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Meyerbeer, Giacomo
2 Briefe
Los 2662

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Meyerbeer, Giacomo, dt.-frz. Opernkomponist, in Berlin Generalmusikdirektor als Nachfolger Spontinis (1791-1864). 2 eigh. Briefe m. U. "J. Meyerbeer" bzw. "Meyerbeer". In franz. Sprache. Zus. 23/4 S. Gr. 8vo. O. O. 8.IV.1825 bzw. o. D.
Der erste Brief an einen Komponisten. "... Quand vous m'avez fait l'honneur de m'inviter à diner chez vous pour dimanche prochain, j'ai eu l'honneur de vous dire que mon frère avait accepté un engagement pour moi le même jour, mais que je chercherais à m'en defaire. Je n'y ai pas pu reussir & me voilà privé pour cette fois du plaisir d'être avec vous & d'admirer votre belle musique, J'espère pourtant que dans quelque unes de vos heures de loisir vous me permetterez de venir chez vous & de faire connaissance avec votre Ulysse à Cocoire, que je brûle d'entendre ..." (8.IV.1825). - Der zweite Brief an einen Freund namens Henri, dessen Einladung er gern annehme, "car je suis bien désireux de vous voir enfin. Je serais déjà venu dix fois si j'avais su comment pénétrer jusqu'à vous. Votre concierge ne veut même pas recevoir les lettres pour vous ...". - Beide Briefe mit unterschiedlichem Schriftduktus, weil der Künstler im Laufe seines Lebens die Handschrift erheblich änderte.

Lot 2663, Auction  109, Rossini, Gioacchino, Brief an Edouard Benazet

Rossini, Gioacchino
Brief an Edouard Benazet
Los 2663

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

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Rossini, Gioacchino, ital. Komponist (1792-1868). Eigh. Brief m. U. "Rossini". In franz. Sprache. 1 S. 4to. Passy-Paris 9.VI.1862.
An Edouard Bénazet (1801-1867), Direktor der Spielbank in Baden-Baden, die er prunkvoll ausbaute, auch Erbauer des dortigen Stadttheaters und wichtiger Investor bei der Galopprennbahn in Iffezheim. Empfehlungsschreiben in leicht fehlerhaftem Französisch für einen "jeune protégé": "... Mr. Peruzzi mérite à tous egards tout ce que je vous ai dit de lui, non seulement comme artiste qui vous sera d'utilité réelle mais dont l'honorabilité appelera sur lui votre interet puissant. - Pourquoi ami l'âge a-t-il détruit mes forces, je volerois à Bade, recevoir encore une fois de vous cette hospitalité princière qui pour qui la reçoit reste gravée au coeur comme l'Eternité ...". - Das 2. (leere) Blatt mit Spuren ehemaliger Montage. - Englische Übersetzung beiliegend.

Sänger und Schauspieler
19 Signaturen
Los 2664

Zuschlag
140€ (US$ 151)

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Sänger und Schauspieler. 19 Signaturen auf 2 Foto-Karten und 3 Albumblättern. 1895-1936.
Vorhanden: Charles Dalmorès (Rollenfoto-Postkarte als "Lohengrin", mit Widmung, Wien 1908, dazu ein größeres Albumblatt, Manhattan Opera House, New York 1906, und ein neuerer, nicht signierter Foto-Abzug, gleichfalls als "Lohengrin"), Victor Maurel (signiertes Kabinettfoto, New York 1895), ferner auf 2 Blättern aus einem Autographen-Album: Valerie von Martens, Lotte Medelsky, Blanka Glossy, Lili Marberg, Willi Thaller, Richard Eybner, Giacomo Lauri-Volpi, Fern Andra; außerdem der Zeppelin-Ingenieur Hugo Eckener, der Maler Eduard Grützner, L. E. Ayscough, der Erfinder des künstlichen Schnees, und andere.

Lot 2665, Auction  109, Louis Spohr, Eigenh. Musikmanuskript „Fac me vere tecum.“

Louis Spohr
Eigenh. Musikmanuskript „Fac me vere tecum.“
Los 2665

Zuschlag
900€ (US$ 968)

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Louis Spohr. Komponist, Dirigent, Hofkapellmeister in Kassel und neben dem Niccolò Paganini der größte Geiger seiner Zeit (1784-1859). Eigenh. Musikmanuskript „Fac me vere tecum.“ Ca. 5 S. auf 4 Bl. Fol. (Kassel um 1834-1835).
Bedeutendes, bis dato unveröffentliches Musikmanuskript des frühromantischen Komponisten Louis Spohr, der um 1830-1840 als der bedeutendste lebende deutsche Komponist überhaupt galt. In dieser Zeit widmete sich Spohr vornehmlich geistlicher Musik und komponierte u. a. das Passionsoratorium „Des Heilands letzte Stunden“ (WoO 62 von 1834/35).
„Spohr lebte und wirkte in der Zeit des Umbruchs zwischen Klassik und Romantik. In der Tonsprache seines Oratoriums finden sich Bezüge zu Bach, etwa dessen Turbaechören, die er noch kürzer fasst als Bach. In seinem Schwelgen und seiner Chromatik weist das Werk aber auch schon auf Wagner hin.
Das Oratorium schuf Spohr in einer Phase schwerer Schicksalsschläge. Innerhalb weniger Jahre verstarben sein Bruder, seine Schwägerin und seine Frau Dorette. Er setzte trotzdem die Arbeit an seinem Passionswerk fort, das eindringlich die Leidensgeschichte Jesu musikalisch nachzeichnet (Wieland Fischer in: Ostthüringer Zeitung 23.04.14)“
Eine möglicherweise für dieses Oratorium komponierter zweistimmige Arie in c-moll hat Spohr in vier Varianten in seiner flüchtigen, schnellen Notenschrift, davon ein Blatt mit eigenhändigem Text niedergeschrieben für „Canto“ und „Tenore“. Insgesamt sind drei Reinschriften der „Canto“-Stimme und eine Reinschrift des „Tenore“ vorhanden. Die Textvorlage entnahm Spohr aus dem hochmittelalterlichen Gedicht der „Stabat Mater“:

Fac me vere tecum flere,
Crucifixo condolere,
Donec ego vixero.
Fac me tecum plangere.
Fac me cruce custodiri,
Morte Christi praemuniri,
Confoveri gratia
Quando corpus morietur,
Fac ut anima donetur
Paradisi gloriae.

(„Laß mich herzlich mit dir weinen, mich durchs Kreuz mit Ihm vereinen, sterben all mein Leben lang! Lass mich mit dir weinen und mit dir das Kreuze teilen, Mach, dass mich sein Kreuz bewache, dass sein Tod mich selig mache, mich erwärm sein Gnadenlicht. Jesus, wann mein Leib wird sterben, lass dann meine Seele erben deines Himmels Seligkeit“; freie Versübersetzung).

Am Ende dreier der Notenmanuskripte gibt Spohr einen eigenhändigen Verweis: „Siehe den Schlußchor“, was darauf deutet, dass er die vorliegende Komposition entweder für das o.g. Oratorium gedacht hatte oder sich mit konkreten Plänen zur Komposition eines Stabat Mater trug, was die Musikwissenschaft unbedingt herausfinden sollte. – Alle Notenschriften auf unterschiedlichen Foliobögen, in leicht voneinander abweichenden Formaten und Farben von leicht hellblau, leicht braun, leicht gelb und rötlich. Jeweils Mittelknick und mit wenigen Randläsuren und Knitterspuren.

Spohr, Louis
Manuskript seiner "Violinschule"
Los 2666

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)

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Spohr, Louis, hervorragender Violinist, erfolgreicher Komponist und langjähriger Hofkapellmeister in Kassel (1784-1859). Manuskript seiner "Violin-Schule". Kalligraphisches Titelblatt mit Tuschfeder und 246 pag. Seiten Text und Musiknoten von Kopistenhand in sehr sorgfältiger, dekorativer Reinschrift. Mit 13 Federzeichnungen (1 ganzseit.) und einigen schematischen Figuren im Text sowie als Frontispiz 1 Porträt Spohrs in Orig.-Tuschzeichnung (Grisaille), signiert "Füger fec.", darunter die eigenhändige (??) Unterschrift "Louis Spohr". 32,5 x 26 cm. Marmor. Halblederband d. Z. (Rücken unter Verwendung des alten Materials erneuert) mit handschriftl. Deckelschild "Violin=Schule von Ludwig Spohr". Auf Seite 6: "Cassel im Merz 1832. Louis Spohr."
Vollständiges und schönes Manuskript, dessen Entstehung und Zweck noch ungeklärt ist. Nach Angabe mehrerer Experten handelt es sich um das einzige vollständige Exemplar, während in den bekannten Drucken jeweils Teile fehlen. Der Text des wichtigen Vorwortes und die Zeichnungen stimmen, so weit wir dies feststellen konnten, mit der Wiener Erstausgabe des viel gerühmten Werkes bis auf ganz kleine Einzelheiten genau überein, einschließlich des Verlags und der Plattennummer. Auch das Bildnis ist offenbar eine Kopie des im Druck verwendeten Porträts von Kriehuber, auch wenn es bei uns mit "Füger" signiert ist. Was jedoch völlig abweicht, ist die gezeichnete Typographie des Titelblattes, deren dekorativer Stil auf einen etwas späteren Zeitraum als 1833 hinzudeuten scheint. Dafür spricht auch das spätere Papier, das für Titel und Porträt verwendet wurde, während das feste Bütten des Manuskripts mit seinen handgezogenen Linien wohl aus der Zeit vor 1830 stammen dürfte. Für eine spätere Abschrift spricht auch eine weitere kleine Abweichung unseres Manuskripts vom Erstdruck: Der Violinist auf der dritten Tafel trägt in unserer Handschrift ein modisches Bärtchen und Koteletten, die in der Druckfassung fehlen. Diese Indizien lassen darauf schließen, daß das vorliegende Manuskript zumindest als Vorbild für eine Neuauflage gelten sollte, auch wenn es nicht als Druckvorlage diente: Es zeigt innen, abgesehen den Anfangsblättern, so gut wie keine Gebrauchsspuren, wie sie doch bei einer Verwendung als Druckvorlage unausweichlich entstanden wären. Die in unserem Manuskript angegebenen Fingersätze lassen auf einen erfahrenen Violinisten schließen. - Spohrs Violinschule mit der Einführung, die bis heute ihre Gültigkeit behalten hat, wurde zu Recht als das Werk eines genialen Lehrers gerühmt: "Man nannte ihn den größten Geiger seiner Zeit nach Paganini und bewunderte vor allem sein seelenvolles Adagiospiel. Eine Generation von Violinisten (es werden 187 gezählt) verdankt ihm die Ausbildung" (Riemann Musiklexikon). - Fl. Vorsatz mit 2 zeitgenöss. Besitzvermerken. - Beiliegend ein Stahlstich-Porträt Spohrs nach dem Gemälde von Roux.

Lot 2667, Auction  109, Taglioni, Filippo, Brief 1840 aus St. Petersburg + Beigaben

Taglioni, Filippo
Brief 1840 aus St. Petersburg + Beigaben
Los 2667

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Tanz. - Taglioni, Filippo, ital. Tänzer und Choreograph, Vater der Marie und des Paul Taglioni, wirkte mit großen Erfolgen in Wien, Stuttgart, Paris, St. Petersburg und Warschau (1777-1871). Eigh. Brief m. U. "Ph. Taglioni". In franz. Sprache. 11/2 S. 4to. St. Petersburg 7./19.XII.1840.
An einen Herrn in Paris, dem er voll Stolz ausführlich über ein erfolgreiches Auftreten seiner Tochter Marie in St. Petersburg berichtet. "... Le ... 9. Decembre nouveau Style on a donné pour son bénéfice un nouveau Ballet que j'ai composé par ordre sur l'opéra du Lac des fées. Le Public de St. Petersbourg suivant l'impression de L'Empereur present ainsi que sa famille à cette représentation a prodigué à ma fille les bravos et applaudissements aux quels ils l'ont depuis longtemps habitué ... Musique, Décorts [!] et Costumes n'ont laissés rien à désirer. Dans le 1er Acte ma fille danse un pas seul accompagnée des fées; un Galop dansé par elle et qui se trouve au 2me Acte a été tellement gouté du public que chaque fois elle est obligée de le repéter; un pas de trois charmant et nouveau est terminé au 3me acte par une bacchanale qui a eu le plus grand succès. Le 4me acte est sans contredire le plus beau en danse et a valu à ma fille des compliments personnelles de L'Empereur pour un pas de deux qui est vraiment un des plus beaux que j'ai fait. Le bénéfice a été au delà de nos espérances et SS. M.M. ont donné à ma fille une parure de turquoise et de Chatons ...". - Taglionis Ballett "La Sylphide" mit seiner Tochter in der Titelrolle machte seit 1832 bei zahlreichen umjubelten Gastspielen in ganz Europa Furore. - Einige Randschäden mit Transparentpapier restauriert. - Dabei: Marie Taglioni, verwitwete Gräfin Gilbert de Voisins, Tänzerin, die weltberühmte Tochter Filippos (1804-1884). Eigh. Brief m. U. "Marie Taglioni". 1 S. O. O. 1872. - An eine Dame wegen einer Verabredung. - Ferner beiliegend ein Albumblatt mit den Signaturen der Tänzerinnen Tilly Losch, Hedy Pfundmayr und Rita Sacchetto sowie des Tänzers, Choreographen und Schauspielers Ernst Matray (Wien und Salzburg 1922-1925).

Lot 2668, Auction  109, Wagner, Richard, Brief Marienbad 1845

Wagner, Richard
Brief Marienbad 1845
Los 2668

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

Details

Wagner, Richard, Komponist und Dirigent (1813-1883). Eigh. Brief m. U. "Richard Wagner". 12/3 S. Gr. 8vo. Marienbad 11.VII.1845.
Während eines Kuraufenthaltes in Marienbad (3. Juli bis 9. August) an seinen auf Helgoland weilenden Dresdener Arzt und Freund Dr. Anton Pusinelli. "... ich setze mich vor der Brunnen-Promenade noch hin um Dir einen 'guten Morgen' nach Helgoland zuzurufen ... Ich bin nun seit einer Woche in Marienbad u. seitdem ist es heute der erste Buchstabe, den ich wieder schreibe: ein solches Lulei-Leben, wie hier, habe ich noch nie geführt; doch befinde ich mich ganz gut dabei, u. nur eines schafft uns große Pein, d. i. der ewige Sonnenbrand, der im Verein mit dem Brunnen-Wasser das Blut auf das Hefftigste aufregt u. arge Congestionen desselben herbeiführt ... Meine Frau trinkt auch Kreuzbrunnen, doch badet sie auch dazu; auch ich werde später baden ... Um das Seebad beneide ich Dich sehr ... Hätte ich Zeit und - Geld so ginge ich jedenfalls noch nach Helgoland. - Ich kann mich hier nicht genug zerstreuen, denn immer schon gehen mir Entwürfe zu einer neuen Oper ["Lohengrin"] so lebhaft im Kopfe herum, dass ich mich nur mit aller Gewalt davon abziehen kann ... Ist nur erst der übellaunige Hippochonder aus mir heraus, so sollt Ihr schon mehr Freude an mir haben ...". - WBV 452. - So früh selten.

Lot 2669, Auction  109, Wagner, Richard, Widmung 1861 in einem Buch

Wagner, Richard
Widmung 1861 in einem Buch
Los 2669

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

Details

Mit Widmung zur "Zukunftsmusik"
- Eigh. Widmung m. U. "Richard Wagner" auf dem Titelblatt einer schön gebundenen Textausgabe. In franz. Sprache. (Wohl Paris 1861).
"À Monsieur de Courcelles Hommage de l'auteur Richard Wagner". - Auf dem Titelblatt des Buches: Quatre Poèmes d'Opéras. Traduit en Prose Française, précédés d'une Lettre sur la Musique par Richard Wagner. 2 Bl., 316 S., 1 Bl. 19,5 x 12 cm. Dunkelgelber Halbmaroquinband d. Z. (sign.: R. Petit) mit Leder-Ecken, floraler Rückenvergoldung und Rückenschild, vergoldeten Deckelfileten, Kopfgoldschnitt und marmorierten Vorsätzen; die Orig.-Umschläge mit eingebunden. Paris, Librairie Nouvelle, 1861. - Es handelt sich um die erste Ausgabe dieser aus mehreren Gründen besonders wichtigen Schrift Wagners. Der ungenannte Übersetzer war der französische Universitätsprofessor und Schriftsteller Paul-Armand Challemel-Lacour (1827-1896), der später auch ein Buch über Schopenhauers buddhistische Weltsicht herausbrachte. Der vorliegende Band, erschienen Ende 1860, enthält nicht nur die Prosa-Übersetzungen von vier Operntexten (Der fliegende Holländer, Tannhäuser, Lohengrin und Tristan und Isolde), sondern vor allem ein umfangreiches Vorwort Wagners (73 Seiten), gerichtet an seinen Freund Frédéric Villot (1809-1875), das "Paris, 15 septembre 1860" datiert ist und sich intensiv mit dem Schlagwort vom "Kunstwerk der Zukunft" auseinandersetzt, die Geschichte der Oper in seinem Sinne erläutert und Wagners Programm des Gesamtkunstwerks entwickelt - ein Manifest von hervorragender Bedeutung in Wagners Schaffen. Der Komponist hielt sich seit August 1860 in Paris auf, wo im September an der Großen Oper die Proben zu "Tannhäuser" begannen. Wagner versprach sich bekanntlich von der Aufführung einen sensationellen Erfolg und seinen großen "Durchbruch" in Frankreich. Er legte daher besonderen Wert auf das rechtzeitige Erscheinen des vorliegenden Buches, mit dem das französische Publikum nicht nur mit seinen neuartigen Operndichtungen vertraut gemacht werden, sondern auch zum Verständnis seiner Opernreform geführt werden sollte. Der auserwählte Empfänger dieser Widmung Wagners, Adrien Decourcelles (1821-1892) war ein fruchtbarer Bühnenautor, der zwischen 1845 und 1855 mehr als 70 Stücke schrieb und den Wagner vielleicht bei seinem ersten Paris-Besuch kennengelernt hatte. Briefe Wagners an ihn sind nicht bekannt. Decourcelles ließ das Buch bei Rémy Petit, einem der angesehensten Pariser Buchbinder, vornehm einbinden und montierte auf den fliegenden Vorsatz quasi als Exlibris einen Ausschnitt aus dem Streifband des "Courrier de la Gironde" mit seinem Namen und seiner Adresse. - Ecken und Kanten des Einbands leicht berieben oder bestoßen; insgesamt jedoch schönes und seltenes Widmungsexemplar.

Lot 2670, Auction  109, Wolf-Ferrari, Ermanno, 2 Briefe 1937-1938

Wolf-Ferrari, Ermanno
2 Briefe 1937-1938
Los 2670

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Wolf-Ferrari, Ermanno, ital.-dt. Komponist (1876-1948). 2 Eigh. Briefe m. U. "E." bzw. "Ermanno Wolf-Ferrari". Zus. 3 S. Mit 1 Notenzitat im Text und 1 Umschlag. Gr. 4to. Planegg bei München 3.V.1937 und 7.V.1938.
An den Dirigenten Bruno von Niessen in Berlin, dann als Intendant der "Pfalzoper" in Kaiserslautern. Ausführlich über seine Arbeit an der Oper "La Dama Boba" und eine Aufführung der "Vier Grobiane". "... ich werde auf die berliner Reise verzichten müssen ... Der Grund? Hier: in Rom arbeitete ich mit meinem Textdichter am neuen Operntext, 'La Dama Boba' nach Lope de Vega und die Arbeit reifte so glücklich und unerwartet schnell, dass ich noch bevor sie fertig war, schon in Tönen schwamm. Wäre der liebenswürdige Teufel nicht ein Teil dieser Welt, so hätte ich schleunigst nach Hause reisen müssen, und mich in die Komposition stürzen. Aber Herr Diabolo wollte, dass ich versprochen hatte ein Benefizconzert zu geben (Lieder von mir), so dass ich nicht vor dem 24. April fort konnte. Durch die Proben, also Beschäftigung mit anderer Musik, wurde der innere Werdeprozess krankhaft gestört ... Noch jetzt spüre ich die innere Wand durch diese unnatürliche Behandlung meiner selbst, indem ich genötigt war zween Herren zu dienen: einem inneren und einem äusseren ... Wie kann ich nur nun daran denken, das mühsam erreichte wieder zu gefährden? Gerade Berlin! Eine frühe Oper von mir! Ich würde wieder verschluckt werden - das Kind, das ich 'unter dem Herzen' trage würde darauf gehen! ... Es tut mir leid den Campiello in Berlin nicht zu sehen, und so vieles Interessante und Liebe vermissen zu müssen - aber am meisten tut mir leid auf Hotel Niessen verzichten zu müssen! [1937] ... Schimpfen Sie, bitte, nicht zu sehr über das 'schlechte Betragen des Herrn Bruno von Niessen'. Er ist ein lieber Mensch und Freund, den ich, wie Sie sehen, in Schutz nehmen muss; er kann seine Treue gegen E. W. F. nicht besser beweisen, als durch die Aufführung der Grobiane. Leider kann W. F. nicht kommen, da er unlängst einen ganzen Monat in der Klinik krank gelegen ist, und noch zu schwach zum Reisen ist ..." [1938]. Er schließt "mit faschistischen Grüssen und Heil Hitler!"

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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