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Lot 8155, Auction  118, Piene, Otto, Butterfly red

Piene, Otto
Butterfly red
Los 8155

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Butterfly red
Farbserigraphie auf Karton. 1971/72.
88,3 x 125,7 cm.
Signiert "Piene" und datiert. Auflage 28 num. Ex.
Nicht bei Rottloff.

Ganz prachtvoller, wunderbar farbintensiver Druck der formatfüllenden Komposition, in kleiner Auflage erschienen. Äußerst selten.

Lot 8156, Auction  118, Piene, Otto, Addis Abeba rot-grün-blau-schwarz

Piene, Otto
Addis Abeba rot-grün-blau-schwarz
Los 8156

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Addis Abeba rot-grün-blau-schwarz
Farbserigraphie auf starkem Karton. 1972.
144 x 95,8 cm.
Signiert "OPiene" (ligiert) und datiert. Auflage 90 num. Ex.
Rottloff 152.

Aus der 10-teiligen Serie "Addis Abeba", herausgegeben von der Edition Merian, Krefeld. Prachtvoller Druck der blattfüllenden, großformatigen Komposition.

Lot 8157, Auction  118, Piene, Otto, Addis Abeba blau-silber

Piene, Otto
Addis Abeba blau-silber
Los 8157

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Addis Abeba blau-silber
Farbserigraphie auf starkem Karton. 1972.
146,5 x 96,5 cm.
Signiert "OPiene" (ligiert) und datiert. Auflage 90 num. Ex.
Rottloff 154.

Aus der 10-teiligen Serie "Addis Abeba", herausgegeben von der Edition Merian, Krefeld. Prachtvoller Druck der blattfüllenden, großformatigen Komposition.

Lot 8158, Auction  118, Piene, Otto, Silver eye silver

Piene, Otto
Silver eye silver
Los 8158

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Silver eye silver
Farbserigraphie auf Velinkarton. 1977.
89,8 x 90 cm (Blattgröße).
Signiert "OPiene" (ligiert) und datiert. Auflage 46 num. Ex.
Nicht mehr bei Rottloff.

Gedruckt und herausgegeben von der Galerie Rottloff, Karlsruhe. Prachtvoller, herrlich differenzierter und effektvoller Druck der formatfüllenden Komposition. Selten.

Lot 8159, Auction  118, Piene, Otto, Red eye red

Piene, Otto
Red eye red
Los 8159

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Red eye red
Farbserigraphie auf Velinkarton. 1977.
80 x 90 cm (Blattgröße).
Signiert "OPiene" (ligiert) und datiert. Auflage 46 num. Ex.
Nicht mehr bei Rottloff.

Gedruckt und herausgegeben von der Galerie Rottloff, Karlsruhe. Prachtvoller, herrlich differenzierter Druck der formatfüllenden Komposition in leuchtender Farbigkeit. Selten.

Lot 8160, Auction  118, Piene, Otto, Zwei kleine Löcher gebrannt

Piene, Otto
Zwei kleine Löcher gebrannt
Los 8160

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Zwei kleine Löcher gebrannt
Farbiger Reliefsiebdruck auf leichtem Karton. 2013.
Ca. 47 x 40 cm (57 x 40 cm).
Signiert "OPiene" (ligiert) und datiert. Auflage 100 num. Ex.

Piene experimentierte mit Farbe und Pinsel, mit neuen Materialien und den Naturelementen Erde, Wind, Feuer, Luft, mit Energie, Licht und Bewegung. So ist Pienes Kunst als ein energetisches Phänomen zu betrachten, das das Verhältnis von Mensch und Natur reharmonisieren sollte. Prachtvoller Druck der nahezu formatfüllenden Darstellung mit wunderbarer Reliefwirkung der Farbtexturen, mit dem vollen Rand und den kleinen gebrannten Löchern.

Lot 8161, Auction  118, Dorazio, Piero, Linienkomposition

Dorazio, Piero
Linienkomposition
Los 8161

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Linienkomposition
Farblithographie auf CM Fabriano-Velin. 1965.
43,5 x 63,2 cm (56 x 76 cm).
Signiert "PIERO DORAZIO" und datiert. Auflage 300 num. Ex.
Nicht bei Simongini.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, die Farben wunderbar kräftig und frisch. Beigegeben: Eine Radierung von Friedrich Meckseper und zwei Farblithographien von Pol Bury sowie von einem anonymen Künstler.

Lot 8162, Auction  118, Delaunay, Sonia, Grande Icône

Delaunay, Sonia
Grande Icône
Los 8162

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Grande Icône
Farbaquatinta auf Velin. 1965-70.
69 x 49,5 cm (90,3 x 63 cm).
Signiert "Sonia Delaunay" und gewidmet sowie bezeichnet als Exemplar "H.(ors)C.(ommerce)". Auflage 25 röm. num. Ex.

Erschienen in einer Gesamtauflage von 175 Exemplaren, herausgegeben von Lahumière Editions, gedruckt bei AIAP, mit deren Blindstempel unten links und mit einer Widmung der Künstlerin an Dunbar Marschall-Malagola. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand.

Lot 8163, Auction  118, Delaunay, Sonia, Olympie

Delaunay, Sonia
Olympie
Los 8163

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Olympie
Farbaquatinta auf Velin. 1970.
49,5 x 39,7 cm (66 x 50,5 cm).
Signiert "Sonia Delaunay" und datiert sowie bezeichnet "E. C.".

Erschienen neben einer Gesamtauflage von 75 Exemplaren. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Lot 8164, Auction  118, Picasso, Pablo, Modèle et Peintre chauve

Picasso, Pablo
Modèle et Peintre chauve
Los 8164

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Modèle et Peintre chauve
Kaltnadel auf BFK Rives-Velin. 1966/68.
27,6 x 38,6 cm (42 x 50 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 50 num. Ex.
Baer 1395 B.b.1 (von 2).

Aus der Edition der Galerie Louise Leiris, erschienen 1968 in einer Gesamtauflage von 65 Exemplaren. Gedruckt bei Crommelynck. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit breitem Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8165, Auction  118, Picasso, Pablo, Modèle avec Peintre aus second Plan

Picasso, Pablo
Modèle avec Peintre aus second Plan
Los 8165

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

Modèle avec Peintre au second Plan
Aquatinta und Kaltnadel auf BFK Rives-Velin. 1966/68.
27,5 x 38,6 cm (42 x 50,2 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 50 num. Ex.
Baer 1397 B.b.1 (von 2).

Aus der Edition der Galerie Louise Leiris, erschienen 1968 in einer Gesamtauflage von 65 Exemplaren. Gedruckt bei Crommelynck. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit breitem Rand.

Lot 8166, Auction  118, Picasso, Pablo, Déménagement, ou Charrette révolutionnaire

Picasso, Pablo
Déménagement, ou Charrette révolutionnaire
Los 8166

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)

Details

Déménagement, ou Charrette révolutionnaire
Radierung mit Aquatinta auf Velin. 1968.
28,2 x 38,8 cm (45,5 x 54,5 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 50 num. Ex.
Baer 1693 II B.b.1. (von 2).

Druck des zweiten, ausformulierten und endgültigen Zustandes mit den zwei zusätzlichen Figuren der Frau mit dem Hut und des Musketiers in der Mitte. Aus der Auflage der "357 Gravures" bei der Galerie Louise Leiris, erschienen 1969 in Höhe von 67 Exemplaren. Ganz prachtvoller, tiefdunkler und wunderbar klarer Druck mit dem vollen Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8167, Auction  118, Picasso, Pablo, Degas et deux Filles, dont une en cours de Transformation en Oeuvre d'Art

Picasso, Pablo
Degas et deux Filles, dont une en cours de Transformation en Oeuvre d'Art
Los 8167

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

Degas et deux Filles, dont une en cours de Transformation en Oeuvre d'Art
Radierung auf festem Velin. 1971.
23 x 30,5 cm (36,5 x 45 cm).
Mit dem Signaturstempel "Picasso". Auflage 50 num. Ex.
Baer 1949 B.a (von c).

Aus der kleinen Auflage von 50 Exemplaren auf Rives, die alle vom Herausgeber mit dem Signaturstempel Picassos versehen wurden. Vor 1975 entstanden lediglich 68 numerierte Exemplare, zudem drei Drucke von der unverstählten Platte, vor der späteren, 1978 gedruckten Edition bei der Galerie Louise Leiris. Ganz prachtvoller, wunderbar klarer Druck mit ganz zartem Plattenton und dem wohl vollen, breiten Rand, rechts mit dem Schöpfrand.

Lot 8168, Auction  118, Picasso, Pablo, Femme au lit avec visiteurs en costume du XVIIe siècle

Picasso, Pablo
Femme au lit avec visiteurs en costume du XVIIe siècle
Los 8168

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Femme au lit avec visiteurs en costume du XVIIe siècle
Radierung auf Velin. 1971.
36,5 x 48,8 cm (50 x 64 cm).
Mit der Stempelsignatur "Picasso". Auflage 50 num. Ex.
Bloch 1956, Baer 1965 B.a (von c).

Herausgegeben zwischen 1975 und 1977 von der Galerie Louise Leiris, Paris, gedruckt bei Crommelynck, Paris, in einer Gesamtauflage von 68 Exemplaren. Prachtvoller, klarer und kräftiger Druck mit breitem Rand.

Lot 8170, Auction  118, Holmead, Stockholm

Holmead
Stockholm
Los 8170

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Stockholm
Öl auf Leinwand, ganzflächig vom Künstler auf Sperrholz kaschiert. 1966.
40 x 50,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot signiert "Holmead", unten rechts mit Pinsel in Blau datiert und bezeichnet "HP", verso mit Stift in Schwarz nochmals signiert und datiert sowie betitelt und mit der Werknummer "66/1505".


Vasarely, Victor
Sir-ris négatif
Los 8173

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Sir-ris négatif
Multiple. Siebdruck auf Aluminium, auf Holzwürfel, mit Kunststoffsockel. 1966.
17 x 17 x 17 cm.

Das Quadrat dient Vasarely immer wieder als funktionales Element und als Ausgangspunkt für seine künstlerischen Experimente mit optischen Effekten. Das Multiple basiert optisch auf den zweidimensionalen "Si-ris" Arbeiten auf Leinwand, die ebenfalls in den 1950er und 1960er Jahren entstehen. Herausgegeben im Jahr 1967 von der Galerie Denise René, Paris.

Literatur: vgl. Werner Spies, Victor Vasarely, Köln 1971, S.149, (anderes Exemplar)

Radović, Zoran
Ornamentographien
Los 8174

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Ornamentographien
10 Ornamentographien auf glänzend beschichtetem Velin. 1967.
Je 65 x 50 cm (Blattmaß).
Sämtlich signiert "Zoran Radović", datiert, unleserlich bezeichnet und mit den Werknummern, 1 Blatt gewidmet.

Aus einer Werkreihe von mechanischen Zeichnungen. Zoran Radović studierte Mathematik und Elektrotechnik an der Universität Belgrad. 1966 führte er erstmals öffentlich seine durch ihn entwickelte "Zeichenmaschine", den sogenannten Ornamentographen mit Pendeln vor. Wenige Jahre später entwickelte er seine Methoden weiter und schuf zunächst einen elektronischen und später einen Laser-Ornamentographen. 1972 ging er als Stipendiat des DAAD-Künstlerprogramms nach Berlin, wo er seither lebt. Bei seinen Arbeiten, welche fast wie gedruckte Computerkunst anmuten, handelt es sich um Unikate, die an die Werke der Op-Art-Bewegung der 1960er Jahre denken lassen.

Lot 8175, Auction  118, Kuckei, Peter, ... oberlethe

Kuckei, Peter
... oberlethe
Los 8175

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

"... oberlethe"
Öl auf Leinwand. 1967.
96 x 86 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Kuckei" und datiert, verso nochmals signiert, datiert und betitelt.

Kuckei spielt mit der Textur der Farben und mit der Struktur der Leinwand und bezieht beides gestalterisch in seine tachistische Komposition ein. Mit seinen expressiven Farbkontrasten von Weiß, Blau und Rot lässt das großformatige Gemälde an nordische Wetterphänome denken. Kuckeis abstrakte, dynamische Arbeiten sind stets dem tachistischen Expressionismus verpflichtet geblieben. Er thematisiert häufig das Meer seiner norddeutschen Heimat und bezeichnet seine Arbeiten selbst als Ablagerungen, Formen und Zeichen, die sich durch Ebbe und Flut hervorgerufen und im Sand sowie Schlick finden. Peter Kuckei studierte ab 1960 an der Akademie der Künste in Bremen, dann an der Akademie der Künste in Stuttgart bei Heinrich Wildemann, der ihn an die abstrakte Malerei heranführte, und siedelte 1963 nach Berlin über, wo er sich Fred Thieler und dessen informeller Kunst anschloss. Kuckei lehrte selbst später an der Akademie der Künste Stuttgart und unterhielt Ateliers in San Francisco und Miami.

Ausstellung: Galerie Groh, Oldenburg (mit deren Klebeetikett verso auf dem Keilrahmen)
Edition Galerie Howeg, Zürich (mit deren Klebeetikett verso auf dem Keilrahmen, dort bezeichnet, datiert und betitelt)

Kuckei, Peter
Kompositionen in Weiß und Blau
Los 8176

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

Kompositionen in Weiß und Blau
3 Gemälde. Öl auf Leinwand. 1981/1983/1985.
Je ca. 21 x 22 cm.
Jeweils verso auf der Leinwand signiert "(Peter) Kuckei" und datiert, 1 Arbeit verso bezeichnet "Eckwarder Mühle" und "WZ 091", 2 Arbeiten rückseitig mit den Nummern "312" bzw. "#369" sowie mit Etikett, dort zusätzlich betitelt "...zubuchtblau" bzw. "...stadtblau".

Zahlreiche Bilder Kuckeis tragen die Ortsbezeichnung "Eckwarder Mühle", gelegen bei Wilhelmshaven.

Lot 8177, Auction  118, Kuckei, Peter, "...auch Nacht für Gerardo Diego"

Kuckei, Peter
"...auch Nacht für Gerardo Diego"
Los 8177

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

"...auch Nacht für Gerardo Diego"
Öl auf Leinwand. 1984.
38,5 x 40,5 cm.
Verso mit Filzstift in Schwarz auf der Leinwand signiert "Peter Kuckei", datiert sowie bezeichnet "Eckwarder Mühle", auf dem Keilrahmen betitelt und bezeichnet "#351".

Mit dem spanischen Schriftsteller Gerardo Diego (1896-1987) verband Peter Kuckei 1964 die Zusammenarbeit an einem zweisprachigen Gedichtband, der im Verlag studio neue literatur, Berlin, erschien und für die er Illustrationen schuf.

Lot 8178, Auction  118, Uecker, Günther, Do it yourself

Uecker, Günther
Do it yourself
Los 8178

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
570€ (US$ 613)

Details

Do it yourself
Objekt. Fichtenholzplatte, 2 Metallnägel und Hammer. 1969.
34,3 x 16,5 x 7,5 cm.
Auf dem Holzbrett unten rechts mit Bleistift signiert "Uecker", verso mit dem Verlagsstempel.
Schmieder V 38.

Wohl unlimitierte Auflage, herausgegeben von der Edition Vice-Versand, Wolfgang Feelisch, Remscheid. Die Holzplatte verso mit originaler Aufhängung. Mit dem originalen 300-Gramm-Hammer ausgestattet, zudem verso gestempelt "Günther Uecker / Do it yourself / Vice-Verlag Remscheid".


Lot 8179, Auction  118, Uecker, Günther, Nagel Moskau

Uecker, Günther
Nagel Moskau
Los 8179

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Nagel Moskau
Multiple. Stahlnagel, in Holzkubus montiert. 1988.
26 x 1,7 cm.
Seitlich mit der Stempelsignatur "Uecker", datiert und bezeichnet "Moskau".

Multiple aus einer unlimitierten Auflage, erschienen anlässlich der großen Uecker-Ausstellung in Moskau 1988. Der Nagel kann als ein Sinnbild sowohl für das Zufügen als auch für das Zugefügt-Werden von Schaden stehen und damit ebenso für das Handeln wie für das Erleiden, für das Schöpfen und das Zerstören: "Als emotional aufgeladener Gegenstand wurde der Nagel für Uecker das Instrument, mit dem er die Geschichte seines Traumas - und die des Traumas der Welt - erzählt (...) Er sieht Zusammenhänge und Ursachen, die für andere verborgen sind, und es gelingt ihm, sie in seine persönlichen Nagelfelder der Energie zu verwandeln. Als Visionär sieht er, wie der Mensch den Menschen gefährdet, und taucht ab in die Erfahrungen von Risiko und Konflikten. Infolgedessen wird das Kunstwerk nicht zu einer Antwort, sondern zu einem Weg, der zur Antwort führt." (Unbekannter Autor, in: Uecker Zeitung, Kunstsammlung Nordrhein­Westfalen, Düsseldorf, Nr. 11, 2015). Ausgezeichnetes Exemplar. Beigegeben: Ausstellungskatalog "Uecker in Moskau", Zentrales Künstlerhaus am Krimwall, Moskau 1988, auf dem Frontispiz vom Künstler signiert.

Lot 8180, Auction  118, Uecker, Günther, Davidstern

Uecker, Günther
Davidstern
Los 8180

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

Davidstern
Prägedruck auf schwerem, handgeschöpftem Velin. 1995.
82 x 62,5 cm (100,5 x 70,5 cm).
Signiert "Uecker" und datiert. Auflage 30 num. Ex.

Klar zeichnender Prägedruck, der seine besondere Form durch den zentral im Bild stehenden und von Nägeln überkreuzten Davidstern erhält. Durch die Ausrichtung der Nägel entsteht eine lebhafte, nahezu dramatische Wechselwirkung von Licht und Schatten.
Günther Uecker studierte 1949-1953 Malerei in Wismar und an der Kunstschule in Berlin-Weißensee, anschließend an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Otto Pankok. Später unterrichtete er selbst 1975-1995 in Düsseldorf. Seit Ende der 1950er Jahre entstanden seine typischen Nagelbilder - die Reliefs aus dynamisch ausgerichteten Nägeln in der Farbe Weiß wurden zu Ueckers Markenzeichen. 1961 schloss er sich Otto Piene und Heinz Mack in der avantgardistischen Künstlergruppe ZERO an.

Haase, Volkmar
Offenes Dreieck
Los 8181

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Offenes Dreieck
Stahl, poliert, auf Holzsockel. 1967/68.
21,2 x 15,5 x 8 cm.

Die große Variante der Skulptur befindet sich im Skulpturengarten der Sammlung Dr. Hans Koenig, Zollikon. Eine erste Fassung des Offenen Dreiecks entstand 1967, 60 cm hoch. Haase komponierte eine ganze Reihe von Dreiecken zu einer energievollen, in den Raum ausstrahlenden, aber doch in sich geschlossenen räumlichen Form. Durch die geöffnete Mitte wirkt die Skulptur zeichenhaft. Ausgezeichneter Guss.
Gesamthöhe mit Sockel: 25,5 cm.

Lot 8182, Auction  118, Haase, Volkmar, Thetis (Woge vertikal)

Haase, Volkmar
Thetis (Woge vertikal)
Los 8182

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Thetis (Woge vertikal)
Bronze mit grüner Patina auf Marmorsockel.
46,5 x 32,7 x 10 cm.
An der Unterseite signiert "HAASE" und mit dem Gießerstempel "GUSS NOACK". Auflage 10 num. Ex.

Unsere schlanke, geschwungene Bronze ist der Meeresnymphe Thetis, der Schönsten der Nereiden, gewidmet. Wir sehen sie hier in eine Woge verwandelt. Peleus, der ihr zum Gemahl bestimmte Sterbliche, überraschte Thetis schlafend in einer Grotte, packte sie und ließ sie nicht mehr los. Nun versuchte sie, sich ihm durch Verwandlungen in verschiedene Gestalten zu entziehen: Sie wurde zu Feuer und zu Wasser, zu einem Löwen, einer Schlange, einem Tintenfisch. Peleus aber, verbrannt, durchnässt, zerkratzt, gebissen und mit Tinte bespritzt, hielt sie weiter fest und blieb Sieger dieses Ringkampfes. In seinen Arbeiten befasste sich Haase, neben den grundlegenden Themen der abstrakten Kunst, insbesondere mit Themen der griechischen Mythologie, und das Wogenthema beschäftigte Haase in den 1990er Jahren besonders intensiv. Prachtvoller Guss mit schöner, ebenmäßiger Patina. Gesamthöhe mit Sockel: 56,5 cm.

Lot 8183, Auction  118, Gonschior, Kuno, Ohne Titel (Orange über Blau und Grün auf Braun)

Gonschior, Kuno
Ohne Titel (Orange über Blau und Grün auf Braun)
Los 8183

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Ohne Titel (Orange über Blau und Grün auf Braun)
Leuchtfarbe und Acryl auf gefaltetem, bräunlichen Velin. Wohl 1960er/70er Jahre.
49,5 x 32,5 cm.

Wieder bildet der Punkt die Grundlage für Gonschiors Komposition. In unzähliger Fülle nebeneinander platziert, erzeugen die luminösen Farbpunkte auf der Netzhaut des menschlichen Auges bereits nach kurzem Hinsehen irritierende Nachbilder und werden so zu einer visuellen Herausforderung. Die Seherfahrung des Betrachters wird bewusst gereizt, sogar bis an eine Schmerzgrenze geführt.

Provenienz: Atelier des Künstlers

Lot 8184, Auction  118, Gonschior, Kuno, Ohne Titel

Gonschior, Kuno
Ohne Titel
Los 8184

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Ohne Titel
Leuchtfarbe auf Pressholz. 1971.
35 x 27,2 cm.
Verso mit Faserstift in Rot signiert "Kuno Gonschior" sowie "Gonschior", datiert und teils unleserlich bezeichnet ".../VIO-BLAU (Streifen)".

In seinen aus Farbpunkten, -flecken und -tupfen aufgebauten Bildern erforscht Gonschior das Wesen, die Qualität und Substanz von Farbe: optisch, physikalisch, konzeptuell. Diese Farbflecken, die immer wieder ihre Erscheinung ändern, sind bis heute Gegenstand und Markenzeichen seiner Bilder. Dabei konzentriert er sich auf die Phänomene der Wahrnehmung von Farbe - ihre Wirkung im Raum, ihre Wechselwirkung untereinander, ihre Komplementärkontraste. Zumeist malt er in Serien, deren Einzelbilder er nur bedingt ändert. Seine Werke erschaffen virtuelle Farbräume und sind dabei von mitreißender Vitalität.

Provenienz: Direkt beim Künstler erworben

Lot 8186, Auction  118, Fontana, Lucio, Concetto Spaziale rosa

Fontana, Lucio
Concetto Spaziale rosa
Los 8186

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Concetto Spaziale
Multiple. Kunststoffobjekt, mit beiliegendem Buch im Orig.-Karton. 1968.
30 x 30 x 2 cm.
Ruhé/Rigo M-15.

Herausgegeben von Achille Mauri, Mailand. Das dazugehörige Buch mit Fotografien von Ugo Mulas und zwei Gedichten von Nanni Balestrini liegt bei. Mit der berühmten Bilderserie "Concetto spaziale", seinen geschlitzten Leinwänden, wurde der revolutionäre Künstler Lucio Fontana Ende der 1940er Jahre weltbekannt. Im Jahr 1949 entstanden bei dem Versuch, mittels polychromer Skulpturen und Mosaike die dritte räumliche Dimension in der abstrakten Kunst zu erreichen, seine ersten Werke mit Löchern (buchi). Fortan experimentierte Fontana mit Löchern, Perforationen und Einschnitten in Bildoberflächen, wie monochromen Leinwänden, und schuf somit eine Verbindung von Malerei und Skulptur.

Ludwig, Wolfgang
Kinematische Scheiben "KS 28" und "KS 30"
Los 8187

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Kinematische Scheiben "KS 28" und "KS 30"
2 Serigraphien auf glattem Velinkarton. 1970.
Je 49,7 x 49,7 cm.
Beide Blätter signiert "Ludwig", datiert und betitelt. Auflage 100 num. Ex.

In seiner Serie der Kinematischen Scheiben nutzt Ludwig den Moiré-Effekt, der das Auge durch ein sehr feines Muster stark irritiert. Zielsetzung des Künstlers war es, die Wahrnehmungsmechanismen des Betrachters zu stimulieren und dadurch den Prozess des Sehens erlebbar und bewusst kontrollierbar zu machen. Ganz ausgezeichnete, formatfüllende Drucke.

Quinte, Lothar
Zet grau
Los 8188

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Zet grau
2 Arbeiten, je Farbsiebdruck auf Leinwand. 1971.
Je 95 x 55 cm.
Verso jeweils signiert "Quinte" und datiert. Auflage 22 röm. num. Ex.

Zwei Variationen des Motivs, die dynamisch gefächerten Farbfelder in 15 unterschiedlichen Grautönen auf Leinwand gedruckt. Dass Quinte Schüler von HAP Grieshaber war, lässt diese konkrete Komposition des Künstlers aus seiner konstruktiven Periode kaum mehr erkennen. In den 1960er Jahren entstanden Quintes Fächer-, Schlitz- und ZET-Bilder. "'In der Malerei interessiert mich einzig und allein das optische Ereignis. Für meine Malerei bedeutet das, jedes Bild so zu konzipieren, dass es zum eindeutigen optischen Gegenstand wird - nichts daran auswechselbar und ohne Story' ... Es handelt sich also um eine bewusst 'unliterarische' Kunst, ohne Idee hinter dem Bild, ohne Bezug auf Figurales oder Landschaftliches. Das wurde von Lothar Quinte in konsequenter, ja radikaler Form verwirklicht. Dadurch entfällt auch der Begriff der Abstraktion: 'Ich abstrahiere nicht, ich schaffe absolute Kunst', sagte der Künstler." (Kei Müller-Jensen, Lothar Quinte - Das Frühwerk, Galerie Rottloff, Karlsruhe 2011, o. S.).

Hrdlicka, Alfred
Wiener Blut
Los 8190

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Wiener Blut
1 Doppelblatt Text und 16 Farbradierungen auf Arches-Velin. Lose in Orig.-Passepartouts in Orig.-Kartonkassette. 1973.
61,5 x 43 cm (Blattgröße).
Die Radierungen jeweils signiert "AHrdlicka". Auflage 250 num. Ex.
Lewin 543-558.

Eine "belehrende Bilderbuchwirkung" versprach sich Hrdlicka von der Radierfolge. "Ich will keine Anti-Propaganda für mein 'Wiener Blut' betreiben, aber das forciert Obszöne ist meist weniger persönlich als das unterschwellig Obszöne" (A. Hrdlicka, Textblatt zur Kassette). Die komplette Folge von Radierungen, erschienen beim Propyläen Verlag, Berlin. Prachtvolle, kräftige Drucke mit dem vollen Rand.

Lot 8191, Auction  118, Hundertwasser, Friedensreich, Kolumbus Regentag in Indien

Hundertwasser, Friedensreich
Kolumbus Regentag in Indien
Los 8191

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Kolumbus Regentag in Indien
Farbserigraphie in 17 Farben mit Metallprägung in 5 Farben auf festem Schoeller-Stern-Velin. 1971/72.
46 x 59 cm (49,5 x 67,2 cm).
Auflage 3000 num. Ex.
Koschatzky 49.

Blatt 6 des Portfolios "Look at it on a rainy day". Die Serigraphie entstand nach einer gleichnamigen Mischtechnik vom Juli 1969 (Nr. 687). Im rechten Randbereich Prägestempel der Darstellung, drei japanische Prägestempel, Prägestempel der Signatur, drei Prägestempel vom Drucker (Diez Offizin) und Verleger (Ars Viva, Zürich). Prachtvoller Druck mit der für Hundertwasser charakteristischen leuchtenden Farbigkeit, mit vollem Rand.

Lot 8192, Auction  118, Hundertwasser, Friedensreich, Die fünfte Augenwaage

Hundertwasser, Friedensreich
Die fünfte Augenwaage
Los 8192

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Die fünfte Augenwaage
Farbserigraphie mit Metallprägung auf festem Schoeller-Stern-Velin. 1972.
44,6 x 58 cm (49,3 x 67,2 cm).
Auflage 3000 num. Ex.
Koschatzky 48.

Blatt 1 des Portfolios "Look at it on a rainy day". Gedruckt bei Dietz Offizin, Lengmoos/Bayern. Der Drucker Dietz erreichte mit diesen Blättern "eine Druckqualität erstaunlichster Art" (Koschatzky S. 108). Herausgegeben von Ars Viva, Zürich 1971/72. Mit dem Prägestempel "Hundertwasser Regentag" und drei japanischen Prägestempeln sowie mit den Prägestempeln von Drucker und Verleger. Kräftiger, farbfrischer Druck mit Rand.

Lot 8193, Auction  118, Hundertwasser, Friedensreich, Fall in Cloud, Fall in Fog, Fall Out

Hundertwasser, Friedensreich
Fall in Cloud, Fall in Fog, Fall Out
Los 8193

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

"Fall in Cloud, Fall in Fog, Fall Out"
Multiple. 3 Farbserigraphien mit Metallprägung, jeweils auf Plexiglasscheibe in schwarzem Kunststoffrahmen. 1973-1979.
29,3 x 35 x 3,7 cm (Objektrahmen).
Verso mit Lackstift in Weiß signiert "Hundertwasser", datiert und mit Ortsangabe "Treviso/ 15. Gennaio 1979". Auflage 999 num. Ex.

Das dreidimensionale Multiple entstand in einer mehrjährigen Zusammenarbeit von Hundertwasser mit Alberto Della Vecchia in Venedig, und einem außerordentlich schwierigen Produktionsprozess. Der experimentelle Charakter in der komplexen Überlagerung der individuell bedruckten Plexiglasscheiben mit den schimmernden, charakteristischen Metallprägungen stand im Vordergrund des Konzepts. In mehreren Prozessen wurde die Wirkung der einzelnen Kompositionen austariert, ebenso die exakte Einfassung der Scheiben in einem gemeinsamen Rahmen. Hundertwasser fasste es zugleich als Chance auf, sich dem Gebiet der Malerei intensiver anzunähern. Herausgegeben von Gruener Janura AG, Glarus 1979, mit deren Stempel im Unterrand, Druck und Metallprägung Giuseppe Barbato, Venedig. Ganz ausgezeichnete, leuchtende und schimmernde Drucke.

Provenienz: 1981 Artes Verlag Edition Galerie, Rheda Wiedenbrück
seitdem Berliner Privatbesitz

Hundertwasser, Friedensreich
Stell Dich unter die Wiese es beginnt zu regnen
Los 8194

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Stell Dich unter die Wiese es beginnt zu regnen
Farbradierung mit Aquatinta auf Velin. 1976.
18 x 30 cm (37,8 x 53 cm).
Signiert "Hundertwasser Friedensreich", mit zwei japanischen Rotstempeln, datiert und mit der Ortsangabe "Wien". Auflage 220 num. Ex.
Koschatzky 69.

Eine von zwei Landschaften, die Hundertwasser, von seinem Segeltörn mit der "Regentag" durch die Karibik und im Pazifik glücklich zurückgekehrt, bei Finger in Wien 1976 direkt auf die Platte arbeitete. 110 Exemplare der Auflage wurden in Rot, die übrigen 110 in Blau gedruckt. Herausgegeben von der Gruener Janura AG, Glarus. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Hundertwasser, Friedensreich
Window out of the pond
Los 8195

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Window into the pond
Farbradierung und Aquatinta auf Velin. 1978.
40 x 33 cm (66 x 50,3 cm).
Signiert "Dunkelbunter Regentag" und "Friedensreich", datiert, gewidmet und mit zwei japanischen Rotstempeln. Auflage 280 num. Ex.
Koschatzky 73.

Der Blick fällt in die Tiefe eines Brunnenschachtes, in die Dunkelheit des blauen Fensters hinein. "Ein fesselndes Blatt, das dem Betrachter alle Reize des Undurchschaubaren, alle Faszination des Raumerlebens aufzwingt." (Koschatzky S. 170). Das Exemplar der Farbvariante green blue, erschienen in einer Auflage von 130 Exemplaren neben den Varianten yellow brown und yellow blue, bildet ein Gegenstück zu den "Window out of the pond" betitelten Auflagenteilen in den gelbtonigen Farbstellungen. Gedruckt bei Robert Finger, Wien, und verlegt von Gruener Janura AG, Glarus, mit deren beiden Stempeln unten rechts. Prachtvoller, farblich sehr schön differenzierter Druck mit dem vollen Rand, unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8196, Auction  118, Nagel, Peter, Lauter Ballons II

Nagel, Peter
Lauter Ballons II
Los 8196

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.400€ (US$ 13,333)

Details

"Lauter Ballons II"
Eitempera und Kunstharz auf Leinwand. 1971.
200 x 175 cm.
Verso mit Pinsel in Violett signiert "Peter Nagel", datiert "Februar/März 1971", betitelt sowie mit den Maß- und Materialangaben.
Hoeppner Ö 112.

Großformatige Hauptarbeit Nagels. Nach seinen Studien an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Carl Heinz Wienert, Karl Kluth und Johannes Geccelli gründete er 1965 mit Dieter Asmus, Nikolaus Störtenbecker und Dietmar Ullrich die Gruppe ZEBRA. In seinen Arbeiten scheint immer wieder eine spielerische Verfahrensweise durch. Peter Nagel, einer der führenden Vertreter des "Neuen Realismus", entwickelt unter Verwendung medialer Bildwelten mit der Zebra-Gruppe "der mittlerweile erwachten Nachkriegsgesellschaft eine Art bundesdeutsche Version der US-amerikanischen Pop-Art: vielleicht nicht ganz so schrill, nicht ganz so radikal, sondern etwas softer in Formen und Motiven, aber eindrücklich" (Frank Keil, Der Bilder-im-Bild-Maler, in: taz Nr. 12500, 27.3.2021). Er setzt Bekanntes in unbekannte Zusammenhänge und fordert den Betrachter dazu auf, Sachverhalte und Themen neu zu durchdenken. In einer beinahe fotografischen Malweise gibt er Kind (es ist Nagels Neffe Kai) und Ballons akkurat und detailgenau mit kräftigen Kontrasten und hoher Plastizität wieder, zeigt jedoch das Kleinkind aus extremer Untersicht beinahe grotesk verzerrt und in seiner spielerischen Bewegung wie eingefroren.

Provenienz: Galerie van de Loo, München (auf dem Keilrahmen mit deren Etikett)
Galerie d'Eent, Amsterdam (auf dem Keilrahmen mit deren Etikett)
Privatsammlung Niederlande
Ketterer München, Auktion 12.12.2009, Lot 373
Privatsammlung Europa

Lot 8197, Auction  118, Warhol, Andy, Warhol und Christopher Makos

Warhol, Andy
Warhol und Christopher Makos
Los 8197

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Warhol und Christopher Makos
Farbiges Polaroid. Um 1975.
7,9 x 7,9 cm (10,7 x 8,7 cm).
Signiert "Andy Warhol".

Die Polaroid-Kamera war Warhols Medium der 1960er bis 1980er Jahre, das ihm in vordigitaler Zeit schnell authentische, unmittelbare Bilder lieferte. "Mit ihr fotografierte er jahrzehntelang mit der Besessenheit eines Paparazzi: Rockstars, Pornodarsteller, Schriftsteller, Politiker. Menschen, die er bewunderte (...) Mit hoher Kunst haben viele der Schnappschüsse nichts zu tun. Doch genau das macht ihren Charme aus. Die Ungezwungenheit der Bilder suggeriert eine intime Nähe zu einer Szene, die einst für den Normalbürger ziemlich unerreichbar war: Warhols elitärer Freundesklub aus skandalumwitterten Künstlern, Schauspielern, Außenseitern und schrägen New Yorker Promis, die sich in seinen Studios, der Factory, trafen." (Christoph Gunkel, Warhol- schnell und schmutzig, Spiegel.de, 06.08.2015, Zugriff 20.09.2021).

Provenienz: Hermann Wünsche

Lot 8198, Auction  118, Warhol, Andy, Fiesta Pig

Warhol, Andy
Fiesta Pig
Los 8198

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

Fiesta Pig
Farbiges Polaroid. 1978/79.
9,3 x 7,3 cm (10,7 x 8,5 cm).
Signiert "Andy Warhol".

Mehr als 90 Polaroids knipste Warhol vom "Fiesta Pig", das so genannt wurde, weil das Schwein auf einigen der Fotos Cheerios von einem der bunten, modernen und von Warhol gerne in seiner Factory benutzten Fiestaware-Teller zu fressen scheint. Das Hausschwein namens "Baby Jane" hatte Warhol von "Baby" Jane Holzer, Schauspielerin, Model und Warhol-Superstar der 1970er Jahre, geschenkt bekommen.

Provenienz: Hermann Wünsche

Lot 8199, Auction  118, Warhol, Andy, Willy Brandt

Warhol, Andy
Willy Brandt
Los 8199

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Willy Brandt
Farbiges Polaroid. 1976.
9,3 x 7,3 cm (10,7 x 8,5 cm).
Signiert "Andy Warhol".

Ein Februartag 1976. "Der New Yorker Popkünstler Andy Warhol war nach Bonn gekommen, um Fotos von Willy Brandt zu machen. Warhol wollte den ehemaligen deutschen Bundeskanzler in seine Siebdruck-Serie der 'Superstar-Portraits' aufnehmen, in der schon Marylin Monroe und der 'Große Vorsitzende' Mao Tsetung verewigt waren. Das Treffen hatte der Galerist Hermann Wünsche, ein Freund des Künstlers, arrangiert (...) Der berühmte Popart-Künstler zückte eine Polaroid-Kamera, taxierte mit Profiblick unterschiedliche Blickwinkel und schoss 26 Fotos: was den Mann vor ihm politisch bewegte, interessierte ihn weniger. Er sucht die Aura des Politstars. Brandt, ganz Staatsmann a.D., versuchte einen würdevollen Gesichtsausdruck. Die Zigarette in der Hand gab ihm die nötige Lässigkeit" (Heike Mund, Der Popstar unter den Politikern - Willy Brandt und die Kunst, DW.com, Zugriff 20.09.2021).

Provenienz: Hermann Wünsche

Lot 8200, Auction  118, Warhol, Andy, Mildred Scheel

Warhol, Andy
Mildred Scheel
Los 8200

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Mildred Scheel
Farbsiebdruck mit Diamantstaub auf Velin. 1980.
76,7 x 53,8 cm (77,5 x 54,5 cm).
Signiert "Andy Warhol" sowie von Mildred Scheel signiert, verso mit dem Copyrightstempel des Künstlers. Auflage 1000 num. Ex.
Feldman/Schellmann 238.

Mildred Scheel, die Ehefrau des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel, ließ das Blatt publizieren, um Spenden für die von ihr gegründete Krebshilfe zu sammeln. Bei vielen seiner Porträts nutzte Warhol als Bildquelle Pressefotografien, in diesem Fall hingegen diente dazu ein eigens als Vorlage aufgenommenes Foto. Warhol selber bezeichnete die Hollywood-Stars als "erbärmliche Gespenster ihrer Reproduktion" und meinte, lediglich seine Reproduktionen besäßen eine Aura. Herausgegeben von der Deutschen Krebshilfe e.V., Köln, gedruckt von Rupert Jasen Smith, New York. Prachtvoller Druck mit blau und rot eingefärbtem, effektvoll glitzerndem Diamantstaub, an drei Seiten mit kleinem Rändchen.

Lot 8201, Auction  118, Grützke, Johannes, Lächelnder männlicher Akt

Grützke, Johannes
Lächelnder männlicher Akt
Los 8201

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.130€ (US$ 7,667)

Details

Lächelnder männlicher Akt
Farbige Kreiden auf braunem Packpapier. 1976.
134,5 x 100 cm.
Unten links mit Kreide in Schwarz monogrammiert "J.G." und datiert.

Eine emotionale Bewegung ist es, die Grützke zu thematisieren scheint: eine stille, versunkene Freude. "'Meine Bilder sind Ausdruck meiner persönlichen Erfahrungen (...) Gleichzeitig behaupte ich, dass meine Erfahrungen allgemeine Erfahrungen sind (...) Mit Hilfe eines Ausschnitts aus der Realität male ich die gesamte Realität'.(...) Der Bildgegenstand wird als gestellt qualifiziert und veranschaulicht so seine exemplarische Bedeutung." (E. Schenk zu Schweinsberg, Versuch zur Bildsprache von Johannes Grützke, in: Holeczek, S. 9). So wird die emotionale Bewegung, vorgeführt in einem beinahe übersteigerten Gefühlsausdruck und auch in einer leicht übersteigerten Plastizität, fast zu einer Inszenierung.
Technisch virtuos modelliert Grützke den stehenden Mann mit nacktem Oberkörper mit seinen charakteristisch geschwungenen, einander überkreuzenden und überlagernden Schraffuren aus dem braunen Untergrund heraus. Neben Weiß und Schwarz benötigt er nur Rot und ein wenig Gelbgrün, um Körper und Gesicht mit Hilfe akzentuierter Schatten und Lichtreflexe, plastisch auszuformen. Die linke Körperhälfte vom Bildrand angeschnitten, beugt sich der Mann nach rechts gewandt und mit geschlossenen Augen lächelnd hinab: einfach nur ein Mann in seinem Dasein, ohne jedes Beiwerk, so dass alleine der emotionale Ausdruck die Darstellung bestimmt.

Lot 8202, Auction  118, Grützke, Johannes, Portrait Wowereit

Grützke, Johannes
Portrait Wowereit
Los 8202

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)

Details

Portrait Wowereit
Öl auf Leinwand. 2005.
50 x 40 cm.
Oben links mit Pinsel in Grau signiert "J.G." und datiert, rückseitig nochmals signiert "Johannes Grützke" und datiert "7.12.2005".

In gewohnt ironischer und humorvoller Art und Weise führt Grützke den ehemaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit hier vor. Das Gemälde entstand im Dezember 2005 anlässlich der Veröffentlichung der damaligen Ausgabe der Künstler-B.Z. Für den darin enthaltenen Artikel mit Wowereits "Jahres-Beichte" malte Grützke ihn gleich zweimal: Einmal staatstragend und aufgeräumt, einmal - hier zu sehen - wie nach einer langen Nacht, mit schläfrigem Blick und roter Nase. Wowereit scheint dem Künstler diese amüsante Darstellung jedoch nicht nachgetragen zu haben - in seiner Ansprache zur Verleihung des Hannah-Höch-Preises an Grützke im Jahr 2012 fand er nur anerkennende Worte: "Wir würdigen ein Leben, das Kunst geworden ist, das Werk eines großen Berliner Künstlers, der ebenso Schriftsteller, Schauspieler, Musiker und Bühnenbildner ist. Johannes Grützke hat in einem eindrucksvollen Lebenswerk alle Bereiche der Bildenden Kunst bereichert, als Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer Bleibendes geschaffen. Seine Betrachtung unserer Zeit ist eine ironische Reflexion unseres Lebens und Treibens."

Lot 8203, Auction  118, Laserstein, Lotte, Porträt Traute Rose

Laserstein, Lotte
Porträt Traute Rose
Los 8203

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Porträt Traute Rose
Öl auf Bütten. Um 1980.
60,5 x 49,5 cm.
Oben links mit Pinsel in Braun signiert "Lotte Laserstein".

Gertrud „Traute“ Rose war lange Zeit das bevorzugte Modell von Lotte Laserstein. Die beiden Frauen lernten sich 1925 in Berlin kennen und entwickelten von da an eine enge Freundschaft. Während ihrer Zeit in Deutschland schuf Laserstein eine Vielzahl von Porträts von Traute, darunter auch immer wieder intime Aktdarstellungen sowie Doppelporträts, die sie selbst zusammen mit ihrer Freundin zeigen. Nach Lasersteins Emigration nach Schweden boten sich hingegen nur noch wenige Gelegenheiten zu solchen Malsitzungen, was unser Bild zu einem seltenen, späten Porträt der Freundin macht. Traute war selbst Malerin und Fotografin und heiratete 1933 den Schriftsteller Ernst Rose. Das vorliegende Bildnis zeigt sie, ein graues Tuch um Schultern und Arme geworfen, lässig in einem Lehnstuhl sitzend. Wir danken Dr. Anna-Carola Krausse für die Bestätigung der Authentizität des Werkes und für wertvolle Hinweise. Das Werk wird in das in Überarbeitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

Lot 8204, Auction  118, Laserstein, Lotte, Selbstporträt

Laserstein, Lotte
Selbstporträt
Los 8204

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Selbstporträt
Öl auf Leinwand. 1970er Jahre.
46 x 38 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rot signiert "Lotte Laserstein".

Eindrucksvolles Selbstbildnis aus dem Spätwerk Lasersteins. Mit wachen Augen blickt die Künstlerin selbst hier aus dem Bildraum, platziert vor einem Fenster und mit großem sommerlichem Hut ausgestattet. Grüne, braune und blaue Farbnuancen dominieren die Komposition. Laserstein schuf in ihrem Leben eine große Zahl an Selbstporträts, in denen sie selbstbewusst auf ihre Profession als Malerin hinweist. Nach ihrer erzwungenen Emigration nach Schweden im Jahr 1937 war die deutsch-jüdische Künstlerin hierzulande lange Zeit in Vergessenheit geraten, erlebte jedoch in den vergangenen Jahren eine Wiederentdeckung. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Malerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und hat "als Künstlerin der Neuen Sachlichkeit ... dem Porträt und der gesellschaftlichen Stimmung der umkämpften Moderne auf höchstem malerischen Niveau Ausdruck verliehen." (Dr. Jutta Götzmann, Stadtmuseum Potsdam, Forum für Kunst und Geschichte). Wir danken Dr. Anna-Carola Krausse für die Bestätigung der Authentizität des Werkes und für wertvolle Hinweise. Das Gemälde wird in das in Überarbeitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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