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Lot 8122, Auction  109, Kantor, Maxim, Schwarzer Vogel

Kantor, Maxim
Schwarzer Vogel
Los 8122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Schwarzer Vogel
Öl auf Holz. 1989.
50 x 60 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Blau signiert "MAKCИM", verso auf Klebeetikett bezeichnet, datiert und betitelt.

In einem hochdynamischen Kontrast von Rot und Schwarz mit schillernden grünen Akzenten zeigt Kantor den flatternden Raben vor einer Backsteinmauer, die Farben sind pastos auf der Holzplatte modelliert. Ein Jahr zuvor entstand Kantors Gemälde "Two crows", in ähnlicher Dynamik dargestellt. Der russische Maler, Grafiker und Schriftsteller Maxim Kantor studierte 1975-1980 am Polytechnischen Institut in Moskau. 1983 gründete er die unabhängige Künstlergruppe "Krasny Dom" (Das rote Haus), die zahlreiche inoffizielle Ausstellungen, häufig Ein-Tages-Ausstellungen, veranstaltete. Seine ersten internationalen Ausstellungen fanden 1987 u.a. in der Berliner Galerie Eva Poll statt. Internationale Bekanntheit erlangte er mit seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig 1997.

Lot 8123, Auction  109, Kaus, Max, Sinnende Frau

Kaus, Max
Sinnende Frau
Los 8123

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

"Sinnende Frau"
Öl auf Sperrholz. Um 1942.
50,5 x 40,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grau signiert "MKAUS", verso mit Pinsel in Schwarz nochmals signiert "MKAUS", betitelt und bezeichnet "1 X gewa."(chst).
Nicht bei Schmitt-Wischmann/Kaus.

In einer Folge von über vierzig Aquarellen, zahlreichen Zeichnungen und zwei bisher bekannten Ölgemälden verarbeitete Max Kaus die Krankheit und das Sterben seiner Frau Gertrud, genannt Turu. Mit unserem Gemälde "Sinnende Frau" bereichert nun ein weiteres Ölbild diese Werkgruppe. Bereits 1948 wurde im Berliner Haus am Waldsee unter dem Titel "Schmerzliches Bildnis" eine Auswahl dieser Arbeiten gezeigt, eine Ausstellung, die damals bereits sowohl Betroffenheit als auch Unverständnis, aber auch begeisterte Zustimmung auslöste und auf die Betrachter stark polarisierend wirkte. Heute befindet sich der sogenannte Turu-Zyklus im Berliner Brücke-Museum. Das Gemälde "Sinnende Frau" von 1942 basiert wohl auf einer Graphitskizze aus demselben Jahr, "Kopf en face, in beide Hände gestützt" (Max Kaus, Turu, Krankheit und Tod. Ein Zyklus von 1942 bis 1944, Ausst.-Kat. Brücke Museum Berlin 1981, Kat.-Nr. 1, mit Abb.). Mit breitem Pinsel oder Spachtel sind die pastosen, körnigen Farben in fein abgestufter Tonalität aufgetragen. Turus Hände formen einen engen Rahmen um das Gesicht und lassen es zwischen ihren Vertikalen noch schmaler erscheinen. Das runde Bild rechts über dem Kopf, das sonst nirgends im Turu-Zyklus oder in den Gemälden erscheint, wirkt wie eine Erinnerung an glücklichere Zeiten. Kaus' malerische Konzentration liegt vor allem auf der differenzierten Gestaltung des Antlitzes mit den dunklen, tief liegenden Augen. "Die Kraft dieses Bildes offenbart sich in der Unmöglichkeit, der fragenden, vom Tod gezeichneten Frau auszuweichen. Der nahende Tod thematisiert den Lebenssinn, die Begrenztheit des menschlichen Daseins fordert den Menschen zur eigenen Überprüfung auf." (Ursula Schmitt-Wischmann, Max Kaus, Werkverzeichnis der Gemälde, Berlin 1990, S. 15f.). Indem er es mit gnadenloser Eindringlichkeit malerisch gestaltet, versucht Kaus das Geschehen, die Angst und den Schmerz zu verarbeiten und sich den existenziellen Herausforderungen zu stellen.
Wir danken Frau Sigrid Kaus für Ihre freundlichen Auskünfte.

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Lot 8126, Auction  109, Klee, Paul, Riesenblattlaus

Klee, Paul
Riesenblattlaus
Los 8126 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)

Details

Riesenblattlaus
Lithographie auf Bütten. 1920.
13,9 x 6 cm (43,7 x 30,9 cm).
Signiert "Klee". Auflage 30 num. Ex.
Kornfeld 77 II A (von B).

Ohne rückseitigen Text und mit der Numerierung. Das durch die spätere Auflage in Kurt Pfister, Deutsche Graphiker der Gegenwart, Leipzig, 1920 zu großer Popularität gelangte Blatt hier in einem der extrem seltenen signierten Vorzugsdrucke auf breitrandigem Papier. Ganz ausgezeichneter, filigraner Druck mit vollem Rand.

Provenienz: Stuttgarter Kunstkabinett, 35. Auktion, 23.-24. Mai 1960, Kat. Nr. 1054

Lot 8128, Auction  109, Kohlhoff, Wilhelm, Windstoß

Kohlhoff, Wilhelm
Windstoß
Los 8128

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

"Windstoß"
Öl auf Sperrholz. Um 1930.
37,5 x 45,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Kohlhoff", verso mit Pinsel in Rot betitelt.
Nicht bei Keßling.

Ein aufkommender starker Windstoß lässt die feine Gesellschaft ihre Kleider und Hüte rasch festhalten. Auffallend ist der Kontrast der vornehmen Herrschaften zu der kargen Häuserlandschaft dahinter. Wilhelm Kohlhoff, dessen Werk von den Nationalsozialisten diffamiert wurde, gehört zu der Verschollenen Generation. 1918 hatte er gemeinsam mit Heckendorf, Krauskopf und Deierling eine Kunstschule gegründet. Kohlhoffs herausragende Schaffensphase fällt in die Jahre zwischen 1920-1930. "Die Städteansichten in Öl und Aquarell, die er 1928 bis 1931 während seines Aufenthaltes in Paris im Auftrag der Victoria-Versicherung malte, gehören mit zu den Höhepunkten in seinem Oeuvre... Die Überzeugungskraft, die jene Bilder ausstrahlen, beruht darauf, daß in ihnen auch heute noch die übermäßige Empfindung und Daseinsfreude zu spüren sind, unter denen sie Kohlhoff gemalt hat." (Susanne Keßling, Wilhelm Kohlhoff. Ausgewählte Werke aus öffentlichem und privaten Besitz, Schweinfurt 1993, S. 34).

Lot 8129, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Not

Kollwitz, Käthe
Not
Los 8129

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Not
Lithographie auf China, aufgewalzt auf Kupferdruckpapier. 1897.
15,4 x 15 cm (42,2 x 33 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz".
Knesebeck 33 A III a (von B).

Blatt 1 des Zyklus "Ein Weberaufstand". Frühdruck, entstanden nach 1903, jedoch vor der numerierten Auflage bei Richter von 1918. Brillanter Druck mit breitem Rand.

Lot 8130, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Die Carmagnole

Kollwitz, Käthe
Die Carmagnole
Los 8130

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.704€ (US$ 6,133)

Details

Die Carmagnole
Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta und Schmirgel auf Kupferdruckpapier. 1901.
58,2 x 40,5 cm (67 x 46,2 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz", sowie vom Drucker Otto Felsing signiert.
Knesebeck 51 V wohl c (von IX).

Brillanter, außergewöhnlich reicher Frühdruck in Schwarz, vor allen Auflagen, mit breitem Rand. Nach Knesebecks Klassifizierung am ehesten Zustand V c zuzuordnen, dort aber Braun als Druckfarbe angegeben.
Bereits zu Lebzeiten der Künstlerin ein bei den Sammlern sehr begehrtes Blatt. Am 6. November 1922 schrieb Käthe Kollwitz in ihr Tagebuch: "Herr Böttger vom Verlag Emil Richter teilte mir heute mit, daß bei einer Auktion die 'Carmagnole' auf 90.000 Mark hochgetrieben ist. So werden meine Blätter Spekulationsobjekt." (Käthe Kollwitz: Die Tagebücher, Berlin 1999, S. 541). Der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein Sturmlied der Französischen Revolution, das bei der Einnahme der Stadt Carmagnole in Piemont entstand. Der Refrain des Lieds lautet: "Dansons la Carmagnole, Vive le son du canon."

Lot 8132, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Inspiration

Kollwitz, Käthe
Inspiration
Los 8132 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Inspiration
Radierung und Vernis mou auf Kupferdruckpapier. 1904/05.
56,2 x 29,1 cm (72 x 55,2 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz".
Knesebeck 86 VII c (von Xb) .

Vor der numerierten Auflage bei Emil Richter von 1918, Dresden und vor der Schrift. Prachtvoller, herrlich gratiger Druck mit delikatem Plattenton und mit breitem Rand.

Lot 8133, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Plakat gegen den Paragraphen 218

Kollwitz, Käthe
Plakat gegen den Paragraphen 218
Los 8133

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Plakat gegen den Paragraphen 218
Kreidelithographie auf dünnem, braunem Affichenpapier. 1923.
40,6 x 21,8 cm (47,5 x 35,3 cm).
Knesebeck 198 I (von II).

Einer von etwa 12 Drucken vor der Schrift und damit vor der Verwendung als Plakat. Prachtvoller Druck mit Rand. Selten.

Lot 8134, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Selbstbildnis

Kollwitz, Käthe
Selbstbildnis
Los 8134

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Selbstbildnis"
Lithographie auf weichem Velin. 1924.
29 x 22,5 cm (50 x 37 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz", datiert und betitelt.
Knesebeck 209 wohl e.

"Wohl das schönste der Selbstbildnisse" (Klipstein). Wohl aus den Auflagen bei von der Becke seit 1931. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Lot 8135, Auction  109, Kretzschmar, Bernhard, Auktion

Kretzschmar, Bernhard
Auktion
Los 8135

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

Auktion
Radierung auf festem Velin. 1921.
34,7 x 39,5 cm (46,5 x 55,7 cm).
Signiert "Bernh. Kretzschmar".
Schmidt R 80 b.

Das vielfigurige Blatt zeugt von der Erzählfreude Kretzschmars in seinen Radierungen um 1921. Mit dem Trockenstempel der Ganymed-Presse der Marées-Gesellschaft unten rechts. Tiefschwarzer, gratiger Druck mit feinem Plattenton, mit breitem Rand.

Lot 8137, Auction  109, Kuhfuss, Paul, Pirano

Kuhfuss, Paul
Pirano
Los 8137

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Pirano
Öl auf Sperrholz. 1929.
76 x 90 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Kuhfuss" und datiert, verso mit Adressangabe, dort abweichend datiert "1933".
Nicht bei Hellwich/Röske.

Bedeutende frühe Arbeit Kuhfuss', vergleichbar mit dem Ölgemälde "Pirano" von 1929 (Hellwich/Röske 29/12), das in seiner Komposition und dem Bildausschnitt nahezu dem vorliegenden Werk entspricht, im Mittelgrund zentral in der Straßenkurve am Tartiniplatz jedoch zusätzlich mit zwei dahinjagenden Kutschen belebt ist. Der lockere Duktus und das helle, harmonische Kolorit entsprechen der heiteren, freundlichen Szenerie. Der überzeugend gestaffelte Bildaufbau lenkt den Blick des Betrachters von den roten Ziegeldächern im Vordergrund über den locker belebten Stadtkern hinaus auf die blaue Wasserfläche der Bucht von Pirano. Die Komposition zeigt eine Rhythmik, die für Kuhfuss' nachexpressionistische Gemälde der 1920er Jahre kennzeichnend ist. Pirano ist eine Stadt im äußersten Südwesten Sloweniens, direkt an der Adriaküste der Slowenischen Riviera. Mit ihrer malerischen Lage und der venezianischen Architektur ihrer Altstadt reizte sie Kuhfuss so sehr, dass gleich zwei Gemälde der malerischen Bucht entstanden.
Verso handschriftlich mit der Künstleradresse "Paul Kuhfuss, Berlin-Pankow, Amalien-Park 7, D. 8. Pankow 2046".

Provenienz: Buch- und Kunsthandlung Camilla Speth, Berlin, mit deren Klebeetikett verso
Privatbesitz Berlin

Lot 8138, Auction  109, Kuhfuss, Paul, Vollmond über dem Unkenteich

Kuhfuss, Paul
Vollmond über dem Unkenteich
Los 8138

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Vollmond über dem Unkenteich
Öl auf Sperrholz. 1943.
87 x 127 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Kuhfuss" und datiert.
Nicht bei Hellwich/Röske.

Im magisch schimmernden Licht des Vollmondes liegt eine menschenleere nächtliche Szenerie. Im Vordergrund, am Seeufer, wuchern Farne, Schilf und gelbgrünes Blattwerk, auf dem dunklen Wasser schwimmen fahlgrüne Seerosenblätter, dahinter ein verlassener Kahn, und jenseits des Ufers liegen zwischen Bäumen zwei Gehöfte. Kuhfuss verleiht seiner zauberischen nächtlichen Landschaft mit der typischen, eigenwilligen und eher dunklen Tonalität einen phantastischen Beiklang. Der kraftvolle malerische Gestus unterstreicht die Lebendigkeit der Formen. Das Motiv des Unkenteiches findet sich im Werk des Künstlers immer wieder (vgl. Hellwich/Röske 38/2, 38/21). Paul Kuhfuss studierte bei Philipp Franck in der Landschaftsklasse der Königlichen Kunstschule zu Berlin, anschließend bei Anton von Werner an der Königlichen Akademischen Hochschule für bildende Künste.

Lot 8139, Auction  109, Kuhfuss, Paul, Markusplatz in Venedig

Kuhfuss, Paul
Markusplatz in Venedig
Los 8139

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Markusplatz in Venedig
Kohle auf Velin. 1928.
37,5 x 47,2 cm.

Paul Kuhfuss unternahm 1928 eine Studienreise nach Italien. Seine Eindrücke von Venedig hielt er in zahlreichen Zeichnungen und Ölbildern fest. In gekonnten, sicheren Schraffuren zeichnet er den Dogenpalast am Markusplatz, im Hintergund die Kirche St. Giorgio Maggiore. Verso eine weitere Kohlezeichnung: Studie einer venezianischen Brücke mit Gondeln.

Literatur: Vgl. Hellwich/Röske 28/83

Lot 8140, Auction  109, Kuhfuss, Paul, Venedig, Canale Grande

Kuhfuss, Paul
Venedig, Canale Grande
Los 8140

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Venedig, Canale Grande
Kohle auf Velin. 1928.
37,5 x 47 cm.

Sehr schöne, in kräftigen Kohlestrichen und -schraffuren festgehaltene Ansicht des Canale Grande mit zahlreichen Gondeln.

Lot 8141, Auction  109, Kuhnert, Wilhelm, Liegende Löwinnen

Kuhnert, Wilhelm
Liegende Löwinnen
Los 8141

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Liegende Löwinnen
Bleistift auf festem Velin. Um 1900.
20,7 x 28,6 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Wilh. Kuhnert".

Der Berliner Maler und Zeichner Wilhelm Kuhnert zählt zu den bedeutendsten deutschen Tiermalern seiner Zeit. Sein Studium absolvierte er von 1883 bis 1887 an der Königlichen Akademischen Hochschule für Bildende Künste. Auf seinen Reisen nach Ägypten, Ostafrika und Indien entstanden zahlreichen Landschafts- und Tierstudien. Seine Darstellungen afrikanischer Löwen in der freien Natur ließen ihn als "Löwen-Kuhnert" bekannt werden. Eindrucksvolles, detailliert ausgearbeitetes Studienblatt einer liegenden Löwin. Neben der Frontalansicht der Löwin und einer Ansicht im Profil nach links hält Wilhelm Kuhnert in verschiedenen Detailstudien Vorder- und Hintertatzen sowie das geöffnete Maul und die Nasenpartie des Tieres fest.

Lot 8142, Auction  109, Laabs, Hans, Sommerlicher Strand

Laabs, Hans
Sommerlicher Strand
Los 8142

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Sommerlicher Strand
Öl auf Leinwand. 1959.
50,5 x 89,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift in Braun signiert "Laabs" und in Rot datiert

Hans Laabs lebte in den Jahren von 1953 bis 1983 wechselweise auf der Baleareninsel Ibiza und in Berlin. Seine Bilder zeichnen sich durch heitere Gelassenheit, Leichtigkeit und sichere Farbkompositionen aus.
"Malen ist für mich ein Prozeß des Ordnens, aus dem Chaos das Brauchbare herauszufiltern... Kalkulierbare Ausgewogenheit mit einem Schuß Spontaneität ist das, was ich möchte, so dass man den Eindruck hat: So muss es sein, nichts dürfte fehlen und nichts hinzugefügt werden" (Hans Laabs, Brief an Eberhard Roters, 1989, zit. nach Bärbel Mann, in: Jörn Merkert, Hans Laabs, Lebensreise eines Malers, Berlin, 2002, S. 49).
In zarten Rosa- und Grüntönen gehaltene sommerliche Komposition mit fröhlich flatternden grün-blauen Fahnen am Strand.

Lot 8144, Auction  109, Le Corbusier, Unité VII

Le Corbusier
Unité VII
Los 8144

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Unité VII
Farbaquatinta auf Rives-Velin. 1953/1964.
31,6 x 41,6 cm (45,5 x 57,3 cm).
Signiert "Le Corbusier". Auflage 130 num. Ex.

Blatt 7 der insgesamt 37 (17 farbige und 20 schwarz-weiße) Blätter umfassenden Folge "Unité", herausgegeben von A. C. Mazo et Cie., Paris. Corbusiers Mappe entstand im Zusammenhang mit dem Bauprojekt der "Unité d’habitation" in Marseille, der Realisierung seiner Stadtplanung "La Ville Radieuse". Dieses städtische System, bestehend aus einer Reihe von Wohnblocks oder "unités", verkörperte seine Vision der rechtwinkligen, geometrischen Formensprache im Bauen der französischen Nachkriegszeit. Das Portfolio "Unité" zeigt in jedem Blatt Einzelpersonen in ihrer "Einheit" und vermittelt so den neuen Raum des Individuums in einer modernistischen Stadtlandschaft. Prachtvoller, farbfrischer Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8145, Auction  109, Le Corbusier, Femme à la main levée

Le Corbusier
Femme à la main levée
Los 8145

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Femme à la main levée
Farblithographie auf Velin. 1954.
108,1 x 67,6 cm (111 x 70 cm).
Weber 56/57.

Druck Charles Sorlier, Paris, in unbekannter Auflagenhöhe. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8146, Auction  109, Lehmbruck, Wilhelm, Kleine Sinnende

Lehmbruck, Wilhelm
Kleine Sinnende
Los 8146

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
33.480€ (US$ 36,000)

Details

Kleine Sinnende.
Gips, weiß.
Höhe 54,3 cm.
In der Plinthe vorne rechts signiert "LEHMBRUCK" (eingeritzt) und mit dem Gießerstempel "cire/C. Valsuani/perdue".
Schubert 55 C b.

"In Lehmbrucks Arbeiten gibt es keine Form, d.h. Leib-Gebärde ohne spezifischen seelischen Ausdruck, er hat keine Form ohne psychologischen Sinn realisiert" (Dietrich Schubert, Wilhelm Lehmbruck. Catalogue raisonné der Skulpturen (1898-1919), Worms 2001, S. 25).
Die Statuette der "Kleinen Sinnenden", die Lehmbruck 1910/11 ausführte, zeigt eine stehende, nach unten schauende, in sich gekehrte Frauenfigur mit halb gesenkten Augenlidern. Sie blickt den Betrachter nicht an, sondern ist in sich versunken. Ihr Oberkörper, über den sie ihre Arme verschränkt, ist leicht gedreht. Der Kopf ist in Richtung Standbein geneigt, im klassischen "contrapposto" zeichnet sich das Spielbein augenfällig unter dem um die Beine geschlungenen Tuch ab. Deutlich kontrastiert das in vielen Falten gestaltete Tuch die nackten, glatten Körperpartien der Figur. Von vielen Blickwinkeln aus betrachtet, offenbart sich die immer wieder neu zu entdeckende Schönheit der Figur von allen Seiten. Die Figur ist in sich ruhend, sie schirmt sich von ihrer Außenwelt ab. Sie scheint eine eigene Seele zu haben.
Lehmbruck schuf eine kleine Gruppe von Figuren, die er eigens für ein kleines Format konzipierte. Neben der "Kleinen stehenden weiblichen Figur" von 1908, dem "Mädchen mit aufgestütztem Bein", dem "Hagener Torso" und "Sitzenden Mädchen" gehört unsere Statuette dazu. In allen Entwürfen setzt er sich mit der Ponderierung der frei stehenden und geschlossenen Figur auseinander.
Lehmbruck fertigte die "Kleine Sinnende" während seines Aufenthalts in Paris an, wo er von 1910 bis 1914 lebte. Im November 1916 hatte er in Mannheim seine erste große Einzelausstellung, hier war auch die Bronze der "Kleinen Sinnenden" vertreten (Nr. 5 im Ausstellungsverzeichnis).
Bei unserer Figur handelt es sich um einen Surmoulage-Guss in Gips, der aufgrund seiner höchst differenzierten Bearbeitung und auch aufgrund der Provenienz auf ein sehr frühes Entstehungsdatum schließen läßt. Laut Schubert kann davon ausgegangen werden, dass Lehmbruck Surmulage-Güsse in eigener Regie anfertigen ließ, um weitere Exemplare zur Verfügung zu haben. Das Sichtbarlassen der einzelnen Nähte im Gips, die changierende, stellenweise fast alabasterartig schimmernde Oberfläche und das Ausmodellieren der feinen Gesichtszüge zeugen von einer engagierten, künstlerischen Hingabe in der Ausführung.
Herr Prof. Dietrich Schubert, Universität Heidelberg, hat die Authentizität der Figur bestätigt (Schreiben vom 11.03.2017).

Lot 8147, Auction  109, Libuda, Walter, Stüber

Libuda, Walter
Stüber
Los 8147

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Stüber
Öl und Collage auf glattem Velin. 1993.
116,5 x 83,8 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Blau signiert "W. Libuda" und datiert.

Der Malgrund ist ein Ausstellungsplakat von Joseph Beuys, einige Buchstaben sind noch zu erkennen.
"Walter Libuda, der immer wieder parallel an Ölbildern, Zeichnungen und dreidimensionalen Werken arbeitet, die seine Vielseitigkeit, Intensität und Erfindungsgabe belegen, wobei Figürliches und Abstraktes durchaus nebeneinander stattfinden können, ist kein Künstler, der sich auf schnelle, genialische Weise mit dem Erlangten zufrieden gibt. Typisch für den Werkprozess ist eine langwierige Malmethode, bei der er Schicht um Schicht auf die Leinwand bringt, dabei auch immer wieder innehält, Schichten eleminiert, um die Bilder dann, manchmal erst nach Jahren, weiter zu bearbeiten. Man gewinnt bei Libudas Malerei den Eindruck, als gehe es von der Oberfläche hinunter in eine unbestimmbare Tiefe - es ist ein langer und langsamer Weg. Was so entsteht, erscheint wie konstruiert und gebaut, wirkt sperrig, verzerrt und hat doch Rhythmus und Schwung, besteht im Eigenen und besticht durch kryptische Verschlossenheit und eine geradezu rabiate Schönheit. Libudas in sich geschlossene und in sich verschlossene Bildwelten beziehen ihre Spannung aus der Ambivalenz von formal stimmiger Komposition und dem bildnerischen Inhalt, der sich der Sinn- und Existenzfrage annimmt. Man könnte diese Malerei als klassisch-modern, geradezu traditionalistisch bezeichnen, doch vor allem erscheint sie in ihrer Haltung ehrlich und glaubwürdig, allein deshalb, weil ihr Produzent seinen Weg seit vielen Jahren konsequent weitergeht. Im Grunde handelt es sich bei dieser Kunst, die eine eigenständige und im positiven Wortsinn eigensinnige Position einnimmt, um eine existenzialistische Kunst. Mit seinen Themen beschreibt Libuda aus einer Perspektive der Distanz unsere Existenz als Tragikkomödie, als grotesk-irrationales und doch seltsam schönes und fantastisches Geschehen, dem er in unverwechselbarer Form Ausdruck und Präsenz zu verleihen weiß und dabei konstatiert, dass das Dasein des Individuums das eines einsamen Außenseiters ist. Walter Libudas Kunst fußt in der Romantik, als einem zentralen Ausgangspunkt modernen Erlebens und Empfindens. Es ist, wie man angesichts seiner Bilder erkennen kann, eine Tradition, die bis in die Gegenwart aktuell und wirksam bleibt." (Peter Funken, in: Walter Libuda - "Die Große Schwester“", Kunstforum 2009, Bd. 195)

Lot 8148, Auction  109, Liebermann, Max, Schulgang in Laren

Liebermann, Max
Schulgang in Laren
Los 8148

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Schulgang in Laren
Kohle auf dünnem Velin. 1898.
11,1 x 19 cm.
Unten rechts mit Kohle in Schwarz signiert "M Liebermann".

In einem treffsicheren, impressionistischen Duktus stellt Liebermann den Reigen der einheitlich gekleideten Schulkinder dar, die sich auf den Schulweg machen. Bei diesem aus einem Skizzenbuch stammenden Blatt handelt es sich um eine der Vorstudien, die der Künstler 1898 im nordholländischen Dorf Laren als Vorbereitung für das gleichnamige, in zwei Fassungen existierende Gemälde ausgeführt hat. Trotz der schematischen, stark verkürzenden Zeichenweise vermittelt die Studie ein überzeugendes Bild von dem hellen Sonnenlicht, das über den Dorfplatz streicht, und den eilenden Schulkindern in ihren langen Schürzen. Eine stilistisch ganz ähnliche Zeichnung ist abgebildet im Ausstellungskatalog "Max Liebermann in seiner Zeit", Berlin-München 1979-80, S. 564-65, Nr. 295.


Lot 8149, Auction  109, Liebermann, Max, Judenstraße

Liebermann, Max
Judenstraße
Los 8149

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

Judenstraße
Radierung auf JWZanders-Bütten. 1909.
30 x 39,7 cm (47,5 x 65 cm).
Signiert "MLiebermann". Auflage 30 röm. num. Ex.
Schiefler 80 III b.

Ausgezeichneter, gratiger und kontrastreicher Druck dieses seltenen Blattes, wohl mit dem vollen Rand. Die Platte wurde zerstört.

Lot 8150, Auction  109, Lipchitz, Jacques, Seated Woman in Armchair

Lipchitz, Jacques
Seated Woman in Armchair
Los 8150

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.780€ (US$ 12,667)

Details

Seated Woman in Armchair
Bronze mit grünlicher Patina. 1921.
13,4 x 13 x 7 cm.
Hinten rechts signiert "Lipchitz" und mit runder Marke. Auflage 7 num. Ex.
Wilkinson 127.

Chaim Jakob Lipchitz kommt im Jahr 1909 nach Paris, wo er sich Jacques nennt, um dort an der École des Beaux-Arts und an der Académie Julian zu studieren. Seine Bekanntschaft mit Archipenko, Picasso und dem Kreis der Kubisten bleibt für seine Arbeit nicht unmaßgeblich. 1913 entstehen die ersten kubistischen Skulpturen. 1920 findet eine erste Einzelausstellung in der Pariser Galerie Léonce Rosenberg statt, und zwei Jahre später tritt er der Gruppe "Esprit Nouveau" bei. Zwischen 1915 und 1925 schafft Lipchitz kubistische Skulpturen, bei denen Figuren und Köpfe auf einfache, blockhafte Formen reduziert sind, wofür unsere Arbeit ein schönes Beispiel abgibt. Seine Bedeutung als Bildhauer gründet sich jedoch nicht nur auf die kubistischen Werke der Pariser Jahre. Er besitzt, ähnlich wie Picasso, die Kraft, sich immer wieder zu erneuern und vermag sich dennoch treu zu bleiben, ohne im Alter die Tradition seiner Jugend zu kultivieren.

Provenienz: Galerie Brusberg, Hannover, dort 1979 erworben
Privatbesitz Hamburg

Lot 8151, Auction  109, Lehmpfuhl, Christopher, Giebelschatten

Lehmpfuhl, Christopher
Giebelschatten
Los 8151

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Giebelschatten
Öl auf Leinwand. 2007.
60 x 30 cm.
Unten links monogrammiert (mit dem Pinselstiel in die nasse Farbe geritzt) "CL" und datiert.

Christopher Lehmpfuhl erhielt seinen ersten Malunterricht 1985-92 bei Wolfgang Prehm, studierte dann 1992-98 Malerei an der Hochschule der Künste in Berlin und war Meisterschüler bei Klaus Fußmann. Er unternahm zahlreiche Studien- und Malreisen u.a. in Europa, nach Ägypten, Australien, Indien, Irland, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Sükorea und in die USA. Unser kleines, hochformatiges Ölgemälde mit einem herrlich pastosem Malrelief und eindrucksvoller Licht-Schatten-Wirkung lässt deutlich die Einflüsse von Klaus Fußmann erkennen.

Lot 8152, Auction  109, Lismann, Hermann, Idyll

Lismann, Hermann
Idyll
Los 8152

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

"Idyll"
Öl auf Leinwand. 1914.
55 x 46 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Lismann" und datiert, verso erneut signiert und betitelt.

Hermann Lismann studierte 1898-1903 Philosophie und Kunstgeschichte in München, ab 1900 dazu Malerei bei Heinrich Knirr und Franz von Stuck. Er lebte von 1904-1914 in Paris, wo er mit Hans Purrmann, Rudolf Levy und Albert Weisgerber zum Kreis der deutschen Künstler des Café du Dôme gehörte. 1914, in dem Entstehungsjahr unseres Gemäldes, zog Lismann nach Frankfurt am Main. Im Ersten Weltkrieg war er als Soldat und für das Rote Kreuz tätig. In den 1920er Jahren unterrichtete er an der Städelschule, 1929-1934 zudem an der Universität Frankfurt. 1934 wurde er als Jude mit Berufsverbot belegt, seine als "entartet" bezeichneten Werke entfernte man aus der Städtischen Galerie Frankfurt. Schließlich emigrierte er 1938 nach Frankreich, wurde interniert und starb nach einer Flucht und erneuter Internierung im Konzentrationslager. Sein Werk ist durch Kriegsverluste weitgehend zerstört. Im interessanten Kontrast zu den weiblichen Akten findet sich verso eine abstrakte Komposition.

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