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Cavour, Camillo Benso Graf von
Brief an den Marquis Villamarina
Los 2582

Zuschlag
300€ (US$ 323)

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Italien. - Cavour, Camillo Benso Graf von, der große ital. Staatsmann und Reformer, erster Ministerpräsident des Königreichs Italien (1810-1861). Eigh. Brief m. U. "C Cavour". In franz. Sprache. 1 S. Gr. 8vo. O. O. 28.VI. o. J. ("soir").
Kriegsbedingt knappe Anweisungen an den Marquis de Villamarina in Neapel. "... Recevez instruction par Fasciotti qui part ce soir. Tenez vous dans une bienveillante reserve, associez vous fêtes publiques. Si on vous interroge bornez vous a conseiller suspension immédiate ... Reclamez mise en liberté detenus les deux navires captures. Tenez nous au courant ...". - Mit Fasciotti ist wohl Eugenio Vincenzo Fasciotti gemeint, ein enger Vertrauter Cavours, der ihn auch 1860 für den Posten des Polizeidirektors von Neapel vorschlug.

Garibaldi, Giuseppe
Signiertes Schriftstück
Los 2583

Zuschlag
330€ (US$ 355)

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- Garibaldi, Giuseppe, ital. Freiheitskämpfer (1807-1882). Eigh. Schriftstück m. U. "G Garibaldi". 1/2 S. Quer-8vo. Palermo 31.VII.1862.
"Al Generale Bixio a Genova, Torino o Ginestrelli vicino Montebello - Parlato con quello persona e datemi notizie bimbe. - G Garibaldi". - Leicht fleckig und geknittert. - General Nino Bixio kämpfte seit 1859 auf Seiten Garibaldis. Vier Wochen nach Entstehung des vorliegenden Schriftstücks erlitten Garibaldis Truppen in der Schlacht am Aspromonte eine vernichtende Niederlage; Garibaldi selbst wurde schwer verwundet.

Medici, Lorenzo II. de'
Brief 1514
Los 2584

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)

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- Medici, Lorenzo di Piero de', Herzog von Urbino, Neffe von Papst Leo X., Vater der Katharina von Medici, Förderer Raffaels (1492-1519). Brief m. U. "Laurentius Medices" und Adresse. 1/2 S. 4to. O. O. 22.X.1514.
Adressiert "Florentino apud ... Francisco fre' Hondo, Rome". Berichtet seinem Freund über den Verlauf eines Fürstenbesuchs. Wir zitieren aus einer englischen Übersetzung: "... Two nights ago arrived the enclosed letter from S. Octo, which I opened and send to you now. Spain conferred with his Highness, however, it is nothing that would merit to demand your immediate help. We shall wait until something should happen, that would cause some expedition - which so far has not occurred. - His highness has arrived here two days ago, and now he has gone hunting. It is his recreation; tomorrow he departs from here to St. Severa, Palo and those surroundings, where there are said to be beautiful hunting grounds ...". - Nach der Rückkehr der Medici aus dem Exil nach Florenz betätigte sich zunächst Lorenzos Onkel Giuliano als rechter Arm des Medici-Papstes Leo X., wegen seiner Kränklichkeit unterstützt von Lorenzo, bis Giuliano 1516 starb und Lorenzo die Macht übernahm. Macchiavellis Buch „Il principe“ wurde nun Lorenzo gewidmet. Zu den von Lorenzo geförderten Personen gehörte auch der Maler Raffael. Da der Herzog nur 27 Jahre alt wurde, sind Briefe von ihm selten. - Etwas stockfleckig bzw. gebräunt; mit dem linken Rand auf ein Kartonblatt montiert.

Lot 2585, Auction  109, Leopold I., röm.-dt. Kaiser, Brief 1677 an die fränkische Reichsritterschaft

Leopold I., röm.-dt. Kaiser
Brief 1677 an die fränkische Reichsritterschaft
Los 2585

Zuschlag
220€ (US$ 237)

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Leopold I., röm.-dt. Kaiser (1640-1705). Brief m. U. "Leopoldt" sowie Adresse und papiergedecktem Siegel. 2/3 S. Quer-gr. folio. Wien 23.VIII.1677.
An die fränkische Reichsritterschaft. Akkreditiv für den Reichshofrat und Kämmerer Wolfgang Graf zu Öttingen-Wallerstein (1626-1708), der als kaiserlicher Kommissar und Gesandter am bevorstehenden Konvent der Reichsritterschaft teilnehmen werde und mit allen Vollmachten versehen ist, im Namen des Kaisers zu sprechen. "... Als haben Wir Ihme ... gnädigst mitgegeben, in Unßerm Nahmen auch bey Euch absonderlich dergleichen Vortrag und Werbung zu thuen, wie Ihr von demselben mit mehrerm Vernehmen werdet ...". Man möge ihm unbedingt vertrauen und seinen Wünschen nachkommen, "wie es neben der Beförderung deß Allgemeinen Weesens Dienstes die Unumbgängliche Noth erfordert ...". - Gegengezeichnet von Leopold Wilhelm Graf zu Königsegg. - Schönes Stück in bester Erhaltung.

Maria Theresia, Kaiserin
Pergament-Urkunde 1741
Los 2587

Zuschlag
850€ (US$ 914)

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Maria Theresia, Röm.-dt. Kaiserin (1717-1780). Urkunde m. U. "Maria Theresia". Deutsche kalligraphische Handschrift auf Pergament. 1 S. Quer-imp.-folio. Mit angehängtem großen Siegel in gedrechselter Holzkapsel (Durchmesser ca 16 cm, kl. rep. Bruchstelle) sowie mit der Orig.-Metall-Kassette zur Aufbewahrung. Wien 9.VI.1741.
Incolats-Diplom für den Freiherrn Franz Joseph von Toussaints zur Ansiedlung im Königreich Böhmen, verliehen aufgrund seiner Verdienste als Geheimer Sekretär und Finanzrat ihres Gemahls, des Kaisers Franz I. Toussaints wird das erbliche Recht verliehen, in Böhmen Güter zu erwerben und auch sonst alle Privilegien eines böhmischen Edelmannes zu genießen. - Wie verschiedene amtliche Vermerke zeigen, machte der Freiherr erst 13 Jahre später von seinem Ansiedlungsrecht Gebrauch, vielleicht wegen der anhaltenden Gefährdung Böhmens durch die in demselben Jahr einsetzenden Kriege mit Preußen. - Sehr dekorative Urkunde, in prachtvoller Kalligraphie ausgeführt und vorzüglich erhalten, sogar mit der sonst meist fehlenden Metall-Kassette (diese etwas angerostet) zur Aufbewahrung der Urkunde.

Lot 2588, Auction  109, Napoleon I. Bonaparte, Brief 1810 an Eugène de Beauharnais

Napoleon I. Bonaparte
Brief 1810 an Eugène de Beauharnais
Los 2588

Zuschlag
4.500€ (US$ 4,839)

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Napoleon I. Bonaparte, Kaiser der Franzosen (1769-1821). Brief m. U. "Np" (Paraphe). 2/3 S. 4to. St. Cloud 4.IX.1810.

An seinen Stiefsohn Eugène de Beauharnais, Vizekönig von Italien, über ein verdächtiges türkisches Schiff und eigene Spionage in der Levante. "... une polacre Ottomane est arrivée à Ancone; retenez la, & ne la laissez point partir. Envoyez moi l'interrogatoire, les papiers de bord, les renseignemens qui me fassent connaître si elle a été assurée, ses certificats d'origine ... Vous n'avez pas en Italie les moyens de juger ces affaires; nous les avons ici par l'espionage dans le Levant. - Je suis toujours faché que vous ayez laissé partir les batimens Ottomans; une partie de ces batimens venait de Malte ...".

Napoleon II., Herzog von Reichstadt
Unkosten-Aufstellung
Los 2589

Zuschlag
100€ (US$ 108)

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- Napoleon II. Franz Joseph Bonaparte, Herzog von Reichstadt, Sohn Napoleons I. und der Marie Luise von Österreich (1811-1832). Aufstellung von Ausgaben für seine Repräsentationspflichten, medizinischen Kosten sowie wohltätige und besondere Geschenkzwecke; ohne Nennung eines bestimmten Zeitraums. 1 S. (Doppelblatt). Folio. (Wohl Wien um 1830).
"Verrechnung verschiedener Ausgaben für Sr Durchlaucht den Herrn Herzog von Reichstadt." Aufstellung von 21 Positionen und ihre Kosten in "Conventionsmünze", darunter: "Vertheilung an die Armen" in Wien und Hietzing je 500 Gulden, "dem Hof-Chyrurg von Semlich": 300 fl., "dem Hrn. Doctor von Malfatti 1/2 jährige Bestallung": 500 fl., "dem Herrn Ender für Portrait des Herzogs v. Reichstadt": 110 fl., "für eine goldne Tabatiere als Präsent für Hrn. D. von Malfatti laut Note der Hofjuweliers Pioletz & Köchert: 1200 fl., "für eine goldene Uhr mit Kette als Praes. für Hrn. Hptm Freisauf" und für "Hrn. Oblt B Smola": zus. 310 fl., "von Ihro Majest. der Frau EH Maria Louise bewilligter Equippirungsbeytrag für den Generalen Grafen Hartmann" (3000 fl.) und zwei weitere Offiziere (je 2000 fl.), "dem Revierjäger Sehnarsch Abrichtungsdouceur für den Hund": 10 fl., "Briefporto nach Parma": 2,6 fl. etc., zusammen 13.345 Gulden und 21 Kreuzer. - Interessante Ausgabenliste des mit 21 Jahren verstorbenen einzigen legitimen Sohnes Napoleons.

Belmontet, Louis
1 Manuskript, 1 Brief 1832
Los 2591

Zuschlag
300€ (US$ 323)

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- Belmontet, Louis, franz. Schriftsteller und Politiker, eifriger Anhänger Napoleon Bonapartes (1798-1879). 1 eigh. Manuskript und 1 eigh. Brief m. U. "L. Belmontet". Zus. 81/2 S. 4to. Paris 31.VII.1832 und Zürich 6.VIII.1832.
Das 51/4 S. umfassende Manuskript vom 31. Juli 1832 entstand offenbar als Artikel zu aktuellem Anlaß: Am 22 Juli war Napoleons Sohn, der Herzog von Reichstadt, in Wien verstorben. Belmontet liefert eine eingehende Charakteristik des Prinzen, vergleicht ihn mit seinem Vater, analysiert seine politischen Chancen und geht auf die Gerüchte über seine mögliche Ermordung ein. "... non, la france n'attendait pas un second napoléon, c'est elle, elle seule qui continuera le grand homme, en tout ce que le grand homme avait entrepris de réalisable par les voies de la liberté. Les Bruits d'empoisonnement flatteront encore ici la douleur populaire. il faut s'y attendre, et cependant s'il eut quelque chose de l'âme, et surtout de la haute intelligence de son père; ce prince, moisonné dans sa fleur, il a bien suffi pour le tuer, de son douloureux examen de lui même, de ses tristes méditations sur la fatalité qui commandait de reconquerir son nom de napoléon par de grandes choses, et qui le réduisait en même temps à la désesperante impuissance d'une captivité illustre ...". - Der Brief aus Zürich, sechs Tage später an einen Herrn gerichtet, befaßt sich noch einmal auf 31/4 Quartseiten ausführlich mit dem Leben und dem Schicksal des jungen Herzogs, wiederholt und begründet seine Ansicht, daß das Gerücht von der Ermordung jeder Grundlage entbehre. "... Le duc de Reichstadt était un très beau jeune homme animé de sentimens héroiques, adoré de tous aux qui le voyaient, et capable de grandes résolutions; sa maladie y a bien vite mis ordre. je suis sur, les trous du crime on m'a promis de précieux renseignemens, je les donnerai à l'univers entier, dusse-je percer à Louvre. il est absurde de croire que l'autriche y a mis la main; l'auguste malade était l'idole de la cour de vienne, c'est le mot. je sais positivement que son grand père, l'empereur françois II lui portait la plus grande affection. vous ne pouvez vous faire une idée du désespoir de tous les habitans de vienne, metternich lui-même, l'odieux metternich témoignait au jeune héritier de napoléon les égards les plus respectueux ...". - Sehr umfangreiche, interessante Quellen zum Schicksal des einzigen legitimen Sohnes des Kaisers der Franzosen.

Berthier, Luis-Alexandre
Brief aus Posen 1806
Los 2592

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

- Berthier, Louis-Alexandre, Fürst und Herzog von Neuchâtel und von Wagram, Generalstabschef Napoleons und dessen engster militär. Vertrauter, Marschall und Pair von Frankreich (1753-1815). Brief m. U. "Berthier". 2/3 S. Folio. Posen (Preußisch-Polen) 2.XII.1806.
An seinen Adjutanten, Kommandant Duveyrier, mit scharfem Tadel wegen Ungehorsams. Er habe sich gegen Berthiers ausdrücklichen Befehl von Würzburg entfernt. "Je vous ai adressé, Monsieur, de Mersebourg le 18 octobre, à Vurtzbourg où je vous croyais, des pleins pouvoirs et instructions pour procéder à la remise des territoires dévolus à S. A. R. l'archiduc de Vurtzbourg ... Votre élogement de Vurtzbourg ayant empêché que vous vous occupiez de cette opération, je viens d'en charger Mr Hersinger Ministre de France près l'archiduc: Je vous préviens que vous devez regarder comme non avenus les ordres et instructions que je vous ai fait passer le 18. octobre, et me renvoyer les Pleins pouvoirs et autres pièces qui étaient jointes à mon envoi." - Napoleon hielt Berthier bekanntlich trotz mancher Fehlleistungen die Treue und überhäufte ihn mit Titeln und Geschenken, so daß dessen schnelle Huldigung Ludwigs XVIII. einen Schatten auf seinen Charakter wirft; sein Tod 1815 in Bamberg (Fenstersturz) ist bis heute ungeklärt.

Davout, Louis Nicolas, Herzog von Auerstädt
Brief 1812 aus Hamburg + Beilagen
Los 2594

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Davout in Hamburg
- Davout, Louis Nicholas, Herzog von Auerstädt, Fürst von Eckmühl, Marschall des Kaiserreiches (1770-1832). Brief m. U. "Prince d'Eckmuhl". 1 S. Folio. Hamburg 2.I.1812.
An den Staatsrat Saure, dessen Absicht abzureisen er bedauert. "... Sachant que S: Ex: le Ministre de la justice ne vous a point prévenu sur votre retour, j'ai pensé qu'il vous serait agréable que je vous envoyasse l'extrait de la lettre de Sa Majesté l'Empereur qui vous concerne. Cette lettre est en date du 21 Xbre 1811. 'J'ai signé un décret pour conserver le Conseiller d'ètat Chaban, le Conseiller d'état Saure peut revenir.' Ce passage sera votre autorisation pour votre retour ...". - Beiliegend ein franz.-deutsch gedruckter Erlaß (1 S. groß-folio. Hamburg 13.II.1811), betreffend die Organisation der Gerichtshöfe und Tribunale. Ferner beigefügt ein Kupferstich-Porträt Davouts in Punktiermanier, gestochen von Zschoch (gebräuntes Papier).

Lot 2596, Auction  109, Deroy, Bernhard Erasmus, Brief 1807

Deroy, Bernhard Erasmus
Brief 1807
Los 2596

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Deroy, Bernhard Erasmus, bayerischer General in französ. Diensten (1743-1812, gefallen in Russland). Eigh. Brief m. U. "Le Lieut. General de Deroy". in franz. Sprache. 1 S. 4to. Karlowitz 4.I.1807.
Eigenhändig an einen Divisionskommandeur, wahrscheinlich des Führer des württembergischen Kontingents, das zusammen mit der von Deroy befehligten bayerischen Division das IX. Korps der Großen Armee bildete. "... Comme je ne doute qu'après la prise de Breslau, à laquelle vous ... avés ... principalement contribué, vous n'envoié[s] un Officier à Munic, ainsi je vous prie de me faire savoir quand il partira, pour pouvoir lui donner aussi mes depèches ... N'avés vous aucunne indice de ce qui va presentement être entrepris, si nous prendereons rechte schulter vor sur Brieg ou linke vor sur Schweidnitz, quand je voi l'état de dénuément complet dans lequel mes soldats se trouvent, je voudrais qu'on prenne des quartiers d'hiver, vous n'êtes pas dans ce cas als herschet Pracht und Überfluß ...". - Der General wurde 1812 ein Opfer des ersten Russlandfeldzugs mit deutscher Beteiligung.

Grouchy, Emmanuel Marquis de
Brief 1801 an General Ney
Los 2597

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Grouchy, Emmanuel Marquis de, Marschall des Kaiserreichs (1766-1847). Eigh. Brief m. U. "Grouchy". 1 S. 4to. Hauptquartier Paris 6 Nivôse an 10 (27.XII.1801).
Eigenhändig an General Michel Ney ("Mon cher camarade"), bei dem er sich für den Brigadier Duguey verwendet, der die Armee verlassen wolle ("étant d'ailleurs a moment de faire un établissement avantageux"). - Ney und Grouchy hatten bei Hohenlinden gemeinsam gekämpft.

Jourdan, Jean Baptiste Comte
Brief 1794 + Beigabe
Los 2598

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Die Ausrüstung der Revolutionsarmee
- Jourdan, Jean Baptiste Comte, Marschall des Kaiserreichs (1762-1833). Brief m. U. „Jourdan“. 1 S. Mit Holzschnitt-Vignette. Folio. Longwy, 16 Germinal an 2 (5.IV.1794).

Als Oberbefehlshaber der Moselarmee an General Lefèbvre wegen der Bestrafung eines Offiziers. "... [Il] s'est permis de réquérir d'un cordonnier ... qui travaille pour les magasins de la République six paires de souliers qu'il a fait distribuer, dit-on, à des soldats qui ont eu part à la livraison qui s'est faite ces jours derniers et qui n'en avoient aucun besoin ...". - Dabei: Pierre François Joseph Lefèbvre, Herzog von Danzig, Marschall des Kaiserreichs (1755-1820). Brief m. U. "Lefèbvre". 3/4 S. Folio. Hauptquartier Hermestein 21.IX.1795. - An den Baron Schmitz-Grollenburg, dem er einen Pass schickt, mit der Bitte, ihm "deux ou trois livres du tabac" zu kaufen, "dont vous m'avez fait gouter l'autre jour. je vous en remettrai le prix avec la plus grande reconnoissance ...".

Kellermann, François Christophe, Duc de Valmy
Brief 1809 aus Mainz
Los 2599

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

- Kellermann, François Christophe, Herzog von Valmy, französ. Marschall des Kaiserreichs (1735-1820). Brief m. U. "Duc de Valmy". 1 S. Folio. Mainz 8.XII.1809.
An den Kriegsminister H.-J. Guillaume Clarke, Herzog von Feltre. Befürwortet das Gesuch eines Capitaines, der um eine Stelle als Capitaine in der kaiserlichen Gendarmerie in einem Departement im Inland bittet. "... C'est un brave officier qui a servi d'une manière distinguée; il est père de Famille. Sous ces deux rapports il mérite que Votre Excellence l'acceuille avec intérêt; et si ma recommandation peut lui être favorable auprès de vous, je me fais un plaisir de seconder ses intentions ...".

Lot 2600, Auction  109, Lafayette, M. J. de Motier, Marquis de, Urkunde 1791

Lafayette, M. J. de Motier, Marquis de
Urkunde 1791
Los 2600

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

- Lafayette, M.-J. Motier, Marquis de, franz. General und freiheitlicher Politiker, Held im amerikan. Unabhängigkeitskrieg, Ehrenbürger der USA, während der franz. Revolution Kommandant der Nationalgarde, nach Napoleons Verbannung Mitglied der Deputiertenkammer (1757-1834). Gedruckte, handschriftlich ausgefüllte Urkunde m. U. "Lafayette". 1 S. Mit Holzschnitt-Umrahmung und Siegel der Pariser Nationalgarde. Folio. Paris 31.III.1791.
Abschied für den Füsilier C. H. Hyardin, von Lafayette in seiner Eigenschaft als "Commandant de la Garde-Nationale-Parisienne" unterzeichnet. - Mitunterschrieben von Jean Sylvain Bailly, dem Bürgermeister von Paris, der 1793 guillotiniert wurde, sowie von anderewn Offizieren der Nationalgarde. - Fleckig; stärkere Randschäden und Faltenrisse alt unterlegt.

Macdonald, Jacques Alexandre
4 Briefe, 1 Randvrmerk
Los 2601

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

- Macdonald, Jacques Alexandre, Herzog von Tarent, Marschall des Kaiserreiches (1765-1840). 4 eigh. Briefe m. U. „Macdonald“ und 1 eigh. Randvermerk. Zus. 5 S. 4to. Courcelles, Paris und o.O. 1808-1836.
Jeweils an einen ihm befreundeten Steuerbeamten in Bourges, mit persönlichen Nachrichten. - Der Randvermerk vom Juni 1814 auf einer Eingabe des Chevaliers Charroy („le seul officier d’Etat major de la vieille garde“), der - nach Napoleons Abdankung und der Rückkehr der Bourbonen - um seine Weiterverwendung bittet. Macdonald fügt hinzu: „Je prie le Ministre de la guerre d’acceuillir cette demande. Mr Charroy est un Excellent officier qui a très bien Servi ...”. - Beigefügt eine ausgeschnittene Signatur des Marschalls Serurier.

Masséna, André, Herzog von Rivoli
Brief 1812
Los 2602

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

- Masséna, André, Herzog von Rivoli, Fürst von Essling, Marschall des Kaiserreichs (1858-1817). Brief m. U. "Massena". 3/4 S. Folio. Paris 28.III.1812.
An den Grafen Cessac, Mitglied der Militärverwaltung. Empfehlungsschreiben für Jean Louis Camille Dausse, Sohn eines Abteilungs-Inspekteurs der Brücken und Straßen, Mitglied der Ehrenlegion und Leutnant im 60. Linienregiment, den mehrfache Verwundungen daran hindern, seinen Dienst bei der Infanterie fortzusetzen. Er bewerbe sich daher um eine Stelle im Kriegskommissariat, und er, Masséna, befürworte das Gesuch, da der Leutnant für diese Tätigkeit befähigt sei und außerdem Masséna dessen Familie fördern möchte. - Beiliegend ein kleines lithographisches Porträt Massenas.

Lot 2605, Auction  109, Ney, Michel, Herzog von Elchingen, Fürst von der Moskwa, Brief 1814

Ney, Michel, Herzog von Elchingen, Fürst von der Moskwa
Brief 1814
Los 2605

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

- Ney, Michel, Herzog von Elchingen, Fürst von der Moskwa, Marschall des Kaiserreichs (1769-1815). Brief m. U. "Ney". 12/3 S. 4to. Les Coudreaux 27.VI.1814.
Empfehlungsschreiben an den "Grand Maître de garde robe et Ministre de la maison du Roi", Graf Blacas. Geschrieben nach der Rückkehr der Bourbonen, von denen Ney 1815 wieder zu Napoleon überging. Deshalb als Hochverräter zum Tode verurteilt, wurde er am 7. Dezember 1815 erschossen.

Soult, Nicolas Jean de
Brief 1813
Los 2606

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

- Soult, Nicolas Jean de, Herzog von Dalmatien, Marschall und Pair von Frankreich, Kriegsminister (1769-1851). Brief m. U. "Mal Duc de Dalmacie". 1/2 S. 4to. Neumark 31.V.1813.
An den General Graf Caffarelly du Falga, Kommandeur der Kaiserlichen Garde in Paris. "... L'Impereur m'a ordonné de vous adresser la lettre cijointe, que le Ministre de la guerre a mise pour les yeux de Sa Majesté, afin que vous prenniez à ce sujet les mesures convenables ...".

Lot 2607, Auction  109, Generäle und Marschälle des Kaiserreichs, 23 Autographen + Beigaben

Generäle und Marschälle des Kaiserreichs
23 Autographen + Beigaben
Los 2607

Zuschlag
1.700€ (US$ 1,828)

Details

- Generäle und Marschälle des Kaiserreichs. 23 Autographen. 1800-1831
Briefe oder militärische Ordres berühmter Heerführer und Minister aus Napoleons engerer Umgebung; teils ganz eigenhändig. Vorhanden: François Ch. P. Augereau, Herzog von Castiglione, Marschall von Frankreich (1757-1816). 2 Briefe an Kriegsminister General Alexandre Berthier, 1 "Memoire" (1804,1805). - Alexandre Berthier, Fürst von Wagram, Fürst und Herzog von Neuchâtel und Valangin, Marschall des Kaiserreichs (1753-1815). Brief an General Graf Carelli, Paris 1811. - Henri J. G. Clarke, Graf von Hüneburg, Herzog von Feltre, Marschall des Kaiserreichs (1765-1818). Brief Paris 1812. - Armand A. L. Marquis de Caulaincourt, Herzog von Vicenza, General und Staatsmann (1773-1827). 2 Briefe, Straßburg 1804 und Paris 1811. - Gerard Chr. M. Duroc, Herzog von Friaul, General (1772-1813). Brief an Napoleon als 1. Konsul, Paris 1800. - Brief an Kriegsminister Clarke, Paris 1806. - Eigh. Brief an Elisa, Herzogin der Toscana, Schwester Napoleons, Rambouillet 1811. - Jean Andoche Junot, Herzog von Abrantes, General (1771-1813). Brief an Berthier, mit 9 Zeilen Randglosse von Berthier, Paris 1812. - Brief Triest 1813. - Beiliegend 1 eigh. Brief von Emile Lucien Arnault, unter der Juli-Dynastie Präfekt des Ardèche-Departements (1787-1863), an Laure Junot, Duchesse d'Abrantes, Gemahlin General Junots, 1831. - Charles Fr. Joseph Lebrun, Herzog von Piacenza, Präsident des Rates der 500 (1739-1824). Eigh. Brief Paris 1800. - Nicolas-Joseph Maison, Marschall von Frankreich (1771-1836). Eigh. Brief Modena 1829. - Auguste-Frédéric-Louis Viesse de Marmont, Herzog von Ragusa (1774-1852). Brief, wohl an Berthier. - Beiliegend ein wohl eigh. Brief der Herzogin von Ragusa (Laibach 1810). - Gabriel J. J. Molitor, Comte, Marschall des Kaiserreichs (1770-1849). Brief an General Leclerc, Hauptquartier Meisenheim 1797. - Edouard Mortier, Herzog von Treviso, Marschall des Kaiserreichs (1768-1838). Brief an Kriegsminister Alexandre Berthier, Paris 1803. - Georges Mouton, Comte de Lobau, Marschall des Kaiserreichs (1770-1838). Brief an General Baclier d'Albe, Paris 1805. - Nicolas Charles Oudinot, Herzog von Reggio, Marschall des Kaiserreichs (1767-1847). Brief Hanau 1808, wohl an Berthier. - Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau, General (1725-1807). Eigh. Brief-Fragment. - Jacques-Pierre Orillard de Villemanzy, Chef-Inspecteur und Generalintendant (1751-1830). Brief an Louis Nicolas Davout, Erfurt 1809. - Insges. 23 Schriftstücke. - Beiliegend ein Brief eines nicht identifizierten Verfassers und 2 lithographische Porträts. - Versammlung eines großen Teils der Elite des napoleonischen Kaiserreiches, meist mit Briefen und Dokumenten von militärisch oder historisch interessantem Inhalt.

Niemöller, Martin
10 Briefe und Karten
Los 2609

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Niemöller, Martin, ev. Theologe, U-Boot-Kommandant und Pazifist, im 3. Reich als führendes Mitglied der Bekennenden Kirche im KZ interniert, später Präsident des Weltkirchenrates (1892-1984). Konvolut von 10 Autographen m. U. "Martin Niemöller". Zus. 8 S. Verschied. Formate. Mit 1 Umschlag. 1962-1979.
An den ihm befreundeten Pfarrer, Politiker und Journalisten Herbert Mochalski, wie Niemöller zur NS-Zeit Mitglied der Bekennenden Kirche, sowie an Familienmitglieder des von den Nazis ermordeten Widerstandskämpfers Friedrich Justus Perels: 2 eigh. Briefe, 1 masch. Brief, 1 eigh. Briefkarte und 6 eigh. Ansichts-Postkarten. Berichte von seinen weiten Reisen, die meist keine Erholungsreisen waren, sondern mit anstrengenden Predigten und Vorträgen zum Thema Christentum, Politik, Kirche und Staat sowie Sorge vor einem kriegerischen Ost-West-Konflikt verbunden waren. Niemöller schreibt aus Paris, Brione (Schweiz), Helsinki, New York, Japan und Wiesbaden, und aus den Inhalten geht hervor, daß diese Besuche teils mehrmals stattfanden. Knappe Nachrichten vom Reiseverlauf ("Gleich gehen Tini und ich zum Kaffee zu Gollwitzers, die hier am gleichen Tage wie wir angekommen sind", 13.X.1962 aus Brione), aber auch längere Schilderungen aus fernen Erdteilen wie den USA oder Japan: "... das Programm ist - wie immer - ziemlich mörderisch; und ich will mich dankbar freuen, wenn ich die Hälfte glücklich hinter mich gebracht haben werde ... Von daheim habe ich sonst gute Nachrichten, wenn ich auch aus der 'Kirche' wenig bzw. garnichts zu hören bekomme. Zur Zeit tagt wohl die 'EKD-Synode', ohne zu wissen, was sie eigentlich soll ... In den USA herrscht auch die allgemeine Verwirrung, die überall da entsteht, wo man den rechten Augenblick verpaßt, und das ist hier sehr handgreiflich! ... Ich bin von 2 Reden ziemlich erledigt und muß morgen wieder zweimal 'vors Brett' [Corpus Christi, Texas 14.III.1965] ... Ich hatte nicht gedacht, daß Japan so anstrengend sein würde; aber man hat mir hier das Programm schön vollgepackt, mehr als in den USA ... Auf der anderen Seite kann ich mich auch schlecht drücken, weil man auch hier die Wirklichkeit nicht sieht, nicht sehen will oder nicht sehen kann. Die Christen sind entweder politisiert oder schwören aller Politik und politischen Verantwortung ab; nur der rechte Weg wird nirgendwo erkannt. Man ist also - wie daheim - ein einsamer Rufer und darf doch den Mund nicht halten! Ich hätte nicht wenig Lust, meine Tätigkeit hierher zu verlegen: die Menschen fragen wenigstens und sind nicht so im 'Wohlstand' erstickt wie bei uns [Nishinomiya, Japan, 3.V.1966] ... Es gehört wohl zu den Freuden des Alters oder jedenfalls des Altgewordenseins, wenn man es noch erlebt, daß man in der jüngeren Generation verstanden wird ..." [Wiesbaden 20.IX.1973]. - Der Brief aus Japan mit Randdefekten; sonst ordentlich erhalten.

Lot 2611, Auction  109, Pius VI., röm. Papst, Bulle 1794

Pius VI., röm. Papst
Bulle 1794
Los 2611

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Pius VI., röm. Papst (Giovanni Angelo Graf Braschi, 1717-1775-1799). Bulle. Latein. Handschrift auf Pergament. Mit 7 großen Zier-Initialen in Federzeichnung und mit angehängtem Bleisiegel. Quer-folio. (Rom) 20.VII.1794.
Unterzeichnet "C. Ricci", d. i. wohl Kardinal Scipione de Ricci (1741-1810). Bulle in einem Zeitraum angespannter politischer Verhältnisse und großer Unruhen, verschärft durch Pius' Feindschaft gegenüber dem revolutionären Frankreich. Unter seiner Regierung wurde der Kirchenstaat mehrmals französisch besetzt, und wertvolle Manuskripte und Kunstschätze wurden als Reparationsleistungen nach Paris verbracht. "Würdig, aber weltlich, stolz auf seine stattliche Erscheinung, hielt Pius sehr auf Gepränge und obsoletes Protokoll ... Er ließ den Nepotismus wieder aufleben ... Ihm lag daran, als Mäzen der Künste in die Geschichte einzugehen, und so verschwendete er riesige Summen für Prachtbauten ... Bei seinem Tod nach einem der längsten Pontifikate der Geschichte wurde vielerorts angenommen, daß die Vernichtung des Hl. Stuhls damit nun vollzogen sei; tatsächlich erreichte das Papsttum unter ihm seinen Tiefpunkt" (Kelly, Lex. der Päpste). - Rückseitig ein neuerer dt. Repositur-Stempel.

Papperitz, David
Schriftlicher Nachlaß u. Familienpapiere
Los 2614

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Papperitz, David, Schiffer und Getreidehändler aus Neudorf bei Dresden (1733-1817). Schriftlicher Nachlaß und Familienpapiere, von mehreren Händen geschrieben. Zus. ca. 88 S. Verschied. Formate. Lose Bl. in einem marmor. Halbleinendeckel des 19. Jhdts mit kleinem Wappen-Aufkleber (Steuer-Marke)der Stadt Dresden im Innendeckel. 1816-1862.
Die Schriftstücke unterschiedlichen Charakters, nicht ohne kulturgeschichtlichen Wert, enthalten im Einzelnen:
I. Drei unterschiedliche Versionen der Leichenpredigt, mit Papperitz' Biographie, anläßlich seines Begräbnisses im Jahr 1817 (4, 6 und 4 S.): "David Papperitzens Sälbst aufgeschriebn[e]r Lebens Lauf Bey seiner Beertigung aufn Kärchhoffe, oder wann Leichen-Prettigt gehalten wirt, kundt zu tuhn… Dießer Lebens Lauff wirt nicht gesprochen ist zu Lang, den kan Ein Kindt zum Andancken Nähmmen." Papperitz berichtet über sein Elternhaus, seine Ausbildung, Geschäftsreisen „zu Schiffe“ um „sein Broht auf dießen gefährlichen Elamänt zu erwerben“, seine Hochzeit mit Eva Elisabet Lange, seiner früh verstorbenen ersten Frau, die Geburt ihrer Kinder, die Hochzeit mit seiner zweiten Frau Maria Rosina Bühlich, die Geburten der Kinder aus dieser Ehe, etc.
II. Manuskript "David Papperitzens gesammelde Blumen zur Geistlich Seelen Bretzeney und Gute Löhren zur Verehrung Gottes an seine Lieben Kinder und Enkel zu Ihrem Wohlergöhen und Seelen Heil an sie aufgeschrieben und Ergöhen laßen an seinem Gebuhrtstage Ao 1816." (30 Bl., alle 60 S. beschrieben). Lebensregeln und Empfehlungen für die Nachkommen von Papperitz, bereichert mit und begründet aus eigenen Erlebnissen und philosophisch-religiösen Überlegungen. Anschaulich beschrieben mit vielen Anekdoten aus dem Alltag.
III. Manuskript "Seinen Theuersten Aeltern und Geschwistern Onkel und Tanten Cousins und Cousinen zum Neuem [!] Jahre 1835 dargebracht von J Fr Papperitz in Paris" (Doppelblatt mit einem 4seitigen Brief in Gedichtform, 60 vierzeilige Strophen).
IV. 1 Bl. mit Verzeichnis "Friedrich Gotthaliff [Gotthelf] Wachßens Kinder" (ca 1818). - Dabei ein leerer Umschlag, der ursprünglich Zeugnisse für Paul Wachs enthielt.
V. 1 Bl. "Verzeichniß nebst Belegen an Einnahmen und sämtlichen Ausgaben nach dem Tode des am 29 April 1862 verstorbenen Bruders, Friedrich Gotthelf Wachs".
VI. Umfangreiches Gedichtmanuskript "Die Verzweiflung" von August von Kotzebue (9 S. 8vo und quer-kl. 8vo). – Der Brief aus Paris mit größeren Faltenrissen; die anderen Teile ordentlich erhalten.

Rathenau, Walther
Brief 1921
Los 2615

Zuschlag
650€ (US$ 699)

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Rathenau, Walther, Industrieller, Präsident der AEG, liberaler Politiker, Reichsaußenminister und Schriftsteller, von rechtsradikalen Verschwörern ermordet (1867-1922). Masch. Brief m. U. "Rathenau". (Kopierstift). 12/3 S. auf 2 Bl. Gr. 4to. Berlin 18.II.1921.
Philosophischer Brief an einen jungen Mann, der, offenbar mit Minderwertigkeitsgefühl behaftet, kein Lebens- und Berufsziel sieht und Rathenau um geistige Hilfestellung gebeten hat. Dieser antwortet mit Geduld und Umsicht: "... Sie müssen, wie ich glaube, in der Welt das Positive suchen. Alles, was uns umgibt, ist aus Sinn und Unsinn gemischt. Es hängt vom Auge ab, ob es sich auf die Bekräftigung und Förderung des Sinnvollen oder auf den Kampf gegen das Widersinnige einstellen will ... Nach dem, was Sie mir sagen, ist es glaube ich für Sie der beste Rat, wenn Sie zunächst einen Beruf voll zu beherrschen suchen ... Die Beherrschung eines Berufes ... erschliesst die Umwelt von einer bestimmten Seite. Irgendwo muss der Tunnel gegraben werden, es kommt nicht darauf an, von welcher Seite, sondern es kommt nur darauf an, dass er tief ins Gestein führt ...". - Mit Briefkopf "Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft. Präsidium". - Zweifach gelocht.

Nikolaus II., Kaiser von Russland
Brief 1907
Los 2616

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

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Russland. - Nikolaus II., der letzte Kaiser von Russland (1868-1918, von den Bolschewiki ermordet). Brief m. U. "Nikolai". 2 S. 4to. Peterhof 6.X.1907.
Belobigung des Diplomaten Alexander Iwanowitsch Nelidow, der als Delegierter Russlands an der zweiten Haager Friedenskonferenz teilgenommen hatte, die vom Zaren angeregt worden war. "Ihre hervorragenden diplomatischen Dienste und Ihre hohen persönlichen Eigenschaften haben mich veranlaßt, Sie als ersten Vertreter Russlands auf der nunmehr abgeschlossenen zweiten Haager Weltkonferenz zu verpflichten. Ein richtiges Verständnis der Interessen Russlands und die Sie beseelenden Gefühle der Menschenliebe, die in der Aufklärung fußt, haben Ihnen geholfen, die Ihnen übertragene Aufgabe mit Erfolg durchzuführen. Als ein gewählter Vorsitzender dieser internationalen Versammlung haben Sie mit Eifer die Realisierung des mir am Herzen liegenden Ziels der friedlichen Beziehungen zwischen den Völkern, basierend auf der Achtung vor dem Recht, gefördert. In Anbetracht solcher Ihrer Verdienste erachte ich es für angemessen, Ihnen meine herzliche Anerkennung auszudrücken ..." (freie Übersetzung aus dem Russischen). - Der Haager Landkriegsordnung von 1907, mit der das erste Haager Friedensabkommen ergänzt wurde und die 9 Haupt- und 56 Zusatzartikel umfaßte, traten 38 Nationen bei.

Christian Herzog zu Sachsen-Weißenfels
Urkunde 1717
Los 2617

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Sachsen-Weißenfels. - Christian, Herzog zu Sachsen-Weißenfels (1682-1736). Urkunde m. U. "Christian HzS" und papiergedecktem Siegel. 2 ½ S. Folio. Schloß Neu-Augustusburg in Weißenfels 26.V.1717.
Verlängerung eines "Wiederkauffs Contracts" mit seinem Hausmarschall und Kammerrat Curt Heinrich von Tottleben. 1711 hatte der Herzog einen sechsjährigen Vertrag mit Tottleben geschlossen, welcher diesem bestimmte Einnahmen und "Gefälle" zusicherte, aber nach Ablauf der Frist vom Herzog zurückgekauft werden sollte. Christian gesteht nun, daß er das Geld für den Rückkauf nicht auftreiben könne und verlängert deshalb notgedrungen den Vertrag um weitere sechs Jahre. - Leicht gebräunt; bei der großen Unterschrift ein kleines Loch durch Tintenfraß; kleine Randläsuren.

Weltkriegs-Briefe aus Flandern
3 Schreiben eines schottischen Soldaten
Los 2625

Zuschlag
300€ (US$ 323)

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"die deutschen Hunnen"
Weltkriegs-Briefe. 2 Briefe eines schottischen oder irischen Soldaten vom Stellungskrieg in Flandern. Zus. 10 S. (Kopierstift). 8vo. Mit 2 Umschlägen. O. O. 6.V. und 1.IX.1915.
William E. Sutton vom 1. Regiment The Cameronians (Scottish Rifles) schreibt an zwei Damen in Irland, die ihn mit Hilfspaketen versorgten. Insbesondere der erste Brief vom Mai 1915 vermittelt einen treffenden Eindruck vom Grabenkrieg in Flandern. "... then we came back into France. at Christmas the Germans had a lively time in the trenches, they had a band playing & they was shouting over to us, they have some lovely singers & they sing British songs just amuse us. we stand in the trench with the mud & water well over the tops of our bools & clap & enclose them. but business as usual the bullets flew about just the same. but we have got quite used to doing our little bit ... So we'll smarten the Germ-huns up at every possible chance. I don't think any Britishers could stick Prussian rule. They are too kind, ask the poor Belgians & some of the French inhabitants, they seem to wage war on women and children. but we all hope for the day to soon come when we can teach the cotters how to treat the opposite sex with respect ... I'm sorry you bought me cigarettes, as I don't smoke them, I rather cling to the pipe ... but ... I'm sure nothing is better to the soldier for to soothe his troubled mind, than a smoke. we can't have much of a smoke at night, because as soon as a match is struck the Germs sends over a reminder in the form of a bullet or a bomb ... They think we are gas pipes & try to fill us with gas, but we all are ready for them now with damp pads & motor glasses over our eyes. I suppose the next thing will be taking us for paddocks & trying to smoke us out ...". - Beiliegend eine britische Feldpost-Karte, auf der der Absender seine Nachrichten nur durch das Streichen vorgedruckter Sätze kenntlich machen konnte.

Alma-Tadema, Lawrence
Albumblatt mit Federzeichnung
Los 2627

Zuschlag
550€ (US$ 591)

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Alma-Tadema, Sir Lawrence, holländ.-britischer Porträt- und Historien-Maler, Mitglied der Londoner Royal Academy und zahlreicher weiterer europäischer Akademien (1836-1912). Eigh. Albumblatt mit Federzeichnung u. U. "LAT." 10,6 x 17,5 cm. Auf ein größeres Blatt montiert (dieses mit kl. Einriss). Wannsee bei Berlin 30.V.1891.
Die Zeichnung zeigt einen Frauenkopf mit Haarkranz (oder Schleier-Haube) halb von hinten. Darunter eigenhändig bezeichnet: "eine Frau und eine Schwieger Mutter. LAT. - Villa Becker, Wansee 30.5.91". - Rechts oben auf dem Blatt noch 2 Eintragungen anderer Personen. - Der gefeierte Künstler, der u. a. den deutschen Schauspieler Ludwig Barnay porträtierte, war seit 1874 Auswärtiges Mitglied der preußischen Akademie der Künste.

Lot 2628, Auction  109, Beier-Red, Alfred, 20 meist illustrierte Karten

Beier-Red, Alfred
20 meist illustrierte Karten
Los 2628

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Beier-Red, Alfred, sozialistischer Karikaturist, Pressezeichner und Graphiker, seit 1946 SED-Mitglied, Mitarbeiter des "Neuen Deutschland" mit Professorentitel, Träger des "Nationalpreises" der DDR und anderer Auszeichnungen (1902-2001). Konvolut von 17 (13 original-graphischen) und meist eigenhändig beschrifteten Neujahrs-Grußkarten und 4 (3 original-graphischen) eigh. Dankeskarten. Verschied. Formate. (Berlin-Ost) 1964-1977.
Nach dem Vorbild Conrad Felixmüllers jährlich verschickte Karten mit Neujahrsgrüßen, jeweils mit Orig.-Zeichnungen und -Graphiken (Feder, Farbstift, Aquarell sowie 1 Radierung) versehen; ferner 4 Dankeskarten für Glückwünsche zu seinem Geburtstag, davon 3 gleichfalls mit farbigen Orig.-Zeichnungen. Die zusätzlichen Grüße in 5 Fällen nur von Beier-Reds Ehefrau Erna geschrieben, von der auch ein eigh. Brief von 1972 beiliegt. Hübsche Blätter des vielbeschäftigten Graphikers, von dem auch eine politische Zeichnung darunter ist: die sozialistische Weltkugel tritt die Kriegsfackel des Mars aus (1980/81). - Insgesamt 15 meist farbige Zeichnungen und 1 Radierung, die zusammen einen guten Überblick über Stil und Themen des DDR-Karikaturisten gewähren.

Ehmcke, Fritz Helmuth
Brief und Postkarte 1947-1948
Los 2629 [*]

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Ehmcke, Fritz Helmuth, Graphiker, einflußreicher Schriftkünstler, Illustrator und Buchgestalter, Mitbegründer der Steglitzer Werkstatt, Leiter der Rupprecht-Presse, Lehrer an mehreren Kunstgewerbeschulen, zuletzt an der Hochschule der Bildenden Künste in München (1878-1965). 1 eigh. Brief und 1 eigh. Postkarte m. U. "F. H. Ehmcke". Zus. 3 S. Quer-gr. 8vo und 8vo. Widdersberg (Obb.) 14.XI.1947 und 4.XII.1948.
An eine ehemalige Graphik-Schülerin in Marburg, die ihn um ein Zeugnis sowie um Rat wegen der Beschaffung von Materialien für die graphische Arbeit in der Mangelwirtschaft der Nachkriegszeit gebeten hatte. Ehmcke berichtet u. a. von der Wiedereinrichtung von Arbeitsräumen. "... Unsere Winterwerkstatt ist am 1. Oktober erst juristisch gegründet worden, seit voriger Woche ist der Raum in dem wir sitzen können mit Fußboden und Ofen versehen worden. Wir sind selber dabei, mit Hilfe der behördlichen Stellen Material zu beschaffen. Sie sehen, daß man da noch nicht gut von zehren kann. Ich habe aber aus meinen eigenen Beständen einiges zusammengesucht, was Ihnen vielleicht für den Augenblick helfen kann. Die Stahlfederfabriken sind wohl zumeist kaputt ... Wenden Sie sich doch an die Stahlfederfabrik Brause & Co in Iserlohn (berufen Sie sich auf mich, auf Ihre Tätigkeit für den Inselverlag und die höchsten Behörden, Universität usw.), die noch funktioniert und die auch mein Deutsches Schreibbüchlein verlegt hat, wovon eine neue Auflage jetzt gemacht werden soll. Auch damit hat es gute Weile, vorerst müssen wir das Papier besorgen. Dort hat man keins. Hier muß es gedruckt werden, weil nur Bruckmann meine Schwabacher Schrift hat, aus der es zu setzen ist. Aber Bruckmann bekommt dafür hier kein Papier, weil der Verlag in der englischen Zone ist ... Sie können sich denken, wieviel Zeit da für eigentliche wesentliche Arbeit übrig bleibt. Seit über 2 Jahren habe ich keine ruhige Stunde der Behaglichkeit mehr. Ich muß jetzt wieder kilometerweite Wege laufen. Mein Auto steht in der Garage, ich habe auch Benzin, aber nicht den Tankschein, den man vorn an die Scheibe kleben muß, damit man nicht von der Polizei angehalten und der Wagen beschlagnahmt wird ... Und so im November Regen und Sturm hier die Landwege entlang laufen ist kein reines Vergnügen. Meine Frau ist durch diese sich immer wiederholenden und sich häufenden Schikanen kaputt gemacht worden. Ich bin etwas zäher, aber ich merke doch, daß ich im 70. Lebensjahr bin ...". - Die Postkarte auf zeitbedingt gebräuntem Papier.

Lot 2630, Auction  109, Fabergé, Peter Carl, Gedruckte Visitenkarte

Fabergé, Peter Carl
Gedruckte Visitenkarte
Los 2630

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Fabergé, Peter Carl, weltberühmter russischer Goldschmied und Juwelier, schuf prachtvollste Schmuckstücke (1846-1920). Gedruckte Visitenkarte. 9 x 11,5 cm, mit abgerundeten Ecken. Goldschnitt. (Wohl um 1905).
"C. Fabergé, Joaillier de la Cour St. Petersbourg - Moscou - Odessa". Braundruck mit einer Zierleiste in Rokoko-Manier. - Die Schöpfungen seiner Werkstatt, insbesondere die "Fabergé-Eier", mit denen sich die Fürsten Europas beschenkten, gehören zu den kostbarsten Schmuckstücken des Kunsthandwerks.

Freundschaftsalbum
des Carl Eberle aus Düsseldorf
Los 2631

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

Freundschaftsalbum des Carl Eberle aus Düsseldorf, Bruder des Malers Adam Eberle. 57 Bl., davon 78 S. beschrieben oder illustriert. Mit 10 meist ganzseit. Bleistift-Zeichnungen, 2 Gouachen, 1 Aquarell, 1 Sepiazeichnung, 1 Federzeichnung und 1 Stahlstichtafel. 19,5 x 12 cm. Grüner Chagrinlederband (Ecken etwas bestoßen) mit Filetenvergoldung und goldgepr. floralen Bordüren auf beiden Deckeln. 1823-1835.
Interessantes Künstler-Album mit Beiträgen von ca. 44 Personen, entweder mit umfangreichen Gedichten oder hochrangigen Illustrationen, darunter 10 meist ganzseitige und bildmäßig ausgeführte, teils mit goldfarbener Ornamentik umrankte Bleistiftzeichnungen von Künstlern der deutschen Romantik. Die Jahre von 1823 bis 1825 verbringt Eberle noch in Düsseldorf. Aus dieser Zeit stammen die Beiträge von Wilhelm von Kaulbach (2 Gedichte, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung zum Nibelungenlied), von dem früh verstorbenenen Münchener Freskenmaler Adam Eberle (2 Gedichte, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung), dem Maler und Kunstkritiker Ernst Förster, Schwiegersohn Jean Pauls (1 Gedicht, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung), dem Freskenmaler Carl Stürmer (1 Gedicht, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung) und diversen anderen Malern, darunter Wilhelm Röckel (3 Gedichte) und Carl Schorn (1 Gedicht); ferner Gedichte von Ernst Moritz Arndt ("Germanien das Heldenland", wohl eigenhändig), Ludwig Uhland (politisches Gedicht von 1816, wohl nicht eigenhändig), Constantin Erbprinz zu Salm (Düsseldorf 1823), Susanna Eberle (1824), Fritz Eberle ("Die Hermansschlacht nach eigener Weiß") und vielen anderen. - 1828 siedelt Carl Eberle nach Paris über, wo er im "Deutschen Gesang-Verein" verkehrt und viele Freunde gewinnt, von denen 27 hier mit Gedichten, Widmungen, Musikmanuskripten und Orig.-Zeichnungen vertreten sind, darunter A. Schütter (mit Federzeichnung), Heinrich Georgi (Bleistiftzeichnung Seine mit Notre Dame), D. F. Jantzen (mit Bleistiftzeichnung), Gottfried Pola (mit Sepiazeichnung), Friedrich Starke (mit Blumen-Aquarell), ein Maler Behr aus Rostock (mit Zitat aus "Wilhelm Tell" und schöner Bleistiftzeichnung dazu, Paris 1.XI.1830), Heinrich Hesselbein (mit Zeichnung), J. Georges Schubert (mit Zeichnung), Gustav Crous (mit Gouache), F. Mayerhofer aus Wien (mit Gouache Eichenlaub-Kranz) und der Wiener Graveur Louis Gottsleben, der Vater des beliebten Wiener Schauspielers Ludwig Gottsleben, der nach eigenen Angaben ursprünglich Maler werden sollte. Eine fein ausgeführte Gouache (von Julius Wagner?) zeigt eine Voralpenlandschaft mit steinerner Flußbrücke und Städtchen am anderen Ufer. Als Musikmanuskripte sind ein vierstimmiger Männerchor (Musik von Joseph Panny) und eine "Dithyrambe von Schiller" mit Musik von "Schubbert" eingeschrieben, alles aus dem Zeitraum 1830-1831. - Sechs hier im Album vertretene Maler aus dem Zeitraum vor Eberles Paris-Reise haben am 18. Februar 1828 gemeinsam in München in einer Zeitung einen Aufruf zur Teilnahme an der Dürerfeier in Nürnberg veröffentlicht. Eberles politische Gesinnung scheint sehr patriotisch gewesen zu sein, denn sowohl die Gedichte und Gesänge des Albums als auch die Zeichnungen (z. B. Nibelungenlied, Hermannsschlacht) thematisieren zum größten Teil die Verherrlichung deutscher Vergangenheit. - Leicht gebräunt, am Schluß auch stockfleckig. - Beiliegend ein Aquarell (Ruinen in südlicher Landschaft).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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