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Lot 8205, Auction  118, Beneš, Vlastimil, Rotes Tor 17 III

Beneš, Vlastimil
Rotes Tor 17 III
Los 8205

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

Rotes Tor 17 III
Öl auf Hartfaserplatte. 1970.
22,7 x 50 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Benes", verso datiert.

Menschen- und tierleer scheinen Erde, Himmel und Häuser. Ein kahler Baum inmitten der gehöftartigen und doch industriell anmutenden Siedlung ist das einzige Anzeichen von Leben, das uns sichtbar wird. Bekannt wurde Beneš mit ebenjenen kargen Landschaften, Vorstadt- und Industriemotiven. Anknüpfend an den sozialen Realismus und an die Poetik der konstruktivistischen Avantgarde, entwickelte sich Beneš' Malerei hin zu einem geometrisierenden poetischen Realismus; aus dieser Sicht malte er seine Industrielandschaften, oft lokalisiert in der Prager Peripherie, in einem reduzierten Flächenstil. Hier setzt er in den Außenwänden des Häuserkonglomerats in planer Landschaft effektvoll Farbflächen in Blau-Grün, Rot und Weiß nebeneinander, akribisch gezeichnet und das breite Querformat fast ganz ausfüllend. Ein ausgeprägtes technologisches Interesse führte Beneš zu Malrezepturen aus dem späten Mittelalter (Theodorik) und besonders aus der Renaissance, nach denen er in zeitaufwendigen Malverfahren seine Bilder schuf (vgl. Saur Bd. 9, S. 40). Verso auf unserem Gemälde dokumentieren handschriftliche Notizen des Künstlers genau die Entstehungszeit des Gemäldes: Exakt 16 Arbeitstage zwischen April 1970 und Juli 1971 vermerkt Beneš dort.

Lot 8206, Auction  118, Brunovsky, Albin und Gažovič, Vladimir, Via Eva

Brunovsky, Albin und Gažovič, Vladimir
Via Eva
Los 8206

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)

Details

"Via Eva"
Farblithographie auf festem Velin. 1977.
35 x 45 cm (36,3 x 47 cm).
Signiert "ABrunovsky" und "V. Gažovič", datiert und betitelt. Auflage 80 num. Ex.

Vladimir Gažovič und Albin Brunovsky zeichnen sich beide in ihrem sozialsatirischen Zeichenstil durch die Verwendung von Elementen der Karikatur, des Symbolismus und durch außergewöhnliche technische Fähigkeiten aus. So ähneln viele ihrer Arbeiten komplizierter Aquarellmalerei. Beide wurden in der Tschechoslowakei der späten 1960er Jahre von Amerikanern entdeckt. Das in Gemeinschaftsarbeit entstandene Blatt vereint bestens miteinander harmonierende Darstellungen beider Künstler und spiegelt so wunderbar den engen Zusammenhalt der kleinen Künstlergemeinschaft. Prachtvoller Druck mit kleinem Rändchen. Selten.

Lot 8207, Auction  118, Brunovsky, Albin, Záhorie koniec leta

Brunovsky, Albin
Záhorie koniec leta
Los 8207

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

"Záhorie koniec leta / Patro meo dedicatum"
Farblithographie auf Van Gelder Zonen-Velin. 1977.
38,7 x 56,7 cm (46,5 x 64,7 cm).
Signiert "ABrunovsky" sowie datiert und betitelt. Auflage 65 num. Ex.

"Zahorie, Ende des Sommers" betitelt der Künstler das fein gezeichnete Blatt voller Erinnerungen an die Figur seines Vaters. Die Idee eines Naturparadieses spiegelt sich in Brunovskys Arbeiten rund um die Heimatregion Zahorie wider. Prachtvoller, fein differenzierter Druck in Graublau, Rosa und Braun mit kleinem Rand. Selten.

Brunovsky, Albin
Labyrint sveta a raj srdca II (Fortunin hrad)
Los 8208

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

"Labyrint sveta a raj srdca II (Fortunin hrad)"
Radierung auf Van Gelder Zonen-Velin. 1989.
39,3 x 29,5 cm (65 x 47,8 cm).
Signiert "ABrunovsky" sowie datiert und betitelt. Auflage 65 num. Ex.

Phantastisch-surrealistische Komposition Brunovskys. "Das Labyrinth der Welt und das Paradies des Herzens" ist ein bedeutender allegorischer Roman des Philosophen und Theologen Johann Amos Comenius, erschienen in der ersten Ausgabe 1631. Brunovsky schuf zu diesem Werk eine Reihe von hochsymbolischen Illustrationen. Ganz prachtvoller, klarer und differenzierter Druck mit breitem Rand. Selten.

Brunovsky, Albin
The Labyrinth of the World and the Paradise of the Heart V
Los 8209

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

"The Labyrinth of the World and the Paradise of the Heart V"
Farbradierung auf festem Van Gelder Zonen-Velin. 1990.
39,4 x 29,5 cm (65 x 48 cm).
Signiert "ABrunovsky", datiert, betitelt und gewidmet. Auflage 35 röm. num. Ex.

Drastisch schildert Brunovsky Schrecken und Gemetzel; nach der Schlacht am Weißen Berg, der ersten großen militärischen Auseinandersetzung im Dreißigjährigen Krieg, hatte Comenius alles verloren: seine Frau, die Kinder, das Haus und fast die gesamte Bibliothek. Aus dieser Trauer heraus verfasste er das "Labyrinth der Welt" als Trostschrift; diese, wie auch die anderen Schriften von Comenius, war in seiner Heimat während der Gegenreformation als ketzerisch verboten. Ganz ausgezeichneter Druck in Schwarz und Rotbraun mit dem wohl vollen Rand, oben mit dem Schöpfrand.

Brunovsky, Albin
Noční ludia II
Los 8210

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

"Noční ludia II"
Farblithographie auf Velin. 1996.
39,8 x 29,8 cm (62,5 x 46,5 cm).
Mit dem Signatur-Blindstempel des Künstlers sowie datiert, betitelt und verso signiert und autorisiert von Klára Brunvská. Auflage 120 num. Ex.

Der Zyklus "Nachtmenschen" zählt zu den letzten Werken Brunovskys; den vorliegenden Druck konnte er schon nicht mehr selber signieren. Prachtvoller Druck in Dunkelgrün und Braun mit dem wohl vollen Rand, oben mit dem Schöpfrand.

Lot 8211, Auction  118, Maurer, Dóra, (de)formation C I

Maurer, Dóra
(de)formation C I
Los 8211

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

"(de)formation C I"
Radierung auf festem Velin. 1978.
62,3 x 40,7 cm (69,5 x 50 cm).
Signiert "maurer", datiert und betitelt.

Maurer, Vertreterin der ungarischen Neoavantgarde, legt der Werkreihe der "(De)formation" die Anordnung, Verschiebung und Zusammenfügung geometrischer Formen sowie die Auseinandersetzung mit mathematischen Berechnungen zugrunde. Arbeiten der Künstlerin sind u.a. in der Nationalgalerie Berlin, der Grafischen Sammlung der Albertina Wien, der Tate Gallery London und dem Museum of Modern Art New York zu finden. Ausgezeichneter Druck mit Rand.

Tàpies, Antoni
Autorretrato
Los 8212

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
806€ (US$ 867)

Details

Autorretrato
Aquatinta und Zuckeraquatinta mit Collagenfragment auf Velin. 1991.
21,6 x 17 cm (57 x 38,5 cm).
Signiert "Tàpies". Auflage 75 num. Ex.
Homs 1305.

Ausgezeichneter, differenzierter Druck mit dem wohl vollen, sehr breiten Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8213, Auction  118, Christo, Wrapped Sylvette, Projekt für das Washington Square Village, New York

Christo
Wrapped Sylvette, Projekt für das Washington Square Village, New York
Los 8213

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Wrapped Sylvette, Project for Washington Square Village, New York
Farbserigraphie, mit 2 Fotos collagiert, auf Velin. 1973-74.
65 x 50 cm.
Signiert "Christo". Auflage 300 num. Ex.
Schellmann 60.

Die Arbeit zeigt die Picasso-Skulptur "Sylvette", die im Washington Square Village in New York zwischen zwei von I.M. Pei entworfenen Apartment-Häusern steht. Mit dem Trockenstempel vom Verlag Domberger, Stuttgart, unten links.

Lot 8214, Auction  118, Weidenbach, Dieter, Paar

Weidenbach, Dieter
Paar
Los 8214

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Paar
Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte aufgezogen. 1978.
91 x 80 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rosa signiert "D. Weidenbach" und datiert, verso auf der Platte nochmals signiert, datiert und betitelt (von fremder Hand bezeichnet?).

Das Damenpaar von beeindruckender Präsenz ist eine bedeutende, frühe Arbeit des Vertreters der Leipziger Schule aus seiner Zeit bei Willi Sitte. Mit altmeisterlicher Präzision arbeitet der Künstler einzelne Details heraus, während die beiden eng beieinandersitzenden Frauen und ihre Umgebung insgesamt mit weich verschwimmenden Konturen dargestellt sind. Weidenbach studierte ab 1966 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war 1978 bis 1980 Meisterschüler bei Willi Sitte an der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Zum ihn inspirierenden Werk von Hieronymus Bosch fand er durch die Schriften des Kunsthistorikers Wilhelm Fraenger Zugang, ganz im Sinne seiner Leipziger Lehrer Werner Tübke, Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer, die mittels Verschlüsselung, symbolhafter Anspielungen und mythologischer Bezüge die gesellschaftlichen Zustände kritisch zu deuten suchten. 1985 verließ der Künstler die ehemalige DDR und zog in den Westteil Berlins.

Lot 8215, Auction  118, Wagner, Stefan-Thomas, Das Pferd

Wagner, Stefan-Thomas
Das Pferd
Los 8215

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.936€ (US$ 8,533)

Details

Das Pferd
Mischtechnik auf Leinwand. 1984.
130 x 100 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "STH Wagner" und datiert.

Nur die weiße riesenhafte Figur eines Reiters auf der Pferdekonstruktion stört die Assoziation an das trojanische Pferd. Aus der Untersicht gegeben, wirkt das hölzerne Tier auf seinen Rollen immens groß, und die winzigen, miteinander kämpfenden Menschen am Boden bestätigen diesen extremen Größenunterschied. Papierflieger umschwirren die rätselhafte Konstruktion und unterstreichen den surrealen Charakter der Komposition. Die frühe Arbeit des Leipziger Künstlers zeigt sich befreit von den Einflüssen seiner Lehrer. Nach seinem Studium an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Arno Rink, Bernhard Heisig und Hartwig Ebersbach ging Wagner zur Ausbildung nach Halle an die Burg Giebichenstein und wurde 1989-91 Meisterschüler an der Akademie der Künste Berlin bei Wolfgang Mattheuer.

Provenienz: Privatsammlung Europa

Ausstellung: 11. Kunstaustellung des Bezirkes Leipzig, mit deren Klebeetikett verso, dort bezeichnet und betitelt

Ewel, Gerd
Frau mit Hut
Los 8218

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Frau mit Hut
Bronze mit goldbrauner Patina auf Bronzeplinthe. Um 1980.
25,5 x 11 x 9,5 cm.
Schlüter 83.

Bewegtheit und Ruhe, Gelassenheit und Spannung stehen in schöner Balance miteinander: Die gekreuzten Beine lenken den Blick des Betrachters empor, über den Leib und die eingestützten Arme, hin zum Gesicht, dessen Blick doch unter dem Hut verborgen bleibt. Die Arbeit steht in engem Zusammenhang mit Ewels berühmter Bronze "Sonne und Wind". Bei der "Frau mit Hut" jedoch gestaltet er die Oberfläche rau und beinahe brüchig durch, so dass sich Lichtreflexe in ihr fangen (Kerstin Schlüter, Gerd Ewel, Goch 1999, S. 30). Ausgezeichneter Guss mit schön changierender Patina.

Lot 8219, Auction  118, Machold, Jorge, Ohne Titel

Machold, Jorge
Ohne Titel
Los 8219

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Ohne Titel
Materialbild. Blei auf Holzplatte. 1979.
92 x 94,7 cm.
Unten rechts signiert (geritzt) "J. Machold" und datiert.

"Macholds Werke sind stets ungegenständliche Kompositionen, nie figürliche - und stets ohne Titel. Die freien Assoziationen des Betrachters sollen nicht durch verbale Informationen eingeschränkt werden." (Bärbel Mann, in: Jorge Machold, Plastiken und Zeichnungen, Katalog, Berlin 2007, S. 7).

Lot 8220, Auction  118, Fußmann, Klaus, Selbstbildnisse und Landschaft

Fußmann, Klaus
Selbstbildnisse und Landschaft
Los 8220

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Selbstbildnisse und Landschaft
5 Radierungen und Farbaquatintaarbeiten auf festem Velin. 1982-1991.
Bis 57,2 x 76 cm (Blattgröße).
Sämtlich signiert "Fußmann", datiert und gewidmet.
Fußmann 103a, 117, 135b, 136a, 226.

"Selbst im Spiegel", "Selbst im Spiegel, im Schnee", "Akt vor Spiegel", "Selbst im Spiegel in Gelting" sowie "Ausblick Hardenbergstraße". Jeweils prachtvolle Drucke mit breitem bzw. dem vollen Rand.

Lot 8221, Auction  118, Fußmann, Klaus, Wannsee

Fußmann, Klaus
Wannsee
Los 8221

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Wannsee
Aquarell auf festem Velin. 1980.
75 x 81,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Orange signiert "Fußmann", datiert und betitelt sowie mit der Ortsangabe "Berlin", verso nochmals signiert und datiert sowie bezeichnet "Berlin".

Im Februar am Wannsee. Eine blass leuchtende Wintersonne steht tief über dem Wasser und breitet ein sanftes Licht über die Landschaft. Die atmosphärisch-luftige Komposition mit niedrigem Horizont und einem mächtigen Himmelsausschnitt, dominiert von changierenden gelb-grauen bis blauvioletten Tönen, fängt die Ansicht vom Wannsee ein, wie sie Fußmann am 21.2.1980 begegnete. Nach einem Studium an der Essener Folkwang Schule studierte Fußmann von 1962 bis 1966 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin und blieb der Stadt seitdem treu. In vielen seiner Werke setzt er sich mit seiner städtischen Wahlheimat auseinander. Der Berliner Wannsee beschäftigt ihn nicht nur in unserem frühen Aquarell, sondern auch in einer zwei Jahre zuvor entstandenen Farbaquatintaarbeit.

Provenienz: Galerie Nickel & Zadow, Nürnberg
Privatbesitz Rheinland

Stötzer, Werner
Zigeuner von Marzahn II
Los 8224

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Zigeuner von Marzahn II
Bronze mit braungrüner Patina auf Bronzeplinthe. 1981.
42,5 x 25,5 x 11,5 cm.
Seitlich hinten an der Plinthe monogrammiert "WS", links mit einem runden Signet (undeutlich), seitlich rechts mit Teilen eines Gießerstempels, wohl der Gießerei Schabow, Berlin. Auflage 6 num. Ex.

Stötzer konzentriert sich in seinem Schaffen auf die menschliche Figur und deren existenzielle Daseinsfragen. Seine reduzierten, abstrahierten Menschenbilder beschränken sich auf das Wesentliche der Erscheinung und verbildlichen die Würde und Haltung des Menschen. Hier ist es das Schicksal der Sinti und Roma in der Zeit des Nationalsozialismus, dem Stötzer künstlerischen Ausdruck verleiht. Nach einer Ausbildung zum Keramikmodelleur studierte der Bildhauer und Zeichner Werner Stötzer 1949-1951 in Weimar bei Heinrich Domke, Hans van Breek und Siegfried Tschiersky, setzte sein Studium in Dresden bei Eugen Hoffmann und Walter Arnold fort und war von 1954-1958 Meisterschüler an der Akademie der Künste in Berlin bei Gustav Seitz. Die Auflagenhöhe und das genaue Gussdatum ist unbekannt; die Figur wurde in den 1980er Jahren mehrfach gegossen. Möglicherweise stammt unser Abguss aus dem Jahr 1988, in dem die Güsse mit dem Stempel der Gießerei Schabow versehen wurden. Prachtvoller Guss mit effektvoller Patina.

Fritsch, Katharina
Madonna
Los 8225

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Madonna
Multiple. Gips, gelb gefasst. 1982.
30 x 8 x 6 cm.


Nur selten arbeiten Bildhauer farbig. Als Vorbild für die gipserne Madonna diente eine Figur, Typ "Lourdes" aus einem Devotionalienladen in Kevelaer. Leuchtend gelb gefärbt, erinnert Fritsch damit an die goldene Madonna ihrer Heimatstadt Essen. Sie goss aus Duroplast zudem eine lebensgroße Replik dieser Darstellung der Madonna von Lourdes. Ausgezeichnetes Exemplar.

Lot 8226, Auction  118, Natkin, Robert, Bern Series, Nr. 27

Natkin, Robert
Bern Series, Nr. 27
Los 8226

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.704€ (US$ 6,133)

Details

Bern Series, Nr. 27
Acryl auf sehr festem Velin. 1979.
79 x 57,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Natkin".

Während einer Reise nach Bern besuchte Robert Natkin 1977 die Paul Klee Stiftung, die Besuchern den Zugang zu Tausenden von Zeichnungen und Gemälden des Künstlers ermöglicht. Natkins Bern-Serie ist in den darauffolgenden Jahren aus diesem für ihn höchst inspirierenden Besuch entstanden.

Lot 8227, Auction  118, Blais, Jean Charles, Ohne Titel

Blais, Jean Charles
Ohne Titel
Los 8227

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Ohne Titel
Mischtechnik und Collage auf dünnem Velin. 1982.
37 x 27 cm.
Verso unten mit Kreide in Schwarz signiert "Blais" und datiert.

Die überdimensionale, wie aufgedunsen wirkende Gestalt eines geschlechtslosen Riesen mit kariertem Hemd und miniaturhaft kleinem Kopf füllt den Vordergrund dieser grotesk anmutenden Szene. Die großen Hände unsicher ineinander gefaltet, schreitet er unter dem gelben Himmel an einem Gebäude mit rauchendem Schornstein vorbei. Jean Charles Blais studierte an der École des Beaux-Arts in Rennes und setzte sich seit Anfang der 1980er Jahre vor allem mit Plakatabrissen und damit verbunden mit der Materialität seiner Bildträger auseinander. Typische, farbenfrohe Darstellung des Künstlers.

Lot 8228, Auction  118, Immendorff, Jörg, Angel II

Immendorff, Jörg
Angel II
Los 8228

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Angel II
Linolschnitt und Acryl auf Leinwand. 1983.
84,5 x 80,3 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Immendorff" und datiert, unten links mit Pinsel in Weiß betitelt.
Vgl. Geuer/Breckner 1982.9-13.

Oftmals verwendete Jörg Immendorff einzelne Ausschnitte und Motive aus seinen großformatigen Arbeiten, um kleinere Formate Werke zu gestalten. Teile seiner Linolschnitte boten dafür die Grundlage, die er im weiteren Zuge übermalte. Die vorliegende Arbeit "Angel II" ist exemplarisch dafür und präsentiert Teilbereiche aus der Werkserie "Café Deutschland gut". In seinem "Café Deutschland"-Zyklus (1977-1983) thematisierte Immendorff die politische Situation Deutschlands im Kalten Krieg, die Teilung des Landes, sowie die Position des Künstlers in der Gesellschaft. Darüber hinaus steht die Serie symbolisch für die Künstlerbeziehung zwischen Immendorff (BRD) und A.R. Penck (DDR).

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8229, Auction  118, Immendorff, Jörg, Selbst mit Muse

Immendorff, Jörg
Selbst mit Muse
Los 8229

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
37.200€ (US$ 40,000)

Details

Selbst mit Muse
Öl auf Leinwand. 1994.
130,5 x 100,5 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Immendorff" und datiert, verso auf dem Keilrahmen bezeichnet "19.".

Die Muse liegt leblos, ohnmächtig, in den Armen des Malers - ein Beutestück eher als eine Schutzgöttin oder Inspiratorin. Zugleich stehen beide Figuren, Maler und Muse, im Spiel mit dem Betrachter. Immendorff offeriert uns dabei in seinem Gemälde vielfältige Erzähl-, Bedeutungs- und Deutungsebenen und entzieht sich doch einer eindeutigen Lesart. Der alte Topos des Selbstbildnisses beschäftigt ihn immer wieder intensiv, und so spielt er ihn im Laufe seines Schaffens in vielfältigen Varianten durch. Er nutzt mit dem Selbstporträt den Stoff des eigenen Lebens, verfremdet und ironisch gebrochen, als Material für seine Malerei und hält zugleich dem Publikum und damit der Gesellschaft den Spiegel vor. Immendorff tritt also mit jedem Selbstbildnis in einen Dialog mit dem Betrachter. Unser "Selbsporträt mit Muse" spielt aber zudem, wie so viele andere Sujets des Malers, mit der langen kunsthistorischen Tradition des bekleideten Mannes mit der nackten jungen Frau in den Armen - ein im 19. Jahrhundert gern verwendetes erotisches Motiv. Solche Anleihen aus der älteren Kunst überführt Immendorff in eine ganz eigene Ikonographie und spielt mit den Erwartungen und verborgenen Sehnsüchten der Betrachter.
Immendorff studierte in den 1960er Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf zuerst Bühnenbild bei Teo Otto und anschließend, ab 1964, Kunst bei Joseph Beuys. Gemeinsam mit Chris Reinecke gründete er 1968 das Aktionsprojekt „LIDL“. Seine provokanten, durch Beuys angeregten neodadaistischen Kunstaktionen, Happenings und Debattenrunden, die dem politischen Flügel der Fluxus-Bewegung zuzuordnen sind, führten 1969 schließlich zu einem Verweis von der Akademie. 1977 wandte sich Immendorff, inspiriert vor allem von den Werken Renato Guttusos, verstärkt der Malerei zu. Mit der politisch und gesellschaftskritisch engagierten Bildserie "Café Deutschland" gelang ihm der internationale Durchbruch.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland
Ketterer München, Auktion 306, Modern Art and Post-War, 05.12.2006, Lot 358
Privatsammlung Europa

Lot 8230, Auction  118, Heisig, Bernhard, Anna Seghers: Das siebte Kreuz

Heisig, Bernhard
Anna Seghers: Das siebte Kreuz
Los 8230

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

Anna Seghers: Das siebte Kreuz
Mischtechnik auf Velin. Um 1985.
36,5 x 25,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Heisig", rückseitig bezeichnet "zu Anna Seghers, Das Siebte Kreuz, Auf der Flucht (Georg Heisler)".

Eine von insgesamt 32 Zeichnungen, die Bernhard Heisig als Vorlage zu Anna Seghers Roman "Das siebte Kreuz" lieferte.

Lot 8231, Auction  118, Altenbourg, Gerhard, Schnabelnase vor der Erdgöttin

Altenbourg, Gerhard
Schnabelnase vor der Erdgöttin
Los 8231

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Schnabelnase vor der Erdgöttin
Aquarell und Bleistift auf Velin. 1986.
29,6 x 21 cm.
Unten mittig in der Darstellung mit Bleistift signiert "Altenbourg", monogrammiert und rechts datiert.
Janda 86/50.

Unten mit dem Trockenstempel "Altenbourg". Stimmige, kleine Zeichnung, mit der für Altenbourg typischen Betitelung aus feinem Humor und leichter Ironie.

Provenienz: Galerie am Sachsenplatz, Leipzig

Lot 8232, Auction  118, Beuys, Joseph, Riesenziegen

Beuys, Joseph
Riesenziegen
Los 8232

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Riesenziegen
Radierung auf gewalztem China, auf grauem Velin. 1985.
14 x 7,8 cm (56,8 x 31,3 cm).
Signiert "Joseph Beuys" und gewidmet. Auflage 75 num. Ex.
Schellmann 529.

Aus der Suite Tränen, herausgegeben vom Grafos-Verlag, Vaduz. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8233, Auction  118, Polke, Sigmar, Ohne Titel

Polke, Sigmar
Ohne Titel
Los 8233

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Ohne Titel
Farbsiebdruck auf Velinkarton. 1988.
98,5 x 69 cm.
Signiert "S. Polke". Auflage 940 Ex.
Becker/von der Osten 80, Griffelkunst I 250 B5.

In der vorliegenden Arbeit in Grau, Blau und Schwarz stellte Polke den Kontrast von Geometrie und Abstraktion gegenüber. Die Formen erscheinen farbsatt oder unscharf und illustrieren das Zusammenspiel von Rationalität und Zufall. Herausgegeben von der Griffelkunst-Vereinigung, Hamburg-Langenhorn e.V. Ganz ausgezeichneter Druck der formatfüllenden Darstellung.

Lot 8235, Auction  118, Künzel, Gero, Der Schmerzensmann

Künzel, Gero
Der Schmerzensmann
Los 8235

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Der Schmerzensmann
Öl auf Hartfaserplatte. 1988.
95 x 40 cm.
Verso mit Buntstift in Schwarz signiert "Künzel" und datiert sowie mit Kreide in Hellgrau bezeichnet "17/89".

Mit größter Spontaneität und reliefhaft-pastosem Farbauftrag zeichnet Künzel ein höchst expressives Abbild des Schmerzensmannes, das durch seine leuchtend-intensive Farbigkeit und den kräftigen Malduktus besondere Dynamik erreicht. Der Künstler studierte von 1983-88 in Leipzig Malerei und Graphik bei Dietrich Burger, Volker Stelzmann und Bernhard Heisig, ehe er 1991 bei Heisig als Meisterschüler graduierte. Für seine Diplomarbeit "Porträts meiner Freunde" schraubte er mehrere Arbeiten zu einer großen Pyramide zusammen, die öffentlich aufgestellt wurde. Durch die in unserem Bild stellenweise vorhandenen Montierungslöcher wird deutlich, dass es ebenfalls Teil dieser Pyramidenkomposition war.

Lot 8236, Auction  118, Künzel, Gero, Prof. H. erinnert sich

Künzel, Gero
Prof. H. erinnert sich
Los 8236

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Prof. H. erinnert sich
Öl auf Hartfaserplatte. 1988.
123 x 24 cm.
Verso mit Buntstift in Schwarz signiert "Künzel" und datiert sowie mit Buntstift in Rot bezeichnet "14".

Wie die vorherige Katalognummer gehörte, sichtbar durch die vorhandenen Montierungslöcher, auch die vorliegende Arbeit zur beschriebenen, pyramidenartig aufgebauten Werkzusammenstellung Künzels, die er im Rahmen seiner Abschlussarbeit schuf. Beeindruckend sind hier vor allem das ungewöhnliche Bildformat und die in mehreren Ebenen geschichteten, expressiv hingeworfenen Farbaufträge, die dem Bild eine wunderbare Tiefe verleihen.

Lot 8237, Auction  118, Schleime, Cornelia, Drei Mädchen mit Zöpfen

Schleime, Cornelia
Drei Mädchen mit Zöpfen
Los 8237

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Drei Mädchen mit Zöpfen
Gouache und Feder in Braun auf festem gelblichen Velin. 1995.
50 x 70 cm.
Unten rechts mit Feder in Braun signiert "C. M. P. Schleime" und datiert.

Die in Ostberlin geborene Cornelia Schleime studierte von 1975 bis 1980 Malerei und Graphik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Sie gehörte zur unangepassten Kunstszene und fiel mit ihren selbstinszenierten Fotografien, Performances und experimentellen Super-8-Filmen auf. Kurz nach Abschluss ihres Studiums erhielt sie 1981 Ausstellungsverbot und siedelte schließlich 1984 nach Westberlin über. Seit den 1990er Jahren widmete sie sich in Malerei und Zeichnung vor allem Figuren und Porträts. Das Motiv des Zopfes wurde zu dieser Zeit zu einem immer wiederkehrenden Bestandteil ihrer Werke. In immer neuen Variationen behandelt die Künstlerin das Thema, wobei die langen, streng geflochtenen Zöpfe der jungen Mädchen nicht mit den oft mit ihnen assoziierten Bild von biederer Bravheit korrespondieren, sondern sich fast wie selbstständige Organismen zum Teil bedrohlich um die zarten Mädchenhälse winden oder wie Fesseln oder Fangarme agieren. In der vorliegenden Komposition sind drei Mädchenköpfe scheinbar untrennbar an ihren Zöpfen verbunden. Nicht nur entsteht hierdurch eine reizvolle geometrische Form, sondern es wirkt fast, als würden die drei Bildfiguren so zu einer gemeinsamen, lebenden Einheit verschmelzen.

Cragg, Tony
Ohne Titel
Los 8239

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Ohne Titel
6 Radierungen auf Velin. 1994.
Je 20,4 x 24,6 cm (34,5 x 40 cm).
Sämtlich signiert "Tony Cragg".
Griffelkunst II 275 B1-6.

Sämtliche der sechs in der 1994 erschienenen Edition der Griffelkunst herausgegebenen Drucke: "Dinge", "Herbst", "Current", "Das Neblige", "Wüste" und "Vessel". Prachtvolle, gratige Drucke mit zartem Plattenton und dem vollen Rand.

Lot 8241, Auction  118, Kreidt, Fritz, Ruinenlandschaft

Kreidt, Fritz
Ruinenlandschaft
Los 8241

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

"Ruinenlandschaft"
Öl auf Leinwand. 1991/93.
100 x 250 cm.
Unten rechts in der Darstellung mit Pinsel in Rot signiert "KREIDT", verso auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert und betitelt.

Es ist nicht nur eine Ruinenlandschaft: Es ist auch eine ruinierte Landschaft, die Kreidt uns präsentiert. Der Bergbau hat in der ehemaligen DDR in den Jahren nach dem Mauerfall deutliche Spuren hinterlassen. Noch stehen dort aber keine Konsum- und Gewerbeparks, sondern die Industrieruinen ruhen. So ähnelt Kreidts großformatiges Gemälde nicht nur hinsichtlich der Komposition, sondern auch in der Stille und Einsamkeit Caspar David Friedrichs Gemälden "Felsenriff am Meeresstrand" und "Eismeer". Wahrscheinlich handelt es sich bei der Industrieruine in unserem Bild um die gesprengte Abraumförderbrücke in Profen-Nord. Sie steht als eine umgestürzte Stahlfachwerkkonstruktion auf vereistem, von Abraum bedecktem Gelände, in Komposition und Kolorit souverän künstlerisch umgesetzt. "Es ist, als hätten wir auf einem fremden Stern eine untergegangene Zivilisation entdeckt." (Fritz Kreidt, in: Heroische Landschaft, Heidelberg 1993, S. 40).

Literatur: Fritz Kreidt. Heroische Landschaft, Heidelberg 1993, Nr. 36 (Farbabb. S. 79)

Lot 8242, Auction  118, Kreidt, Fritz, Baggerschaufel

Kreidt, Fritz
Baggerschaufel
Los 8242

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

"Große Industrielandschaft"
Öl auf Leinwand. 1993.
130 x 85 cm.
Unten mittig mit Pinsel in Rotbraun signiert "KREIDT" und verso betitelt.

Ungewöhnlicher Blick von hinten auf die Baugrube und die Baggerschaufel, in akribischem und nahezu fotorealistischem Stil erfasst. Das schwere Gerät ist von Rost und Erde orangebraun verfärbt und zerfressen, leuchtet aber im Sonnenlicht in den schönsten Farben. Den Maler faszinierten "die wunderbaren Farben von Sand und Erde, Kohle, Wasser, Licht und Schatten in den Tagebauten" (Fritz Kreidt. Heroische Landschaft, Heidelberg 1993, S. 9). Kreidt studiert von 1955 bis 1960 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Otto Coester und Georg Meistermann sowie in Paris. Seine Reisen führen ihn nach Spanien, Frankreich, England, die USA und China. Seit der deutschen Wiedervereinigung thematisiert er in seinen Bildern Industrie- und Stadtlandschaften der ehemaligen DDR. Es sind Industriebrachen oder Baustellen, die, melancholisch anmutend, den flüchtigen Zustand von Veränderung wiedergeben. Das Alte, Verfallene, Ausgediente ist Zeugnis einer Epoche, der Kreidt in seinen Gemälden ein Denkmal setzt.

Provenienz: Nachlass Fritz Kreidt

Literatur: Fritz Kreidt. Heroische Landschaft, Heidelberg 1993, Nr. 24 (Farbabb. S. 68)

Lot 8243, Auction  118, Sprotte, Siegward, Colfosco im Gadertal

Sprotte, Siegward
Colfosco im Gadertal
Los 8243

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Colfosco im Gadertal
Aquarell auf genarbtem, festem Velin. 1993.
31 x 46 cm.
Unten links mit Pinsel in Orange signiert "Sprotte" und datiert, verso (von fremder Hand?) bezeichnet.

Die charakteristische Vegetation aus bunt aneinandergereihten Blüten und Gräsern, steht bei Sprottes in den Dolomiten entstandenen Aquarell im Vordergrund, während die geographischen Gegebenheiten für ihn kaum Bedeutung haben und das Bergmassiv im Hintergrund nur angedeutet bleibt. In dem Örtchen Colfosco im Val Badia hielt sich Sprotte seit 1993 bis zu seinem Tode regelmäßig mehrere Monate im Jahr auf. In dem herbstlichen Südtiroler Motiv kommt die Naturverbundenheit des Künstlers zum Ausdruck, und ebenso zeigt es eine gewisse Nähe zu dem Werk von Karl Hagemeister, dessen Meisterschüler er war.

Lot 8244, Auction  118, Sprotte, Siegward, Colfosco

Sprotte, Siegward
Colfosco
Los 8244

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

"Colfosco"
Öl auf Leinwand. 1997.
100 x 80 cm.
Unten links mit Pinsel in Blau signiert "Sprotte", datiert und betitelt.

In der "schreibenden Malweise" ähnelt er seinem Lehrer Hagemeister, in der kalligraphisch reduzierten Umsetzung hingegen entwickelt Sprotte seine ganz eigene Meisterschaft. Souverän löst er sich in seinem Gemälde von der Lokalfarbe und bleibt bei einem Farbton, dem Blau, in dem er die Südtiroler Berglandschaft mit der Tanne vor steil abfallenden Felswänden erscheinen lässt. Es dominiert die Rhythmik der Gestaltung, der Erscheinungsformen und Wachstumsprozesse in der Natur. Zu dieser Musikalität in seinem Schaffen sagt Sprotte: "Die schwebenden Töne sind Töne, die wir erscheinen sehen, auch hören, wenn wir mit ihnen sprechen. Mit diesen Tönen und Blicken erwidert die Landschaft unseren Blick" (Siegwart Sprotte, Bilder aus 60 Jahren, Ausst.-Kat. Potsdam-Museum 1988, S. 22).

Lot 8245, Auction  118, Sprotte, Siegward, Düne und Meereswogen

Sprotte, Siegward
Düne und Meereswogen
Los 8245

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.844€ (US$ 4,133)

Details

Düne und Meereswogen
Tempera auf genarbtem Schöllershammer-Velin. 2002.
66 x 45 cm.
Unten links mit Feder in Schwarzgrün signiert "Sprotte" und datiert.

Ein purpurner Himmel strahlt über den Wogen, die im Vordergrund in dunklen Schwüngen auslaufen. Sprotte verwandelt die Nordseelandschaft in eine feine, in ihrer Reduktion und Balance asiatisch anmutende Kalligraphie in Rot und Blau. Bereits Anfang der 1930er Jahre, in seiner Zeit bei Hagemeister, setzt sich Sprotte mit den chinesischen Maltechniken auseinander, und später verfasst er mit Hermann Kasack zusammen den Aufsatz "Über das Chinesische in der Kunst". Eine gestische Pinselschrift, ein korrekturloses Malen in Sprottes bevorzugter Farbgebung führt uns die ewige Dynamik und Ruhe von Himmel und Wellen vor Augen.

Lot 8246, Auction  118, Feinstein, Pavel, Stilleben mit Weinkelchen und Erdbeeren in blau gemustertem Porzellan

Feinstein, Pavel
Stilleben mit Weinkelchen und Erdbeeren in blau gemustertem Porzellan
Los 8246

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Stilleben mit Weinkelchen und Erdbeeren in blau gemustertem Porzellan
Öl auf Leinwand. 1996.
75 x 90 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "PAVEL" und datiert, verso mit der Werknummer "614".

Im Zentrum des künstlerischen Schaffens von Feinstein stehen Stilleben, zu denen er weder Vorzeichnungen noch Skizzen anfertigt. Sie entstehen intuitiv aus seiner eigenen Phantasie und Erlebniswelt heraus. "Denn große Malkunst ist ja mehr als nur Farbe auftragen, nur Technik und handwerkliches Können, die sicher notwendig sind; große Kunst ist beinahe ein Schaffen 'EX NIHILIO', nur aus vorschwebendem Vorbild, aus Gedanken, aus Idee, aus Willen und aus Zwang entstanden."(Rabbiner Ernst M. Stein, in: Pavel Feinstein, Ausst.-Kat. Galerie Taube, Berlin 2001, o. S.). Deutlich ist an unserem Stilleben Feinsteins Orientierung an den niederländischen und spanischen Vorbildern des 17. und 18. Jahrhunderts zu erkennen. Sein Arrangement, zusammengesetzt aus edlem, blau gemusterten Porzellan, süßen Früchten und eleganten Weinkelchen, erinnert an den Reiz des Kostbaren und des Exotischen, der damals wie heute den Betrachter bezaubert. Doch handelt es sich nicht um bloßes Kopieren der Alten Meister: Feinstein bedient sich kleiner Irritationen, wie dem bereits angeschnittenen Obst oder der waghalsigen Platzierung von Weinglas und kostbarer Schale am rechten Tischrand. Eben dieses Spiel mit den Sehgewohnheiten des Betrachters ist es aber, das den Reiz der Stilleben von Feinstein ausmacht.

Provenienz: Rabbi Dr. Ernst Max Stein, Rabbi Emeritus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Lot 8247, Auction  118, Feinstein, Pavel, Stilleben mit Südfrüchten, Teekessel und Flaschen

Feinstein, Pavel
Stilleben mit Südfrüchten, Teekessel und Flaschen
Los 8247

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.550€ (US$ 1,667)

Details

Stilleben mit Südfrüchten, Teekessel und Flaschen
Öl auf Leinwand. 1996.
50 x 80,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "PAVEL" und datiert, verso mit der Werknummer "631".



Provenienz: Rabbi Dr. Ernst Max Stein, Rabbi Emeritus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Lot 8248, Auction  118, Feinstein, Pavel, Blumenstilleben

Feinstein, Pavel
Blumenstilleben
Los 8248

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Blumenstilleben
Öl auf Leinwand. 1993.
70 x 65 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "PAVEL" und datiert, verso mit der Werknummer "517".



Provenienz: Rabbi Dr. Ernst Max Stein, Rabbi Emeritus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Lot 8249, Auction  118, Baldessari, John, Prima Facie: Marilyn's Dress

Baldessari, John
Prima Facie: Marilyn's Dress
Los 8249

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Prima Facie: Marilyn's Dress
Farbserigraphie auf Karton. Lose in Orig.-Kassette, mit inliegendem Gedichtband. 2007.
28,5 x 46,2 cm (29,5 x 47,5 x 3 cm).
Verso signiert "BALDESSARI" und datiert. Auflage 45 num. Ex.

Sonderedition mit dem signierten und numerierten Siebdruck und ebenfalls signiertem und numerierten Gedichtband in der Original-Kassette, herausgegeben vom Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln. Prachtvoller Druck der formatfüllenden Darstellung.

Lot 8251, Auction  118, Kantor, Maxim, Portrait of Andrei Dolrinin

Kantor, Maxim
Portrait of Andrei Dolrinin
Los 8251

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

"Portrait of Andrei Dolrinin"
Öl auf Leinwand. 1997-98.
50 x 41 cm.
Verso signiert "MAXIM KANTOR", datiert und betitelt.

Rückseitig mit einem Aufkleber der Galerie Eva Poll.

Lot 8252, Auction  118, Kantor, Maxim, Profile of Lena

Kantor, Maxim
Profile of Lena
Los 8252

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

"Profile of Lena"
Öl auf Leinwand. 1999.
60,5 x 35 cm.
Unten links mit Pinsel in Braun signiert "MAKCИM", verso erneut signiert "MAXIM KANTOR", datiert und betitelt.

Der russische Maler, Graphiker und Schriftsteller Maxim Kantor studierte 1975-1980 am Polytechnischen Institut in Moskau. 1983 gründete er die unabhängige Künstlergruppe "Krasny Dom" (Das rote Haus), die zahlreiche inoffizielle Ausstellungen, häufig Ein-Tages-Ausstellungen, veranstaltete. Seine ersten internationalen Ausstellungen fanden 1987 u.a. in der Berliner Galerie Eva Poll statt. Seit seiner Teilnahme an der Biennale Venedig 1997 ist er international bekannt. Seine Gemälde bilden die russische Realität ab, zeigen oft Szenen aus dem russischen Alltag, von Armut und Trostlosigkeit. Seine Portraits sind, wie das Vorliegende, durch starke expressive Farbigkeit gekennzeichnet.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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