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Lot 6361, Auction  118, Nadorp, Franz Johann Heinrich, Stehender weiblicher Akt

Nadorp, Franz Johann Heinrich
Stehender weiblicher Akt
Los 6361

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
372€ (US$ 400)

Details

Stehender weiblicher Akt.
Bleistift auf Velin. 27,4 x 20,6 cm. Signiert und datiert unten links "F Nadorp / Roma [1]830". Wz. Buchstaben CFAF.



Provenienz: Galerie Fischer, Luzern, Auktion am 18. Juni 1996, Los 4056 (Abb.).

Lot 6362, Auction  118, Nadorp, Franz Johann Heinrich, Bildnis Joseph Führich

Nadorp, Franz Johann Heinrich
Bildnis Joseph Führich
Los 6362

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Bildnis Joseph Führich.
Bleistift auf gelblichem Velin. 23,5 x 18,3 cm. Signiert seitlich rechts "F Nadorp / del. Romae", bezeichnet unten mittig "Joseph Führich". Verso zwei Kompositionsentwürfe: Zwei sich umarmende Kinder mit Apfel; Caritas mit drei Kindern. Feder in Schwarz über Bleistift, grau laviert. Mit Bleistift unten bezeichnet "Geschenk des Herrn Fritz Gurlitt in Berlin / Wien 26./10.1887". Um 1828/29.

Franz Nadorp tritt, gefördert durch ein Stipendium seines Landesherren Fürst Constantin zu Salm-Salm, mit 20 Jahren in die Prager Kunstakademie ein, wo er eine Ausbildung als Historienmaler bei Joseph Bergler (1753-1829) absolviert. Dem 1800 in Kratzau in Böhmen geborenen Joseph von Führich ermöglicht Graf Christian Christoph Clam-Gallas dieselbe Kunstakademie zu besuchen. Dort ist er ebenso Schüler Berglers. Über ihre Begegnung schreibt Führich in seiner in Wien und Pest 1875 erschienenen Lebensskizze (zusammengestellt aus dessen im Jahrgange 1844 des Almanachs "Libussa" erschienener Selbstbiographie, S. 11f): "Meinen Umgang betreffend, muß ich die nähere Bekanntschaft mit einem anderen Zöglinge der Akademie erwähnen, die bald in Freundschaft überging. Nadorp aus Westphalen, einige Jahre älter als ich, eine poetische, geistreiche, etwas heftige Natur, zog mich zuerst durch seine akademischen Studien und Zeichnungen nach Antiken und dem Modell an; sie vereinigten einen geistvollen, kräftigen, wenn auch manierirten Vortrag mit einer großen Festigkeit und Correktheit; was mich aber daran interessirte, waren weniger die letzteren Eigenschaften, als eben diese Manier, die meiner damaligen Anschauungsweise, welcher besonders das Frappante zusagte und die noch ganz ungeregelt war, als eine besonders ausdrucksvolle Auffassung erschien. - Wir zeichneten oft halbe Tage neben einander; unter Gedankenaustausch, - dessen Gegenstand gewöhnlich Kunst und Poesie war, verbreitete sich auf Alles, was mit diesen in Beziehung stand. Jugend und Eifer für die Kunst gaben unserem Verkehr eine gewisse Wärme, die größtentheils die sonstige Verschiedenheit unserer Charaktere ausglich.“ Das ausdrucksstarke Portrait des Freundes muss zwischen der Ankunft Nadorps in Rom im Januar 1828 und Führichs Abreise im Sommer 1829 entstanden sein. Der Ausdruck des Gesichtes mit seiner gerunzelten Stirn und dem eindringlichen, ernsten Blick ist charakteristisch für das romantische Künstlerbildnis. Hans Geller (Die Bildnisse der deutschen Künstler in Rom 1800-1830, Berlin 1952, S. 55) führt unter der Kat.Nr. 350 ein Bleistift-Portrait Führichs von der Hand Nadorps an, das sich ehemals in der Sammlung des Fürsten Salm-Salm in Anholt befand. Möglicherweise handelt es sich um vorliegendes Blatt.

Provenienz: Wohl Fürst zu Salm-Salm, Anholt.
Friedrich Louis Moritz Anton "Fritz" Gurlitt , Berlin (bis 1887).
Galerie Hassfurther, Wien.
Dort vom Sammler am 10. Februar 1995 erworben.

Lot 6363, Auction  118, Führich, Joseph von, Blick auf Rom

Führich, Joseph von
Blick auf Rom
Los 6363

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Blick auf Rom.
Bleistift, braun laviert auf festem Velin. 18,6 x 27,2 cm. Unten links eigenh. datiert und bez. "17.t Oct. 27. Mont Testaccio", unten mittig in Bleistift bez. "Bast di Paul III".

Im Oktober des Jahres 1827 unternimmt Führich mit Freunden einen Ausflug zum Monte Testaccio, einer künstlichen Erhebung vor den Toren Roms unweit der Cestius-Pyramide, die aus den Scherben unzähliger antiker Amphoren besteht. In einem Brief an seine Eltern beschreibt Führich das erhebende Gefühl, das ihn überkommt, wenn er seinen Blick über die historische Landschaft schweifen lässt: "Gestern (am 12. Oktober 1827) ging ich mit einigen Freunden [...] nach Monte Testaccio [...] Von diesem Hügel sieht man den Lauf der Tiber durch die Campagna bis gegen Ostia am Meere, in einiger Entfernung die große Ruine der abgebrannten Paulskirche sammt dem Platze, wo der hl. Paulus enthauptet wurde [...] Es ist ein eigen erhebendes Gefühl, den Schauplatz solcher Ereignisse so vor sich liegen zu sehen. Von da kam das sanfte Evangelium in schlichter Gestalt arm und verachtet nach der heidnischen, weltbeherrschenden Roma, welche die Saat der Ewigkeit mit Märtyrerblut reichlich begoß." (Joseph von Führich's Briefe aus Italien, S. 43f).
Unser Blatt trägt das Datum vom 17. Oktober und so scheint Führich ein weiteres Mal, in die Richtung des Monte Testaccio gegangen zu sein, um auf der Wanderung diese genaue Landschaftsaufnahme zu zeichnen. Dargestellt ist der nach Norden gerichtete Blick auf Rom über eine der von Giuliano di Sangallo im Auftrag Papst Paul III. errichteten Bastionen hinweg auf die Stadt, rechts mit der Kuppel und dem Turm von Santa Maria Maggiore und mittig mit dem Kegeldach des Rundtempels am Forum Boarium, von dem nur die Spitze zu sehen ist. Der Monte Testaccio befindet sich weiter links noch innerhalb der Stadtmauer. Diesen ungewöhnlichen Blick auf die Ewige Stadt wählt auch Carl Oesterley in seiner nur einen Monat später datierten Zeichnung (17. November 1827, Kunstsammlung der Georg-August Universität Göttingen, Inv. L H 2002/210). Die Anregung dazu dürfte sicherlich von seinem Freund Joseph Führich ausgegangen sein, mit dem Oesterley in Rom regen Umgang pflegte.

Lot 6365, Auction  118, Amsler, Samuel - nach, Bildnis des Malers Carl Philipp Fohr.

Amsler, Samuel - nach
Bildnis des Malers Carl Philipp Fohr.
Los 6365

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

nach. Bildnis des Malers Carl Philipp Fohr.
Lithographie auf festem Velin von Wilhelm Gail, nach einer Zeichnung von Carl Barth. 15 x 10,7 cm. (1819). Winkler (Gail) 244.1.

"Wie kaum ein anderer Portraitstich aus dem Umkreis der in Rom lebenden Künstler ist dieser schon von den Zeitgenossen [...] gewürdigt worden und gilt bis heute, jedenfalls im Medium der Druckgraphik, als eines der eindringlichsten Bildnisse" (Norbert Suhr, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 18, Nr. 1). Amsler schuf das einfühlsame Portrait Carl Philipp Fohrs während seines ersten römischen Aufenthaltes nach einer Zeichnung Carl Barths, die dieser nicht für eine Umsetzung in den Stich vorgesehen hatte. Dies lag laut Walther Vontin vor allem an der tiefen Bestürzung über den frühen Tod seines engen Freundes Fohr am 29. Juni 1818. Barth hatte verzweifelt versucht, Fohr vor dem Ertrinken aus dem Tiber zu retten. Amsler übernahm auf Geheiß Barths dann die Ausführung des Stiches ohne wesentliche Veränderungen, noch unter Einfluss des tragischen Ereignisses, und 1819 wurde der Bildnisstich hinreichend bekannt. Wilhelm Gail lithographierte das eindrucksvolle Bildnis im Gegensinn im gleichen Jahr.
Ganz ausgezeichneter, differenzierter Druck mit Rand. Etwas angestaubt und minimal angeschmutzt, sonst sehr gut erhalten.
Beigegeben von Bonaventura Weiss die zum Original seitenrichtige Wiederholung des Bildnisses (Nagler 3).

Lot 6366, Auction  118, Kirchner, Albert Emil, Weite Flusslandschaft

Kirchner, Albert Emil
Weite Flusslandschaft
Los 6366

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Weite italienische Landschaft mit Flusslauf, im Vordergrund eine Korbträgerin mit Kind.
Feder in Grau und Braun, braun laviert. 25 x 36 cm.



Beigegeben die nach diesem Blatt entstandene Lithographie "Abend-Landschaft", gedr. bei Piloty und Loehle, verlegt bei H. Kohler et Comp. in München.

Lot 6367, Auction  118, Steinle, Edward Jakob von, Bildnis eines jungen Mannes im Profil

Steinle, Edward Jakob von
Bildnis eines jungen Mannes im Profil
Los 6367

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Bildnis eines jungen Mannes im Profil mit geneigtem Kopf.
Bleistift auf Transparentpapier, aufgezogen. 23,5 x 18 cm. Um 1828-1833.

Steinle, seit 1823 Student an der Wiener Akademie und seit 1826 Privatschüler bei Leopold Kupelwieser, reiste 1828 nach Rom, wo er sich dem engsten Kreis der katholischen Nazarener um Friedrich Overbeck, Philipp Veit und Joseph Führich anschloss. Insbesondere die Persönlichkeit und das künstlerische Werk des aus Lübeck stammenden Overbeck, an dessen Ausstattung der Portiuncula-Kapelle in Assisi er 1829 mitwirkte, wurde für Steinles Schaffen prägend. Es wurde vermutet, dass es sich bei dem Dargestellten um das Bildnis des Künstlerfreundes Overbeck handeln könnte. Das Bildnis mit der klaren Kontur des Antlitzes zeigt nur eine zarte Binnenflächenschraffur, die das Gesicht zurückhaltend modelliert. Kragen und Mantel sind mit einem energischen Strich skizziert, die Linie für Kopf und Kopfbedeckung zeigen mehrfache Ansätze. Der Umriss und die zarte Schraffur verweisen die Zeichnung klar in die Zeit des römischen Aufenthalts.

Provenienz: Karl & Faber, München, Auktion 150 am 28. November 1979, Los 140 mit Abb.

Lot 6368, Auction  118, Amsler, Samuel, Gewandstudie: Jüngling mit weitem Mantel, kniend

Amsler, Samuel
Gewandstudie: Jüngling mit weitem Mantel, kniend
Los 6368

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
930€ (US$ 1,000)

Details

Gewandstudie: Jüngling mit weitem Mantel, kniend.
Bleistift auf Velin. 22,5 x 17,2 cm. Monogrammiert und datiert "1818. S.A." sowie unten links von fremder Hand in Bleistift bez. "amsler".

Der aus Schinznach im Kanton Argau stammende Samuel Amsler war erstmals von Oktober 1816 bis Sommer 1820 in Rom, wo er sich mit Carl Barth und Johann Anton Ramboux im Palazzo Zuccari (der Casa Bartholdi) in der Via Sistina 72 eine Wohnung teilte. Die Mantelstudie dürfte während einer der abendlichen Sitzungen der Lukasbrüder im Kloster San Isidoro entstanden sein. Während dieser Zusammenkünfte zeichneten die Künstler nach dem Modell, wobei deren wichtigstes Requisit ein großer, schwerer, grüner Mantel aus dem Besitz von Franz Pforr war. Zahlreiche dieser Draperiestudien haben sich erhalten und geben Zeugnis von der nazarenischen Kunst, die sich hier in den ruhigen Formen und den edlen Falten formvollendet zeigt.

Provenienz: Erworben vom Kunsthandel August Laube, Zürich im Jahr 2007.

Literatur: August Laube Buch- und Kunstantiquariat: Schweizer Künstler zwischen Vedute und Romantik, Zürich 2007, Nr. 56 mit Abb.

Lot 6369, Auction  118, Steinle, Edward Jakob von, Bildnis Pater Aloys Landes S. J.

Steinle, Edward Jakob von
Bildnis Pater Aloys Landes S. J.
Los 6369

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 267)

Details

nach. Bildnis Pater Aloys Landes S. J.
Kupferstich auf gewalztem China von Carl Kappes. 16,1 x 13,2 cm. 1833. Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 24, Nr. 4.

Am 6. Dezember schreibt Edward von Steinle an Overbeck, dass Pater von Landes den Nazarenern in "herrlicher Liebe" verbunden sei; eine väterliche Figur also wie etwa Joseph Anton Koch oder Konrad Eberhard. Der Pater war viele Jahre in Saratov bei den Wolgadeutschen missionarisch tätig, bevor er seit 1829 erster Rektor am Collegium Germanicum in Rom wurde. Carl Kappes übersetzt die atmophärische, geradezu miniaturhafte Zeichnung Steinles, die sich heute im Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt befindet, in die gestrenge Kupferstichtechnik - ganz genauso wie er es unter den Anweisungen von Eugen Eduard Schäffer am Städel gelernt hatte. Die klaren, präzisen Linien sind ganz der altdeutschen Druckgraphik eines Albrecht Dürers verpflichtet.
Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit Rand um die Plattenkante. Vornehmlich der Rand außerhalb der Darstellung etwas stockfleckig, minimale Alters- und Gebrauchsspuren, unten links kleine Federnummerierung recto leicht durchschlagend, sonst vorzügliches Exemplar.

Führich, Joseph von
Selbstbildnis mit Brille
Los 6370

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
260.400€ (US$ 280,000)

Details

Selbstbildnis mit Brille.
Bleistift auf chamoisfarbenem Whatman-Velin. 23,4 x 18,2 cm. Verso in brauner Feder signiert und datiert "Joseph Führich Rom am 26 März 1829.". Wz. J. Whatman.

"Als einsame Spitze" hat Stephan Seeliger dieses kostbare Selbstbildnis Führichs in der von ihm angelegten Dokumentation zu seiner Sammlung apostrophiert. Er hielt diese Zeichnung für das bedeutendste Kunstwerk in seiner Sammlung und daher erscheint es uns angemessen, dem Sammler selbst das Wort zu überlassen und den von ihm zu dem Werk verfassten Text aus der Weltkunst an dieser Stelle wiederzugeben:

"Am 25. März 1829 war Joseph Führich in Rom bei Ludwig I. von Bayern zum Essen geladen. Der König hielt sich zum wiederholten Male in der Ewigen Stadt auf, Führich lebte dort seit 1827 dank der Unterstützung Wiener Kunstfreunde und arbeitete an der Vollendung der von Friedrich Overbeck begonnenen Ausmalung des Tasso-Zimmers im Gartenhaus der Fürsten Massimi. Schon einen Tag nach dieser ehrenvollen Einladung schreibt der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Künstler an seine Eltern im fernen böhmischen Kratzau: 'Ich war, wie Ihr denken könnt, wie aus den Wolken gefallen [...] Der König empfing mich auf die huldvollste Weise, sagte mir sehr viel Schönes über meine Arbeiten in der Villa [...] (und) redete mir zu, bei meiner Rückreise meinen Weg doch über München zu machen, kurz, war so herzlich und freundlich, daß mir bald alle Befangenheit in der Nähe einer so hohen Person verging.' (zit. nach Joseph von Führich's Briefe aus Italien an seine Eltern (1827-1829), Freiburg i. Breisgau 1883, S. 140/141). Führich nimmt am selben Tag auch ein Blatt edlen Whatman-Papiers zur Hand und zeichnet sein eigenes Bildnis. Er signiert es rückseitig mit 'Joseph Führich Rom am 26. März 1829'. Der Kopf mit dem breit herabfallenden, gelockten, sorgfältig geordneten Haar und der programmatischen Künstlerkappe füllt die stattliche, 23,4 x 18,2 cm messende Bildfläche bis zum äußersten Rand aus, auf Beiwerk ist gänzlich verzichtet. Die Augen blicken hinter der randlosen Brille leicht zur Seite, als sänne der Künstler den Geschehnissen des Vortages nach. Mund und Kinn sind weich modelliert, Wangen und Stirn einfühlsam erfaßt, ein gewisses Wohlgefallen an der eigenen Erscheinung ist nicht zu übersehen.
Wir kennen und schätzen das 'Vater-unser' und die Bilder zu Tiecks 'Genofeva' des jungen Führich. Wiederholungen seines in den 1840er Jahren entstandenen Kreuzweges sind in unzähligen alpenländischen Kirchen zu finden, sein späten Bilderfolgen - etwa zur Parabel vom Verlorenen Sohn - überzeugen durch den schlichten Ton, mit dem die Geschichte legendenhaft erzählt wird. Dazwischen gibt es Doktrinäres und Befremdliches.
Ganz nahe aber sind uns Heutigen Führichs um 1820/30 entstandene Bildniszeichnungen. Eine davon ist das bisher gänzlich unbekannte Selbstbildnis vom 26. März 1829, das mich mit seiner zeitlosen Gegenwart immer wieder glücklich, aber auch betroffen macht und dessen Veröffentlichung ich mir seit Jahren für einen besonderen Anlaß aufgespart habe.".

Provenienz: Friedrich Louis Moritz Anton "Fritz" Gurlitt , Berlin (1854 Wien - 1893 Thonberg bei Leipzig), verso in Bleistift von alter Hand bez. "Geschenk des Herrn Fritz Gurlitt in Berlin ...Wien 26/10 1887".
Galerie Hassfurther, Wien (1995).
Dort vom Sammler am 10. Februar 1995 erworben.

Ausstellung: Ausst. L'Age d'ôr du romantisme allemand. Aquarelles & dessins à l'époque de Goethe. Paris 2008.
Ausst. Joseph von Führich. Die Kartons zum Wiener Kreuzweg. Wien 2005.

Literatur: Stephan Seeliger: "Ein besonderer Anlass. Hans-Joachim Neidhardt zum 80. Geburtstag", in: Weltkunst, Heft 3, 2005, S. 79 mit Abb.
Cornelia Reiter, in: Joseph von Führich. Die Kartons zum Wiener Kreuzweg, Ausst. Kat. Wien, Graphische Sammlung Albertina, August-Oktober 2005, S. 90.
Cornelia Reiter, in : L'Age d'ôr du romantisme allemand. Aquarelles & dessins à l'époque de Goethe. Ausst. Kat. Musée de la Vie Romantique, Paris 2008, S. 114, Nr. 33 mit Abb.

Lot 6371, Auction  118, Ruscheweyh, Ferdinand, Das Kastell von Grottaferrata in den Albaner Bergen

Ruscheweyh, Ferdinand
Das Kastell von Grottaferrata in den Albaner Bergen
Los 6371

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Das Kastell von Grottaferrata in den Albaner Bergen.
Bleistift auf Velin. 23,8 x 17,7 cm. Rechts unter der Darstellung signiert und datiert "Ferdinand Ruscheweyh Rom den 2. September 1830", mittig unter der Darstellung betitelt "Grotta ferrata".

Nach Studien in Berlin und Wien, war Ruscheweyh bis 1832 in Rom tätig, wo er zum engen Kreis von Cornelius und Overbeck gehörte und sich einen Namen als produktiver Reproduktionsstecher machte. Die bestechende Sorgfalt seiner Arbeitsweise zeigt sich auch in vorliegender Ansicht, die das Castell von Grotta Ferrata in der Umgebung der Albaner Berge vorstellt. Zeichnungen des Künstlers sind im Handel nur extrem selten anzutreffen.

Lot 6372, Auction  118, Richter, Ludwig, Das Oratorio del Crocifisso bei Albano

Richter, Ludwig
Das Oratorio del Crocifisso bei Albano
Los 6372

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Das Oratorio del Crocifisso bei Albano.
Bleistift auf Velin. 24,8 x 22 cm (die Ecken angeschrägt). Unten rechts signiert, datiert und bez. "Albano 7 Maggio 1824 L. Richter".

Den Mai des Jahres 1824 verbrachte Ludwig Richter in Albano, wo sich der Künstler gemeinsam mit seinen Malerfreunden Carl Wagner und Ernst Oehme ganz dem Zeichnen in der Natur widmete. Lebhaft beschreibt Richter diesen Aufenthalt in seinen Lebenserinnerungen: "Auf dem Wege nach Ariccia liegt ein Eremitenhäuschen am Walde, darunter ein Brunnen. Auch hier saß ich zeichnend mehrere Tage lang unter den schattigen Bäumen, und die vorüberziehenden Leute in ihren bunten Trachten amüsierten mich köstlich. Man hätte ganze Skizzenbücher anfüllen können mit den reizendsten Gruppen und Figuren.". Bei dem von Richter als Eremitenhäuschen bezeichneten Gebäude handelt es sich um das Oratorio del Crocifisso, das kurz nach dem Ortsende von Albano an der Via Appia liegt. Das unscheinbare, verwinkelte Gebäude, das in den Beschreibungen als Romitorio, also als Einsiedelei bezeichnet wird, wurde 1744 auf antiker Bausubstanz errichtet. Ihm war eine große Treppe vorgelagert, die von zwei kleinen kapellenartigen Bauten flankiert wurde. Am Beginn der Treppe stand ein Kreuz, dem die Kapelle ihren Namen verdankte. Der malerische Reiz des Motivs, das viele Maler der Goethezeit (darunter Jakob Philipp Hackert, Jacob Philipp Mechau, Carl Wilhelm Götzloff) in seinen Bann zog, beruhte auf dem verfallenen und heterogenen Charakter des Bauwerks und seiner Umgebung wie auch seiner sakralen Funktion (siehe dazu: Steffi Roettgen: "Von der malerischen Idylle zur Freilichtmalerei: Ariccia, Albano und das Oratorio del Crocifisso in den Veduten der Deutschrömer", in: Kunst-Geschichte-Wahrnehmung, Strukturen und Mechanismen von Wahrnehmungsstrategien. München und Berlin 2008, S. 95-115). Auch auf Ludwig Richter dürfte die Einsiedelei eine Faszination ausgeübt haben, wählte er doch diesen speziellen "Posto" gleich für mehrere Tage, um dort Inspiration zu finden. Die Graphische Sammlung des Museums der Bildenden Künste in Leipzig bewahrt eine weitere Bleistiftzeichnung Richters, die das Oratorio aus einer anderen Perspektive zeigt. Beide Blätter dürften während desselben Aufenthaltes entstanden sein.

Provenienz: Kunsthandlung Joseph Fach, Frankfurt a. M. (1984).

Literatur: Joseph Fach, Frankfurt, Katalog 31, 1984, Nr. 54 mit Abb.

Lot 6373, Auction  118, Freudweiler, Daniel, Bildnis eines jungen Mannes mit Barett

Freudweiler, Daniel
Bildnis eines jungen Mannes mit Barett
Los 6373

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
595€ (US$ 640)

Details

Bildnis eines jungen Mannes mit Barett.
Bleistift auf Velin. 25,2 x 20,3 cm. Wz. "T Edmonds 1810".

"Der heute weitgehend unbekannte Maler Daniel Albert Freudweiler wurde am 18. Dezember 1793 zu Felsberg bei Chur als Sohn eines Schusters geboren, kam mit fünfzehn Jahren in die Lehre des Zürcher Malers und Kupferstechers Johannes Pfenninger, bildete sich von Mai 1818 bis April 1821 in Rom an der Accademia di San Luca und in freiem Studium weiter und lebte danach bis zu seinem frühen Tode am 20. April 1827 als Portraitmaler, Kopist und akademischer Lehrer in Zürich." (Stephan Seeliger, "Daniel Albert Freudweilers 'Römisches Portraitbuch'", in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 62, Heft 2 (2005), S. 61-72). Der Nachwelt ist Freudweiler vor allem durch dessen "Römisches Portraitbuch", einer Sammlung von sechzehn in Bleistift ausgeführten Künstlerbildnissen ein Begriff, die der Künstler in seiner Zeit in Rom um 1818/1820 ausgeführt hat. An diese Zeichnungen - Werke von reinster romantischer Prägung - schließt auch vorliegende Porträtstudie an.

Lot 6374, Auction  118, Reinhold, Heinrich, Blick auf die Palazzi Cesarei und Santi Giovanni e Paolo in Rom

Reinhold, Heinrich
Blick auf die Palazzi Cesarei und Santi Giovanni e Paolo in Rom
Los 6374

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Blick auf die Palazzi Cesarei und Santi Giovanni e Paolo in Rom.
Bleistift auf Transparentpapier, auf Japan aufgezogen. 36,6 x 48,6 cm. Unten rechts betitelt "Palazzi Cesarei und SS Giovanni e Paolo in Rom". Um 1822.

Geschickt lenkt der Zeichner den Blick des Betrachters über eine von Mauern eingefasste, abschüssige Strasse auf die Ruinen der antiken Kaiserpaläste und die frühchristliche Kirche Santi Giovanni e Paolo in Rom. Dieses eindrucksvolle Panorama diente Reinhold als Vorlage für seine 1822 datierte Federzeichnung (Kupferstichkabinett Dresden, Inv. C 1876-40), die der Künstler später im Atelier bildmäßig ausgearbeitet und im Vordergrund um drei vor einem Madonnenbild musizierenden Pifferari ergänzt hat (s. Petra Kuhlmann-Hodick in Kat. Dresden: "...ein Land der Verheissung". Julius Schnorr von Carolsfeld zeichnet Italien". Köln 2000, S. 291 mit Abb. 136). Mit großer Finesse sind besonders die architektonischen Details und die Staffelung der Baukörper erfasst. Hierin wird der künstlerische Austausch mit Carl Wilhelm Götzloff absehbar, der Ende 1821 nach Rom kam und mit Reinhold gemeinsam zeichnete. Diese künstlerische Nähe bemerkte bereits Schnorr von Carolsfeld, der in seinen Briefen festhielt: "Sein [Götzloffs] Talent scheint mir mit Reinhold seinem verwandt zu sein, doch ist Götzloff zarter, Reinhold tüchtiger und tiefer." (Schnorr, Briefe).

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland.
Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 76 am 24./25. November 2000, Los 5724 mit Abb. (als Deutsch, um 1830).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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