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Lot 2751, Auction  118, Haid, Johann Jakob und Krauß, Anna Euphrosina, "S. T. Frau Anna Euphrosina Kraußinn gebohne Gollinn".

Haid, Johann Jakob und Krauß, Anna Euphrosina
"S. T. Frau Anna Euphrosina Kraußinn gebohne Gollinn".
Los 2751

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Haid, Johann Jakob. - Krauß, Anna Euphrosina. "S. T. Frau Anna Euphrosina Kraußinn gebohne Gollinn". Kupferstich, teils in Schabkunstmanier von Johann Jakob Haid nach Gottfried Eichler. Plattengröße 40,2 x 26,2 cm. Blattgröße 58,5 x 38,5 cm. Augsburg um 1765.
Anna Euphrosina Krauß (auch Krauss; 1716-1764) war die Gattin des Augsburger Bankiers und Ratsherren Johann Ulrich Kraus (1703-1772), der das Bild von dem Augsburger Maler Gottfried Eichler dem Älteren (1676-1759) post mortem anfertigen ließ, nach dem der Stecher Johann Jakob Haid (1704-1767) dann das vorliegende Blatt anfertigte.

Die musikalische "Gollinn" wird darauf an ihrem Spinett sitzend dargestellt, wie sie den Betrachter gutmütig, von der Musik beseelt anblickt. Interessanterweise kann man das auf einem Pult über dem Instrument aufgelegte Notenblatt sehr gut lesen. So spielt sie das Kirchenlied des evangelischen Gesangbuchs "No 330" von Paul Gerhard (1607-1676) nach den Noten von J. G. Ebeling: "Warum sollt ich mich denn grämen".

Unter das Bild ließ der Gatte zwei Verszeilen setzen: "Ihr Bild ist es! Doch Sie ist’s nur im Schatten, / Und drückt bey jedem Blick der Wehrmuth Thräne aus. / O Geist, Gott still! O Herze, treu dem Gatten! / Du Auge, klug ohn’ falsch, und wahrsam für dein Haus! ... In Liebe voller Schmerz, der Glaube, Trost zu nehmen, Singt: Warum sollt ich mich denn grämen?". Und dazu: "Diß sezt unter das Bildniß seiner unvergeßlich lieben und ewig seeligen Gattin Ihr um Sie weinender Witwer Johann Ulrich Krauß". – Nur unwesentlich und meist auch nur im bemerkenswert breiten Rand minimal fleckig oder angestaubt. Der Kupferstich in allerbestem, gratigem und kontrastreichem Abdruck. Seltenes, wohlerhaltenes Blatt.

Lot 2753, Auction  118, Hiller, Johann Adam, Exempel-Buch der Anweisung zum Singen

Hiller, Johann Adam
Exempel-Buch der Anweisung zum Singen
Los 2753

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Hiller, Johann Adam. Exempel-Buch der Anweisung zum Singen, zum Gebrauche der Schulen und anderer Liebhaber des Gesanges. 64 S. Pappband d. Z. (Rücken mit Fehlstellen im Bezug, leicht berieben). Leipzig, Johann Friedrich Junius, 1774.
Wolffheim I, 706. Eitner V, 148. – Erste Ausgabe. – Etwas gebräunt, braun- und stockfleckig. Das letzte Blatt im unteren Rand feuchtrandig und verso mit gestochenem Exlibris "Bibliotheca Türkheimiana".

Lot 2756, Auction  118, Laurier, Étienne Bonaventure du Fresseix, Principes de la Composition

Laurier, Étienne Bonaventure du Fresseix
Principes de la Composition
Los 2756

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Laurier, Étienne Bonaventure du Fresseix. - "Principes de la Composition". Französische Handschrift auf Papier einer Kompositionslehre. 1 Bl., 234 num. S. Mit zahlreichen Noten in Federzeichnung, Tabellen etc. 23 x 18,5 cm. Marmoriertes dunkelbraunes Leder d. Z. (Gelenke minimal brüchig, Kapitale beschürft, bestoßen und etwas bekratzt) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung sowie Rotschnitt. Frankreich (Saintes) um 1750.
Ausführliche handschriftliche Kompositionslehre, die sich in der Bibliothek des bedeutenden französischen Sängers und Komponisten Étienne-Bonaventure Laurier (1754-1839) befand. Dieser war Musiker und berühmt durch seine Haute-contre-Stimmlage an der mächtigen Kathedrale Saint-Pierre de Saintes, im Département Charente-Maritime an der westlichen Atlantikküste Frankreichs.

"Étienne-Bonaventure Laurier, surnommé Fresseix, est un chanteur haute-contre, un serpentiste et un compositeur, auquel Bernard Dompnier a consacré une étude spécifique en 2008, mettant en lumière ce musicien haut en couleurs au parcours assez typique d'un musicien d'Église à l'époque. Originaire du Limousin, il y débuta sa carrière avant de venir à la cathédrale de Saintes où il exerce en 1790 et où il finit ses jours alors toujours en poste" (Musefrem 7.05.2018 zit. Bernard Dompnier, Étienne-Bonaventure Laurier, haute-contre, serpentiste et compositeur. Itinéraire d'un musicien d'Église, in: Revue de Musicologie, XCIV, 2, 2008, S. 387-401).

Auf dem Titelblatt findet sich ein Besitzvermerk, demnach Fresseix das Buch 1784 von seinem Chormeister ("Psallette" bzw. "Maîtrise") erwarb: "Appartient (ce présent Livre) à monsieur Etienne Bonaventure Laurier du Fraissex, Musicien haute Contre de l'Église Cathédralle de St. Pierre et Professeur de musique Vocalle et Instrumentalle en la ville de Saintes - Acheté de M.r Fosse, maître de Psallette, le 18. Juin 1784". – Kaum Gebrauchsspuren, sehr sauber und ordentlich sowie gut lesbar geschrieben, teils von verschiedenen Händen.

Lot 2757, Auction  118, Majer, Joseph Friedrich Bernhard Caspar, Neu-eröffneter theoretisch- und praktischer Music-Saal

Majer, Joseph Friedrich Bernhard Caspar
Neu-eröffneter theoretisch- und praktischer Music-Saal
Los 2757

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Majer, Joseph Friedrich Bernhard Caspar. Neu-eröffneter theoretisch- und praktischer Music-Saal. 4 Bl., 117 S. (Ohne das Frontispiz und die 4 Tafeln, diese in Xerokopie ersetzt). Mit 22 Textholzschnitten. 17,5 x 21 cm. Modernes Halbpergament. Nürnberg, Johann Jacob Cremer, 1741.
RISM S. 529. Wolffheim I, 797. Nicht bei Hirsch. – Zweite Ausgabe. Auf Grund der Textholzschnitte, die Musikinstrumente zeigen, ein sehr gesuchtes Werk. Mit einer interessanten Vorrede des Autors und einer Ode von Johann Mattheson. – Es fehlen das Frontispiz und die vier Tafeln. Leicht gebräunt.

Lot 2759, Auction  118, Metastasio, Pietro, Opere del signor abate Pietro Metastasio

Metastasio, Pietro
Opere del signor abate Pietro Metastasio
Los 2759

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Metastasio, Pietro. Opere. 7 Bände. Mit Porträtfrontispiz, 7 Titelvignetten, 113 Kupfertafeln mit Bordüren (jeweils von 2 Platten gedruckt) und 134 gestochenen Vignetten. 29 x 20 cm. Halbleder im Stil d. Z. (leicht berieben und minimal bestoßen) unter Verwendung des originalen Bezugmaterials mit goldgeprägten RSchildern. Venedig, Antonio Zatta, 1780-1781.
Die vorliegende Ausgabe folgte der Pariser Gesamtausgabe des italienischen Dichters und Librettisten Pietro Metastasio (d. i. Pietro Trapasso; 1698-1782) von 1780. Parallel zu dieser bei Antonio Zatta erschienenen Quart-Ausgabe, wurde eine weitere im Oktavformat mit 16 Bänden publiziert.
Die szenischen, prachtvollen Kupfertafeln von Guiliano Zuliani, Pietro Antonio Novelli, Cesare dall'Acqua, G. Gobis, Daniotto und Antonio Baratti werden von zusätzlich gedruckten Bordüren Zulianis umrahmt. Sie zeigen wechselnde Landschaften und Gebäude, die sich den mittig dargestellten Szenen anpassen. – Unbeschnittenes Exemplar. Leicht gebräunt, stellenweise gering fleckig. Mit hs. Besitzvermerk und kleinem Besitzschildchen auf dem vorderen Vorsatzpapier, sowie Kaufvermerk auf dem hinteren fliegenden Vorsatz des letzten Bandes. Teilweise mit hs. Notizen auf den Innendeckeln, insgesamt wohlerhaltenes und schönes Exemplar.

Lot 2762, Auction  118, Reinhard, Leonhard, Kurzer und deutlicher Unterricht von dem General-Bass

Reinhard, Leonhard
Kurzer und deutlicher Unterricht von dem General-Bass
Los 2762

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Reinhard, Leonhard. Kurzer und deutlicher Unterricht von dem General-Bass, in welchem durch deutliche Regeln und leichte Exempel nach dem neuesten musicalischen Stylo gezeiget wird, wie die Anfänger ... zu einer gründlichen Fertigkeit auf die leichteste Art gelangen können. 60 S. 17 x 20 cm. Halbpergament d. Z. mit Brokatpapierbezug (stärker angeschmutzt und etwas stärker berieben). Augsburg, Erben Lotter, 1744.
RISM 693. Rheinfurt, Lotter, 94. – Erste Ausgabe. Gerber, der nur die zweite Auflage von 1750 zu kennen scheint, schreibt in seinem Tonkünstler-Lexikon: "Der Hr. Kapellmeister Hiller lobt dies Werkgen seiner Deutlichkeit und Kürze wegen". - Vorsatz u. einige Blätter mit Feuchtigkeitsspuren, leicht fingerfleckig. 60 SS. Einband fleckig u. mit kleinem Einriß im unteren Kapital. – Titel mit mehreren verblassten Stempeln. Vorderer Vorsatz und wenige Blätter etwas stärker feuchtrandig. Leicht gebräunt und fleckig.

Katholnig, Caspar
Tafelklavier
Los 2763

Zuschlag
4.500€ (US$ 4,839)

Details

Aus der renommierten Wiener Werkstatt des Caspar Katholnig
Katholnig, Caspar. Tafelklavier. Aus verschiedenen Edelhölzern gezimmertes Standklavier der Wiener Werkstatt des Caspar Katholnig mit 40 weißen und 30 schwarzen Tasten, Hämmern, Saiten und mit einer Holzstütze arretierbarem Klappdeckel an Metallscharnier. Höhe ca. 82 cm, Länge 153 cm, Tiefe ca. 59 cm. Wien um 1790.
Tafelklavier aus der Werkstatt des österreichischen Instrumentenbauers Caspar Katholnig (1763-1829) in Wien. Es ruht auf vier grazilen, sich nach unten verjüngenden Standfüßen, die radial gestellt sind und auf Eckstücken den Klavierkörper tragen. Dieser wird von einer Linie aus dunkler Kirschholzintarsie umlaufen und trägt die Klangmechanik, die sichtbar wird, wenn man den an zwei Messingscharnieren befestigten Klangdeckel aufhebt. Arretiert wird dieser mittels einer ausklappbaren Holzstütze, ebenfalls ausklappbar ist ein Notenpult. Die Tastatur mit 40 weißen und 30 schwarzen Tasten umfasst ganze fünf Oktaven.

Hinter der Tastatur ist das emaillierte ovale Blechschild mit vergoldetem, ornamentierten Messingrahmen auf dem Vorsatzbrett angebracht. Es trägt die schwarze Inschrift: "Caspar Katholnik. Bürger in Wien", in der typischen unverwechselbaren Kalligraphie (andere, wohl etwas spätere Schilder lauten "Caspar Katholnik burgerl: Instrumentenmacher in Wien", so dass unser Instrument wohl noch in die Zeit vor 1800 zu datieren wäre).

Zur Anwendung kamen neben Eibe und Fichte auch Edelhölzer von Obstbäumen wie Birne und vor allem Kirsche für das Furnier. Die eindruckvolle Vielzahl der unterschiedlichen Hölzer wird in dem folgenden verkürzt zitierten Artikel deutlich. Demnach handelt es sich bei der zur Anwendung kommende Mechanik um die soganannte "Wiener Prellzungenmechanik", die bei einem ähnlichen Exemplar aus derselben Wiener Werkstatt folgendermaßen beschrieben wird: "Hämmer ruckwärts gewendet. Stiele mit Schnäbelnaus Ahorn. Kerne aus Linde mit 1- bis 2-facher Lederschicht. Seitlich auf den Schnäbeln mit Tinte von 1-63 durchnumeriert. Auflageklötzchen für Hammerstiele aus Linde auf den Tastenhebeln. Kapseln aus Messing, Stiele in in die Tastenhebel versenkte Rotbucheplättchen geschraubt. Prellzungen aus Ahorn mit Pergamentscharnieren,
eingeklemmt in zwei zusammengeschraubte Leisten aus Linde und Flehte. Federn aus Messing, in die Leiste aus Linde gesteckt. Hinterdruckleiste aus Ahorn. Fänger: Einzelfänger. Keile aus Linde mit einfachem Lederbelag. mit den Tastenhebeln durch eingeschraubte Eisendrähte verbunden. Kastendämpfung ...
Resonanzboden aus Fichte mit nur an den Zargen entlang laufenden unprofilierten Leisten aus schwarz gebeiztem Birnbaum, ... Züge: Kniehebel sowie dazugehörige Hebelei im Klaviaturraum und am Unterboden aus Eiche ... Stimmstock aus Hartholz. ... Notenpult versenkbar, aus massiv Eibe, mit Intarsien aus schwarz geb. Birnbaumadern. Unterboden aus Fichte mit Verstärkungsstreben an den Rändern und diagonal verlaufend. Vier Beine aus Fichte, Eibe furniert, im Querschnitt 4-kantig. nach unten zu sich verjüngend. An den langen Kanten Streifen aus schwarz geb. Birnbaum. Fußklötze aus Rotbuche" (Beschreibung eines ähnlichen Klaviers der Sammlung Neupert, 31.02.2021). – Schild mit kleinen schwarzen Bruchäderchen, die Saiten teils lose, aber oft nur wenige Ausbrüche oder Läsuren, die mechanischen Teile meist vollständig, dennoch müsste das Tafelklavier, sollte es denn zum Klingen gebracht werden, komplett überholt und restauriert werden. Sehr dekoratives Musikinstrument einer renommierten Wiener Werkstatt.

Lot 2767, Auction  118, Villers, Clémence de, Dialogues sur la musique

Villers, Clémence de
Dialogues sur la musique
Los 2767

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Villers, Clémence de. Dialogues sur la musique. 64 S. 20 x 13,5 cm. Goldgeprägter Pappband d. Z. (etwas berieben und beschabt) mit goldgeprägtem Wappensupralibros auf den Deckeln. Paris, Vente, 1774.
Fétis VIII, 348. – Erste Ausgabe. "Demoiselle attachée àla duchesse d'Orléans ... auteur d'un écrit de peu de valeur" (Fétis). Eines der ersten Bücher über Musik von einer weiblichen Autorin. – Stellenweise leicht angeschmutzt.

Lot 2773, Auction  118, Lyser, Johann Peter und Beethoven, Ludwig van, Schreitender Beethoven mit Kopfskizze

Lyser, Johann Peter und Beethoven, Ludwig van
Schreitender Beethoven mit Kopfskizze
Los 2773

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Beethoven, Ludwig van. - Lyser, Johann Peter. Schreitender Beethoven mit Kopfskizze und den faksimilierten Unterschriften Beethovens und Lysers in schwarzem Rahmen. Lithographie auf chamoisfarbenem Büttenpapier. Darstellungsgröße 19,5 x 15 cm. Blattgröße 25 x 21 cm. Berlin, Gustav Crantz, (1832).
Hirth S. 583. – Das bei Friedrich Hirth (Johann Peter Lyser, München 1911, S. 583) verzeichnete und im Beethoven-Haus, Bonn, unter B 888 inventarisierte Blatt erschien in kleiner Auflage und wird dort von der Kuratorin folgendermaßen beschrieben: "Von Lyser sind mindestens drei verschiedene Beethoven-Darstellungen bekannt, die im 19. Jahrhundert sehr beliebt waren. Besonders weit verbreitet war eine Lithographie, die vermutlich im Jahr 1832 zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Das Blatt zeigt Beethoven in ganzer Figur im Profil, daneben ist sein Kopf im Profil zu sehen und darunter die Namenszüge des Komponisten und des Zeichners. Die Unterschriften wurden wohl hinzugefügt, um die Darstellung möglichst authentisch wirken zu lassen. Aus demselben Grund versah Lyser das Blatt mit dem Vermerk: 'Nach einer Originalzeichnung.' Obwohl diese Angabe die Vermutung nahelegt, Lyser habe Beethoven in Wien gesehen, dürfte er den Komponisten nie persönlich getroffen haben. Er hatte wohl vielmehr Beschreibungen von Bekannten Beethovens benutzt, um seine Darstellung zu entwerfen" (Silke Bettermann). – Verso minimale Kratzspur, kaum angestaubt oder fleckig, insgesamt außergewöhnlich schönes, sauberes und besonders breitrandiges Blatt dieses seltenen Drucks mit den Angaben des Originalverlags unter der schwarzen Dreifachrahmung: "Verlag der Buch- und Musikalienhandlung v. Gustav Crantz in Berlin, Friedrich-Str. No. 163".

Lot 2774, Auction  118, Lyser, Johann Peter und Beethoven, Ludwig van, Beethoven, wie er in den letzten Jahren seines Lebens

Lyser, Johann Peter und Beethoven, Ludwig van
Beethoven, wie er in den letzten Jahren seines Lebens
Los 2774

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Beethoven, Ludwig van. - Lyser, Johann Peter. Beethoven, wie er in den letzten Jahren seines Lebens durch die Straßen Wiens lief. Lithographie auf blaugrauem Papier. Unten rechts im Stein signiert "Lyser". Darstellungsgröße ca. 11 x 9 cm. Blattgröße 17,2 x 10,2 cm. Um 1933.
Hirth S. 583. – Berühmtes Beethovenbild, angefertigt und auf den Stein gebracht von dem Flensburger Illustrator, Graphiker, Kupferstecher und Lithographen Johann Peter Lyser (d. i. Ludwig Peter August Burmeister; 1803-1870).

"Johann Peter Lysers Darstellung zeigt Ludwig van Beethoven beim Spaziergang in Wien. Sie stützt sich auf verschiedene Beschreibungen von Freunden und Zeitgenossen des Komponisten. So erinnerte sich z. B. Johann Sporschil 1827 in der Dresdener Abendzeitung daran, daß Beethoven 'ein Mann von gedrungenem Körperbau' war, der meistens sorglos gekleidet war und 'einen Hut von schwer zu bestimmender Form' trug. Weiter heißt es, der Komponist sei bei seinen Spaziergängen 'mit kurzen, die Erde fest, aber nur flüchtig schlagenden Tritten' durch die Straßen Wiens geeilt und stets blitzschnell um eine Ecke verschwunden ... Obwohl Johann Peter Lyser Beethoven nie persönlich gesehen hatte, gelang es ihm anscheinend, Beethovens Figur und Gang ausgesprochen treffend wiederzugeben. Dies behauptete zumindest Gerhard von Breuning, der als Junge eng mit dem Komponisten befreundet war und sein Aussehen gut kannte.

Von Lyser sind mindestens drei verschiedene Beethoven-Darstellungen bekannt, die im 19. Jahrhundert sehr beliebt waren. Besonders weit verbreitet war eine Lithographie, die vermutlich im Jahr 1832 zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Das Blatt zeigt Beethoven in ganzer Figur im Profil, daneben ist sein Kopf im Profil zu sehen und darunter die Namenszüge des Komponisten und des Zeichners. Die Unterschriften wurden wohl hinzugefügt, um die Darstellung möglichst authentisch wirken zu lassen. Aus demselben Grund versah Lyser das Blatt mit dem Vermerk: 'Nach einer Originalzeichnung.' Obwohl diese Angabe die Vermutung nahelegt, Lyser habe Beethoven in Wien gesehen, dürfte er den Komponisten nie persönlich getroffen haben. Er hatte wohl vielmehr Beschreibungen von Bekannten Beethovens benutzt, um seine Darstellung zu entwerfen." (Silke Bettermann) – Linker und unterer Rand unbeschnitten, linker Rand minimal gehellt, oben zwei kleine Säueränder von rückseitiger Montage. Sehr seltener originaler Abzug einer kleinen Auflage auf bläulichem Papier.

Lot 2775, Auction  118, Beethoven, Ludwig van, Jugendstil-Gipsbüste mit Sockel und Patinierung

Beethoven, Ludwig van
Jugendstil-Gipsbüste mit Sockel und Patinierung
Los 2775

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Beethoven, Ludwig van. Jugendstil-Gipsbüste mit Sockel und Patinierung. Höhe 36 cm. Breite ca. 18 cm. Sockelbreite 13 cm, Tiefe 12,5. Um 1900.
Sehr seltene Jugendstil-Gipsbüste eines unbekannten Künstlers, die wir nicht nachweisen konnten. Sie folgt den typischen Darstellungen des Komponisten in grimmig-entschiedenem Gesichtsausdruck, zeigt aber gleichzeitig bemerkenswerte feine Züge, die auf einen bemerkenswert geschickten Künstler hindeuten. Unten am Sockel ist in springenden Buchstaben der Name "Beethoven" ausgearbeitet, die Büste ist mit gelblich-brauner Patina geschwemmt. Verso die Nummer "749". – Nur hinten am Sockel ein kleiner Eckabbruch, vereinzelte minimale Kratzerchen, insgesamt wohlerhalten, sehr dekorativ.

Lot 2776, Auction  118, Beethoven, Ludwig van und Mitlehner, K., Rundes Porträtmedaillon aus Bronze. Durchmesser 15 cm. Gewicht ca. 300 gr.

Beethoven, Ludwig van und Mitlehner, K.
Rundes Porträtmedaillon aus Bronze. Durchmesser 15 cm. Gewicht ca. 300 gr.
Los 2776

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Beethoven, Ludwig van. Rundes Gedenkmedaillon aus schwerem Bronzeguss, signiert am rechten Rand in Versalien "K. Mitlehner". Durchmesser 15 cm. Gewicht ca. 300 gr. Um 1900.
Bronzemedaillon mit dem Frontalbild des Komponisten Ludwig van Beethoven (1770-1827) in Halbrelief. Möglicherweise gehörte es als Teil zu einer Architektur oder Ausstattung wie Möblement, Musikinstrument o. ä., jedenfalls konnten wir weder den Künstler noch den Guss selber nachweisen. Der abgesetzte Tellerrand könnte auf die Möglichkeit einer Anbringung, ggf. auch auf einem Buchdeckel, hindeuten. – Wohlerhalten, sehr dekorativ.

Lot 2779, Auction  118, Bouchot, Frédéric, Un monsieur qui s'ingénie à faire rendre à la Basse

Bouchot, Frédéric
Un monsieur qui s'ingénie à faire rendre à la Basse
Los 2779

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Bouchot, Frédéric. Un monsieur qui s'ingénie à faire rendre à la Basse le son d'une petite Pochette. 1 Kreidelithographie aus der Serie "Les Bonnes têtes musicales". 33,5 x 23,5 cm. Paris, Aubert und Cie, um 1840.
Gezeigt wird in karikaturistischer Art ein Cellist, der mit höchster Konzentration auf seinen Bogen und seine Finger schaut. Hinter ihm stehen zwei Mitglieder des Orchesters. – Leicht gebräunt und fleckig, horizontal gefaltet. Verso mit Montierungsresten.

Bouys, André und Marais, Marin
Portrtät des Gambisten Marin Marais. Kupferstich in Schabkunstmanier
Los 2780

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Frankreichs berühmtester Gambist in seltenem Schabkunstblatt
Bouys, André. Porträt des Gambisten Marin Marais. Kupferstich in Schabkunstmanier. Unten bezeichnet "Nro 7255 Cab. Paignon-Dejonval par André Bouye, peintre de portraits, graveur en mezzo tinto, né en Provence v. 1650". 40,5 x 30,5 cm. Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste gerahmt. 53 x 43 cm. Um 1830.
Robert-Dumesnil I/II. – Porträt des französischen Musikers Marin Marais (1656-1728), das der 1650 in Hyères geborene Porträtist, Ölmaler und Schabkünstler André Bouys um 1704 schuf, hier in einem prachtvollen Druck nach der Schrift.

Der Name Marin Marais ist vor allem mit seinem hervorragenden Spiel auf der Viola da gamba verbunden, auch wenn der Musiker weitere Streichinstrumente beherrschte und sich auch als Komponist der französischen Schule einen Namen gemacht hatte. Schon 1676 spielte Marais auf Empfehlung seines Lehreres und Förderers, des Hofkomponisten Jean-Baptiste Lully, vor dem Sonnenkönig und bekam am 1. August 1679 die Auszeichnung des "Joueur de viole de la musique de la Chambre", ein hohes Prädikatspatent, gezeichnet von Ludwigs XIV. und Colbert, das ihm weitere Türen seiner Karriere öffnete. So wurde Marais der offizielle Sologambist der Königlichen Kammermusik mit der Verpflichtung, regelmäßig für den König selbst zu spielen. 1685 nahm ihn das Orchestre de l'Académie Royale de Musique in ihr Ensemble auf.

Das heute im Pariser Musée de la Musique bewahrte Gemälde des André Bouys (1794-1854), von dem der Künstler dann das vorliegende Schabkunstblatt herausgab, zeigt Marais auf einem Polsterstuhl in seinem Musikzimmer mit der Gambe beim Komponieren. Rechts auf dem Tisch sind Tintenfass, Feder und Papier bereitgelegt, weitere Skizzenhefte finden sich auf dem Boden links. – Wenige kleine Knick- und Knitterspuren, aber kaum Brüche, nur winzige, unwesentliche Fehlstellen oder Kratzer, nicht ausgerahmt (möglicherweise vom Passepartout verdeckte Randläsuren), aber augenscheinlich in sehr guter Erhaltung, satter Farbtiefe und Kontrast, von grandioser Textur. Verso der einstige Rückkarton mit dem hs. Titelschild: "Marin Maraice, ordinaire de la Musiqe de la Chambre de Roi. Bouys pinx. et sculp. 1704". Versand nur ohne Rahmen. Höchst seltenes, hübsch gerahmtes Blatt.

Lot 2781, Auction  118, Brahms, Johannes, Postkarte an Fritz Simrock

Brahms, Johannes
Postkarte an Fritz Simrock
Los 2781

Zuschlag
2.000€ (US$ 2,151)

Details

Brahms, Johannes, Komponist und Dirigent (1833-1897). Eigenhändige Postkarte mit Unterschrift. "J. Br." 1 S. Quer-8°. (Wien 28.X.1878).
An seinen Verleger Fritz Simrock in Berlin. "Besten Dank für alles Mögliche. Heute aber bitte ich nur mir doch noch 2 Partituren abziehen u. schicken zu lassen - Nächstens nehme ich das Briefpapier u. schreibe vom Uebrigen! ...". - Es handelt sich wohl um die zu dieser Zeit erschienenen "Zwei Motetten". - Kalbeck Nr 278 (mit falschem Datum).

Lot 2782, Auction  118, Historische Piccoloflöte, Dreiteiliges Blasinstrument aus schwarzbraunem Grenadillholz mit 4 (von 5) zylindrischen versilberten Ringbeschlägen

Historische Piccoloflöte
Dreiteiliges Blasinstrument aus schwarzbraunem Grenadillholz mit 4 (von 5) zylindrischen versilberten Ringbeschlägen
Los 2782

Zuschlag
65€ (US$ 70)

Details

Historische Piccoloflöte. Dreiteiliges Blasinstrument aus schwarzbraunem Grenadillholz mit 4 (von 5) zylindrischen versilberten Ringbeschlägen und Korkschraube sowie 6 Klappen an beweglichen Neusilber-Gelenken mit Kork- bzw. Filzventilen. Länge 31,2 cm. Durchmesser bis ca. 1,6 cm. In Pappschachtel. Frankreich (?) um 1860.
Piccoloflöte wohl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit Neusilberbeschlägen und sechs auf Federn gelagerten Klappen sowie profiliertem Silberknauf am Fuß (der Ringknauf am Kopf fehlt).

Der dreiteilige Korpus ist aus Kokus- bzw. Genadillholz, einer aus Afrika stammendeN Hartholzart in dunkelbrauner bis schwarzer Färbung, das seit dem 18., vor allem aber seit dem 19. Jahrhundert vornehmlich (neben Griffen für Messer o. ä.) für Musikinstrumente europäischer Bauart benutzt wurde. Das Edelholz weist eine sehr hohe Dichte AUF und lässt sich außergewöhnlich gut glattschleifen, wobei eine leicht ölige Oberfläche entsteht, die keinen Lack nötig hat.

Das Palisanderholz Grenadill vom Baum der Dalbergia melanoxylon wird im Englischen auch unter "African Blackwood" geführt, auch als "Senegal-Ebenholz", "Mosambik-Ebenholz" oder "Cocus" ("Kokus"). Schon seit dem 16. Jahrhundert wurde Grenadillholz von portugiesischen Händlern aus den afrikanischen Kolonien Portugals nach Europa gebracht. – Es fehlt der Ringbeschlag am Mundstückkopf, sonst mit allen Beschlägen und Klappen vollständig, letztere teils etwas schwerer gelagert oder mit nachlassender Federung. Geringer Silberabrieb oder Bereibung am Holzschaft. NichT auf Funktionsfähigkeit geprüft, sicherlich überabeitungsbedürftig. Das unter Naturschutz stehende Grenadillholz aus einer Dalbergienart wurde bei fertigen Musikinstrumenten vom Ausfuhrverbot weitgehend befreit (CITES-Verordnungen vom August 2019). Ausfuhrdokumente können angefordert werden.

Lot 2783, Auction  118, Bülow, Hans von, Brief 1858

Bülow, Hans von
Brief 1858
Los 2783

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Bülow, Hans von, Dirigent und Pianist, Schwiegersohn Liszts, Hoftheaterkapellmeister in Hannover und Meiningen, großer Wagner- und Brahms-Interpret (1830-1894). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Hans v Bülow". 1 S. Doppelblatt. Gr.-8°. O. O. 3.V.1858.
An eine seiner Schülerinnen. "... ich habe Sie nicht früher von meiner Rückkehr avertiren können, weil ich in der vorigen Woche theils durch Hofconzerte, theils durch Besuch von Verwandten außergewöhnlich in Anspruch genommen war. Für den Fall, daß Sie noch gewillt wären, vor Ihrer Abreise mir Einiges vorzuspielen, erlaube ich mir Ihnen hierdurch mitzutheilen, daß ich morgen Dienstag zu der Ihnen wohl am besten convenirenden Zeit Nachmittags fünf Uhr zu Ihrer Verfügung bin ...".

Historische Traversflöte
Ahornholz. Ende 18. Jahrhundert
Los 2785

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

"Flûte traversière" nach Johann Joachim Quantz
Historische Traversflöte. Querflöte als vierteiliges Blasinstrument aus braunem Ahornholz mit 5 gedrechselten konischen bzw. zylindrischen Schwarzholzmanschetten, 10 Löchern und 4 auf Federn gelagerten Messingklappen. Länge 61 cm. Durchmesser bis ca. 3,6 cm. Moderne Holzkassette mit Klappdeckel an Metallscharnieren und hübscher floraler Jugendstil-Ornamentik in Holzbrand, teils farbig gefasst. Wohl Ende des 18. Jahrhunderts.
Spätbarocke vierteilige Traversflöte aus braunem Ahornholz, die mit zehn Löchern und vier Klappen schon eine relativ weite Tonmodulation zuließ. Die Renaisanceflöten kannten meist noch keine Klappen, die erst Ende des 17. Jahrhunderts als fester Teil von Flöten erfunden wurden. Die neue Art dieser Holzblasinstrumente wurde dann als runde, konische oder - wie hier - mehrfach ein- und ausschwingende gedrechselte Rundflöte gestaltet, die gut in den Händen lag. Dabei entwickelte sich die zunächst drei- in eine vierteilige Flöte, und zu der einen Klappe kamen schnell weitere hinzu, die dem geänderten Klangideal der Zeit geschuldet waren.

Mit ihr wurde ein kraftvoller, erdig-sonorer Ton erzeugt, der in "französischer Stimmung" von ca. 390-400 Herz erklang und schon alle Tonarten der westlich-europäischen Musik beherrschte. Unsere Flöte entspricht der seit dem Hochbarock übliche Vierteilung des Schafts, dessen zweiteiliges Mittelstück jeweils drei Hauptbohrungen besitzt. Mit der dis/es-Klappe wird auch ein problemloseres chromatisches Spielen technisch ermöglicht, wobei der Tonumfang vom d1 bis zum a3 beträgt. Vgl. dazu den "Versuch einer Anweisung die flute traversière zu spielen" (1752) des Johann Joachim Quantz (1697-1773), in dem das e3 als höchsten brauchbaren Ton bezeichnete. – Nur ganz vereinzelte, minimale Abplatzungen an den schwarzen Holzgraten der Ringmanschetten, kaum fleckig, kaum Bereibungen oder Beschabungen, möglicherweise wurde zwei der Klappen (oder auch alle vier) alt erneuert, die Gummifilze sind erneuert, was bezeugt, dass die Flöte auch in jüngerer Zeit noch gespielt wurde. Sie wirkt funktionsfähig und vollständig, auch wenn sie sicherlich einer Überarbeitung bedarf. Sehr schönes Instrument von musealem Charakter. – Beiliegt: Johann Joachim Quantz. Versuch einer Anweisung die flute traversière zu spielen; mit verschiedenen, zur Beförderung des guten Geschmackes in der praktischen Musik dienlichen Anmerkungen begleitet, und mit Exemplen erläutert. Von. Hans-Peter Schmitz hrsg. Faksimile der "Dritten Auflage" Breslau 1789. 8 Bl., 334 S., 10, 1 Bl. (Nachwort). Mit 12 mehrfach gefalteten Notentafeln. Kassel, Bärenreiter, 1953.

Lot 2787, Auction  118, Devrient, Emil, Brief 1855 + Beigabe

Devrient, Emil
Brief 1855 + Beigabe
Los 2787

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Devrient, Emil, Schauspieler, umschwärmter Helden- und Liebhaber-Darsteller, für Jahrzehnte der unangefochtene Star des Dresdener Hoftheaters, auch begehrter Gastspiel-Virtuose (1803-1872). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Emil Devrient". 1 S. Doppelblatt mit blindgepr. Monogramm. Gr.-8°. Dresden 27.II.1855.
An einen befreundeten Theaterleiter, der ihn zu einem Gastspiel gewinnen will. "... Da es mir unmöglich ist zu Ostern schon auf einige Rollen zu Dir zu kommen, so muß es nun für Monat Juny verbleiben; es fragt sich nur, ob ich vor dem Wollmarkt schon einige Vorstellungen gebe - und ob das gut gethan, denn ich möchte mich durch mangelhaft besetzte Häuser nicht gern abschrekken lassen, worauf ich aber gern ganz ausspannen müßte. Gieb mir dafür reinen Wein, lieber Freund; - über das Repertoir verständigen wir uns dann auf der Reise. Zum 9ten April bin ich in Königsberg, - von da gehe ich nach Danzig, Stettin, - also in Königsberg ließe sich das ordnen ...". - Dabei: Franz von Dingelstedt, antimonarchistischer Lyriker und Journalist, später geadelter Hofrat und Intendant der Hoftheater in München, Weimar und Wien, auch erfolgreicher Shakespeare-Bearbeiter (1814-1881). Eigh. Brief m. U. "Fr. Dingelstedt". 1 S. Doppelblatt. 8vo. Weimar 18.VI.1861. - An den liberalen Schriftsteller, Literatur- und Theaterhistoriker Robert Prutz (1816-1872) in Stettin. "Glücklich heimgekehrt beeile ich mich, Ihnen ... mit bestem Grus von Haus zu Haus die gütigst geliehene Reiselektüre anbei dankbarlichst zurück zu schicken ...".

Gavarni, Paul
Souvenirs du Bal Chicard.
Los 2789

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Gavarni, Paul. - Souvenirs du Bal Chicard. Folge von 20 Bl. kolorierten Lithographien. 35 x 27,5 cm. Halbleinen der Jahrhundertwende (OUmschlag beigebunden). Paris (1839-1845).
Sander S. 295. – Komplette Folge, teils unregelmäßig nummeriert, aus dem Charivari. "Une suite qui pourrait, il est vrai, se placer sous la rubrique Travestissements, mais qui nous parait mieux à sa place raprochée des séries du Carneval ..." (Béraldi VII 53 Nr 139). "Second only to Daumier as the greatest social commentator and satirical artist of nineteenth century France, Gavarni produced the work under notice during his first period whence he confined himself to the study of Parisian manners, particularly those of the city’s youth. Souvenirs du Bal Chicard (Memories of the Chicard Ball) dates from when he was in charge of the journal Le Charivari and was a regular at Paris’s most prestigious balls, for which he often designed many costumes. During this time many of his finest lithographic sets drew their subject matter from these costume balls including Souvenirs du Bal Chicard".
– Leicht vergilbt, jedoch farbfrisch.

Lot 2790, Auction  118, Händel, Georg Friedrich, Statuette aus Biscuitporzellan

Händel, Georg Friedrich
Statuette aus Biscuitporzellan
Los 2790

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Händel, Georg Friedrich. Statuette aus Biscuitporzellan mit Sockel. Höhe 25 cm. Breite ca. 11 cm, Tiefe 8 cm. Um 1960.
Feines Biscuitporzellan mit der Darstellung einer Ganzfigur des Komponisten Georg Friedrich Händel (1785-1859), selbstbewusst stehend mit einer Schriftrolle und seinem Hut in der rechten, hinter ihm ein Haufen mit Notenalben, auf dem ersten liest man "Samson", Händels großes Oratorium (HWV 57), das sich seinerzeit weitaus größerer Beliebtheit erfreute als der heute allgemein bekanntere "Messias". Auf dem Sockel "G. F. Haendel". Unten unter dem Sockel eine Porzellanmarke "631". – Insgesamt wohlerhalten, leicht angestaubt.

Lot 2791, Auction  118, Hänsel, Peter, Quintetto pour deux violons, deux alto et violoncelle

Hänsel, Peter
Quintetto pour deux violons, deux alto et violoncelle
Los 2791

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Widmung an den Ehemann der Prinzessin Luise von Preußen
Haensel, Pierre (d. i. Peter Hänsel). Quintetto pour deux violons, deux alto et violoncelle. Op. 15, 3. In 5 Heften. 20 nn. Bl. Mit Kupfertitel, Noten durchgehend in Kupferstich. 33 x 24 cm. OBroschur (leicht gebräunt und braunfleckig). Wien, Imprimierie chemique, (ca. 1806).
MGG V, 1295. Eitner IV 465. – Erste Ausgabe des Streichquintetts Opus 15, 3 in 5 Sätzen von Peter Hänsel (1770-1831). Der deutsch-österreichische Komponist war selbst Violinist und spielte ab 1787 im Orchester des Fürsten Potemkin in Petersburg. Ab 1792 war er Schüler Haydns für Komposition, seine eigenen Arrangemets veröffentlichte er ab 1795.
Bemerkenswert ist der Widmungsträger ist Anton Fürst Radziwill (Antoni Henryk Radziwill; 1775-1833), ein polnisch-litauischer und preußischer Politiker, der sich selbst auch als Komponist betätigte. In Vilnius geboren hatte der Großgrundbesitzer in Göttingen studiert und war als deutsch-polnischer Vermittler am Hofe Friedrich Wilhelm II. tätig, wo er am 17. März 1796 Prinzessin Luise von Preußen, eine Nichte Friedrichs II. heiratete. Kompositionswidmungen an ihn sind von höchster Seltenheit. – Etwas gebräunt und braunfleckig. Teils etwas über den Plattenrand beschnitten, vor allem im unteren Rand knapp beschnitten.

Hamma, Walter
Geigenbauer der deutschen Schule des 17. bis 19. Jahrhunderts
Los 2792

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Hamma, Walter. Geigenbauer der deutschen Schule des 17. bis 19. Jahrhunderts. 2 Bände. XVI, 519 S.; VII, 591 S. Mit Porträtfrintispiz und zahlreichen Abbildungen. 28,5 x 22 cm. Rotes OMaroquin mit goldgeprägtem Rücken- und Vorderdeckeltitel, Kopfgoldschnitt mit illustriertem OSchutzumschlag (minimalste Randläsuren) in OPappkassette. (Tutzing), Hans Schneider, 1986
Seltene Luxusausgabe in rotem Leder mit Kopfgoldschnitt. Der Text in deutscher, englischer und französischer Sprache. Walter Hamma (1916-1988) übernahm 1959 das väterliche Geschäft im Stuttgart. Er war in Deutschland und auch Europa lange Jahre eine der führenden Adressen für hochwertige Streichinstrumente und galt als führender deutscher Experte. – Das Porträt von Walter Hamma signiert und datiert (22.9.1986). Nahezu verlagsfrisch.

Lot 2795, Auction  118, Hiller, Ferdinand von, Brief 1878 + Postkarte

Hiller, Ferdinand von
Brief 1878 + Postkarte
Los 2795

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Hiller, Ferdinand. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. "Ferd. Hiller". 2 S. Doppelblatt mit blindgepr. Monogramm "F H". 16°. (Wohl Köln) 6.X.1878.
An eine Schülerin. "... Das ist ganz gegen die Abrede u. wenn ich nicht böse bin, so ist es nur weil ich Ihrer Dankbarkeit gegenüber nicht böse sein darf. Aber nur unter der Bedingung daß Sie nie mehr solche Geniestreiche machen, wenn ich noch ferner mit Ihnen musicire. - Die Einrichtungen für das Wintersemester sind so getroffen, daß ich nur an gewissen Tagen um 5 Uhr Nachmittags frei bin, am Besten am Samstag - wenn Sie Sich mir ankündigen bitte ich Sie darauf Rücksicht zu nehmen ...". - Dabei: Derselbe. Eigh. Postkarte m. U. "Ferd H." 1 S. (Köln) 25.II.1871. - An Johanna Baltz in Arnsheim. "So wenig ist noch eine Entscheidung getroffen, daß ich die von Ihnen genannte Oper noch gar nicht zugesendet bekommen habe. So etwas geht sehr langsam u. kann auch nicht schnell gehen ...".

Lot 2796, Auction  118, Hiller, Ferdinand von, Musikal. Albumblatt

Hiller, Ferdinand von
Musikal. Albumblatt
Los 2796

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Hiller, Ferdinand von, Komponist und Pianist, europaweit tätig als Dirigent, schließlich städt. Musikdirektor und Konservatoriumsdirektor in Köln (1811-1885). Eigenhändiges musikalisches Albumblatt mit U. 1 S. 4°. Marienbad 26.VI.1883.
14 Takte bzw. zwei Zeilen in Klaviernotation: "Der Dudelsackmann verabschiedet sich, und verduftet!" - Wohl aus den "Dudelsackstücklein", op. 198. - Sehr hübsch.

Lot 2798, Auction  118, Hummel, Johann Nepomuk, Notturno pour le Piano-Forte

Hummel, Johann Nepomuk
Notturno pour le Piano-Forte
Los 2798

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Hummel, Johann Nepomuk. Notturno pour le Piano-Forte par J. N. Hummel Oeuvre 99. Notenhandschrift auf Büttenpapier. 23 hs. num. S. Noten. Mit kalligraphischem Titel in Federzeichnung. 23,4 x 34 cm. Schlichter Interims-Karton d. Z. (fleckig, beschabt, Rücken offen, Block gelöst). Um 1823.
Laut einer Anzeige in der AMZ (der Allgemeinen musikalischen Zeitung) im Oktober 1823, waren die Variationen für Klavier "Nocturnes" des aus Pressburg (Bratislava), stammenden österreichischen Komponisten und Pianisten Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) wohl in demselben Jahr 1823 entstanden. Die hier vorliegende Abschrift datiert sicherlich in dieselbe Zeit. Das Stück "Nocturne, thème et variations" erhielt die Werkzahl "Opus 99". Der Kopist schreibt in seiner, leicht nach links kippenden sauberen Notenschrift. Er gibt beim Adagio "Metr. de Mälzel" an, also eine exakte Tempovorgabe nach dem von Johann Nepomuk Mälzel (1772-1838) marktreif gemachten Metronom, dementsprechend hier ein Viertel mit der Taktvorgabe "58" gespielt werden soll. – Meist nur leichtere Gebrauchsspuren, etwas fleckig und angestaubt, aber gut les- und spielbar. – Beiliegt ein weiteres handschriftliches Notenheft: Johann Baptist Wenzel Kalliwoda. Première Sinfonie de J. W. Kalliwoda arrangé Pour le Pianoforte à quatre mains par F. Mockwitz. Notenhandschrift auf Papier. 30 nn. S. mit Noten und kalligraphischem Titel. 23 x 34 cm. Schlichter Interims-Karton d. Z. (fleckig, beschabt, Rücken offen). Um 1824. - Wohl eine der ersten Abschriften der Transkription von dem Arrangeur Friedrich Mockwitz (1785-1849). Die erste Symphonie f-Moll op. 7 des aus Prag stammenden böhmischen Komponisten Johann Wenzel Kalliwoda (1801-1866) war 1824 entstanden.

Lot 2799, Auction  118, Bürger, Julius Max, Zweiteiliges Blasinstrument aus schwarzbraunem Grenadillholz

Bürger, Julius Max
Zweiteiliges Blasinstrument aus schwarzbraunem Grenadillholz
Los 2799

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Bürger, Julius Max. Historische Piccoloflöte. Zweiteiliges Blasinstrument aus schwarzbraunem Grenadillholz mit 5 zylindrischen versilberten Metallbeschlägen und Korkschraube sowie ca. 16 Klappen an beweglichen Neusilber-Gelenken mit Kork- bzw. Filzventilen. Länge 32,2 cm. Durchmesser bis ca. 2 cm. In dunkelbrauner zweiteiliger Holzkassette mit Klappdeckel (dieser mit kleinem Ringfleck). 9 x 28,5 x 5 cm. Straßburg um 1888.
Hübsche Piccoloflöte aus der Werkstatt des Straßburger Instrumentenbauers Max Bürger, der das Instrument über dem Mittelring mit einer blinden Holzgravur und seinem Markenzeichen (einem fliegenden Engel) signierte: "J. M. BÜRGER. STRASSBURG i. E.". Die Firma des Max Bürger gehörte zu den bedeutendsten europäischen Instrumentenbauern der Spätromantik, die vor allem als Fabrikant der zahlreichen Instrumente für die großen Orchester Anton Bruckners und Gustav Mahlers berühmt wurden. Nach Lehrzeit in zahlreichen Werkstätten Europas arbeitete Max Bürger bei Boehm & Mendler in München und konnte 1881 dann die Werkstatt von Charles Roth in Straßburg übernehmen.

Die vorliegende Piccoloflöte stammt wohl aus der ersten Dekade seiner Straßburger Tätigkeit, die bis 1904 anhielt, als Bürger seine Firma an den Instrumentenbauer Karl Rinkel überschrieb, der fortan die Instrumente signierte. Für die Erfindung seiner noch heute weitgehend unverändert gebräuchlichen Klappenmechanik erhielt Bürger ein Reichspatent unter Nr. 348106. Siehe auch Hartmut Krones und Reinhold Kubik, Musikinstrumente und Musizierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers, 2020. – Nur minimale Abnutzung und Abrieb der Silberbeschläge bzw. Klappen; die Mechanik ist augenscheinlich voll funktionsfähig und vollständig, auch wenn das Instrument sicherlich einer Überarbeitung bedarf. Das unter Naturschutz stehende Grenadillholz aus einer Dalbergienart wurde bei fertigen Musikinstrumenten vom Ausfuhrverbot weitgehend befreit (CITES-Verordnungen vom August 2019).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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