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Albee, Edward
Briefwechsel mit Pinkas Braun
Los 2501

Zuschlag
2.500€ (US$ 2,688)

Details

LITERATUR
Albee, Edward, amerikan. Schriftsteller, sehr erfolgreicher Dramatiker, Autor des Welterfolgs "Wer hat Angst vor Virginia Woolf", Träger zahlreicher Literaturpreise (1928-1996). Sammlung von 22 (4 handschriftlichen) Briefen, 1 eigh. Postkarte und 6 Telegrammen. Dazu 17 Durchschriften und 1 nicht abgesandtes Original der Gegenbriefe des Adressaten. Meist gr. 4to. 1959-1997.
An den Schweizer Bühnen-, Film- und Fernseh-Schauspieler, Regisseur und Übersetzer Pinkas Braun (1923-2008), der als Albees Exklusiv-Übersetzer wesentlich zu den großen Erfolgen von dessen Theaterstücken im deutschsprachigen Raum beigetragen hat. Umfangreiche und sehr gehaltvolle Korrespondenz, die sich über einen Zeitraum von 39 Jahren erstreckt und sich - durchweg in englischer Sprache - fast ausschließlich mit dramaturgischen Fragen befaßt, insbesondere mit Albees Bühnenwerken und den damit verbundenen Diskussionen zwischen Autor und Übersetzer um Titel, Form, Inhalt und Probleme der Übertragung. Dabei zeigt sich im Lauf der Zeit, dass allmählich eine Abkühlung in dem zunächst sehr freundschaftlichen Verhältnis der beiden Theaterleute eintritt. Schuld daran ist zum Teil Albees deutsche Verlegerin Stefani Hunzinger vom S. Fischer Bühnenverlag, die offenbar hinter Brauns Rücken dem Dramatiker öfter zu verstehen gibt, dass ihrer Meinung nach das Deutsch der Übersetzungen zunehmend veraltet, mangelhaft und unangemessen sei. Entsprechend feindselig entwickelt sich Brauns Verhältnis zu Frau Hunzinger im Verlauf der Korrespondenz mit Albee, bis dieser sich anscheinend andere Partner sucht und die Korrespondenz mit Braun einschläft. Als Beispiel für den Inhalt des vorliegenden Briefwechsels sei aus einem Brief Albees vom 8. Dezember 1962 zitiert, in dem es um die deutsche Fassung von "Who's afraid of Virginia Woolf?" geht: "... I am seeing Stephanie [d. i. Stefani Hunzinger] tonight and we will talk about you and WHO'S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF? I'm glad you feel the way you do about the play, and I hope that the revised script that I sent with its changes and cuts didn't put you too much trouble. The revised script is, of course, the one that I want done. I'm sorry, too, that you are too young to play George, because I do want to see you act sometime. The cuts, by the way, in the revised version were not done for commercial considerations, but were done by me in the hope that I would make the play better. I don't suppose that I took more than ten minutes out of the play by my revisions ...". - Am 10. Januar antwortet Pinkas Braun in einem längeren Brief, in dem er eingehend seine Titel-Wahl verteidigt, die von Frau Hunzinger und Edward Albee abgelehnt wird: "... Last Monday I came back from Berlin were I just finished a picture, and I brought Stefani the translation of 'WHO'S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF?'. In the meantime she has read it and - as she told me - she liked it very much. But she told me, too, that you objected definitely to the German title I have chosen, when she told you about it during her stay in New York. Dear Ed, please believe me that I do not suggest to alter your title out of sheer frivolity or thoughtlessness, but, on the contrary, out of the endeavour to serve your play and make its German version accessible to a German audience ...". Erklärt, dass das populäre englisch-amerikanische Volkslied "Who's afraid of the big bad wolf" in Deutschland ebenso unbekannt sei wie die Schriftstellerin Virginia Woolf, so dass niemand das Wortspiel verstehen würde und der Titel nur befremdlich wirken würde. Daher hatte Braun offenbar einen Titel wie "Wer fürchtet sich vor so viel Freud?" vorgeschlagen. Davon hatte Stefani Hunzinger jedoch strikt abgeraten, und Albee hatte ihr beigepflichtet. Bekanntlich haben die beiden recht behalten: der ungewöhnliche Titel erregte Neugier und prägte sich ein. Die spätere Verfilmung mit höchst prominenter Besetzung zeugt von der enormen Wirkung des Stückes.
Am 3. September 1988 schreibt Braun einen Brief von 3 Seiten Maschinenschrift an Albee, in dem er nicht nur heftige Angriffe gegen Stefani Hunzinger richtet, sondern auch sehr eingehend und interessant die grundsätzlichen Probleme beim Übertragen von Theaterstücken erörtert. Auf Anraten von Freundinnen schickte er jedoch den Brief nicht ab, sondern sandte eine sehr viel kürzere Version mit ähnlicher Tendenz ("Our problem is Stefani. Yes, I do feel betrayed by her"). Eine Antwort Albees ist im vorliegenden Briefwechsel nicht erhalten. - In den vorangehenden Jahrzehnten der Korrespondenz wird dagegen eine ganze Reihe von Stücken Albees einvernehmlich zu Inhalt, Tendenz, Form und ggf. ihrer Aufführung in Deutschland behandelt: "The Zoo Story", "The Death of Bessie Smith", "The Sandbox", "The American Dream", "Tiny Alice", "Malcolm", "Seascape" und "All over". - Der vorliegende Briefwechsel liefert somit wertvolle Einblicke in Produktion, Intention und Rezeption der Theaterstücke Edward Albees in Zusammenarbeit mit Pinkas Braun. Über diesen heißt es im Lexikon "Theater International" (Berlin, Henschel, 1995): "Seine theatergeschichtl. Bedeutung liegt in der kongenialen Übertragung des dramat. Werkes von Albee". - Alle Teile gelocht; einige Randschäden.

Apollinaire, Guillaume
Brief 1915
Los 2502

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

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Apollinaire, Guillaume, franz. Dichter ital.-poln. Abstammung (1880-1918). Eigh. Brief m. U. "Gui". 2 S. Mit roter Tinte auf dünnem gelblichen Papier. Gr. 8vo. O. O. 18.X.1915.
Im Weltkrieg an einen Freund. "Mon ptit bon ami, J'ai reçu avec un grand plaisir ta lettre de St Nicolas je ne sais plus quoi (Meurthe et Moselle). (Avec la photo de la Cueillette de pommes.) Tu y es charmante et celui qui grimpe à l'échelle que tu tiens si gentiment est un homme heureux. Pour ma part je le félicite. - Je te remercie de tes appréciations flatteuses pour notre récent travail. Il a été rudement dur et il faut l'avoir vu, y avoir participé pour s'en faire une idée ...". Er bedauere den Freund wegen seiner steten Müdigkeit und Erschöpfung. "... Moi, je vais extrèmement bien. - On ne parle pas de rétablir les permissions, aussi la mienne reste-t-elle douteuse. Il est certan qu'il faut que toutes les forces soient présentes et je comprends fort bien que les permissions pour le moment ... ceinture ...".

Lot 2503, Auction  117, Arnim, Bettine von, Brief 1832 + Beilagen

Arnim, Bettine von
Brief 1832 + Beilagen
Los 2503

Zuschlag
600€ (US$ 645)

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Köchinnen-Ärger
Arnim, Bettine von, geb. Brentano, Ludwig Achim von Arnims Gemahlin, Schriftstellerin (1785-1859). Eigh. Brief m. U. "Bettine v Arnim". 1/2 S. Doppelblatt mit Adresse und Ringsiegel. Gr. 4to. (Berlin ca. 1832).
An den Justizrat am Berliner Kammergericht, Heinrich Leopold von Strampff (1800-1879), mit der Bitte um juristischen Beistand in einer Dienstboten-Angelegenheit. "Ich bin beschämt Herr von Strampff, daß Sie so viel belästigt werden. Die Jeannette Leidenfrost ist heute durch meinen Bedienten aufgefunden, und hat in seiner Gegenwart beiliegende Aussage gemacht und unterzeichnet; sollte es nothwendig seyn, sie nochmals hierüber zu vernehmen, so ist ihre Wohnung in der Burgstraße bei Baronin von Schimmelpfennig ... ich hoffe daß Ihre freundschaftliche Gesinnung Ihnen diese Fürbittenden ertragen helfen ...". - Beiliegend ein Quartblatt mit der erwähnten "Aussage": "Daß die Gehlert bei Frau von Arnim als Köchin auf 1 Monat angenommen war mit der Bedingung daß wenn sie der Herrschaft nicht genügend kochen könne, solle sie wieder abgehen; daß da sie nicht passend war sie bei ihrem Abgang ihren Lohn der ihr zukam emfangen [!]; daß sie auch gleich nachher in einen andern Dienst gezogen ist, bescheinige ich mit meines Nahmens Unterschrift, und kann es der Wahrheit gemäß bezeugen. J. Leidenfrost". - Ferner beiliegend ein Billet des mit Strampff befreundeten Juristen Martini, an Strampff gerichtet: "Guten Morgen! Die alte Gehlertsche Sache nimmt noch kein Ende - anliegend ein festes Decr., dessen Betrag Du wohl von Fr. v. Arnim einzuziehen die Güte hast ..." [18.XII.1833]. Mit dem Vermerk: "Uebersandt an Frau v. Arnim. 20.12." - An Bettinens Brief kleine Defekte am rechten Rand.

Lot 2504, Auction  117, Barbey d'Aurevilly, Jules, Brief an Charles Narrey + Manuskript

Barbey d'Aurevilly, Jules
Brief an Charles Narrey + Manuskript
Los 2504

Zuschlag
250€ (US$ 269)

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Barbey d'Aurevilly, Jules, französ. Schriftsteller, Dandy und Exzentriker, berühmt für seine bizarr-dämonischen Erzählungen, insbesondere "Les Diaboliques", die viele moderne Übersetzer und Illustratoren zu neuen Editionen reizten (1808-1889). Eigh. Brief m. U. "Jules Barbey d'Aurevilly". 1 S. Kl. 4to. (Paris, um 1855).
An den Bühnenautor Charles Narrey (1825-1892), zu dieser Zeit auch Mitdirektor des "Théâtre de l'Odéon" in Paris. "Mon cher Narrey, Je suis d'une hardiesse de page avec Vous, mais Vous ètes, Vous, d'une bonté de Souverain. Je viens encore Vous demander une loge pour demain Vendredi si vous jouez Mauprat. J'ai une famille de province à qui je dois de la reconnaissance et qui pour le moment est à Paris. Lui faire voir Mauprat est une galanterie que je veux lui faire, grace à Vous. Vous m'avez tellement comblé que je suis presque timide, mais Vous me rassurerez ...". - "Mauprat" ist ein fünfaktiges Theaterstück von George Sand. - Von Narrey stammt auch ein Stück über George Brummell, das Barbey d'Aurevilly sicherlich interessiert hat. - Derselbe. Eigh. Manuskript. 1 S. (Grüne Tinte). Kl. 4to. O. O. (ca. 1860). - "Le plus profond interêt et la plus grande gloire de l’histoire, c’est d’ètre écrite par ceux qui la font … la simplicité seule du récit de l’action historique par qui l’a commise l’emporte sur le talent et même sur le génie des historiens qui la rapportent et qui la jugent et qui y ajoutent toujours, plus ou moins leur prestige, en la racontant ... C’est ainsi, par exemple, que les lettres inédites de la Reine d’Angleterre, Henriette Marie de France, publiées récemment par M. le Comte de Baillon, la montrent maintenant plus grande que ne l’avait montré l’histoire." - Mit mehreren Streichungen und Verbesserungen. - Die Ecken beschnitten; leicht stockfleckig; rückseitig Montagespuren. - Der Autor, selbst Literatur- und Kulturkritiker, wurde von anderen Kritikern wegen seines Dandytums (er verehrte Lord Brummell) und Snobismus kritisiert, der ihnen als übertriebene Nachahmung Lord Byrons erschien. - Beiliegend eine Ausfuhrgenehmigung des französischen Kulturministeriums.

Lot 2505, Auction  117, Bauernfeld, Eduard von, Gedichtmanuskript "Zahme Xenien"

Bauernfeld, Eduard von
Gedichtmanuskript "Zahme Xenien"
Los 2505

Zuschlag
300€ (US$ 323)

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Der politische Bauernfeld
Bauernfeld, Eduard von, liberaler Wiener Schriftsteller, mit Schwind und Schubert befreundet, Ehrenbürger Wiens (1802-1890). Eigh. Gedichtmanuskript. 4 S. Doppelblatt. 8vo. (Wien ca. 1849-1850).
Seite 3-6 eines Doppelblattes, das insgesamt 19 der jeweils 2-6 Zeilen umfassenden "Zahmen Xenien" enthält, in Gedichtform gefasste Kommentare zur Revolution und ihren Folgen, die Bauernfeld ca. 1849-1850 in unterschiedlicher Anzahl und Reihenfolge in mehreren Zeitschriften veröffentlicht hat. Einige Auszüge: "Wenn die Welt des Taumels müde ist, / Und überall rings Friede ist, / Und alles nur der Ruh' bedacht - / Da kommen die Kleinen / Und Super-Feinen, / Und sagen, das hätten sie gemacht. - Metternich wie Napoleon / Erlag der Revolution; / Ihr Knäblein aber unverdrossen / Habt muthig ihren Schlund verschlossen. - Die Sach zerfiel in Zänkerei'n, / Es hat nicht anders kommen können; / Deutscher Kaiser will keiner seyn, / Will's keiner auch dem Andern gönnen. - Das ist Alles Kraut und Stroh - / Ach, erleuchte sie, mein Herr! / Gagern ist kein Mirabeau, / Robert Blum kein Robespierre ... So kam der März, so kam der Mai, / So kam auch das Ermatten; / Die Sonne wünschtet Ihr herbei, / Und suchtet dann den Schatten." - In der Wiener "Wochenschrift für Kunst und Literatur" vom 21. November 1850, wo 28 "Zahme Xenien" unter Bauernfelds Namen abgedruckt sind, finden sich nur 2 aus unserem Manuskript. Gesammelt erschienen die Xenien erst 1887 unter dem Titel "Poetisches Tagebuch. In zahmen Xenien von 1820 bis Ende 1886" bei Freund & Jeckel in Berlin. - Gering braunfleckig.

Lot 2506, Auction  117, Benn, Gottfried, Ansichts-Postkarte 1931

Benn, Gottfried
Ansichts-Postkarte 1931
Los 2506

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Benn, Gottfried, Dichter und Arzt, einer der bedeutendsten dt. Lyriker des 20. Jhdts (1886-1956). Eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Ihr Benn". 1 S. (Schwarzburg, Thüringen) 31.VIII.1931.
An Elsa Fleischmann (1899-1987) in Berlin. "... viel haben Sie in diesen Tagen hier nicht versäumt. Wetter teils trübe, teils regnerisch u. das Hotel W. H. gefällt uns auch nur begrenzt. Herr R. [sein Begleiter, der Verleger Erich Reiss] sagt, das Essen bekommt man für 1,40 M. im Pschorr ... Aber die Aussicht von den Zimmern - die ist wirklich bezaubernd u. wir nehmen ab u. zu für 1 M. o. 0,50 M. davon, um den Pensionspreis herauszubekommen ...". - Die Bildseite der Karte (die noch einen Gruß des Verlegers und Reisebegleiters Erich Reiss enthält) zeigt ein Foto des Schlosses Schwarzburg. - Mit "W. H." ist das Hotel "Weißer Hirsch" in Schwarzburg gemeint. - Horizontale Knickfalte.

Lot 2507, Auction  117, Benn, Gottfried, Brief + Beilagen

Benn, Gottfried
Brief + Beilagen
Los 2507

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

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"in meinem unendlichen Schmerz"
- Eigh. Brief m. U. "Benn". 2 S. Mit eigh. Umschlag. 4to. Berlin 31.I.1946.
An Hilde Nommensen. Ergreifender Brief nach dem Selbstmord seiner Ehefrau Herta. "... Else C. Kraus [die mit Benn befreundete Musikerin]sandte mir Ihre an sie gerichtete Karte, in der Sie von meiner so sehr geliebten verstorbenen Frau sprechen ... Der Aufenthalt von Herta im Sommer 44 in Oeynhausen war ihr ein solches Glück gewesen, da es die Heimat ihrer Mutter war, dass sie ganz davon erfüllt blieb, solange sie noch um mich war. Sie sprach auch viel von Ihnen und von Frau Brandt, sodass Sie beide für mich in Hertas Leben verwoben sind und über ihr Grab hinaus mit in mein Dasein gehören. Erlauben Sie also, dass ich auch nochmals zu Ihnen in meinem unendlichen Schmerz spreche, Herta verloren zu haben und sie in ihrer letzten Stunde nicht nicht habe trösten u. halten zu können. Mein Schmerz lässt nicht nach mit der Zeit, sondern wird immer tiefer und breitet sich zu einer so grossen Trauer in mir aus, dass ich sie nicht mehr werde überwinden können. Lassen Sie mich dies noch einmal aussprechen zu Ihnen, gewissermassen als der Gestalt von Oeynhausen, dem Ort, von dem sich Hertas Gedanken nie gelöst hatten ...". - Ein Riss im unteren Rand mit Transparent-Klebstreifen repariert. - Dabei: Else C. Kraus, eine der beiden mit Benn befreundeten Musikerinnen "Die Buschis" (1899-1979). Eigh. Postkarte m. U. "PAC". 1 S. Wuppertal-Barmen 31.12.1945. - Gleichfalls an Hilde Nommensen. Nach Mitteilungen über ihr Haus Wylerberg kommt sie auf Herta Benns Tod zu sprechen: "... Denke Dir: Hertha [sic] Benn hat sich Anf. Juni das Leben genommen (Morphiumspritze) in Neuhaus-Elbe, kam nicht mit d. Andern mit, ging zurück, fand ihr primitives Quartier schon besetzt u. tat es dann, war wohl ohne Nachricht v. ihrem Mann aus Berlin, glaubte ihn tot. Es war viel zu viel für f. ihre zarte Konstitution, sie war fast immer krank. Er lebt nun ganz einsam, kann u. will sich nicht davon erholen. Hat gute Praxis ...".

Lot 2508, Auction  117, Benn, Gottfried, Ärztlicher Bericht + Beilagen

Benn, Gottfried
Ärztlicher Bericht + Beilagen
Los 2508

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

Gottfried Benn als Arzt
- Eigh. ärztlicher Bericht über Verschreibungen, ohne Unterschrift. Auf einem Rezeptblatt mit gedrucktem Briefkopf "Dr. G. Benn. Facharzt für Hautkrankheiten". 1 S. 4to. Berlin-Schöneberg 30.VIII.1950.
"Frau Ellen Lüdke, Lichterfelde West ... erhielt vom 12 VIII 50 an: 1) 600 000 E. Penicillin ... - 2) 5 intravenöse Einspritzungen von Neosalvarsan 0,45 - 3) zu Beginn der Kur: 3 Einspritzungen ..." (etc.). - Leicht vergilbtes Papier. - Dabei: - Friedrich Wilhelm Oelze, Jurist und Mäzen in Bremen, mit Gottfried Benn langjährig befreundet (1891-1978). 2 eigh. Briefe m. U. "F. Oelze". Zus. 4 S. Mit den Umschlägen. Gr. 4to und gr. 8vo. Bremen 10.IX.1966 und 31.XII.1968. - An den Arzt und Herausgeber der medizinischen Schriften Gottfried Benns. Oelze bedankt sich für ein ihm übersandtes Widmungsexemplar und fügt mancherlei interessante Bemerkungen über den Dichter an: "... Während die fachmedizinischen Abhandlungen ziemlich weitab von meinen Interessen und vor allem ausserhalb meines Beurteilungsvermögens liegen, hat Ihr Nachwort mich immer ausserordentlich gefesselt. Sie zitieren ... den Brief von Frau Fleischmann, in dem das ambivalente Verhältnis B.'s zur Wissenschaft überhaupt ('ich bezweifle den Satz von der Kausalität zu sehr ...' usw.) mit schonungsloser Offenheit sich äussert. Die Wissenschaft - im strengen Sinne - einerseits bejahen, andrerseits ihre Resultate, ihre Begriffe überhaupt, lediglich als Stoff, als Material für seine 'Perspektiven' gelten lassen (sie also als 'Wissenschaft' für nichtig zu erklären): diese Antinomie festzunageln und der Versuch sie aufzulösen war eigentlich die Initialzündung zu unserer Korrespondenz im Jahre 32 ... Wir haben sehr selten - und wenn, nur obenhin - über seinen Arztberuf gesprochen, er kannte meine Scheu vor der Medizin und den Aerzten, besonders den Chirurgen, meine Leiden pflegte er gern als Neurosen zu erklären. Über sein Spezialfach haben wir uns kaum jemals unterhalten; ich könnte mir aber denken, dass die venerischen Krankheiten für ihn weniger ein medizinisches als ein menschliches, 'anthropologisches' Problem bedeuteten ... Dass er den Blick des geborenen Arztes hatte ('mein Röntgenauge', sagte er mir einmal) steht ausser Frage; sicher wäre er, in andrer ärztlicher Funktion, ein glänzender Diagnostiker gewesen ..." [10.IX.1966].
Ende Dezember 1968 bedankt sich Oelze für das ihm zugesandte "Epitaph für G. B.". "... Ich freue mich, dass diese Wellmann'sche Anthologie der so heftig divergierenden Andichtungen Benn's bei Ihnen Zustimmung ... gefunden hat, ich finde sie berechtigt. Kritik von anderer Seite, soweit sie mir zu Ohren gekommen ist, war kaum mehr als ein bedingtes 'Nun ja' ... Gewiss, Benn ist zur Zeit kein Thema für die Deutschen - Brecht hört auch bereits auf es zu sein - kein Thema insbesondere für unsere Revolutionäre im Alter von 20-34, die bislang von dem Privileg ausgiebig Gebrauch machten, aus ihren wohlgeheizten Etagenwohnungen das Zeitgeschehen mit ihren sozialmoralischen Kommentaren unverbindlich akkompagnieren zu dürfen. Nein, Benn mit seinem 'aesthetischen Hermetismus' ist für sie vieux jeu, der 'letzte Spitzweg'sche Regenschirm' ... Alle fünf Jahre eine neue Weltenwende (in der Literatur, d. h. an den Schreibmaschinen der Reich-Ranicki u. Genossen) ... Die Undankbarkeit, die blatante Ungerechtigkeit der Deutschen gegenüber ihren grossen geistigen Emanationen ist so horrend wie erschreckend; dem geistigen Antipoden, gerade ihm, mit dem Respekt zu begegnen, wie er Potentaten gebührt, und wie er bei civilisierten Nationen, sagen wir Frankreich oder England, zu den Selbstverständlichkeiten gehört, das war unserem Volke von jeher fremd --- unsere Kritik war fast immer die Denunziation des Andersdenkenden oder die persönliche Diffamierung des geistigen Antipoden, - aber daneben die galoppierende Modernität! ... Gut, Benn wird immer wohl zu jenem 'zweiten Olymp' der Deutschen gehören, jenen im Grunde Ungeliebten, am Rande Geduldeten, meistens von der Zunft Verschwiegenen, zu denen (um ein paar illustre Namen zu nennen) gehören: die Kleist, Büchner, Börne, Heine, Nietzsche, - in dieser Reihe sehe ich auch Benn, lassen wir die 'literarhistorische' Qualifikation einmal beiseite ...".

Lot 2509, Auction  117, Benn, Gottfried, 2 Briefe 1953

Benn, Gottfried
2 Briefe 1953
Los 2509

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Großer Reinfall in Wuppertal
- 2 eigh. Briefe m. U. "G. B." bzw. "G. Benn". Zus. 3 S. 8vo. Berlin-Schöneberg 22.I. und 27.X.1953.
An die ihm befreundeten Musikerinnen Alice Schuster und Else C. Kraus, genannt "Die Buschis". "Liebe Buschis, wir sitzen zu Euern Füssen u. lauschen Cchen [d. i. die Pianistin Else C. Kraus]. Bitte, ruft mich an, wenn Ihr Zeit habt zwecks Wiedersehn [22.I.] ... Ihr lieben schönen Frauen, wie reizend war es, Euch zu sehen, nehmt nochmals meinen herzlichen Dank dafür. Hoffentlich seid Ihr gut nach Hause gekommen u. Elses's Abstinenz hat sich gelohnt. In Wuppertal gab es einen grossen Reinfall, da der von Erich als nett geschilderte Dr. Leep trotz meiner schriftlichen und mündlichen Bitten keinen Lautsprecher hatte aufstellen lassen. Der Saal überfüllt, die hinteren Reihen murrten, ich wurde wütend, hatte keine Lust mehr, machte es kurz, holte nur mein Honorar, drehte allen den Rücken u. ging nicht in die Nachfeier ins Hotel. Ein armseliger Provinzonkel, dieser Herr Dr. L.! ..." [27.X.1953].

Lot 2510, Auction  117, Herzfelde, Wieland, 3 Briefe

Herzfelde, Wieland
3 Briefe
Los 2510

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

- Herzfelde, Wieland, kommunistischer Schriftsteller und Publizist, Gründer und Leiter des Malik Verlages, Professor für Literatursoziologie (1896-1988). 3 Briefe m. U. "W. Herzfelde", der erste Brief eigenhändig, die beiden anderen maschinenschriftlich. Zus. 4 S. Mit den Umschlägen. Gr. 4to und quer-gr. 8vo.
Hévíz (Ungarn) und Berlin 1963-1967.
An den Mediziner Prof. Dr. Werner Rübe, der sich mit der Persönlichkeit Gottfried Benns als Arzt beschäftigte und dessen medizinische Schriften herausgab. An Herzfelde hatte Rübe geschrieben und nach dessen Kenntnis von dem Dada-Prozess gefragt, den Walter Mehring in seinen Briefen (siehe die nächste Katalog-Nummer) schilderte und dabei Gottfried Benns Gutachten zugunsten Mehrings erwähnte. Herzfelde antwortet handschriftlich, da er aus einem Krankenhaus in Ungarn schreibt. "... Ich kannte Dr. Benn seit 1915 - von dem erwähnten Gutachten höre ich indessen zum erstenmal von Ihnen. Folglich kann ich darüber nichts mitteilen. Auch dürfte es für mich nicht leicht sein, etwas zu erfahren. Um welchen Streitfall hat es sich gehandelt. Das Thema interessiert mich - umso mehr, als ich mit den wohl bedeutendsten Satirikern Deutschlands: Grosz, Tucholsky und Heartfield verbunden war ... Sollte es mir möglich werden, Ihnen das gewünschte Aktenzeichen zu besorgen, lasse ich es Sie wissen ... Wissen Sie vielleicht, wer der Anwalt war, der das Gutachten bestellte? [15.X.1963] ... Herzlichen Dank für die Übersendung Ihres Aufsatzes 'Gottfried Benn und die Medizin' ... Stark beeindruckt hat mich Ihre Stilkritik, der ich weitgehend zustimme. Nur möchte ich sagen, dass psychische oder sexuelle Erkrankungen wie Krankheiten überhaupt nicht notwendig eine minderwertige künstlerische Produktion bedingen. Ich finde diese Behauptung für [!] so verfehlt, wie etwa die von Eckermann-Goethe, das Klassische sei gesund, das Romantische krank. Auch glaube ich, kommt man schwer darüber hinweg, auch Erkrankungen der Gesellschaft da zu konstatieren, wo individuelle Gesundheit vorherrscht. Ebenso kann das Umgekehrte eintreten ... Sobald meine Zeit mir erlaubt, möchte ich diese Zeilen durch längere Ausführungen zu präzisieren versuchen ..." [Berlin 3.II.1967]. - Der dritte Brief über einen geplanten Besuch Rübes bei Herzfelde.

Lot 2511, Auction  117, Mehring, Walter, 3 Briefe über Gottfried Benn

Mehring, Walter
3 Briefe über Gottfried Benn
Los 2511

Zuschlag
1.700€ (US$ 1,828)

Details

Walter Mehring über Gottfried Benn
- Mehring, Walter, Schriftsteller, Dadaist, Kabarettist (1896-1981). 3 eigh. Briefe m. U. "Walter Mehring". Zus. 4 S. Mit den eigh. Umschlägen. Gr. 4to und gr. 8vo. Ascona und Zürich 1966-1969.
An den Mediziner Prof. Dr. Werner Rübe, Herausgeber der medizinischen Schriften Gottfried Benns, der Mehring nach Erinnerungen an Benn gefragt hatte. Mehring sendet in drei Briefen ausführliche Äußerungen über Gottfried Benn aufgrund seiner persönlichen Begegnungen und Eindrücke. "... Die Staatsanwaltschaft hatte 1919 Anklage erhoben gegen mich als den Autor eines Dadasongs ('Unzüchtigkeit und Verhöhnung der Reichswehr'); gegen Wieland Herzfelde als den Herausgeber unserer Zeitschrift 'Jedermann sein eigener Fußball'. (Nur diese eine Nummer erschien - jede weitere Ausgabe wurde verboten.) Unsere Anwälte hatten als Sachverständige geladen: Alfred Kerr (dessen Zeugnis in seiner Abwesenheit verlesen wurde). Dr. Gottfried Benn, der sein längeres (sarkastisches ) Gutachten vortrug. Er verwendete es später in einem Essai über den 'Zusammenhang von Sexualpathologie und Satire'. Eine Abschrift des ursprünglichen Textes hatte er mir dediziert. Sie fiel mit anderen Briefen von ihm und anderem Privatbesitz der Haussuchungsplünderung durch die S.A. in der Wohnung meiner Mutter zum Opfer (am 27. Februar 33). Sehr vage erinnere ich mich, daß ein Abdruck in einer abseitigen Zeitschrift ('Der Einzige'?) erschien. Berliner Zeitungen berichteten kurz über den Prozess ... und auch über die Gutachten von einem Herrn Professor Brunner (Fachmann für unsittliche Litteratur) im Namen der Staatsanwaltschaft, von Gottfried Benn, der ihn in einen 'gelehrten' Disput verwickelte, und Alfred Kerrs Schriftsatz [Ascona 11.III.1966] ... nur einige Randgedanken zu Ihrer Studie Gottfried Benn. Ihre psychopathologische Analyse auf Grund seiner Schriften - der Wortwahl, der Assoziationen seiner Verse - scheint mir, soweit ich als Laie es beurteilen kann, höchst bemerkenswert. 'Die pünktliche Pedanterie der Armee mit dem festen Korsett des zeitlichen Tagesablaufes nahm sich seiner Schizothymie an ...'. Das Korsett: das ist mir bei allen Begegnungen mit ihm aufgefallen. Den Phänotypen Benn betrachten Sie mit den Augen des Wissenschaftlers (doch zugleich mit einer seltenen Sensibilität für das Poetische, das Lyrische). Es hat mir vieles erklärt, was mir beim späteren Benn, dessen Frühwerke mich - oft wider Willen - fasziniert hatten, unbegreiflich geblieben war ... Seine Begeisterung für das 'Führerwesen' - Sein Gefasel von der 'Suprematie der Arischen Rasse' ... Ich hatte Ihnen, glaube ich, geschrieben, warum ich in Berlin, Anfang der 50. Jahre, eine Einladung Gottfried Benns ablehnen musste: weil ich es Else Lasker-Schüler (im Exil) gelobt hatte [Ascona 13.I.1967] ... Gottfried Benn: das ist ein, für mich, heikles Theam. Der Lyriker der MORGUE-Verse, den ich aus dem Kreise Theodor Däubler, George Grosz, Else Lasker-Schüler gekannt hatte, war ein anderer, als der schizophrene Pamphletist, der - obwohl Biologe - von einer 'arischen Rasse' faselte, dem 'Führergeist' huldigte; die Exilierten verhöhnte. - Das Werk eines Dichters wird nie verjähren. Aber seine Sünden wieder den Geist, die er wissentlich begangen hat, bleiben unverzeihbar ..." [24.III.1969].

Lot 2512, Auction  117, Brod, Max, Brief 1953

Brod, Max
Brief 1953
Los 2512

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Über göttliche Gnade und über Kafka
Brod, Max, österr. Schriftsteller, Kafkas Freund und Förderer (1884-1968). Eigh. Brief m. U. "Max Brod". 2 S. auf 2 Bl. Mit eigh. Umschlag. Gr. 4to. Tel Aviv 27.XI.1953.
An einen Lyriker in Niedersachsen. Brod berichtet, dass er, von einem dreimonatigen Aufenthalt in Europa zurückgekehrt, zu Hause "unendlich viel Arbeit" vorgefunden habe, so dass er leider nur kurz antworten könne. Im Gegensatz dazu ist der vorliegende Brief jedoch außerordentlich umfangreich und gehaltvoll. "... Was Ihre religiösen Skrupel betrifft, so kann ich als Jude diese nur vom universalen Standpunkt aus, nicht vom spezifisch christlichen her beantworten. Karl Jaspers hat ein ausgezeichnetes Büchlein geschrieben, 'Der philosophische Glaube' ... er zeigt, daß Philosophie und Religion vereinbar sind, ja einander gegenseitig unterstützen. Dieses Büchlein hat mir viel gegeben ... Über die gleichen Fragen habe ich in meinen Werken 'Heidentum, Christentum, Judentum', auch in 'Diesseits und Jenseits' geschrieben. Die Gnade nun ist ein zentraler Begriff, sowohl der christlichen wie der jüdischen Religion. Sie bezieht sich meiner Ansicht nach auf Konflikte, in denen wir die Ohnmacht unserer bloß menschlichen, begrenzten Kräfte fühlen - und demütig darauf warten müssen, daß eine höhere Macht uns den Weg zeigt. Was in unseren Kräften liegt, müssen wir tun, um das Richtige zu finden. Es geht nicht an, daß wir die Dinge Gott überlassen, so lange wir nicht alles, was in Menschenhand steht, geleistet haben. Aber freilich selbst durch unsere größte Anstrengung und den besten Willen haben wir kein verbrieftes Recht erwirkt, daß nun die Gnade eingreifen wird ... sie kann durchaus auch einfachen Menschen, wie etwa Ihren Eltern, die, wie Sie schreiben, sich für Literatur und Religion nicht wie für 'Lebensfragen' interessieren, geschenkt werden, wenn sie redlich sind und Gutes tun. Ebenso auch Völkern, die nicht jenen Glauben haben, den Sie, wie es scheint, für den einzig richtigen halten. Hier weicht wohl der jüdische Glaube vom christlichen ab ... Dagegen mußte Dante im 4. Gesang seiner Hölle selbst Vergil (sein Vorbild), Homer, sogar Abraham, Jakob etc. in die Hölle, allerdings in den obersten leichtesten Kreis, placieren. Wie schwer es ihm geworden ist, in diesem Punkt der christlichen Dogmatik zu folgen, an die er sich aber seinem ganzen Weltbild gemäß halten mußte, - das bitte ich Sie, dem über alle Maßen großartigen Werk der 'Göttlichen Komödie' selbst zu entnehmen ... Was Kafka anlangt, so kann ich Sie nur auf mein ... Büchlein 'Franz Kafkas Lehre und Glauben (Kafka und Tolstoi)' verweisen ... Ihre Begeisterung für Kafkas 'Betrachtung' teile ich in vollem Maße. Kafka hat diese Prosastücke auf meine Bitte aus seinem Tagebuch ausgewählt. Sie schienen ihm also gewiß wertvoll ... Ich halte Ihre Bemerkung über den Bucephalus für richtig. Sie beweist, daß Sie ein feines Gefühl für die Werte der Dichtung haben. Und das hat mich auch bewogen, Ihnen trotz meiner wahnsinnigen Arbeitsüberlastung zu antworten ... Zu dem Wort 'Trotzdem': Kafka schrieb es oft, wo man 'obwohl' erwartet. Zuerst habe ich es korrigiert, dann aber dem Wörterbuch von Sachs-Villatte entnommen, daß es als Konjunktion zwar unüblich, aber dort nicht falsch ist ...".

Lot 2513, Auction  117, Brod, Max, 2 Briefe 1954

Brod, Max
2 Briefe 1954
Los 2513

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- 2 eigh. Briefe m. U. "Max Brod". Zus. 21/2 S. Mit 1 eigh. Umschlag. Kl. 4to und folio. Tel Aviv 6.IX.1954 bzw. Zürich 28.IX. [1954].
An denselben, der ihm zum Geburtstag gratuliert hatte. "... kann ich mir doch sagen, daß ich mich ehrlich um die großen Werte der jetzt so bedrohten Kultur bemüht habe. Vom 14.-18. Oktober werde ich in Hamburg sein, ich spreche über Kafka, ferner über Cicero. Sollte Ihr Weg Sie nach H. führen, wird es mich freuen, Sie kennen zu lernen. Ich bin dort von der Gesellschaft für christl.-jüd. Zusammenarbeit (Erich Lüth) eingeladen [6.IX.] ... In Ihren Gedichten ist zweifellos viel Schönes, Gefühltes, - namentlich die Naturbilder und das Mädchen treten hervor. An vielen Stellen scheint mir das Konkrete noch zu fehlen, das Einmalige, Unverwechselbare, das ich in der Lyrik Goethes und Mörikes so sehr liebe. Jedenfalls zeugen Ihre Verse von musikalischer Begabung und redlichem Bemühen ... Am Samstag Abend 16. Oktober findet mein Vortrag über Kafka statt. Am Nachmittag ... könnte ich mir wohl am ehesten eine Stunde frei machen. - Man hat mich im Hotel Alsterhof einquartiert, obwohl ich eigentlich solche Luxushotels nicht liebe u. eine bescheidene Gaststätte vorgezogen hätte ..." [28.IX.].

Lot 2514, Auction  117, Busch, Wilhelm, Gruß auf einer Gemeinschaftskarte

Busch, Wilhelm
Gruß auf einer Gemeinschaftskarte
Los 2514

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Busch, Wilhelm, Dichter, Zeichner und Maler, genialer Karikaturist von epochaler Bedeutung (1832-1908). Eigh. Gruß m. U. "Wilh. Busch" auf einer Gemeinschafts-Postkarte. (Bleistift). Halberstadt 31.VIII.1903.
Von mindestens drei Personen beschriebene Postkarte mit Ansichten aus Lamspringe, abgeschickt in Halberstadt nach England zu einem Fräulein Cl. Neuse in Trearddur Bay in North-Wales. Wilhelm Busch nahm offenbar an dieser Wanderfahrt teil und schreibt: "Auch von mir freundliche Grüße Wilh. Busch".

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