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Lot 1500, Auction  117, Hus, Jan, (Opera). De anatomia Antichristi

Hus, Jan
(Opera). De anatomia Antichristi
Los 1500

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Hus, Jan. (Opera). De anatomia Antichristi, liber unus. De mysteriis iniquitatis Antichristi, fragmentum 1. De revelatione Christi & Antichristi (etc.). Appendix Othonis Brunnfelsii. Ratio editiones & condemnationis Ioannis Huss. 8 nn., XCVIII num., 10 nn. Bl. Mit szenischem Textholzschnitt, 2 (1 figürlichen) Holzschnittleisten und einigen teils figürlichen Holzschnitt-Initialen, teilweise nach Hans Baldung Grien. 19,5 x 14 cm. Flexibler Pergamentband d. Z. (etwas fleckig und berieben). (Straßburg, Johannes Schott, 1524)
VD16 H 6162. Adams H 1201. Graesse III, 396. Panzer IX, 180. Schmidt (Schott) 94. Ritter 1219. Ders., Catalogue, 1269. Muller 86, 141. Knaake III, 483. Kuczynski 3192. Pegg 1445. Ders., Bibl. Lindesiana, 609. Ders., Swiss Libraries, 2379. Roth (Brunfels) 11. – Der erste Band der dreibändigen Werkausgabe, die 1524 bis 1525 bei Schott in Straßburg erschien. Ulrich von Hutten hatte die Handschriften von Jan Hus über den Antichristen von hochgestellter Seite aus Böhmen erhalten und sie an Otto Brunfels zur Herausgabe weitergeleitet. Im nächsten Jahr erschienen noch zwei weitere Teile mit jeweils separaten Titeln sowie der Processus, in dem das Konstanzer Verfahren gegen Hus geschildert wird. Der von zwei Stöcken gedruckte Holzschnitt zeigt Jesus mit den Pharisäern. – Etwas fleckig und mit einigen alten Unterstreichungen und Marginalien, Titel auch mit kleinen Randläsuren, altem Besitzeintrag sowie neuerer Ergänzung des Impressums. Untere rechte Ecke anfangs leicht knickspurig, einige Lagen dort mit kleinem Braunfleck. Die Bundschnüre unter Verwendung von Makulaturstreifen einer Handschrift des 15. Jahrhunderts verstärkt.

Hus, Jan
Sermonum ad populum
Los 1501

Zuschlag
950€ (US$ 1,022)

Details

Hus, Jan. (Opera). Sermonum ad populum. Teil III (von 5). 4 nn., LI num., 1 nn. Bl. Mit 1 Textholzschnitt und 1 Holzschnitt-Initiale. 20 x 15 cm. Moderner Pappband unter Verwendung eines Inkunabelblattes als Deckelbezug. (Straßburg, Johann Schott, 1524).
VD16 H 6172. Adams H 1213. Knaake III, 483. Panzer IX, 180, 197. Kuczynski 3192. Ebert 10398. Nicht im STC. – Vorliegt der dritte Teil von Jan Hus' fünfbändiger "Anatomia christi", herausgegeben von Otto Brunfels. Die Gesamtausgabe wird laut den neuesten Erkenntnissen der online Version des VD16 dem tschechischen Priester, Schriftsteller, Philosophen und Reformator Matthias von Janov (um 1350-1393) zugeschrieben. – Titel mit sehr kleinen Fehlstellen im Rand und etwas fleckig. Gering gebräunt, minimal fleckig, stellenweise fleckig und gelegentlich mit Textunterstreichungen

Lot 1505, Auction  117, Joachim von Fiore, Profetie overo vaticinii

Joachim von Fiore
Profetie overo vaticinii
Los 1505

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Joachim von Fiore und Anselm von Marsico. Profetie overo vaticinii. Revisti, e corretti, con aggiunto d'alcune marauigliose profetie & con le annotationi del Regiselmo. 59 (statt 60) Bl. Mit Titelholzschnitt und 35 Textholzschnitten. 15,5 x 9,5 cm. Neuerer Pergamentband. Ferrara, Vittorio Baldini, 1591.
EDIT16 CNCE 30376. STC 356. Vgl. Landwehr 415 und Caillet II, 5541f. – Lateinisch-italienische Parallelausgabe der berühmten 30 Papstweissagungen, die auf Joachim von Fiore (um 1130-1202), den Begründer der überaus folgenschweren mystisch-christlichen Geschichtsphilosophie zurückgehen sollen und vermutlich in Bezug zu der Erleuchtung stehen, die Fiore an einem Ostermorgen irgendwann zwischen 1190 und 1195 während der Meditation über die Johannes-Apokalypse zuteil wurde. Die Prophezeiungen spielten schon in den kirchlichen Reformbewegungen des Mittelalters und im Zeitalter der Reformation eine große Rolle. An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert wurden sie auch in Italien im Zusammenhang mit anstehenden Papstwahlen wiederholt gedruckt und dienten offenbar als Orakel für das bevorstehende neue Pontifikat; allein im Druckjahr 1591 fanden zwei Papstwahlen statt. Die Holzschnitte zeigen zumeist Papstbildnisse mit verschiedenen Attributen, ferner eine Darstellung des Todes als Sensenmann, dem eine Papst-, eine Königs- und eine Grafenkrone zu Füßen liegen sowie am Schluss ein prophetisches Rad mit verschiedenen mystischen Symbolen. – Es fehlt das Blatt A2 der vorangestellten Vita Fiores durch G. Barium. Vor allem anfangs stärker fleckig und gebräunt, Titel mit angestückter Ecke und verblasstem Tinteneintrag.

Lot 1507, Auction  117, Luther, Martin, Ein tröstliche predigt von der Zukunfft Christi

Luther, Martin
Ein tröstliche predigt von der Zukunfft Christi
Los 1507

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Luther, Martin. Ein tröstliche predigt von der Zukunfft Christi, und den vorgehenden Zeichen des Jüngsten Tags. 16 Bl. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre von Georg Lemberger. 20 x 14,5 cm. Moderner Pappband. Wittenberg, (Hans Lufft), 1532.
VD16 L 6781. Benzing 3017. WA XXXIV/2, 604A. Kuxzynski 1749. Pegg 3563. Meyer, H. Lufft, 73. Kessler Collection 823. – Erste Ausgabe der am Sonntag den 10. Dezember 1531 gehaltenen eschatologischen Adventspredigt (Lukas-Evangelium 21:25-29). Die zuvor bereits für 'Ob man vor dem Sterben fliehen möge' von 1527 verwendete Titelbordüre zeigt ein Portal mit zahlreichen Putti und stammt von Georg Lemberger (1495-1540). – Im oberen Rand mit gebräunter, aber bereits etwas verblasster Feuchtigkeitsspur.

Lot 1509, Auction  117, Melanchthon, Philipp, Chronici carionis

Melanchthon, Philipp
Chronici carionis
Los 1509

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Melanchthon, Philipp. Chronici carionis. Mischausgabe. Teile I-II (von 3?). 10 nn., 160 num. Bl.; Bl. 161-336. 15,5 x 9,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas angestaubt, leicht berieben und fleckig) über abgefasten Holzdeckeln mit 3 (von 4) Schließbeschlägen und 2 Messingschließen. Wittenberg, Matthäus Welack (Teil I), 1582 und ebenda, Clemens Schleicht und Anton Schöne, 1577 (Teil II).
I: VD16 M 2720. - II: VD16 M 2717. – Spätere posthum erschienene Ausgabe. Die Ausgabe von 1582 ist die einzige, die in drei Teilen erschien, sonst wurde diese Chronik jeweils in zwei Teilen veröffentlicht. Melanchthon ließ im Jahr 1532 das von ihm überarbeitete Rohmanuskript seines Tübinger Kommilitonen und Berliner Hofastrologen Johann Carion drucken. Ab 1555 hielt er an der Wittenberger Universität Vorlesungen über Weltgeschichte. Daraus erwuchs ein neues, umfangreiches und oft aufgelegtes Werk über die Weltgeschichte, welches er trotz der großen Unterschiede unter dem Namen "Chronicon Carionis" erscheinen ließ.
Der Prägeband auf dem Vorderdeckel mit einem Porträt des Markgrafen von Brandenburg sowie Kurfürsten und Erzkämmerers des Heiligen Römischen Reiches Johann Georg (1525-1598), auf dem Rückdeckel präsentiert sich der Kurfürst August von Sachsen (1526-1586). – Ohne den zur 1582er Ausgabe gehörenden dritten Teil. Der Titel des ersten Teils mit hs. Besitzvermerk. Etwas gebräunt, selten mit Textunterstreichungen.

Lot 1510, Auction  117, Melanchthon, Philipp, Corpus doctrinae christianae

Melanchthon, Philipp
Corpus doctrinae christianae
Los 1510

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Melanchthon, Philipp. Corpus doctrinae christianae. 16 Bl., CCCCXXXVII Bl. Mit Holzschnitt-Porträtvignette auf dem Titel. 30 x 19 cm. Leder d. 19. Jahrhunderts (etwas berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Frankfurt, David Zöpfel, Johann Rasch und Sigmund Feyerabend, 1560.
VD16 M 2893. Nicht im Adams und im STC. – Erste in Frankfurt gedruckte Ausgabe, die weitaus seltener ist als die Leipziger Ausgaben desselben Jahres. Die Sammlung ausgewählter Werke des Reformators Philipp Melanchthon (1497-1560) wurde wenige Monate nach seinem Tod veröffentlicht und enthält u. a. das Augsburger Bekenntnis (Variata) und dessen Apologie, die Loci Communes, sein Examen ordinandorum sowie die drei ökumenischen Glaubensbekenntnisse. – Neu aufgebundenes Exemplar. Der Titel gebräunt und etwas fleckig, im äußeren Rand verstärkt. Durchgehend etwas gebräunt und stellenweise etwas braun- sowie feuchtigkeitsfleckig. Die Blätter LXXXIII-LXXXVIII mit größerem Feuchtigkeitsfleck in der Mitte des Textfeldes, teils ausgebessert (mit Textverlust).

Lot 1511, Auction  117, Melanchthon, Philipp, Corpus doctrinae christianae

Melanchthon, Philipp
Corpus doctrinae christianae
Los 1511

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Melanchthon, Philipp. Corpus doctrinae christianae, oder summaria der rechten waren christlichen Lehre des heyligen Evangelii. 16 nn., CCCCXXVII num. Bl. Mit Holzschnitt-Portrait auf dem Titel und Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 31,5 x 19,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Gelenke partiell angeplatzt, etwas stärker berieben, Vorderdeckel leicht wurmstichig, teils mit Fehlstellen im Bezug) über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen und 2 (von 4) Messingschließbeschlägen. Frankfurt, (Sigmund Feyerabend), 1569.
VD16 M 2897. – Zweite bei Feyerabend in Frankfurt erschienene Ausgabe, der erstmals 1560 in Leipzig veröffentlichen "Summaria", die "zu einem gezeugniß bestendiger und eintrechtiger Bekendtniß der reynen und waren religion" dienen soll (Untertitel). – Titel und die folgenden Blätter mit Randläsuren, partiell unfachmännisch mit Filmklebung hinterlegt. Häufiger mit Feuchtigkeitsrändern. Etwas gebräunt und braunfleckig. Stellenweise leicht wurmstichig. Vorsätze erneuert, der vordere fliegende Vorsatz mit hs. Annotationen.

Melanchthon, Philipp
Operum reverendi
Los 1513

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Melanchthon, Philipp. (Omnia Opera). Operum reverendi. Hrsg. von Caspar Peucer. Band III (von 4). 26 nn. Bl., 1091 S. Mit Holzschnitt-Portrait auf dem Titel und 1 ganzseitigem Holzschnitt-Portrait von Lucas Cranach d. J. 34,5 x 21,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (am oberen Kapital sowie im Bezug mit kleinen Fehlstellen, die Ecken des Rückdeckels mit kleinen Fehlstellen, etwas stärker berieben und angestaubt, leicht fleckig, ohne die beiden Schließen) über Holzdeckeln. Wittenberg, Johannes Crato, 1563.
VD16 M 2334. Admas M 1068. STC 608. Knaake II, 392. Benzing 469, 20. – Der dritte Teil der ersten Gesamtausgabe mit vier Bibelkommentaren. Nach der vorläufigen Basler Ausgabe in fünf Bänden (Herwagen 1541) ist dies die erste Gesamtausgabe auch mit den späteren Schriften Melanchthons. Deren große Seltenheit hebt schon Knaake hervor: "kaum im Handel" (Knaake). Sie wurde posthum von seinem Schwiegersohn Caspar Peucer herausgegeben und setzte damit seinem einstigen Lehrer ein bedeutendes Denkmal.
Auf den Deckeln jeweils im Mittelfeld mit zwei blindgeprägten Portraits, umgeben von einer Tugendrolle: auf der Vorderseite Karl V. und vermutlich Johann der Beständige, Kurfürst von Sachsen. Die beiden Portraits auf dem Rückdeckel sind leider nahezu unkenntlich durch Bereibungen. – Titel mit drei alten hs. Besitzvermerken. Zu Beginn im Seitenrand mit kleiner Stauch- und Wurmspur. Gleichmäßig gebräunt. Stellenweise mit Feuchtigkeitsrändern. Am Schluss etwas wurmstichig. Selten mit Textunterstreichungen.

Musculus, Andreas
Beider Antichrist, des Constantinopolitanischen, und Roemischen, einstimmig und gleichfoermig Leer
Los 1514

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

Musculus, Andreas. Beider Antichrist, des Constantinopolitanischen, und Roemischen, einstimmig und gleichfoermig Leer, Glauben, und Religion, Wieder Christum den Son deß lebendigen Gottes. 48 nn. Bl. Mit großer Holzschnitt-TVignette, Titel in Rot und Schwarz gedruckt. 19,3 x 14,3 cm. Modernes Halbschlangenleder mit braunem Deckelbezug. (Frankfurt an der Oder, Johann Eichorn), 1557.
VD16 M 7122. STC 638. Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe dieses Traktats, in dem der evangelische Theologe und Reformator Andreas Musculus (1514-1581) die nicht-protestantischen Religionen mit der lutherischen Doktrin vergleicht und sich damit vehement und sich dabei aller Stilmittel von Ironie über über Sarkasmus bis hin zu beißendem Zynismus und offen bösartiger Hähme bedient, um alle Gläubigen anderer Konfessionen, Katholiken und das Papsttum zu verunglimpfen. Musculus war Schwager des Johannes Agricola und lehrte, aus dem erzgebirgischen Schneeberg komment, an der Universität zu Frankfurt an der Oder. "In stetem literarischem Kampf gegen alle Abschwächungsversuche der lutherischen Lehre, wandte er sich im Osiandrischen Streit gegen die alte Kirche, die Calvinisten, gegen Stancarus, gegen Staphylus und jahrelang erbittert gegen seinen milden und gelehrten Kollegen Abdias Praetorius, dem gegenüber er die Notwendigkeit der guten Werke als in jedem Sinne für eine Erfindung des Teufels bezeichnete. Es gelang dem intoleranten, Predigt, Feder und Druckerschwärze ohne Rücksicht handhabenden Eiferer, den besonders unter den Universitätsdozenten verbreiteten Philippismus schließlich ganz aus der Mark zu verdrängen. Damit endete sein Verhältnis zu Melanchthon, der Musculus noch 1543 dem Nürnberger Rat als trefflichen Prediger für die Sebalduskirche empfohlen hatte" (NDB XVIII, 626 f.).

Hier vergleicht Musculus in 27 Kapiteln den römischen Papst zusammen mit dem Propheten Mohammed, die er beide in ähnlich scharfer, polemischer Weise beschreibt, mit Christi Leben und Lehre, wobei er sowohl den Stellvertreter Christi auf Erden sowie den Begründer des Islam als Inkorporation, ja Inkarnation des Antichristen darstellt. Dabei scheint der Prophet oft noch in besserem Lichte als der Papst. – Stellenweise etwas stärker gebräunt und braunfleckig, mit kleinen, sauber restaurierten Randläsuren, sonst sehr schön und wohlerhalten. Überaus seltener Erstdruck (eine Titelvariante unter VD16 ZV 22097), das nur in wenigen deutschen Bibliotheken vorhanden (Berlin, München, Erfurt, Göttingen und Wolfenbüttel) und seit Jahrzehnten nicht im Handel nachweisbar ist.

Nachenmoser von Brandwälden, Adam
Prognosticon theologicum
Los 1515

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Nachenmoser von Brandwälden, Adam. Prognosticon theologicum. Das ist: Gaistliche grosse Practica auß Hailiger Biblischer Schrifft und Historien. Von der Welt Naahe und Garauß. Inhaltend, die verwunderlichsten Veraenderungen im Kirchenstand und allen Policeien ... Alles nun erstmals vorgestellt und zusamen getragen. 10 nn., 18, 118, 127 num. Bl., 1 w. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit 2 Textholzschnitten. 31 x 20 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas fleckig und berieben; ohne die Schließen) mit Heiligenrolle. Leiden, Wernher Jobsson (d. i. Straßburg, Bernhard Jobin), 1588.
VD16 N 19. – Erster Druck des Prognosticons und zugleich das einzige Werk, das unter dem geheimnisumwitterten Pseudonym Adam Nachenmoser erschien, und das vermutlich auf Johann Fischart oder den Theologen Georg Nigrinus als Verfasser verweist. Eine zweite Auflage erschien ebenda 1598. – Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig.

Lot 1517, Auction  117, Otto Frisingensis, Chronicon sive rerum ab orbe condito as sua usque tempora gestae

Otto Frisingensis
Chronicon sive rerum ab orbe condito as sua usque tempora gestae
Los 1517

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Otto Frisingensis. I) Chronicon sive rerum ab orbe condito as sua usque tempora gestae. 8 (le. w.) Bl., 346 S., 9 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel [und:] II) Gunther von Pairis. Ligurinus, sive de gestis Friderici, libri X. 196 S., 10 Bl. 32 x 21,5 cm. Flexibles Pergament d. Z. (Rücken mit Resten eines hs. RSchildes, etwas angestaubt, leicht berieben, gering fleckig, Vorderdeckel mit kleinem Einriss, ohne die beiden Bindebänder). Basel, Peter Perna, 1569.
VD16 O 1435. Adams O 415. Ebert 15317. Nicht im STC. – I) Baseler Ausgabe des Hauptwerkes des Bischofs von Freising, das die Weltgeschichte von der Schöpfung bis zum Jahr 1170 behandelt. "Noch in der Bitterkeit seines [Ottos ]Herzens aber, mitten in den wilden Parteikämpfen unter Konrad III. vor dem Kreuzzug, welcher für kurze Zeit Frieden brachte, schrieb er seine Chronik oder, wie er es nannte, sein Buch von den zwei Städten (civitates), nämlich Babel und Jerusalem, das irdische und das himmlische Reich, welche er hienieden in unauflöslicher Verwirrung erblickte; im achten Buche aber schilderte er die künftige Herrlichkeit. Die erfolgreiche Arbeit der früheren Chronisten, namentlich des Ekkehard, machte es ihm möglich, den Stoff als fertig gegeben zu betrachten und nun mit Freiheit zu behandeln, als erster Verfasser einer wirklichen Weltgeschichte. Indem er sich in dem Grundgedanken an Augustin und Orosius anschloß, folgte er überhaupt einer theologischen Auffassung; staatsrechtliche Kenntnisse sowol wie Gedanken fehlen ihm, und die dogmatischen Streitigkeiten der Zeit sind ihm mindestens ebenso bedeutend, wie große geschichtliche Begebenheiten." (ADB XXIV, 688f).
II) Dieser zweite Teil wurde von dem Zisterzienser Gunther von Pairus verfasst. Es handelt sich um ein Versepos über Kaiser Friedrich Barbarossa, das stofflich auf dem Werk Otto von Rahewins basiert. – Titel mit zwei alten hs. Besitzvermerken u. a. des Grafen Ulrich zu Ortenburg, vorderer fliegender Vorsatz verso mit einem weiteren hs. Besitzvermerk des Grafen Joachim zu Ortenburg mit Motto: "Eil mit Weil", datiert auf das Jahr 1570. Stellenweise mit Textan- und -unterstreichungen. Mit Wappenexlibris. – Nachgebunden: Burchardus Urspergensis. Chronicum absolutissimum a Nino Assyriorum rege usque ad tempora Friderici II. 6 Bl., 483 S., 6 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Ebenda 1569. - VD16 B 9803. Adams C 2520. Nicht im STC. - Vierte Ausgabe der sogenannte Ursperger Chronik, die vor allem die deutsche Reichsgeschichte von 1126 bis zum Tode Burchards führt. Ab Seite 327 handelt es sich um eine Weiterführung der Chronik bis auf das Jahr 1537. Diese stammt von dem Straßburger Reformator und Historiker Caspar Hedio. - Titel mit hs. Besitzvermerk und im oberen Rand etwas feuchtrandig. Leicht gebräunt.

Otto von Passau
Die vier und zwenzig alten.
Los 1518

Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)

Details

(Otto von Passau). Die vier und zwenzig alten. 104 nn. Bl. Mit Titelholzschnitt und vier 11-12-zeiligen, teils figürlichen Holzschnitt-Initialen und 23 halbseitigen Textholzschnitten (Wiederholungen von 2 Stöcken). 31 x 19,5 cm. Modernes blindgeprägtes Leder im Stil d. Z. (Straßburg, Johann Knobloch, 1508).
VD16 O 1442. Adams O 417. Goedeke I, 213, 11. Fairfax Murray 318. Muther 1515. Muller 120, 56. Schmidt, Knobloch 38. – Erste Ausgabe des 16. Jahrhunderts, wohl die achte deutsche. Die in vielen Handschriften verbreitete christliche Tugendlehre gilt als erster Versuch eines populären asketischen Handbuches. Verfasser der 1386 entstanden Schrift war der Franziskanermönch Otto von Passau.

Die Textholzschnitte (der eine 14x, der andere neunmal mal wiederholt) stammen aus der Schott-Ausgabe von 1483, wurden aber für die vorliegende um je zwei Seitenstücke und eine seitliche Bordüre ergänzt, um sie an den breiteren zweispaltigen Textspiegel anzupassen. Sie stellen jeweils einen der 24 Ältesten mit einer Krone und in Begleitung einer Frau dar, die die Personifikation der Ecclesia verkörpert und somit das neutestamentliche Evangelium darstellt. – Der Titelholzschnitt mit größerem restaurierten Riss. Etwas angeschmutzt, vor allem braun- und fingerfleckig. Teils mit kleinen Randeinrissen und Feuchtigkeitsflecken im unteren Rand, vereinzelt mit hs. Anmerkungen bzw. Unterstreichungen in Sepia-Tinte am Textrand.

Lot 1519, Auction  117, Philon von Alexandria, Omnes quae apud Graecos & Latinos extant

Philon von Alexandria
Omnes quae apud Graecos & Latinos extant
Los 1519

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Philon von Alexandria. Omnes quae apud Graecos & Latinos extant, libri, antiquitatum, quaestionum & solutionum in Genesin, De Essaeis, De nominibus Hebraicis, De mundo. 8 Bl., 253 S., 1 Bl. Mit blattgroßer Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 17,5 x 13 cm. Blindgeprägter Pergamentband d. Z. (etwas fleckig, schwach geworfen) mit hs. RSchild und Schließbeschlägen (ohne die Schließen). Basel, Heinrich Petri, März 1538.
VD16 P 2491. – Zweiter Druck der zuerst 1527 in Basel erschienenen Libri antiquitatum des Philon von Alexandria (um 15/10 v. Chr. - nach 40 n. Chr.). Enthält seine vier Werke De Essaeis, De mundo, De nominibus Hebraicis und Quaestionum et solutionum in Genesin. – Stellenweise etwas fleckig oder gebräunt, vereinzelte alte Marginalien, unterhalb des Impressums am Schluss mit hs. gestrichenem Fehldruck. – Beigebunden: Promissiones et praedictiones per spiritumsanctum in sacris literis traditae omnes omnium seculorum ab exordio creaturae ad finem usque, atque etiam ad renovationem rerum. 4 Bl., 87 S. Mit blattgroßer Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Ebenda 1538. - VD16 P 5009. - Einzige Ausgabe der von Justinus Gobler (1503-1567) herausgegebenen Sammlung prophetischer Texte.

Lot 1520, Auction  117, Polygranus, Franz, Postillae sive enarrationes epistolarum omnium

Polygranus, Franz
Postillae sive enarrationes epistolarum omnium
Los 1520

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Polygranus, Franz. Postillae sive enarrationes epistolarum omnium, quae Dominicis diebus in ecclesia per anni circulum recitari solent. Pars quarta. 8 Bl., 818 (recte: 798) S. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 15,5 x 9,5 cm. Flexibler Pergamentband d. Z. (berieben) mit 2 (von 4) zeitgenössischen Schließbändern. Köln, Erben Arnold Birckmann d. Ä., 1560.
VD16 ZV 12656. – Erste Ausgabe. Vierter und letzter Band der von dem Halberstädter Kontroversprediger Heinrich Helm (gest. 1560) herausgegebenen Predigtsammlung des biographisch kaum nachweisbaren Franziskaners Franz Polygranus (wirkte zwischen 1557-1571). – Leicht braunfleckig. Wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 1521, Auction  117, Pürstinger, Berthold und Ebser, Johannes, Onus Ecclesiae. Köln, Peter Quentel, 1531

Pürstinger, Berthold und Ebser, Johannes
Onus Ecclesiae. Köln, Peter Quentel, 1531
Los 1521

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)

Details

Mit ikonoklastischem Ausschnitt des Antlitz' Gottes auf dem Titel
Pürstinger, Berthold. Ebser, Johannes. Onus Ecclesiae. CXXV Bl. (ohne d. le. w.). Mit großem Titelholzschnitt. 30 x 17 cm. Leder um 1700 (mit Bezugsfehlstellen und unschönen Restaurierungen, Rücken und Gelenke teils neuer überklebt, etwas bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt. Köln, (Peter Quentel), 1531.
VD16 P 2933. STC 662 (unter "Onus"). Adams E 20 (unter "Ebser"). – Die bereits 1524 erschienene und mehrmals herausgegebene, kirchenreformatorische Flugschrift "Onus ecclesiae" wird heutzutage nicht mehr nur Johannes Ebser (gest. 1438) zugeschrieben, sondern Berthold Pürstinger (1465-1543). Beide waren Bischöfe des Bistums Chiemsee mit Residenz in Salzburg.

Vorliegt die zweite Version des unter dem Titel der "Onus Ecclesiae" ("Die Laster der Kirche") erschienenen Quentel-Drucks von 1531. Quentel ließ dann noch zwei weitere, nicht datierte Drucke mit identischer Kollation, aber unter geändertem Titel "Reverendi in Christo Patris ... Onus Ecclesiae" drucken (VD16 P 2934 und 2935).

Der Salzburger Erzbischof und Bischof von Chiems Berthold Pürstinger äußerte sich "mit großem Freimuth über die damaligen kirchlichen Zustände, namentlich auch über den Unfug, der mit dem Ablass betrieben wurde" (ADB II, 519).

Der bemerkenswert große Titelholzschnitt (19 x 15,5 cm) zeigt einen bewaffneten Teufel, der sein Schwert gegen eine Kirchengebäude als Sinnbild der "Ecclesia" erhoben hat. Auf der anderen Seite steht ein Engel, über ihm kommt ein göttlicher Schauer aus Regen, Vögeln, Feuerfunken und Heuschrecken vom Himmel herab. Um die Szene herum sind Passagen aus der Apokalypse und den Psalmen zitiert, sowie die sieben Engel aus dem 16. Kapitel der Offenbarung dargestellt. – Es fehlt das letzte weiße Blatt (X6). Interessanterweise ist das Porträt Gottes auf dem Titelholzschnitt alt ausgeschnitten worden, was an einen Ikonoklasmus erinnert, mittels der Kräfte der Reformation wie der Gegenreformation ihren Kampf "auf dem Papier" ausfochten.
Ausschnitt in der Mitte. Vereinzelt mit hs. Anmerkungen, u. a. auf dem Titel. Etwas wurmstichig und angeschmutzt. Leicht gebräunt und teils fleckig.

Rosarius, Simon
Antithesis. Von des Herrn Christi herzlichen Thaten
Los 1523

Zuschlag
2.000€ (US$ 2,151)

Details

(Rosarius, Simon). Antithesis. Von des Herrn Christi herzlichen Thaten, und des schentlichen Pabsts und Antichrists schedlichen Schanden und Lastern. Sambt einer Beschreibung Gottes Gebot und des Gotlosen Pabsts gifftigen menschen satzungen ... 2 Bl., 144 S., 13 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit 36 Textholzschnitten nach Lucas Cranach. 14 x 9 cm. Späterer Pergamentband (etwas fleckig und angestaubt. (O. O., Jodocus Naß, 1564).
Vgl. VD16 3100. Adams R 776 (lateinische Ausgabe). – Mit der ersten deutschen Ausgabe satzgleicher Druck, der auf Grund einer typographischen Analyse der online-Version des VD16 wohl Hans Kohl in Heidelberg zugewiesen und um 1558 datiert wird. Es ist davon auszugehen, dass unser Exemplar wahrscheinlich zu einer Restauflage gehört, die weitergegeben und um ein auf dem letzten Blatt recto eingedrucktes Impressum erweitert wurde: "M. Iodocus Naß. Anno MDLXIIII."
Dieses seltene Pamphlet gegen das Papsttum wird illustriert von 36 Textholzschnitten - 18 Antithesenpaaren - wobei jedes Distichon einen zum Evangelium in Widerspruch stehenden Missstand der römischen Kirche behandelt, bspw. "Als Christus der Herr geboren war, den frid verkündet der Engel Schar" und "Alsbald der Pabst geboren wart, verfolgt er mit krieg gotts volck hart" oder "Die verkauffer treibt Christus auß, auß dem Tempel seins vatters hauß" und "Im Tempel die Ablaß brieef sein, verkaufft der Pabst der armen gmein". Rosarius' Schrift ist eine Variation von Martin Luthers "Passional Christi et Antichristi", in die der Antichrist mit dem Papsttum und nicht mehr mit der Person des Papstes gleichgesetzt wurde. Im Vorwort heißt es: "was underscheid zwischen dem Herrn Christo und dem Pabst ist, wirstu leichtlich auß den Figuren und Schrifften verstehen und erkennen ... wirstu als dann frey sagen und bekennen welchem nachzufolgen sey ..." Die Textholzschnitte basieren auf den 1521 von Lucas Cranach für Luthers "Antithesis figurata vitae Christi et Antichristi" hergestellten Holzschnitten. – Titel mit hs. Besitzvermerk, verso gestempelt. Leicht gebräunt. Die beiden letzten Blätter mit kleiner Wurmspur (minimaler Buchstabenverlust). Weder über den VD16, den KVK noch den Worldcat nachweisbar.

Sachs, Hans und Osiander, Andreas
Ein wunderliche weissagung, von dem Bapstumb
Los 1524

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

Details

Sachs, Hans. Ein wunderliche weissagung, von dem Bapstnmb [sic], wie es yhm bis an das ende der welt gehen sol, ynn figuren odder gemelde begriffen, gefunden zu Nurmberg, ym Cartheuserkloster und ist seer alt. Ein vorred Andreas Osianders. 17 (statt 18) Bl. Mit koloriertem typographischen Titel, kolorierter 8-zeiliger Vignette und 28 (von 30) großen kolorierten Holzschnitten von E. Schön. 17,5 x 13 cm. Pergament des 19. Jahrhunderts (leicht fleckig, Deckel geworfen) mit RTitel und Deckelbezügen unter Verwendung einer spätmittelalterlichen Bastarda-Handschrift des 15. Jahrhunderts. (Wittenberg, Hans Weiß), 1527.
VD16 Z 777. Rudolphi 192. Hohenemser 3394. Vischer C1888. Finsler 97. Goedeke II, 417, 15b. – Zweite Ausgabe der kleinen, prachtvoll illustrierten Streitschrift mit Texten Hans Sachsens (1494-1576) gegen die "Vaticini Joachimi" von 1515, die Andreas Osiander (1498-1552) veranlasste und mit einem Vorwort versah, "Mit gutter verstendtlicher auslegung, durch gelerte leut, verklert. Wilche, Hans Sachs yn Deudsche reymen gefasset, und darzu gesetzt hat" (Untertitel).
"Das Büchlein, (als Erstausgabe) bei dem Drucker und Briefmaler Hans Guldenmund erschienen, geht auf die 'Vaticini Joachimi' zurück, welche 1515 in Bologna erschienen waren. Andreas Osiander, fanatischer Anhänger der neuen evangelischen Lehre in Nürnberg, bearbeitete den Text, ließ Holzschnitte dazu fertigen und bat Hans Sachs, für jedes Bild ein vierzeiliges Gedicht beizusteuern. Um seinem Pamphlet eine größere Wirkung zu verleihen, schrieb Osiander in der Einleitung, die Illustrationen gingen auf Wandmalereien des 13. Jahrhunderts zurück, welche im Nürnberger Karthäuserkloster aufgefunden worden seien. Dem Nürnberger Rat, obwohl auf Seiten der Reformation stehend, gingen Schärfe und Einseitigkeit des Pamphlets zu weit. Er vebot den Vertrieb der Schrift ... Mehrere Nachdrucke entstanden" (Die Welt des Hans Sachs. Katalog der Ausstellung Nürnberg 1976, Nr. 25). – Blatt C1 fehlt mit 2 Holzschnitten (recto und verso). Teils mit geringem Farbdurchschlag, wenige Fleckchen durch Farbanhaftung, hier und da etwas gebräunt und fingerfleckig, kaum feuchtrandig. Auch der Titel wurde reizend koloriert. Das Altkolorit in den Farben Gelb, Rot, Hell- und Dunkelgrün sowie Blau ist kraftvoll aufgetragen, womit das Exemplar zu den wenigen nachweisbaren in zeitgenössischer Kolorierung überhaupt gehört.

Das handschriftliche Fragment mit zwei unteren Kolumnen eines Textblattes von einer spätmittelalterlichen theologischen Handschrift, geschrieben in einer regelmäßigen, gut lesbaren Bastarda vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Rubriziert mit zahlreichen roten und blauen Absatzmarken, Kapitalstrichelung, roter Marginalie sowie einem hübschen Notabene-Händchen. Der Text mit einer Passage der Exegese des Heiligen Bonaventura zum XXI. Kapitel des Lukasevangeliums: "Prima die erigit se mare quadraginta cubitis ... Quarto die ardebit aqua et omnis aque. Quinto erbe et arbores dabunt..."

Aus der bedeutenden Fürstlich Stolberg-Wernigerodeschen Bibliothek, von denen Bände in den 1920er und 1930er Jahren verkauft wurden, mit deren alten Rundstempelchen. Danach mehrfach im Antiquariats- und Auktionshandel.

Lot 1526, Auction  117, Sanders, Nicholas, De visibili monarchia ecclesiae libri octo

Sanders, Nicholas
De visibili monarchia ecclesiae libri octo
Los 1526

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Sanders, Nicholas. De visibili monarchia ecclesiae libri octo. In quibus diligens instituitur disputatio de certe et perpetua ecclesiae dei ... Deinde etiam civitatis diaboli persaepe interrupta progressio proponitur ... Denique de antichristo ipso et membris eius. 6 Bl., 844 S., 8 Bl. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 32 x 21,5 cm. Marmorierter Kalbslederband des frühen 18. Jahrhunderts (berieben und bestoßen, Deckel mit unschönen Schabspuren) mit goldgeprägtem RSchild. Löwen, Reinerius Velpius für John Fowler, 1571.
Adams S 288. STC 182. – Erste Ausgabe der umfassenden Abhandlung über die unfehlbare Autorität des Papsttums und der katholischen Kirche. Der englische Theologe und Polemiker Nicholas Sanders (1530-1581) lehrte in Oxford Kirchenrecht, von 1565 bis 1572 wirkte er als Professor für Theologie in Löwen, wo die vorliegende Schrift entstand. Neben der 1585 erschienenen prokatholischen Geschichte der Reformation in England (De origine et progressu schismatis Anglicani) eines seiner beiden Hauptwerke. – Anfangs mit Braunfleck im Bug, insgesamt etwas gebräunt und braunfleckig, manche Lagen stärker betroffen, das Schlussblatt mit den Errata und der zweiten Druckermarke verso mit kleinem Loch (etwas Wort und Bildverlust). Exemplar aus der Jesuitenbibliothek im zentralspanischen Alcala, mit entsprechendem Tintenvermerk auf dem Titel.

Lot 1528, Auction  117, Savonarola, Girolamo, Dialogus + In orationem Dominicam quadruplex expositio

Savonarola, Girolamo
Dialogus + In orationem Dominicam quadruplex expositio
Los 1528

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Savonarola, Girolamo. Dialogus, cui titulus solatium itineris mei. Nunc primum impressum. 84 nn. Bl. (l. w.). Mit Holzschnitt-Druckermarke. 9,5 x 6,5 cm. Kalbsleder des 18. Jahrhunderts (berieben und bestoßen) mit Resten eines Papierrückenschildes. Venedig, (Giovanni Padovano und Venturino Ruffinelli), 1535.
EDIT16 CNCE 47754. Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe seines spirituellen Lehrgesprächs zum didaktischen Gebrauch für seine Studenten, gedruckt im handlichen Duodezformat für die Rocktasche. Die sieben Bücher behandeln: "De Deo", "De vetitate fidei", "De Messia contra Hebreos", "De articulis fidei contra philosopho", "De veritate articulorum", "De vita futura", "De via patriae coelestis". – Etwas fleckig, Titel auch wasserrandig, fl. Vorsätze herausgeschnitten, Lage E etwas ausgebunden. – Beigebunden: Derselbe. In orationem Dominicam quadruplex expositio. Reliqua, quæ hoc in libello continentur, indicat sequens pagella. 80 nn. Bl. (l. w.). Mit Holzschnitt-Druckermarke. Ebenda 1535. - EDIT16 CNCE 27913. Nicht bei Adams. - Ebenfalls zum didaktischen Gebrauch für seine Studenten. - Etwas fleckig, Titel mit zwei kleinen hs. Einträgen. Beide Ausgaben sehr selten.

Lot 1529, Auction  117, Savonarola, Girolamo, Epistolam

Savonarola, Girolamo
Epistolam
Los 1529

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Savonarola, Girolamo. Epistolam & in alia sacre scripture verba, igniti eloquii sermones nusquam antehoc impressi. 103 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 15 x 10 cm. Modernes flexibles Pergament im Stil d. Z. Venedig, Bernardino Stagnino, 1536.
Adams S 506. Edit 16 CNCE 33380. Nicht im STC. – Erste Ausgabe dieser Sammlung von 18 Predigten des 1498 in Florenz hingerichteten Dominikaners Girolamo Savonarola (1452-1498). Enthalten ist u. a. seine nie als Einzelausgabe erschienene Predigt "De servore Magorum: deque Judaeorum perfidia". Unter Papst Alexander VI wurden Savonarolas Schriften "verboten und unter Anordnung der Excommunication ihre Ablieferung an den Erzbischof von Florenz befohlen" (Reusch, Index der verbotenen Bücher I, 368). "In seinen Predigten bot er den Zuhörern fortlaufende Schrifterklärungen und machte sie so mit dem Inhalt der Bibel in dankenswerter, für die damalige Zeit neuartiger Weise bekannt" (LThK IX, 203). – In der unteren Ecke nahezu durchgehend mit verblasster Feuchtigkeitsspur, sonst wohlerhalten.

Lot 1532, Auction  117, Savonarola, Girolamo, Sermones quadragesimales super archam noe

Savonarola, Girolamo
Sermones quadragesimales super archam noe
Los 1532

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Savonarola, Girolamo. Sermones quadragesimales super archam noe. 8 nn., 175 num., 1 nn. Bl. Mit 2 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 15 x 10 cm. Modernes Pergament. (Venedig, Francesco und Michele Tramezzino für Pietro Nicolini da Sabbio, 1536).
Edit 16 CNCE 32745. Nicht bei Adams, nicht im STC. – Einzige und seltene Ausgabe dieser 40 Predigten. – Stellenweise feuchtrandig, öfters im Rand mit restaurierten Wurmgängen. Mit Textan- und -unterstreichungen. Gewaschenes Exemplar.

Lot 1533, Auction  117, Savonarola, Girolamo, Triumphus crucis de fidei veritate

Savonarola, Girolamo
Triumphus crucis de fidei veritate
Los 1533

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Savonarola, Hieronymus. Triumphus crucis de fidei veritate. Post novissimam impressionem alias Venetiis excussam. 107 num. Bl. Mit Titelholzschnitt, 2 figürlichen und mehreren kleinen Holzschnitt-Initialen und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 14,5 x 10 cm. Moderner Lederband. Venedig, Alexander Bindoni, 1521.
Adams S 521. Sander, Livre ital., III, 6881. Essling 1463. Nicht bei Panzer, Proctor und im British Museum. – Sehr seltene lateinische Ausgabe. Der Titelholzschnitt zeigt Savonarola schreibend in seiner Klause, vor ihm ein Kruzifix, auf einem Seitenpult ein Stundenglas und eine Reihe von Büchern. Dieser Holzschnitt findet sich auch in anderen venetianischen Drucken seiner Schriften und gehört zu den schönsten Bibliotheksdarstellungen der Holzschnittzeit. Das Druckersignet am Schluss zeigt die auf einer Löwenbank thronende Justitia mit Schwert und Waage und den Initialen "A.B." für Alexander de Bindoni. – Ohne das weiße Schlussblatt. Die Lagen E, F, G, H und O mit fachmännisch restaurierten Fehlstellen im weißen Rand, das Schlussblatt mit der Druckermarke sorgfältig komplett mit Japanpapier hinterlegt, die letzten Blatt mit verblassten Sporflecken.

Lot 1535, Auction  117, Staphylus, Friedrich, Vom letzten unnd grossen Abfall, so vor der Zukunfft deß Antichristi geschehen soll

Staphylus, Friedrich
Vom letzten unnd grossen Abfall, so vor der Zukunfft deß Antichristi geschehen soll
Los 1535

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Staphylus, Friedrich. Vom letzten unnd grossen Abfall, so vor der Zukunfft deß Antichristi geschehen soll. 8 nn., 175 num., 1 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz mit ornamentaler Bordüre. 20,5 x 14,5 cm. Marmorierter Halblederband des späteren 17. Jahrhunderts. Ingolstadt, (Alexander Weißenhorn, 1576).
VD16 S 8605. Stalla 765. STC 829. Nicht bei Adams. – Zweite deutsche Ausgabe des erstmals 1565 bereits posthum erschienenen Werks des Ingolstädter lutherischen Theologen und späteren Gegenreformators Friedrich Staphylus (1512-1564), laut ADB sein "geistiges Vermächtnis", in dem er den Protestantismus in seiner Zerrissenheit verurteilt. Der im Titel genannte Abfall "sei das Lutherthum, weil es vom Papst abgefallen ist. Das Papstthum aber habe alle Väter, Concilien und Akademien auf seiner Seite; bei ihm sei die wahre Kirche, während die Protestanten über ihrem Gewirr von Privatmeinungen nicht zu kirchlicher Einheit kommen. Ein Verständniß für die in der Reformation wirksam hervorgetretenen religiösen Factoren hat Staphylus nie besessen, wohl aber hat er nicht unterlassen, die epicureische Sicherheit anzuklagen, in welcher sich katholisch Prälaten und Mönche auch dann noch wiegten, als ihre Existenz aufs höchste bedroht war" (ADB XXXV, 461). Staphylus wurde 1546 auf Empfehlung Melanchthons Professor der Theologie in Königsberg, ging dann nach Breslau, wo er die Tochter des schlesischen Reformators Johann Heß heiratete und konvertierte schließlich 1552 zum katholischen Glauben. – Titel etwas fleckig und mit ausgeschabtem Besitzvermerk (das Papier dort sehr dünn), im Seitenrand schmal beschnitten, im Bug mit kleinen Läsuren. Insgesamt etwas braunfleckig, stellenweise mit kleinen Feuchtigkeitsflecken, am Schluss mit unbedeutenden Wurmspuren.

Lot 1537, Auction  117, Zwingli, Ulrich, In evangelicam historiam de domino nostro.

Zwingli, Ulrich
In evangelicam historiam de domino nostro.
Los 1537

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Zwingli, Ulrich. In evangelicam historiam de domino nostro. 2 Bände. 24 (von 26), 1 w. Bl., 406 S.; S. 407-599. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel (ohne den Porträt-Holzschnitt des Autors). 31 x 20 cm. Pappband d. 19 Jahrhunderts (etwas berieben und bestoßen, Rücken angeplatzt und teils mit Fehlstellen) mit hs. Titel auf montiertem Vorderdeckelschild. Zürich, Christoph Froschauer, 1539.
VD16 Z 862. Adams 236. STC 939. – Erste Ausgabe, die posthum bei Froschauer erschien und von den Schweizer Reformatoren Leo Jud (1482-1542) und Kaspar Grossmann (lat. Megander; 1495-1545) bearbeitet wurde. Bereits zuvor hatte Leo Jud in den Jahren 1524 bis 1529 in enger Zusammenarbeit mit Ulrich Zwingli (1484-1531) die "Zürcher Bibel" übersetzt, bei der sie die eidgenössische Kanzleisprache verwendeten.
Zwingli, der erste Zürcher Reformator und dessen Lehre vom Humanismus geprägt war, beeinflusste nachfolgende Generationen maßgeblich. Im Gegensatz zu vielen anderen Reformatoren der Zeit stammte er aus einer bäuerlichen Familie.
Christoph Froschauer (1490-1564) druckte neben Werken von Erasmus von Rotterdam und Luther insbesondere Schriften von Zwingli. Dieser ließ Predigten und andere programmatische Schriften umgehend bei Froschauer drucken, was die Offizin und den Drucker zu einem wichtigen Förderer der Reformation in Zürich machte. – Es fehlt Blatt AA3 mit Text und dem Porträt-Holzschnitt des Autors, das hier als Faksimile beigebunden wurde. Gering gebräunt und leicht wurmstichig. Vorderer fliegender Vorsatz mit einem montiertem Porträtkupfer des Autors. Exlibris "Madeleine et René Junod". – Anbei: Sebastian Meyer. In apocalypsim Iohannis apostoli. 94 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke. Ebenda, (1539). - VD16 B 5258. STC 604. - Erste Ausgabe von Sebastian Meyers (1465-1545) Kommentar zur Apokalypse. Darin bezieht er eine klare antipäpstliche Haltung und vertritt die Aussage, dass der Papst der Antichrist sei.

Lot 1540, Auction  117, Balde, Jacob, Paraphrasis lyrica in Philomelam

Balde, Jacob
Paraphrasis lyrica in Philomelam
Los 1540

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Balde, Jacob. Paraphrasis lyrica in Philomelam [und:] Derselbe. Societate Jesu Sylvarum Libri VII. 2 Werke in 1 Band. 3 Bl., 63 S.; 2 Bl., 221 S. Mit 2 gestochenen Titelvignetten, 2 Druckermarken in Holzschnitt und Kupferstich, 4 Textkupfern sowie 7 Kupfertafeln, meist von Wolfgang Kilian. Pergament d. Z. (etwas beschabt, angestaubt und bestoßen, Rücken mit Leinen ergänzt, ohne Schließbänder). München, Johannes Wagner bzw. Erben Cornelius Leyssers, 1643-1645.
Dünnhaupt 16,15.1. De Backer-Sommervogel I, 821, 819. – Erste Ausgabe der kunstvollen lyrischen Fassung von Philomelas Lobgesang durch Jacob Balde (1604-1668). – Titel von Band I mit kleinem Stempel, Rissen und kleiner Hinterlegung. Titel von Teil II auch gestempelt, Schluss von Teil II mit kleiner Wurmspur im Bug. Vereinzelt etwas an den Rändern eingerissen. Exemplar aus der Bibliothek des Ingolstädter Jesuitenkollegs mit entsprechendem hs. Vermerk auf dem Titel, datiert 1647.

Lot 1541, Auction  117, Belcampius, Otto, Hora novissima dat is laetste uyre

Belcampius, Otto
Hora novissima dat is laetste uyre
Los 1541

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Belcampius, Otto. Hora novissima dat is laetste uyre. 2 Teile in 1 Band. 16 Bl., 191 S.; 294 S., 5 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.). 15 x 10 cm. Modernes Halbleder mit 2 RSchildern. Amsterdam, Isaac Stangniete, 1665.
Wohl die dritte, seltene Ausgabe. Besonders bemerkenswert ist der gestochene Titel mit großer szenischer Bordüre, die den Tag des Jüngsten Gerichts zeigt. – Kupfertitel im Bug mit Montierungsresten. Leicht gebräunt, stellenweise etwas stärker, vereinzelt minimal fleckig und gering angeschmutzt. Der gestochene Titel etwa stärker.

Lot 1542, Auction  117, Bourignon, Antoinette, Der entdeckte Widerkrist

Bourignon, Antoinette
Der entdeckte Widerkrist
Los 1542

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Bourignon, Antoinette. Der entdeckte Widerkrist, welcher die gefährliche Zeit, darinnen wir itzt leben, zu sehen giebet, wie der Teuffel die Herschafft über die Geister der Menschen habe ... daher es dan sehr guht ist daß er entdeckt worden und geoffenbahret. 3 Teile in 1 Band. 8 Bl., 121 S., 2 Bl.; 7 Bl., 122 S., 3 Bl.; 14 Bl., 142 S. 15,5 x 10 cm. Pergament d. Z. (gering angestaubt). Amsterdam, Riwert und Arents, 1684.
VD17 23:275017R. Jantz 586 (ohne den 2. Bd.). Vgl. Caillet 1564, 23. – Erste deutsche Ausgabe der belgischen Mystikerin und Separatistin Antoinette Bourignon (1616-1680), die bereits mit 19 Jahren eine Vision des hl. Augustinus hatte. Sie erhielt die Aufgabe, das Christentum zu reformieren. Durch weitere Visionen wird sie heute als Endzeitprophetin betrachtet. Immer wieder musste sie ihre Aufenthaltsorte, u. a. Gent, Amsterdam, Schleswig und Hamburg wechseln, umgab sich aber stets in einem Umfeld von wie sie selbst konfessionell Verfolgten. In ihren eklektischen Schriften finden sich Elemente der Mystik, des Quietismus und des Spiritualismus. In Hamburg, einem ihrer letzten Zufluchtsorte, lernte sie den französischen protestantischen Theologen Pierre Poiret kennen. "Da nach seiner [Poirets] Ansicht der göttliche Geist sich unmittelbar in dem Herzen des einzelnen Frommen offenbart, so daß die Offenbarung eine fortgehende ist, ignorirte er gelegentlich den Wortlaut der Bibel und folgte neuen Offenbarungen, am liebsten denen, die angeblich eine fromme mystische Jungfrau Anna Bourignon hatte. Dieser schwärmerischen Person folgte er, bis sie starb. Nach ihrem Tode gab er auch ihre zahlreichen Werke heraus." (ADB XXVI, 375). – Teil eins nahezu durchgehend mit verblasstem Feuchtigkeitsschaden und Blatt 97/98 mit kleinem Eckausriss (ohne Darstellungsverlust). Minimal gebräunt und braunfleckig, selten mit kleinen Randanstreichungen. – Dabei: Dieselbe. Der neue Himmel und die neue Erde. Erster Theil (alles Erschienene). 8 Bl., 278 S., 5 Bl. Ebenda 1680. - Erste deutsche Ausgabe. Am Schluss mit einem Verzeichnis der bisher von Bourignon gedruckten Schriften. - Jantz 587. Vgl. Caillet 1566, 27. Cioranescu 15839. Noch nicht im VD17.

Lot 1543, Auction  117, Bona, Giovanni, De divina Psalmodia eiusque causis, mysteriis et disciplinis, deque variis ritibus omnium Ecclesiarum in psallendis Divinis Officiis, Tractatus historicus, symbolicus, ascetius sive Psallentis ecclesiae harmonia Opus novum & curiosum

Bona, Giovanni
De divina Psalmodia eiusque causis, mysteriis et disciplinis, deque variis ritibus omnium Ecclesiarum in psallendis Divinis Officiis, Tractatus historicus, symbolicus, ascetius sive Psallentis ecclesiae harmonia Opus novum & curiosum
Los 1543

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Bona, Giovanni. De divina psalmodia eiusque causis, mysteriis et disciplinis. Editio nova. 40 Bl., 775 S., 7 Bl. 18 x 10,5 cm. Modernes Halbpergament mit goldgeprägtem RTitel. Köln, Hermann Demen, 1677.
VD17 12:120111L. Vgl. Graesse I, 479. – Zweite Ausgabe, die der 1663 in Paris veröffentlichten ersten Ausgabe folgte. Der Autor des Werkes, Giovanni Bona (1609-1674), gilt als Pionier der neuzeitlichen Liturgiewissenschaft. Das hier vorliegende Traktat beeindruckt durch die Fülle an Literaturangaben und die umfassende Darstellung der Geschichte der Stundenliturgie und Kirchenmusik, vom Einsatz der Orgel bis hin zum Kirchengesang. Gleichzeitig wird das Frühwerk Bonas von vielen asketischen Exkursen, persönlichen Anmerkungen und poetischen Ausführungen gekennzeichnet. – Titel mehrfach gestempelt. Etwas gebräunt und braunfleckig, stellenweise etwas stärker.

Calendarium Papae
Das ist: Pabsthums Schaldt-Jahr
Los 1546

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Calendarium Papae: Das ist: Pabsthums Schaldt-Jahr, darinnen Der Babylonischen Hure ihr verdienter Lohn vollends wird außgezahlet werden; gemuthmasset durch Mich, qui intellectu praeditus aperio numeros, Gazas has. Apocalyps. 13, vers. 18. 14 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. 19 x 15,5 cm Moderne Broschur. O. O., Dr. u. J. (1656).
VD17 12:121253M. – Einziger Druck der polemischen Flugschrift gegen das Pontifikat von Papst Alexander VII. (1599-1667), in der sich anonyme Verfasser insbesondere der Mystik der biblischen Zahl 666 widmet, unter Bezugnahme auf die entsprechende Bibelstelle in der Apokalypse des Johannes: "Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tiers; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig" (Offenbarung 13, Vers 18). Das Erscheinungsjahr des Drucks findet sich als Chronogramm im Titel. – Einige Blatt etwas gebräunt, insgesamt wohlerhalten.

Lot 1547, Auction  117, Clasen, Daniel, De oraculis gentilium et in specie de Vaticiniis Sibyllinis libri tres + Beiband

Clasen, Daniel
De oraculis gentilium et in specie de Vaticiniis Sibyllinis libri tres + Beiband
Los 1547

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Clasen, Daniel. De oraculis gentilium et in specie de Vaticiniis Sibyllinis libri tres. In fine adiuncta sunt carmina Sibyllina e versione Sebastiani Castalionis. Ut et Onuphrii Panvinii tractatus de Sibyllis. 8 Bl., 824 S., 4 Bl., 104 S., 22 Bl. 19 x 15,5 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig und berieben). Helmstedt, Henning Müller, 1673.
VD17 23:262936D. – Erste Ausgabe der altertumskundlichen Schrift über den Sibyllinenkult, verfasst von dem Helmstedter Rechtswissenschaftler und Mythographen Daniel Clasen (1622-1678). – Wohlerhaltenes Exemplar. – Beigebunden: (Johann Amos Comenius). Letzte (Türcken) Posaun über Deutschlandt, die in verdammliche Sicherheit versunckene Welt vom Sünden-Schlaff auffzuwecken, und dadurch entweder der jetzt auffs neu herbey weltzenden Sündfluth zu entgehen, oder ja die Seele vor ewigen Untergang zu retten. Erstlich gedruckt im Jahr Christi 1664. hernach Anno 1683. bey angehendem Türcken-Kriege wiederumb mit einigen Anmerckungen und beygefügten ... gehaltenen Lateinischen Buß-Sermon in Druck gegeben. 76 S., 6 Bl. O. O. u. Dr. 1683. - VD17 547:712061F. - Eine von zwei bekannten Titelvarianten des zweiten Drucks, der Erstdruck der Streitschrift erschien 1664 während des vierten Österreichischen Türkenkriegs (vgl. die Variante VD17 3:002675G). Jöcher nennt als Verfasser Friedrich Beckling, für Comenius stimmen u. a. Dünnhaupt und Joseph Müller (vgl. Derselbe. Eine bis jetzt unbekannte deutsche Schrift des Comenius. In: Monatshefte der Comenius-Gesellschaft, Band VIII, 1899. S. 295-300). - Wohlerhalten.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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