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Süddeutsch
18. Jh. Reliquientafel mit Herz-Jesu-Medaillon
Los 6393

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)

Details

18. Jh. Reliquientafel mit Herz-Jesu-Medaillon.
Holzgehäuse, vorne verkleidet mit Spiegelglas mit Mattschliff, darin auf Textilgrund Papier, Pergament mit Gouachemalerei und Drahtarbeit. 22,7 x 14,8 cm. Cedulae (handschriftl.): "S. Fausti M.", "S. Antigoni M.", "S. Eutichiae M." und "S. Cuspini M".


Hessen Philippstal, Marie Landgräfin von
Tableau mit Emailplaketten und Kammeen
Los 6394

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
238€ (US$ 255)

Details

Tableau mit Emailplaketten und Kameen.
Auf einer schwarz bemalten Holztafel symmetrisch angeordnet fünf bemalte Porzellanplaketten, zwei Kameen sowie vier Plättchen mit reliefierten Männerprofilen, wohl aus Bein, das Tableau verziert mit Türkisen und weißen wie rotviolettem Steinbesatz, im wohl originalen, grünen Holzrahmen mit vergoldeter Sichtleiste und Blattwerk. 17 x 26,7 cm (Tableau); 22,8 x 32 cm (Rahmen). Verso auf einem Etikett von alter Hand Angaben zur Urheberin "1880 verfertigt von / der Landgräfin Marie / v. Hessen Philippsthal / geb. Herzogin v. Wurttem / berg [...] / Geschenk an Frau Hille 1882".

Beigegeben zwei durchbrochen gearbeitete Döschen, eines eiförmig, teils emailliert und mit Rosen- und Schleifendekor (wohl russisch, 20. Jh.), das andere in Form eines Körbchens mit einer kleinen Emailplakette auf dem Deckel (wohl 19. Jh.).

Lot 6395, Auction  117, Alpenländisch, 18. Jh. Schrein mit Gnadenbildern: Jesuskind, flankiert von zwei Marienfigurinen

Alpenländisch
18. Jh. Schrein mit Gnadenbildern: Jesuskind, flankiert von zwei Marienfigurinen
Los 6395

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
450€ (US$ 484)

Details

18. Jh. Schrein mit Gnadenbildern: Jesuskind, flankiert von zwei Marienfigurinen.
Ebonisiertes Holzgehäuse, Glas, darin Damastgrund, die seitlichen Figurinen aus Ton, farbig und in Gold gefasst, Jesuskind aus Holz, farbig gefasst, Echthaar, Seidenkleid mit Applikations-Stickerei. 27,7 x 31,8 x 8,5 cm.


Lot 6396, Auction  117, Süddeutsch, 19. Jh. Stehender Christusknabe mit langen lockigem Haar

Süddeutsch
19. Jh. Stehender Christusknabe mit langen lockigem Haar
Los 6396

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
688€ (US$ 739)

Details

19. Jh. Stehender Christusknabe mit langem lockigem Haar.
Holz, vollrund geschnitzt, farbig gefasst, Glasaugen, blondes Flachshaar, auf einem schwarzen Holzsockel mit Glassturz. H. 35,5 cm (Figur); 48,5 cm (mit Sockel).

Über einem kreisrunden Stand ganzfigurige Darstellung des Christusknaben mit ungewöhnlich langer, gelockter Haarpracht, in leichter Schrittstellung. Die Verwendung von Echthaar-, oder auch Kunsthaar-Applikationen unterstützt die lebensechte Wirkung künstlerischer und liturgischer Bildwerke, und ist in unterschiedlicher Manier durch die Epochen hindurch zu beobachten.

Lot 6397, Auction  117, Salzburg, 1. Hälfte 18. Jh. Pestsegen (Reliquiar)

Salzburg
1. Hälfte 18. Jh. Pestsegen (Reliquiar)
Los 6397

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
15.625€ (US$ 16,801)

Details

1. Hälfte 18. Jh. Pestsegen (Reliquiar).
Steinbockhorn, Glas, Papier, Textil. 11,5 x 9,9 cm (oval). Verschiedene Cedulae (wohl handschriftl.).

Beigegeben ein Walzenreliquiar aus Kupfer mit Spuren einer alten Vergoldung, wohl des 19. Jahrhunderts, mit Zylinder und Cabochons aus Bergkristall, das die Formen von rheinländischen Reliquiaren des 13. Jahrhunderts wiederholt.

Lot 6398, Auction  117, Italien, 18. Jh. Ostensorium mit eingesetzter Reliquie

Italien
18. Jh. Ostensorium mit eingesetzter Reliquie
Los 6398

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
313€ (US$ 336)

Details

18. Jh. Ostensorium mit eingesetzter Reliquie.
Holz, geschnitzt, mit Spuren einer weißen Fassung, auf der Schauseite Blech, getrieben, teils vergoldet, hinter einem Schaufenster im Inneren eingesetzt eine spätere Reliquienkapsel mit Krülldekor und gedr. Cedula. H. 33 cm. Auf der Unterseite der Standfläche unleserlich bezeichnet.


Lot 6399, Auction  117, Deutsch, wohl 18. Jh. Drei Totenköpfe

Deutsch
wohl 18. Jh. Drei Totenköpfe
Los 6399

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
938€ (US$ 1,008)

Details

wohl 18. Jh. Drei Totenköpfe mit Gebeinen.
Holz, geschnitzt, ockerfarben gefasst. 31,5 x 24,2 cm.


Japan
19. Jh. Okimono: Totentanz
Los 6400

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)

Details

19. Jh. Okimono: Totentanz
Elfenbein, vollrund geschnitzt. 6 x 6,7 cm. Signiert.


Lot 6402, Auction  117, Tibet, 19. Jh. Zwei Schädelschalen (Kapala)

Tibet
19. Jh. Zwei Schädelschalen (Kapala)
Los 6402

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)

Details

19. Jh. Zwei Schädelschalen (Kapala).
Schädelkalotten, innen mit Silber ausgekleidet, außen Metalleinfassung (wohl Silber), eine Einfassung mit geschweiften Kartuschen sowie Korallen und Türkisen geziert. 6,5 x 16,7 cm; 7,5 x 17 cm.


Lot 6403, Auction  117, Himalayaregion (Tibet oder Nepal), 19./20. Jh. Citipati Tanzmaske

Himalayaregion (Tibet oder Nepal)
19./20. Jh. Citipati Tanzmaske
Los 6403

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
475€ (US$ 511)

Details

19./20. Jh. Citipati Totenschädel-Maske.
Holz, geschnitzt, farbig gefasst, mit Haltezapfen. H. 25 cm.

Die Citipati waren zwei Asketen, die in der Nähe eines Friedhofs meditierten. In ihrer Versunkenheit merkten sie nicht, wie ein Dieb sich ihnen näherte und ihnen die Köpfe abschlug. Er warf ihre Häupter in den Schlamm und die erzürnten Mönche schworen Rache. Seitdem wachen die Citipatis in Form von Skeletten über Friedhöfe und sind die erbittertsten Feinde von Dieben und anderen Übeltätern. Ihre Masken werden von Mönchen in rituellen buddhistischen Tänzen verwendet (vgl. La Danse des Morts. Citipati de l'Himalaya Danses macabres et Vanités de l'Occident, Galerie le Toit du Monde, Paris 2004). Beigegeben aus der Himalayaregion zwei Amulette, eine runde Scheibe mit fünf Totenköpfen und ein einzelner grinsender Totenkopf aus Knochen sowie ein weiteres Objekt "Sitzender Buddha in einer Lotusknospe auf Wolken" (Holz, polychrom gefasst).

Lot 6405, Auction  117, Mexiko, 20. Jh. Vase mit Totenköpfen und Gerippe

Mexiko
20. Jh. Vase mit Totenköpfen und Gerippe
Los 6405

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
125€ (US$ 134)

Details

20. Jh. Skulpturale Blumenschale mit Totenköpfen und Skelett.
Holz, vollrund geschnitzt, schwarz und weiß gefasst. H. 40 cm.

Der 2. November, der Tag der Toten oder Día de los Muertos ist in Mexiko traditionell keine Trauerveranstaltung, sondern ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren der Toten. Nach dem Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen an diesen Tagen zu ihren Familien zurück, das freudige Gedenken steht im Vordergrund. Die Straßen werden geschmückt, Symbole des Todes und der Vergänglichkeit, Skelette und Totenschädel in den unterschiedlichsten Formen sind überall zu sehen, üppige Blumenprachten verzieren das Gesamtbild. Häufig sind es leuchtende, orangefarbene Cempasúchil, auch Ringelblumen, Chrysanthemen oder die aufrechte Studentenblume, die die aufwendigen Dekoration vollenden. Man glaubt, dass die Verstorbenen gerade die Farben Orange und Gelb am besten erkennen können. Vermutlich in diesem dekorativen Zusammenhang ist unsere massive Plastik zu sehen, deren kleine Einkerbung oben Platz für die Flor de Muertos bietet.
Beigegeben eine hölzerne Plastik "Der Turm der Skelette: Holzskulptur mit Totenschädeln, Skeletten und Gitarre spielendem Mariachi" (Mexiko, wohl 20. Jh., Weichhholz, geschnitzt. H. ca. 55 cm) sowie ein sog. Calaveras de Azúcar, Totenschädel aus Zucker (Zucker, Zuckerguss, Stanniol, auf der Stirn bez. "Jaime", H. 12 cm).

Lot 6406, Auction  117, Spanien, 1970er Jahre. Spardose "Hucha Misterio Heidi"

Spanien
1970er Jahre. Spardose "Hucha Misterio Heidi"
Los 6406

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
25€ (US$ 27)

Details

1970er Jahre. Spardose "Hucha Misterio Hedi".
Blechdose, bedruckt, Skeletthand aus Kunststoff, bedeckt von kleiner Filzdecke, mit funktionierendem Wickelmechanismus. 4,6 x 6,8 x 16,2 cm.

Bei Betätigen des Mechanismus greift eine Skeletthand nach vorne und schiebt die auf ein gekennzeichnetes Feld gelegte Münze durch einen Schlitz in die Sparbüchse. Beigegeben drei weitere kleine Vanitasobjekte des 20. Jh.: weiblicher Totenkopf aus Meerschaum (?), in Muschel geschnitzter Totenkopf sowie ein Skelett aus Eisen, eine Glasmurmel haltend.

Lot 6407, Auction  117, Osteuropa, Ende 17. Jh. Opferstock mit Totenschädel

Osteuropa
Ende 17. Jh. Opferstock mit Totenschädel
Los 6407

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
525€ (US$ 565)

Details

Ende 18. Jh. Opferstock einer Armen-Seelen-Bruderschaft mit Totenschädel.
Hartholzkasten mit verschließbarem Deckel (Schlüssel nicht vorhanden), die Ecken mit Messingverstärkungen, die Schaufront mit einem Totenkopf über gekreuzten Schenkelknochen, Holz geschnitzt und vergoldet, auf rotem Samt, rückseitig ein Tragehenkel aus Messing. 13,6 x 17,7 x 18,2 cm (mit rückseitigem Griff).


Lot 6408, Auction  117, Alpenländisch, 18. Jh. Sitzendes Christuskind als Weltenrichter auf einem gefasstem Stuhl

Alpenländisch
18. Jh. Sitzendes Christuskind als Weltenrichter auf einem gefasstem Stuhl
Los 6408

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,301)

Details

18. Jh. Sitzendes Christuskind als Weltenrichter auf einem Stuhl.
Holz, vollrund geschnitzt, farbig gefasst, teils vergoldet, der Stuhl rot und dunkelgrün gefasst. H. 19 cm (Figur), 22 cm (Stuhl).

Beigegeben ein kleines Votivbild wohl des 18. Jh. "Allegorie der Vanitas mit Schädel und Putto" (Holz geschnitzt, polychrom gefasst, teils vergoldet, 12 x 14,6 cm) sowie ein kleines Sparbehältnis wohl um 1800 "Schlafendes Kind in einer Wiege" (Terrakotta, Spuren einer weißen Fassung, 8,5 x 5,5 x 5,5 cm).

Lot 6409, Auction  117, Deutsch (wohl Kloster Veilsdorf), 2. Hälfte 18. Jh. Fatschenkindl als Parfumflakon

Deutsch (wohl Kloster Veilsdorf)
2. Hälfte 18. Jh. Fatschenkindl als Parfumflakon
Los 6409

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
275€ (US$ 296)

Details

2. Hälfte 18. Jh. Fatschenkindl als Flakon.
Steingut, staffiert. Ohne Marke. Fußteil abschraubbar. Kl. abgeplatzte Stelle. H. 12 cm.


Lot 6410, Auction  117, Alpenländisch, 18. Jh. Jesuskind im Schaukasten

Alpenländisch
18. Jh. Jesuskind im Schaukasten
Los 6410

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)

Details

18. Jh. Jesuskind im Schaukasten.
Wachspuppe in einem blassrosa, spitzengesäumten Seidenkleid mit gesticktem Christusmonogramm auf der Brust, Unterkleid und Hosen aus Baumwolle, auf dem Kopf ein gehäkeltes Häubchen mit Schleife und Dornenkranz, die Puppe auf violettem Samt in einem Glaskasten mit ebonisiertem Holzleisten gebettet. H. 48 cm (Puppe); 54,5 x 21,7 x 22 cm (Kasten).


Lot 6411, Auction  117, Schweiz, 18. Jh. Betrachtungssärglein mit Tödlein

Schweiz
18. Jh. Betrachtungssärglein mit Tödlein
Los 6411

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,763)

Details

18. Jh. Betrachtungssärglein mit Tödlein.
Holz, dunkel gebeizt, Glas, innen mit Textil ausgekleidet, Leichnam aus Wachs, Holz, formbarer Masse und Haar. 28,5 x 11,5 x 7,8 cm. Auf der Kopfseite des Sarges datiert (eingeritzt) "MDCCLXXVII" [1777].

Hob der Gläubige den Deckel solcher Miniatursärge, erwartete ihn ein menschlicher, von Maden, Schlangen und Würmern zerfressener Leib aus Wachs, dessen Skelettierung bereits weit fortgeschritten war. Dieses morbide Bild führte die eigene Vergänglichkeit eindrücklich vor Augen. Hergestellt wurde die realistischen Miniaturobjekte vom 17. bis 19. Jahrhundert. Unter anderem in Südtirol, genauer im Grödner Tal, hatte sich eine Schar von Bildschnitzern auf das Herstellen und Modellieren spezialisiert. Über den Handel wurden die sogenannten Särgl über den ganzen Alpenraum, aber auch bis hin nach Norddeutschland und England vetrieben (vgl. Ausst. Kat. Die letzte Reise - Sterben, Tod und Trauersitten in Oberbayern, München 1984, S. 28-29).

Ausstellung: Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, 2014-2015, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen.

Literatur: Charlotte Angeletti: Geformtes Wachs. Kerzen, Votive, Wachsfiguren, München 1980, Nr. 151, S. 121.
Oliver Kornhoff (Hrsg.), Susanne Blöcker (Bearb.): Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, Ausst. Kat. Remagen, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen 2014, S. 118.

Lot 6412, Auction  117, Spoerri, Daniel, "Eine völlig verweste Leiche"

Spoerri, Daniel
"Eine völlig verweste Leiche"
Los 6412

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 2,016)

Details

"Eine völlig verweste Leiche".
Objektkasten mit bearbeitetem Kriminalfoto, Knochen und Stoffstücken sowie OMappe mit 9 Farbserigrafien auf Leinwand, aus der Serie "Die Morduntersuchung". 53,5 x 61,8 x 9,2 cm (Objektkasten); 72 x 98 cm (Mappe), je ca. 59 x 80 cm (Serigrafien). Der Kasten rückseitig signiert, datiert und bezeichnet "Verweste Leiche / Daniel Spoerri / 71. / Memento Mori", die Serigrafien je signiert und nummeriert " I/IX". 1971.


Lot 6413, Auction  117, Broodthaers, Marcel, "Les Bandits European"

Broodthaers, Marcel
"Les Bandits European"
Los 6413

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.500€ (US$ 13,441)

Details

"Les Bandits European".
Öl und typographischer Druck auf Leinwand, am Oberrand auf einem mit Leinwand bespanntem Keilrahmen montiert. 78 x 98,7 cm. Aufl. 1/3. 1974.

Während Eugène François Vidocq (1775-1857) nach einem Leben als Krimineller und Häftling 1811 auf die andere Seite wechselte und die erste Geheimpolizei Frankreichs gründete, beschritt Pierre-François Lacenaire (1803-1836) den umgekehrten Weg. Er wandte der Bourgeoisie, der er entstammte, den Rücken und hielt fortan als Mörder und Dichter der Gesellschaft ihre eigene Verderbtheit vor. Die Namen der beiden Männer hielt der belgische Konzeptkünstler Marcel Broodthaers 1974 zusammen mit jenen anderer Verbrecher des 18.-20. Jahrhunderts auf einer weißen Leinwand fest. Mit einem nicht unironischen Augenzwinkern spielte er damit auf die Faszination der Öffentlichkeit und der Populärkultur für das Kriminelle an. Dem verlieh nicht zuletzt Andy Warhol künstlerischen Ausdruck, als er 1962 in seiner Serie Most Wanted Men Polizeifotos von 13 der meistgesuchten Verbrecher des New Yorker Police Departments vergrößerte. Doch von der beabsichtigten Banalität der Pop-Art ist Broodthaers weit entfernt. Er verweigert den visuellen Reiz des Bildes und untersucht die Mechanismen der Sinnproduktion, indem er uns mit immateriellen Wörtern konfrontiert. Er führt vor, dass auch Namen bloß Hülsen sind, die erst in spezifischen zeitgeschichtlichen Kontexten Bedeutung und Verweischarakter entfalten. Denn während die Bekanntheit von Vidocq, Lacenaire und den anderen ihrerzeit geradezu mythische Höhen erreichte, sind sie dem heutigen Publikum weitgehend unbekannt. Broodthaers bewegt sich hier an der verschwimmenden Grenze zwischen verbaler und pikturaler Sprache, zwischen Schrift und Malerei, eine Grenze, die seine konzeptuell anspruchsvolle Kunst stets auszeichnete. Der Künstler war nach dem Krieg zum Kreis der belgischen Surrealisten um René Magritte gestoßen. Deren subversive Kunstauffassung rund um das Ineinandergreifen von Sprache und Malerei begleitete fortan sein eigenes Schaffen, zuerst als Dichter und ab den 1960er-Jahren als bildender Künstler.

Ausstellung: Marcel Broodthaers, 1980, Museum Ludwig Köln.

Literatur: Evelyn Weiss, Gerhard Kolberg, Bernd Vogelsang (Hrsg.): Marcel Broodthaers, Ausst. Kat Köln 1980, Museum Ludwig, Kat. 95, mit Abb. auf S. 94.

Lot 6414, Auction  117, Rosner, Herbert, "Totentanz"

Rosner, Herbert
"Totentanz"
Los 6414

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
225€ (US$ 242)

Details

"Totentanz".
3 Farblinolschnitte in verlorener Form auf Velin. Je ca. 80 x 36 cm (Darstellung); 95,4 x 48 cm (Blattgröße). Signiert und nummeriert "3/6". 2005.


Deutsch
19. Jh. Biedermeier Haarkette mit Kreuzanhänger
Los 6415

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
150€ (US$ 161)

Details

19. Jh. Biedermeier Haarkette mit Kreuzanhänger.
Flechtarbeit aus braunem Echthaar, Verschluss und Zwischenteile aus rotgoldenem Metall (an einer Stelle gebrochen). L. 98 cm.


Schweiz
Mitte 18. Jh. Vanitasstillleben mit Notenbüchern, Vase, Schädel und gelöschter Kerze
Los 6416

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 269)

Details

Mitte 18. Jh. Vanitasstillleben mit Notenbüchern, Vase, Schädel und gelöschter Kerze.
Gouache mit Goldhöhungen auf Pergament. 8,9 x 11,9 cm. In Gold bezeichnet "Alles ist / in diesem Leben / nur der Eitelkeit / ergeben".

Beigegeben zwei kleinformatige Deckfarbenmalereien: ein Memento Mori mit Schädel, Kerze und Stundenglas wohl aus dem 18. Jh. sowie ein illuminiertes Andachtsbuchblatt der Darstellung der hl. Veronika mit dem Schweißtuch.

Lot 6417, Auction  117, Deutsch, 18. Jh. Sinnierender Tod auf einem Grab

Deutsch
18. Jh. Sinnierender Tod auf einem Grab
Los 6417

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
400€ (US$ 430)

Details

18. Jh. Sinnierender Tod auf einem Grab.
Öl auf Holz, verso mit der Darstellung eines Schädels mit gekreuzten Knochen. 28,6 x 26,6 cm.


Lot 6418, Auction  117, Deutsch, 18. Jh. Weihwasser-Wandbecken mit lorbeergekröntem Schädel

Deutsch
18. Jh. Weihwasser-Wandbecken mit lorbeergekröntem Schädel
Los 6418

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,285)

Details

18. Jh. Weihwasser-Wandbecken mit lorbeergekröntem Schädel.
Holz, farbig gefasst, teils mit Spuren einer Vergoldung, Glaseinsatz für das Wasser fehlend. 43,5 x 23 cm. In Versalien auf Latein mit Vanitassentenzen bezeichnet.


Lot 6419, Auction  117, Schweiz, um 1740. Tabatière in Form eines Totenkopfs

Schweiz
um 1740. Tabatière in Form eines Totenkopfs
Los 6419

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.500€ (US$ 13,441)

Details

um 1750. Tabatière in Form eines Totenkopfs.
Buchsbaum, geschnitzt, mit abnehmbarem Deckel, darin eingelassen ein Hinterglasbild (6 x 8,2 cm im Oval, Glas gesprungen) mit der Darstellung einer Wahrsagerin, die einer Dame aus der Hand liest von Anna Barbara Abesch (1706-1773, Sursee), unterhalb des ausgestreckten Arms mit Monogramm "AB/VF".


Lot 6420, Auction  117, Bayern und Österreich (Steiermark/Kärnten), wohl 18.-19. Jh. Zwanzig eiserne Votivtiere

Bayern und Österreich (Steiermark/Kärnten)
wohl 18.-19. Jh. Zwanzig eiserne Votivtiere
Los 6420

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 8,065)

Details

wohl 18.-19. Jh. St. Leonhards-Opfer: Zwanzig eiserne Votivtiere.
Eisen, teils mit Spuren einer farbigen Fassung bzw. Vergoldung. L. ca. 9,4 cm - 20,3 cm.

Der Legende nach seien durch das Gebet des hl. Leonhard oder auf seine Anrufung hin auf wundertätige Weise die Ketten zahlreicher Gefangener zersprungen. Seit dem 13. Jahrhundert wird der hl. Leonhard in der Ikonographie oft auch als Benediktinerabt mit Krummstab und dem Attribut der Kette dargestellt. Die Kette symbolisierte ursprünglich die von Leonhard erwirkte Befreiung von Gefangenen. Im Laufe der Zeit wurde sein Attribut jedoch falsch interpretiert und die zersprungenen Ketten in seiner Hand als Viehkette gedeutet, weswegen er auch als Schutzpatron für das Vieh gilt und als Votivgaben kleine Ochsen in Bronze gefertigt wurde.

Lot 6422, Auction  117, Nordalpin, 17./18. Jh. Kapsel in Form einer Monstranz mit Totenkopf und rückseitig abschraubbarem Deckel

Nordalpin
17./18. Jh. Kapsel in Form einer Monstranz mit Totenkopf und rückseitig abschraubbarem Deckel
Los 6422

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)

Details

17./18. Jh. Kapsel in Form einer Monstranz mit Totenkopf und rückseitig abschraubbarem Deckel.
Buchsbaum, Elfenbein. H. 8,3 cm.

Beigegeben drei Reliquienkapseln: gedrechselte Holzdöschen, eine aus der Zentralschweiz, zwei aus Frankreich.

Lot 6423, Auction  117, Nordalpin, wohl 17./18. Jh. Gebetskette aus zehn Ave- und einer Paternosterperle aus Holz mit drei Tugendenperlen aus Horn in Form von Wendeköpfen

Nordalpin
wohl 17./18. Jh. Gebetskette aus zehn Ave- und einer Paternosterperle aus Holz mit drei Tugendenperlen aus Horn in Form von Wendeköpfen
Los 6423

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
400€ (US$ 430)

Details

wohl 17./18. Jh. Gebetskette aus zehn Ave- und einer Paternosterperle aus Holz mit drei Tugendenperlen aus Horn in Form von Wendeköpfen. Gesamtlänge ca. 39 cm.

Beigegeben vier Wendeköpfe mit Christus und Totenschädel aus Elfenbein bzw. Bein.

Lot 6424, Auction  117, Alpenländisch und Tibet, 19. Jh. Eine Amulettkette und eine tibetische Gebetskette

Alpenländisch und Tibet
19. Jh. Eine Amulettkette und eine tibetische Gebetskette
Los 6424

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
150€ (US$ 161)

Details

19. Jh. Eine Amulettkette und eine tibetische Gebetskette.
Länge ca. 50 cm und ca. 43,5 cm.

Die Amulettkette, wohl ein Fraisenbetter, aus Knochen (wohl teils Natternknochen), Horn und Hiobstränen (Scheinfrüchte der Chinesische Perlgerste), Draht und Nylonfaden.
Die Mala genannte tibetische Gebetskette aus Bein (wohl Yakknochen) mit 50 Totenköpfen und einem Totenkopf als Abschlussperle. Beigegeben: Teile einer weiteren Amulettkette aus Horn und Bein, unaufgefädelt.

Lot 6425, Auction  117, Berchtesgaden, 18. Jh. Drechselkunststück mit Glaseingericht

Berchtesgaden
18. Jh. Drechselkunststück mit Glaseingericht
Los 6425

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
688€ (US$ 739)

Details

18. Jh. Drechselkunststück mit Glaseingericht.
Bein, gedrechselt und geschnitzt, Glaszylinder. H. 23 cm.

In der Schatzkammer der Fürsten Esterházy auf Burg Forchtenstein befindet sich eine besonders gute Sammlung dieser besonders im Berchtesgadener Raum gepflegten Drechselkunststücke.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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