153050

Lose pro Seite


Bolognese, Gabriello und Druckstock - Illustr.
Opera devotissima
Los 1046

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Druckstock. - Bolognese, Gabriello. Opera devotissima e legiadra decta via del paradiso composta in laude della gloriosa vergine Maria... 18,2 x 11,5 cm. Wohl um 1590 (?).
Der Druckstock bildet den Titel von Gabriellos Bologneses "Opere devotissima" ab, die 1517 in Florenz bei Bernardo Zucchetta erschienen. Im direkten Vergleich von Titelblatt und Druckstock fällt auf, dass es nur minimale Unterschiede gibt. Der Titel jedoch besteht aus einer vierteiligen floral-ornamentalen Bordüre sowie der Holzschnitt-Titelvignette. Der Druckstock vereint alle Elemente und sogar der Text wurde hier geschnitten und nicht wie üblich in Lettern gesetzt. Möglichweise ist daher anzunehmen, dass der Druckstock für einen späteren Raubdruck angefertigt wurde, der nur, wenn überhaupt, in wenigen Exemplaren in den Druck gelangte.
Möglicherweise handelt es sich bei dem Druckstock auch um eine Arbeit vom Ende des 19. Jahrhunderts, um ein fehlendes Titelblatt zu ergänzen. Um hier Gewissheit zu erlangen, wäre eine dendochronologische Untersuchung notwendig. – Horizontal zwei Mal durchtrennt und wieder zusammengesetzt. Die Rückseite und alle vier Seiten angeschliffen.

Lot 1047, Auction  118, Du Puy, François, Cathena aurea super Psalmos

Du Puy, François
Cathena aurea super Psalmos
Los 1047

Zuschlag
850€ (US$ 914)

Details

Du Puy, François. Cathena aurea super Psalmos: ex dictis sanctorum & catholicorum patrum noviter edita. 322 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, zahlreichen bis 12-zeiligen Metallschnitt-Criblé-Initialen sowie ganzseitigem Textholzschnitt. Durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. 24,5 x 17,5 cm. Marmoriertes Kalbsleder des 18. Jahrhunderts (an Kanten, Kapitalen und Gelenken fachmännisch restauriert, minimal berieben) mit RVergoldung, doppelten Deckelfileten und Schnitt in roter Sprenkelmarmorierung. (Paris, Jean Petit, 1520, recte 1521).
Adams P 2294. Renouard III, 93. Delveau-Hillard 3274. – Besonders schön in Rot und Schwarz gedruckte Ausgabe der Predigten über die Psalmen Davids des Alten Testaments. Autor ist der Karthäuserabt François du Puy (latinisiert Franciscus de Puteo; 1450-1521), der sich auf dem Titel nur indirekt nennt: "A quodam Cartusiensi: qui cum pro Rachel certis annis domino suo servivisset". Das Kolophon lautet: "Impressam Parisiis et emendatissime: impendio ac ere honestissimi bibliopole Johannis parvi. Anno ab orbe redempto. M.D.xx quarto Idus Martii", der Druck ist aber sicherlich erst in das Jahr 1521 zu datieren. Nach M. Delaveau und D. Hillard handelt es sich bei den Typen um Material von Pierre Vidoue, die Jean Petit allenthalben verwendete, ausgenommen nur die Lagen AA, BB, n, t-y und A-R, die wohl von Jacques Ferrebouc und Jean Cornillau gesetzt worden waren. Die Lagenformel: AA8, BB4, a-y8, A-Q8, R6.

Der außergewöhnlich schöne ganzseitige Holzschnitt auf Seite BB4verso zeigt die Figur König Davids auf seinem Thron mit der großen Harfe in Händen, umgeben von seinem teils orientalisch anmutenden Hofstaat. Der Holzschnitt ist im Ornament, der Hintergrundarchitektur, der strengen Zentralperspektive etc. ein eindrucksvolles Beispiel für die dieser Zeit in Paris schon hochentwickelte Formensprache der aus Italien nach Frankreich gekommenen Renaissance. – Winziger Randeinriss. Titel mit ausgestrichenem Besitzvermerk und blassem Stempelchen "Grand Seminaire de Beauvais", kaum fleckig oder gebräunt, wenige Anstreichungen und Marginalien, die letzten Lagen mit kleinen Bugflecken und Läsuren am Falz, die letzte unten mit kleinen Randläsuren, sonst aber schönes Exemplar.

Lot 1048, Auction  118, Blindgeprägter Schweinslederband, des 16. Jahrhunderts

Blindgeprägter Schweinslederband
des 16. Jahrhunderts
Los 1048

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Einbände. - Blindgeprägter Schweinslederband des 16. Jahrhunderts über abgefasten Holzdeckeln mit 2 figürlichen Mittelplatten mit den Allegorien der Septem artes liberales sowie 2 intakten ziselierten Messingschließen. 20,5 x 12,5 cm. Deutschland 1576.
Typischer zeitgenössischer Schweinslederband mit großer Mittelplatte auf beiden Deckeln mit den figürlichen weiblichen Allegorien der Septem artes liberales und ihren traditionellen Attributen in jeweils 4 Feldern: Grammatik, Dialektik, Rhetorik und Arithmetik, Musik (2x), Geometrie und Astronomie. Die Platte auf dem Rückdeckel im oberen rechten Feld datiert (1566). Der Vorderdeckel mit den Besitzerinitialen "ABSB" sowie dem Bindejahr 1576. - Etwas berieben, Ecken leicht bestoßen. - Inhalt: Griechisch-lateinischer Paralleldruck der Ilias von Homer ohne Titelblatt. 913 S., 34 Bl. - Vorderes Innengelenk angeplatzt.

Blindgeprägter Schweinslederband
des 16. Jahrhunderts
Los 1049

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Einbände. - Blindgeprägter Schweinslederband des 16. Jahrhunderts (fleckig und berieben, Rückdeckel etwas stärker betroffen, auch etwas wurmstichig) mit 8 Messing-Eckbeschlägen mit Buckeln (1 alt erneuert) und 2 Messingschließen (alt erneuert, die Lederriemen modern). 40,5 x 27 cm. Deutschland 1579.
Prächtiger typischer Schweinslederband des 16. Jahrhunderts mit reicher ornamentaler und figürlicher Blindprägung durch Rollenstempel, die szenische Mittelplatte auf dem Vorderdeckel zeigt die biblische Traumvision Jakobs von der Himmelsleiter aus der Genesis. Der Vorderdeckel mit den geprägten Besitzerinitialen "L.D.B. sowie dem Bindejahr "1579". - Inhalt: (Biblia, das ist: Die gantze Heylige Schrifft, teutsch). 3 nn., 352 num. Bl. Mit zahlreichen Textholzschnitten von Jost Amman nach Hans Bocksberger. (Frankfurt, Kilian Hahn für Erben Hans Weigand, 1574). - Enthält den Pentateuch, die Geschichtsbücher (ohne Makkabäer) und die Lehrbücher (ohne Weisheit Salomos und Jesus Sirach). - Feuchtrandiges und etwas fleckiges Exemplar, das fehlende Titelblatt durch eine Farbkopie ergänzt. Mit einigen alten Marginalien und Randausbesserungen.

Elementa graecae linguae.
Elementa graecae linguae.
Los 1050

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Elementa graecae linguae. 16 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 15,5 x 10 cm. Moderner Pappband (leicht gebräunt und bestoßen, fleckig) mit Deckelbezug unter Verwendung eines rubrizierten Inkunabelblatts. Nürnberg, Valentin Neuber, 1567.
VD16 E 962. – Laut VD16 die fünfte Ausgabe des Handbuchs über die griechische Sprache, die der ebenfalls in Nürnberg erschienenen Erstausgabe von 1531 folgte. Diese wird dem Humanisten und Universalgelehrten Joachim Camerarius (1500-1574) zugeschrieben, der ab 1525 Professor für griechische Sprache und Literatur an der Universität Wittenberg war. Auf Melanchthons Empfehlung wurde er 1526 Lehrer für Griechisch und Latein an dem im gleichen Jahr gegründeten Nürnberger Ägidiengymnasium.

"Er hat zahlreiche antike Werke neu herausgegeben und erläutert, Griechisch ins Lateinische übersetzt, den Plautustext wiederhergestellt, Schul- und Handbücher der alten Sprachen verfaßt und eine Menge lateinischer Gedichte geschrieben. Mit alledem schon weniger Humanist als Fachgelehrter, unterscheidet er sich vom bloßen Philologen durch seinen fast alle Wissenschaften umfassenden Gesichtskreis. Davon zeugt die Menge seiner theologischen und pädagogischen, historischen und biographischen Schriften" (NDB III, 104f.). – Druckermarke ankoloriert. Etwas gebräunt, leicht bestoßen. Im äußeren Rand teils mehr, teils weniger feuchtrandig.

Erasmus von Rotterdam, Desiderius
Novum instrumentum omne, - Biblia graeca.
Los 1052

Zuschlag
65.000€ (US$ 69,892)

Details

Die erste Veröffentlichung des
Neuen Testaments in seiner Ursprache

Erasmus von Rotterdam, Desiderius. Novum instrumentum omne, diligenter ab Erasmo Roterodamo recognitum & emendatum. 2 Teile in 1 Band. 14 Bl., 324 S., 224 (recte 230) S., 1 w. Bl., S. 225 (recte 231)-672 (recte 632), 2 Bl. Mit 3 jeweils vierteiligen Holzschnitt-Bordüren von Urs Graf, Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und am Schluss, einigen figürlichen Holzschnitt-Initialen und Ornamentleisten; 1 Ornamentleiste und 2 Initialen zu Beginn der Paulusbriefe in Rotdruck. 30 x 21,5 cm. Pergamentband des 17. Jahrhunderts über Holzdeckeln mit spanischen Kanten und 2 späteren RSchildern (etwas fleckig, ohne die Schließbänder). Basel, Johannes Froben, 1. III. 1516.
VD16 B 4196. Darlow-Moule 4591. Adams B-1679. Reinitzer, Biblia deutsch Nr. 52 und 52a. Van der Haeghen II, 57. Lonchamp 1880. – Erste für die Reformation grundlegende Ausgabe des Neuen Testaments in seiner Ursprache. Erasmus hatte für diese Ausgabe nur für ihn in Basel zugängliche Manuskripte herangezogen. Für die Offenbarung lag dem Herausgeber kein einziger griechischer Codex vor, so daß er dieses Buch aus der Vulgata ins Griechische rückübersetzen musste, mit entsprechenden textkritischen Mängeln.
Mit dieser Ausgabe versetzte Erasmus jedoch seine Zeitgenossen in die Lage, "das Studium der Theologie auf die Hl. Schrift zu gründen und deren Verständnis zu erneuern. Dem griechischen Text ist eine lateinische, von der Vulgata abweichende, selbständige Übersetzung beigegeben (gegenübergestellt), zudem Anmerkungen (annotationes), in denen die Abweichungen vom bislang tradierten Wortlaut gerechtfertigt, dunkle Stellen erklärt, bisweilen auch moralisch-zeitkritische Ermahnungen gegeben werden" (Reinitzer).
"The success of Erasmus' version among scholars was immediate. It was the first field, and this fact, combined with the reputation of the editor , its relative cheapness and convenience and its wider distribution, kept it in possession of the field of the next two and a half centuries. It formed the basis of the New Testament translation of both Luther and Tyndale and hence had a profound influence on later Protestant versions of the Bible" (PMM 46 mit Abb.). – Blatt aa2 im Oberrand etwas knapp, bis auf die Einfassungslinie der Bordüre, beschnitten, sonst gutes breitrandiges und annähernd fleckenfreies Exemplar aus der Bibliothek des amerikanischen Gelehrten und Theologen John S. Harford Junior mit dessen gestochenem Exlibris auf dem vorderen Innendeckel.

** English **

17th century vellum over wooden boards with Spanish corners and 2 later spine labels (slightly stained, without closing straps).
Leaf aa2 trimmed to the borderline in the upper margin. Otherwise good and nearly spotless copy with the full margin from the library of American scholar and theologian John S. Harford Junior (his exlibris on the front inner cover).

Lot 1053, Auction  118, Feucht, Jakob, Christlicher, kurtzer und warhafftiger Bericht, wie ein gutherziger Christ auff die 37. Hauptarticul .. antworten solle

Feucht, Jakob
Christlicher, kurtzer und warhafftiger Bericht, wie ein gutherziger Christ auff die 37. Hauptarticul .. antworten solle
Los 1053

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Feucht, Jakob. Christlicher, kurtzer und warhafftiger Bericht, wie ein gutherziger Christ auff die 37. Hauptarticul .. antworten solle. 8 nn. Bl., 421 S. Mit ganzseitiger Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 19 x 14 cm. Moderner Pappband (minimal bestoßen, leicht gebräunt, fleckig) mit Deckelbezug unter Verwendung eines rubrizierten Inkunabelblatts. Köln, Johann Quentel, 1584.
VD16 F 831. – Zweite, posthum erschienene Ausgabe, die der Ingolstädter Erstausgabe von 1572 folgte. Die "Widerlegung, der vermeinten und ungegründeten Antwort" auf Lucas Osianders und Martin Luthers Thesen macht deutlich, wie sich der Verfasser, der Titular- und Weihbischof Jakob Feucht (1540-1580), zwar für die Verteidigung der alten christlichen Lehre einsetzte, gleichzeitig aber auch die Reformbewegungen unterstützte. – Titel recto und verso mit zeitgenössischem Besitzeintrag in Sepia. Titel mit kleinem Löchlein (minimaler Buchstabenverlust), gering wurmspurig, leicht angeschmutzt. Etwas gebräunt und fleckig, teils mit nachgedunkelten Feuchtflecken im Rand.

Georg IV., Bischof von Bamberg
Der Hochwirdigen Fürsten und Herren ... summarischer, bestendiger gegenbericht
Los 1054

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Georg IV., Bischof von Bamberg und Melchior, Bischof von Würzburg u. a. Der Hochwirdigen Fürsten und Herren ... summarischer, bestendiger, gegenbericht und verantwortung, auff des erklerten und publicirten Echters Margrave Albrechts von Brandenburg Schmachbuch. CLXVII (recte: 169) num. Bl., 1 nn. Bl. (Errata). 29,5 x 20,5 cm. Moderner marmorierter Halbpergamentband. (Nürnberg, Johann VomBerg und Ulrich Neuber), 1556.
VD16 B 280. – Eine von vier bekannten Druckvarianten, hier ein Exemplar der Ausgabe mit dem Erratablatt am Schluss. Umfangreicher und detaillierter Bericht nebst Dokumentation zu den Streitigkeiten der beiden Stifte Bamberg und Würzburg mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1522-1557), der das Gebiet der beiden Stifte erbarmungslos verheerte und brandschatzte. Dazu am Schluss (ab Blatt 153) der aufschlussreiche "Sum(m)arische bericht, was fur Empter, Schlosser, Closter, Kellnereyen, Kesten, Stett, Merckt und Flecken, Marggrave Albrecht, der erclert Echter, im Stift Bamberg geplundert, und außgeprennt". – Wohlerhaltenes, breitrandiges Exemplar.

Guazzo, Marco
Historie di tutte le cose degne di memoria.
Los 1055

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

"Marcho Guazzo menzogno e bugiardo"
(Guazzo, Marco). Historie di tutte le cose degne di memoria. 8 Bl., 215 num. Bl., 1 Bl. Mit Titelholzschnitt, ganzseitigem Holzschnitt-Porträt und kleinem Holzschnitt im Text. 20,5 x 15,5 cm. Flexibles Pergament d. Z (etwas wellig, ohne die Schließbänder) mit hs. RTitel. Venedig, N. Zoppino, 1540.
STC 319. Adams G 1452. Mortimer 227. Harrisse 124. Alden 540/14. – Zweiter, korrigierter und ergänzter Druck der ersten Ausgabe, der eine Ergänzung von J. F. Forestier enthält. Frühes Americanum mit einem Bericht über Pizarros Eroberung von Peru. – Auf dem letzten Blatt ein zeitgenössischer Kommentar über den Text, in dem sein Autor als "Lügner und Schwindler" bezeichnet wird: "Marcho Guazzo menzogno e bugiardo". - Teils etwas braun- bzw. stockfleckig, vereinzelt wasserrandig.

** English **

20,5 x 15,5 cm. Contemporary flexible vellum (slightly curled, without hasps) with handwritten spine title. Venedig, N. Zoppino, 1540. Second, revised and supplemented print of the 1st edition, incl. an addendum by J. F. Forestier. With title woodcut, full-page woodcut portrait and small woodcut in the text. Last leaf with contemporary regarding the text and accusingt the author as "liar and swindler". - Partly browned and foxed, some scattered water stains in the margins.

Güthel, Caspar
Jhesus Quadragesimal oder etliche fastenpredig + 2 Beibände
Los 1056

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Die Pfingstpredigten des "frommen Dr. Kasper"
Güthel, Caspar. Jhesus Quadragesimal oder etliche fastenpredig, auß den Episteln und Evangelien, Nach Goetlichem erkentnus, Dem Hochwirdigsten vater ... herren Albrecht zu Mentz unnd Madburgk etc. Ertzbischoff. 7 Teile in 1 Band. 4, 188 nn. Bl. Mit 7 Holzschnitt-Titelbordüren. 17,8 x 14,4 cm. Pergament des 18. Jahrhunderts mit rotem goldgeprägtem RSchild und Rotschnitt. Zwickau, Johann Schönsperger d. J., 1523.
VD16 G 3986. – Sehr seltene Erstausgabe der Sammlung von Pfingstpredigten aus der Feder des Münchner Theologen Kaspar Güthel (auch Guttel, Güttel, Güettel, Güettell, Güthel, Guthell; gest. 1542), ein Zeitgenosse Martin Luthers und wie dieser im Orden der Augustiner-Eremiten. Er wurde von seinen Obersten "1514 oder 1515 nach Neustadt-Eisleben gesandt, um daselbst ein Augustinerkloster aufzurichten. Er wandte sich aber bald der evangelischen Lehre zu und verkündigte dieselbe mit großem Eifer an verschiedenen Orten wie in Zwickau, Arnstadt, Brix in Böhmen. Schon 1518 trat er, unmittelbar von Staupitz angeregt, in seinem 'Büchlein von Adam's Werken und Gottes Gnaden' für das alleinige Vertrauen auf die Gnade Gottes in Christo Jesu ein ... 1522, schlägt er, wie Luther in der Schrift an den Adel, vor, Kurfürst Albrecht möchte sich als Primas durch ganz Germanien an die Spitze der Bewegung stellen und eine deutsche Kirche gründen helfen. Da er 1517 in Leipzig Doctor der Theologie geworden war, traten die Leipziger Theologen heftig gegen ihn auf. Dagegen nennt ihn Luther nur den frommen Dr. Kasper" (ADB X, 225-226). – Titelblatt mit kleinen Abschabungen, winziges Risslöchlein, Titel alt hinterlegt, die folgenden drei Blätter ebenfalls mit kleinem Bruchloch, letztes Blatt der ersten Lage ebenfalls verstärkt, vereinzelt etwas fleckig, nur selten leicht angeschmutzt, mit mehreren interessanten, zeitgenössischen interlinearen bzw. marginalen Anmerkungen in sauberer Röteltinte einer geübten humanistischen Theologenhand. Anfangs einige roten Kapitalstrichelungen, letzte Seite etwas stärker angeschmutzt. – Beigebunden: 1) Derselbe. Uber das Evangelion Johannis, da Christus seyne Muetter auch seine Junger, waren auff die Hochtzeyt geladen, Waß mit worten und wercken daselbst gehandelt. Eyn Sermon dem Ehlichen, standt fast freudesam und nuetzlich. 8 nn. Bl. Mit großem Titelholzschnitt. (Ebenda) 1524. - VD16 G 3997. - 2) Martin Luther. Drey Sermon uber dz Evangelion Matthei am. xij. Von dem zaichen Jona. Johannis am. iiij. Von deß königi||schen Son. Luce. am .xix. Auff denn Palm tag. 16 nn. Bl. Mit vierteiliger Holzschnitt-Titelbordüre. Wittemberg. M.D. xxiij (d. i. Nürnberg, Johann Stuchs, 1523). - VD16 L 6248. Benzing 45. Weitere Nummern: VD16 L 6240, VD16 L 6245. Die letzte zu Lebzeiten des Reformators gedruckte, seit dem Erstdruck von1523 (Benzing 39) die siebte Ausgabe, die zwei Werke enthält, nämlich den Sermon über das Evangelion Johannis am IIII., von des königischen Sohn (VD16 L 6240) und den Sermon über das Evangelion Lucae am XIX., auf den Palmtag. (VD16 L 6245). - Beide Beibände ähnlich erhalten, gering fleckig und gebräunt.

Lot 1057, Auction  118, Hollen, Gottschalk, Sermonum opus exquisitissimum

Hollen, Gottschalk
Sermonum opus exquisitissimum
Los 1057

Zuschlag
450€ (US$ 484)

Details

Hollen, Gottschalk. Sermonum opus exquisitissimum [und:] Sermones dominicales super epistolas Pauli partis estivalis. 2 Teile in 1 Band. 138 nn. Bl.; 14 (d. l. w.), 197 nn. Bl. Jeweils mit vierteiliger Holzschnitt-Titelbordüre. 28 x 20 cm. Blindgeprägtes Kalbsleder d. Z. (etwas bestoßen, leicht berieben, Rücken und Gelenke etwas brüchig, Vorderdeckel mit größerer ergänzter Fehlstelle) über Holzdeckeln mit hs. RSchildern und 1 (von 2) Messingschließen. Hagenau, Henrik Gran für Augsburg, Johann Rynmann, 1517.
VD16 H 4472. Adams H 692. Benzing, Hagenau, 171 (Kollation ungenau). Burg 226. NDB IX, 541 – Erste Ausgabe der Predigtsammlung des Osnabrücker Theologen Gottschalk Hollen (1411-1481). "Als Theologe ist Hollen ein typischer Vertreter der via antiqua im Sinn der an Ägidius Romanus orientierten älteren Augustinertheologen. Dabei war seine wissenschaftliche Tätigkeit nicht spekulativ, sondern pastoral ausgerichtet. Seine Bedeutung lag vornehmlich auf dem Gebiet der Predigt. Seine Sermones erweisen ihn als lebensnahen Volksprediger voll kraftvoller Überzeugung und unermüdlichem Eifer. Sie zeichnen sich durch ihre in Schrift und Tradition verankerte Lehre aus" (NDB). Die vierteilige, teils figürliche Holzschnitt-Titelbordüre zeigt unten ein monogrammiertes Wappenschild des Druckers. – Ehemaliges Exemplar des Franziskanerklosters am Kreuzberg. Mit drei hs. Besitzvermerken aus verschiedenen Zeiten, davon zwei Widmungsvermerke des Klosters. Titel des ersten Teils fleckig, gestempelt und mit den bereits erwähnten hs. Besitzvermerken.
Leicht gebräunt, stellenweise etwas stärker feucht- bzw. braunfleckig. Vereinzelt mit Unterstreichungen in Sepia. Ohne die fliegenden, die festen Vorsätze unter Verwendung eines rubrizierten Inkunabelblatts.

Lot 1058, Auction  118, Homer, Ilias, seu potius omnia eius quae extant opera (graece & latine)

Homer
Ilias, seu potius omnia eius quae extant opera (graece & latine)
Los 1058

Zuschlag
170€ (US$ 183)

Details

Homer. Ilias, seu potius omnia eius quae extant opera (graece & latine). Studio et cura OB Giphani quam emendatissime edita, cum eiusdem scholijs et indicibus novis. 893 S., 36 Bl. (l. w.). Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 16 x 10 cm. Pergament des 17. Jahrhunderts (etwas fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Straßburg, Theodor Rihel, (um 1592).
VD 16 H 4660. Schweiger I, 157. Vgl. NDB VI, 407. – Zweiter von zwei kollationsgleichen Drucken, die sich lediglich in der Verwendung der Druckermarke Rihels auf dem Titel unterscheiden (vgl. VD H 4659). Griechisch-lateinische Parallelausgabe in der Edition des Straßburger (später Altdorfer) Philologen Hubert Giphanius (1534-1604), die sich lange großer Anerkennung erfreute (vgl NDB). – Titel gestempelt und im unteren Bug mit Einriss. Durchgehend stärker gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten.

Hondorff, Andreas
Promptuarium Exemplorum
Los 1059

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

(Hondorff, Andreas. Promptuarium Exemplorum. Das ist: Historien und Exempelbuch, nach Ordnung und Disposition der heiligen Zehen Gebott Gottes. 3 (statt 4) nn., 407 num., 15 nn. Bl. Mit 29 großen (2 wiederholten) sowie zwei kleineren Holzschnitten zu den zehn Geboten, davon einige mit den Signaturen der Meister IA und SF. 32,5 x 20 cm. Schweinsleder d. Z. über Holzdeckeln (stärker berieben und beschabt, Bezugsmaterial mit Fehlstellen, bestoßen, vorderes Gelenk angeplatzt; ohne die Messingschließen) mit goldgeprägten Rollenstempeln, figürlichen Mittelplatten und punziertem Goldschnitt. Frankfurt, Peter Schmidt, 1571.
VD16 H 4731. Vgl. Graesse III, 342. Vgl. Hayn-G. III S. 340f. – Dritte Ausgabe der kulturhistorischen Fundgrube, der Erstdruck erschien 1568 in Leipzig. Behandelt den Dekalog anhand von Beispielen aus der Geschichte sowie den Klassikern, die so als Bestätigung christlicher Lehren dienen. Von besonderem Interesse sind die Stellen über abweichende christliche Kulte, Verehrung des Teufels und des Hexenwesen oder auch über die Astrologie. Der biographisch kaum nachweisbare evangelische Theologe Andreas Hondorf (gest. 1572) wirkte 1563 als Pfarrer in Küstritz und 1567 in Droyßig bei Weißenfels. Die wiederholte, mit den Initialen "CK" signierte Mittelplatte auf dem Vorderdeckel zeigt David mit der Umschrift "Domine exaudi, precem mea et" (nicht bei Haebler), der Rückdeckel mit einer allegorischen Darstellung der Justitia und Lukretia mit ihren bekannten Attributen. Der Vorderdeckel zudem mit den Besitzerinitialen "GDVGDRGZSHZASVL" sowie dem Bindejahr 1572. – Es fehlt der Titel, die erste Lage lose. Etwas gebräunt oder braunfleckig.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge


Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge