Antikriegsbuches Kriegsfibel dar. 1940 im USA-Exil begonnen, wurde es erst 1955 nach vielen Widerständen der DDR-Behörden publiziert" (KLL III, 73). – Wohlerhaltenes Exemplar. Ohne den Schutzumschlag.
Breitling, Gisela. Sophia. Originalzeichnung, signiert und datiert. Graphit auf Kreidegrund mit Annotationen. 18 x 14 cm. Lose Bl. 1976.
Altmeisterlich gehaltene, technisch virtuose Zeichnung mit der Darstellung einer nur spärlich mit einem Tuch bekleideten, stehenden weiblichen Figur vor einem Steinportal. In den weißen Rändern mit Textannotationen der Künstlerin, rechts unten signiert und datiert. Gisela Breitling (1939-2018) war Mitglied der Berliner Gruppe "70" und der Künstlergruppe "Akanthus", die dem phantastischen Realismus zugerechnet wurde. Vor allem auch als Stimme im feministischen Diskurs war sie in der Kunstwelt und Publizistik einflussreich. Breitling lehrte u. a. in Kassel und Berlin. – Rückseitig mit Montagespuren.
Breuer, Wolfgang. "Orientalische Märchen. 9 Radierungen in Probedrucken auf Japan" (hs. Titel). Folge von 9 signierten, datierten und als Probedruck (8) bezeichneten Orig.-Radierungen. 30 x 24 cm. Lose Blatt unter Passepartouts in Pergament-Mappe d. Z. mit hs. RTitel und goldgeprägtem Deckeltitel. (Berlin, Amsler und Ruthardt, 1921).
Saur, Allgemeines Künstlerlexikon XIV, 174. – Seltene Folge mit phantasievollen, die Magie von Tausend und einer Nacht verströmenden Kaltnadelradierungen mit bekannten Motiven aus der orientalischen Märchenwelt, darunter "Sesam öffne Dich", "Ali Baba", "Aladin und die Wunderlampe", "Das Zauberpferd" oder "Kalif Storch". Der Radierer, Zeichner und Maler Wolfgang Breuer (gest. 1927) ist seit 1919 mit einigen wenigen Radierungen nachweisbar. "V. a. Arbeiten mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten in der Art Rembrandts" (Saur). – Tadellos. Exemplar aus dem Besitz des Bibliophilen Heinrich Stinnes (1867-1932). Innenspiegel der Mappe mit dessen markantem Namenszug, hs. Titel und dem Erwerbungsvermerk "Vom Künstler 14.XII.(1)925 150 Mark", ferner mit hs. Titelblatt von Stinnes mit nochmaligem Vermerk. Jedes Blatt mit Stinnes' rotem Sammlerstempel und hs. Anmerkung. Format: ca. 13 x 9,5 bis 18 x 12 cm.
Von Marc Chagall u. a. signiert
Brion, Marcel. Meisterwerke der modernen Malerei. Übertragung von Curt Schweicher. 93 S., 1 Bl. Mit zahlreichen farb. Abbildungen auf Tafelseiten. 23 x 16,5 cm. OHalbleinen. Paris, Somogy und (Gütersloh), Bertelsmann, 1957.
Die Farbtafeln folgender Künstler von diesen eigenhändig signiert: Oskar Kokoschka, Marc Chagall, Marcel Gromaire, Giorgio de Chirico und Salvador Dalí.
Bryen, Camille und Gheerbrant, Alain
Anthologie de la poèsie naturelle
Los 3040
Zuschlag
80€ (US$ 86)
Bryen, Camille und Alain Gheerbrant. Anthologie de la poèsie naturelle. 170 S., 3 Bl. Mit 8 blattgroßen Fotografien von Brassaï. 21 x 16 cm. Illustr. OUmschlag. Paris, K éditeur, 1949.
Erste Ausgabe. – Papierbedingt gebräunt; insgesamt wohlerhalten.
Celan, Paul
Konvolut von 3 Werken in Erstausgaben + 3 Beigaben
Los 3044
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Celan, Paul. Konvolut von 3 Werken in Erstausgaben. Oktavo. OEinbände. Frankfurt 1959-1971.
I. Sprachgitter. OLeinen mit OSchutzumschlag (dieser mit stärkeren Gebrauchsspuren). Frankfurt, S. Fischer, 1959. - Wilpert-Gühring2 24. - II. Fadensonnen. OLeinen mit OSchutzumschlag. Frankfurt, Suhrkamp, 1968. - Wilpert-Gühring2 48. - Nahezu verlagsfrisch. - III. Schneepart. OLeinen (ohne Schutzumschlag). Ebenda 1971. – Wohlerhalten. – Dabei: Derselbe. Gedichte 1938-1944. Faksimile und Transkription der Handschrift. Schwarzer OLederband und OPappband in OPappschuber. Frankfurt, Suhrkamp, 1985. - Zwei weitere Ausgaben beigegeben: Eingedunkelt. OLeinen mit OSchutzumschlag. Frankfurt, Suhrkamp, 1991. - Sprachgitter. OLeinen mit OSchutzumschlag. Frankfurt, S. Fischer, 1986.
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