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Lot 8000, Auction  108, Adrion, Lucien, Sommerlicher Strandtag

Adrion, Lucien
Sommerlicher Strandtag
Los 8000

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

Sommerlicher Strandtag
Öl auf Leinwand. 1920.
73,5 x 93 cm.
Unten links mit Pinsel in Rot signiert "Adrion" und datiert.

Nach einer Lehre als technischer Zeichner in Straßburg arbeitete Lucien Adrion als Modezeichner in Paris, München, Frankfurt, Berlin und London. Er siedelte nach Berlin über und nahm Unterricht bei Hermann Struck, 1920 ließ er sich erneut in Paris nieder, wo ihn die Galeristen Chéron, Libande und Bigne förderten. 1926 stellte er erstmals im Salon des Indépendants aus, 1940 im Salon d'Automne. Adrion schuf zahlreiche Ansichten von Paris und Strandszenen in der Normandie, stilistisch besonders von Maurice Utrillo und Henri Rousseau beeinflusst. Unsere schöne neoimpressionistische Ansicht eines belebten Strandes mit Badenden, Segelbooten und einer Seebrücke erinnert an Strandansichten von Max Liebermann. Verso mit Ausstellungsetiketten der Galerie Commeter, Hamburg, sowie der Galerie Thannhauser, Luzern/Berlin.

Lot 8001, Auction  108, Ackermann, Max, Abstrakte Komposition

Ackermann, Max
Abstrakte Komposition
Los 8001

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Abstrakte Komposition
Öl und Tempera auf leichtem Velinkarton. 1954.
32 x 40,5 cm.
Oben rechts mit Bleistift signiert "Ackermann" und datiert.

Im Max-Ackermann-Archiv unter der Archivnummer ACK 1956 verzeichnet. Ackermann studierte 1906 an der Kunstschule in Weimar bei Henry van de Velde, 1908 in Dresden in der Zeichenklasse von Richard Müller, danach ab 1909 in München bei Franz von Stuck an der Akademie der Bildenden Künste. 1912 ging er nach Stuttgart, wo er an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in den Schülerkreis von Adolf Hölzel eintrat, dessen Theorien ihn stark beeindruckten. Hier lernte er den Zugang zur abstrakten Malerei, der er sich vollständig verschrieb. Hölzel lehrte ihn, dass es die eigentliche Aufgabe des Künstlers sei, auf der Fläche des Bildes und auf der Grundlage der aus der Natur entnommenen Formen autonome Kompositionen zu schaffen. Zu all diesem kam dann noch, dass er bei seinem Streben nach der Erfindung autonomer Bildwelten nie ganz die Realität aus den Augen verlor. Seine Abstraktion führte in letzter Konsequenz zum realen Objekt zurück. Den Schritt in die gegenstandsfreie Malerei vollzog er vollkommen erst in seinem Spätwerk, u. a. den Acrylbildern.

Provenienz: Max Ackermann Archiv Bietigheim-Bissingen
Galerie Ohse, Bremen
Sammlung Ostertag, Wilhelmshaven

Lot 8002, Auction  108, Albers, Josef, JKS

Albers, Josef
JKS
Los 8002

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)

Details

"JKS"
Farbserigraphie auf strukturiertem Aquarellkarton. 1970.
22,5 x 22,5 cm (27 x 27 cm).
Mit dem Künstlersignet "A", datiert und betitelt. Auflage 125 num. Ex.
Danilowitz 193.

Gedruckt von Sirocco Screenprints, New Haven, herausgegen von Ives-Sillman, Inc., New Haven 1970. Brillanter, farbintensiver Druck mit dem vollen Rand. Die titelgebenden Initialen "JKS" stehen für Josef Keller Starnberg, den Herausgeber von Eugen Gomringers erster Albers-Monographie, 1968, und der ersten deutschen Edition der Mappe "Interaction of color", 1972.


Lot 8003, Auction  108, Alfano, Carlo, The grooming of Narcissus

Alfano, Carlo
The grooming of Narcissus
Los 8003

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

"The grooming of Narcissus"
Titel, 3 Serigraphien in Weiß auf schwarzem Velin und 1 Fotocollage mit eigenhändig beschrifteten Klebestreifen auf Hartschaumplatte, auf schwarzen Karton montiert. Lose in Orig.-Kartonschachtel. 1974.
50 x 65 cm.
Die Serigraphien und die Collage mit Bleistift signiert "C Alfano" und datiert sowie auf dem Karton nochmals signiert und betitelt. Auflage 45 num. Ex.

Herausgegeben von der Galerie Art in Progress und der Edition Schellmann, beide München. Carlo Alfano studierte an der Accademia di Belle Arti di Napoli und wurde Ende der 1960er Jahre bekannt mit audiovisuellen Projekten, inspiriert durch sein literarisches und philosophisch-anthropologisches Interesse an Texten von Michel Foucault, Shakespeare, Cervantes, Marcel Proust, James Joyce und vielen anderen. Die Fotografie teilweise überklebt mit braunem Klebeband mit minutiösen Beschriftungen, rhythmisch ausgewogen komponiert und mit verschiedenen Stiften aufgetragen.

Lot 8004, Auction  108, Alfano, Carlo, Promessa di un metodo

Alfano, Carlo
Promessa di un metodo
Los 8004

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
27.280€ (US$ 29,333)

Details

"Promessa di un metodo"
Öl, Tinte, Bleistift, montierte Fotografie und collagiertes Tonband auf Leinwand. 1976.
70 x 100 cm.
Verso mit Faserschreiber in Braun signiert "C. Alfano", oben links betitelt.

Auf den ersten Blick scheinen changierende horizontale Bänder oder Streifen die Bildfläche zu strukturieren. Bei näherer Betrachtung sind es hochdifferenzierte Gefüge aus collagierten Tonbandstreifen, die erst überschrieben und anschließend weiß übermalt wurden. Alfano visualisiert mit seiner "skripturalen Malerei" nicht nur Bewusstseinszustände, sondern er reflektiert auch immer wieder das Fließen der Zeit: Wie eine Partitur verbildlicht die vorliegende Arbeit mit den Tonbandsequenzen Klänge in ihrer zeitlichen Dimension, die linearen Strukturen sind jedoch mit weißen Übermalungen abgemildert, ähnlich wie eine Stille, die sich über die Töne legt.
Verso zwei Ausstellungsetiketten der Galerie Art in Progress, München bzw. Düsseldorf, dort datiert, betitelt und bezeichnet. Im Künstlerrahmen.

Ascher, Fritz
Sammlung expressionistischer Zeichnungen und Graphiken
Los 8007 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)

Details

Sammlung expressionistischer Zeichnungen und Graphiken
27 Zeichnungen und 3 Lithographien, Pinsel und Feder in Schwarz (12) bzw. Graphit (12), davon 3 farbig. Um 1911-1922.
16 Blatt signiert "Ascher", 10 Blatt datiert und teilweise betitelt.

Der Künstler Fritz Ascher lebte ein äußerst bewegtes, besonders in jungen Jahren dramatisches Leben. Bereits im Alter von 16 Jahren begann der junge Ascher bei Max Liebermann zu studieren, der seinen talentierten Schüler später an die Kunstakademie in Königsberg empfahl. Als er etwa 1913 wieder nach Berlin zurückkehrte, entwickelte er im Austausch mit Christian Rohlfs und Ludwig Meidner seinen eigenen expressionistischen Stil. Fritz Aschers frühe Arbeiten sind eng verwandt mit den zeitgleich entstandenen Werken Ludwig Meidners oder Jakob Steinhardts, die 1912 die expressionistische Künstlergruppe der „Pathetiker" gründeten. Dabei ging es ihnen ebenso wie Ascher vor allem um emotionale Themen wie Apokalypse, Sintflut oder Krieg und nicht nur um die ästhetische Umsetzung banaler Motive. Mit dem 1916 geschaffenen, monumentalen Gemälde „Golem" (heute im Sammlungsbestand des Jüdischen Museums in Berlin) schien eine vielversprechende Karriere für den noch jungen Künstler seinen Lauf zu nehmen. Doch die Machtergreifung der Nazis setzte dem ein abruptes Ende. Ab 1933 wurde Ascher ein Malverbot auferlegt, seine Werke wurden als "entartet" deklariert. Sein Leben nahm eine tragische Wende, als er 1938 in das KZ Sachsenhausen interniert wurde, wo er jedoch im darauffolgenden Jahr mit der Hilfe von Freunden freigelassen wurde. Vor den ab 1942 stattfindenden Massendeportationen gewarnt, konnte Ascher sich rechtzeitig verstecken. Es gelang ihm, sich bis zum Ende des Krieges im Keller einer Kriegsruine im Grunewald zu verbergen. Da das Frühwerk Aschers von den Nazis zu großen Teilen vernichtet sowie im Krieg zerstört wurde, sind die hier angebotenen Werke von großer Seltenheit. Die hier vorliegende Sammlung beinhaltet ein großformatiges Studienblatt zu "Golgatha". Es ist abgebildet im Katalog der aktuellen Retrospektive "Fritz Ascher. Leben ist Glühn" (Abb. S. 96), die ab September 2016 an verschiedenen Orten zu sehen sein wird, u.a. in der Villa Oppenheim in Berlin-Charlottenburg. Das Thema der Kreuzigung wird von Künstlern des 20. Jahrhunderts häufig thematisiert, so von Max Beckmann und Emil Nolde, Ascher widmet sich ihm ab 1915 intensiv und findet mit der Darstellung des angeschnittenen Kreuzes und der kaum erkennbaren, kauernden Maria seine ganz eigene Bildsprache. Dabei außerdem Studienblätter zum Themenkreis Inferno, ein eindrucksvolles Selbstbildnis des Künstlers, fünf Männerbildnisse, drei Theaterszenen, eine Berliner Straßenszene von 1918, die Lithographie "Trauernde bei einer Beerdigung", 1922, u.a.

Literatur: The Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art, Inc., Der Expressionist Fritz Ascher, Leben ist Glühn, Ausst.-Kat. Köln 2016 (Abb. S. 33 und S. 96)

Lot 8009, Auction  108, Bach, Elvira, Auf Teufel komm raus

Bach, Elvira
Auf Teufel komm raus
Los 8009

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

"Auf Teufel komm raus"
Acryl auf Leinwand. 2009.
100 x 80 cm.
Verso mit Pinsel in Schwarz signiert "Bach", datiert und betitelt.

Immer wieder beschäftigt sich Elvira Bach mit den Ambivalenzen des Frauseins zwischen Selbstbewusstsein und Geschlechterdrama, Lebensfreude und Trauer. Sie bedient sich hier einmal nicht ihrer Leitfarbe Rot, sondern der Stärke des Helldunkelkontrastes zwischen Weiß, Schwarz und Beige, und sie zeigt voller Ironie anziehende Frauenakte, die sich in Trinkgläsern räkeln oder in ihnen versinken. "Ihre großformatigen Frauenbildnisse schöpfen mit ihrem zupackenden Malgestus, einer aus Ungeduld und Bestimmtheit gleichermaßen herrührenden Intensität und hypnotischen Direktheit aus einem unbändigen Lebenswillen, der sich allen Ambivalenzen der Welt und der Künstlerin selbst stellt" (elvira-bach.de).
Entstanden im Rahmen des Projekts "Bier", an dem 104 Künstler und 52 Autoren beteiligt waren und zu dem ein Katalogbuch 2009 beim Eichborn Verlag erschien, Abb. S. 20.

Lot 8010, Auction  108, Bargheer, Eduard, Häuser in der Oase

Bargheer, Eduard
Häuser in der Oase
Los 8010

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Häuser in der Oase
Aquarell auf genarbtem Bütten. 1960.
32 x 43,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Bargheer" und datiert.

Aus kubischen Formen, dicht ineinander verschachtelt, erwächst eine Wüstensiedlung, die in der zarten Farbigkeit und überzeugenden Abstraktion charakteristisch für die Aquarellkunst Bargheers ist. Ganz feine Lasuren im oberen und unteren Bildbereich deuten das Schimmern von Wüstensand und gelblichem Himmelsleuchten an.

Lot 8011, Auction  108, Bargheer, Eduard, Zelte

Bargheer, Eduard
Zelte
Los 8011

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Zelte
Aquarell auf genarbtem Bütten. 1973.
31,8 x 43,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Bargheer" und datiert.

Afrikanische Wüstenlandschaft mit dicht beieinanderstehenden bunten Zelten, die eine verschachtelte geometrische Komposition in zarten Farbnuancen bilden. Der lockere, transparente Farbauftrag verleiht der Darstellung eine schwebende Leichtigkeit. Verso ein weiteres signiertes Aquarell von Eduard Bargheer, "Stehender Jünglingsakt". Beigegeben: Ein weiteres signiertes Aquarell von Bargheer, "Blankenese", 1970.

Lot 8013, Auction  108, Bruycker, Jules de, het ophalen des Draak op het Belfort van Gent

Bruycker, Jules de
het ophalen des Draak op het Belfort van Gent
Los 8013

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

"het ophalen des Draak op het Belfort van Gent"
Radierung auf Velin. 1913.
79 x 61 cm (92,5 x 71,5 cm).
Signiert "JDBruycker", datiert und betitelt. Auflage 125 Ex.

Eines der Hauptblätter De Bruyckers. In seinen großen Radierungen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wie "Das Haus des Jan Palfyn, Gent" und "Plazieren des Drachens auf dem Belfort von Gent" demonstriert De Bruycker seine hohe Virtuosität als Radierer. Detailreich und mit herrlichem Chiaroscuro schildert er Kathedrale und Belfort seiner Heimatstadt in der nächtlichen Szenerie. Diese Arbeiten erinnern an die Radierungen des anglo-walisischen Künstlers Frank Brangwyn, der De Bruycker in den Jahren seines Londoner Exils unterstützte. Prachtvoller, differenzierter Druck dieses großformatigen Blattes, mit Rand.

Lot 8014, Auction  108, Baselitz, Georg, Der Maler (Selbstbildnis)

Baselitz, Georg
Der Maler (Selbstbildnis)
Los 8014

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)

Details

Der Maler (Selbstbildnis)
Kaltnadel auf Richard de Bas-Bütten. 1969.
31,5 x 23,7 cm (66,2 x 50,7 cm).
Signiert "Baselitz" und datiert. Auflage 20 num. Ex.
Jahn 81.

Das Blatt entstand unmittelbar vor der "Motiv-Umkehr" im Werk des Künstlers, die in seinen Bildern ab 1969 einsetzt und ist tatsächlich das Letzte seiner Art. "Die Hinwendung zu den klassischen Techniken und das Selbstdrucken von wenigen Probedrucken und kleinsten Auflagen waren Mitte der 1960er Jahre, zur Zeit der Ars multiplikata, des Siebdruckes und der Massenauflagen, äußerst ungewöhnlich. Mit dieser Haltung hat er - wie man jetzt aus dem zeitlichen Abstand erkennen kann - die graphischen Techniken erneuert und damit andere Künstler zu eigenen Experimenten auf diesem Gebiet ermutigt." (Günther Gercken, in: Georg Baselitz, Zeichnungen, Aquarelle, Druckgraphik, Ostfildern 1991, S. 9). Prachtvoller Druck mit schönem Plattenton und dem vollen Rand. Erschienen in der Edition Heiner Friedrich, München 1974. Schönes, frühes Selbstporträt des Künstlers, von ihm selbst auf das Jahr 1968 datiert. Aus der Auflage von 20 arabisch numerierten Abzügen, neben zwei römisch numerierten Künstlerexemplaren und zwei bekannten Probedrucken.
Prachtvoller Druck mit schönem Plattenton und dem vollen Rand. Äußerst selten.

Lot 8015, Auction  108, Baselitz, Georg, Ohne Titel

Baselitz, Georg
Ohne Titel
Los 8015

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
930€ (US$ 1,000)

Details

Ohne Titel
Radierung mit Kaltnadel auf BFK Rives-Velin. 1987.
27,8 x 20,5 cm (66,2 x 50 cm).
Signiert "Baselitz" und datiert. Auflage 25 num. Ex.
Nicht mehr bei Jahn.

Prachtvoller Druck mit schönem Plattenton und breitem Rand.

Lot 8016, Auction  108, Baselitz, Georg, Vor der Tür

Baselitz, Georg
Vor der Tür
Los 8016

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

Vor der Tür
Kaltnadel auf festem Richard de Bas-Bütten. 1988.
44,7 x 32,8 cm (ca. 68 x 51 cm).
Signiert "GBaselitz" und datiert. Auflage 20 num. Ex.
Nicht mehr bei Jahn.

"Erforschend und experimentierend hat sich Baselitz eine graphische Technik nach der anderen autodidaktisch angeeignet...Er benutzt die Graphik weder zur Vervielfältigung von Zeichnungen oder Bildentwürfen noch als ein Mittel zur Illustration. Vielmehr geht es ihm um die abstrakte Wirkung der graphischen Elemente, sowohl des Tiefdrucks der verschiedenen Radiertechniken als auch des Hochdrucks von Holz- und Linolschnitt." (Günther Gercken, in: Georg Baselitz, Zeichnungen, Aquarelle, Druckgraphik, Ostfildern 1991, S. 9). Prachtvoller, kräftiger Druck mit dunkel gewischtem Plattenton und breitem Rand.

Lot 8017, Auction  108, Baselitz, Georg, Liberty II

Baselitz, Georg
Liberty II
Los 8017

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Liberty II
Farbige Kaltnadel auf BFK Rives-Velin. 1996.
42 x 30,2 cm (76 x 57 cm).
Signiert "Baselitz" und datiert. Auflage 12 num. Ex.
Nicht mehr bei Jahn.

Erschienen als Jahresgabe des Kunstvereins Braunschweig 2001. Prachtvoller, kräftiger Druck in Grün und Schwarz mit deutlich zeichnender Plattenkante und dem vollen Rand, rechts und links mit dem Schöpfrand. Selten.

Lot 8018, Auction  108, Baselitz, Georg, Auftritt mit Hund

Baselitz, Georg
Auftritt mit Hund
Los 8018

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Auftritt mit Hund
Radierung mit Farbaquatinta auf Velin. 2005.
66,5 x 49,5 cm (84,5 x 65 cm).
Signiert "Baselitz" und datiert. Auflage 12 num. Ex.
Nicht mehr bei Jahn.

Erschienen als 1. Jahresgabe des Kunstvereins Braunschweig 2005, gedruckt bei Niels Borch Jensen und Mette Ulstrup, Kopenhagen. Prachtvoller, kräftiger Druck mit leuchtender Farbigkeit und dem vollen Rand, links mit dem Schöpfrand.

Lot 8019, Auction  108, Beckmann, Max, Selbstbildnis mit Griffel

Beckmann, Max
Selbstbildnis mit Griffel
Los 8019 [^]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
57.040€ (US$ 61,333)

Details

Selbstbildnis mit Griffel
Kaltnadel auf Japan. 1917.
29,6 x 23,6 cm (47,5 x 33 cm).
Signiert "Beckmann", datiert und betitelt "Selbstportrait 1917". Auflage 40 Ex.
Hofmaier 105 II B a (von b).

Druck des endgültigen Zustandes, von unvergleichlicher Brillanz. Nach der umgearbeiteten Rundung des Kinns auf der linken Seite, der verlängerten Linie im Kragenrand links, den Schattierungen unterhalb des Kinns und der Verstärkung im Daumen; Abzug von der noch unverstählten Platte, in der Augenpartie von einer Klarheit, die dem ersten Druckzustand nahekommt. Neben den 40 Exemplaren auf Japan wurden weitere 60 Drucke von der dann verstählten Platte auf Velin abgezogen. Blatt 19 aus der Luxusausgabe der Folge "Gesichter", erschienen als 13. Druck der Marées-Gesellschaft, Verlag R. Piper & Co., München 1919, mit deren Blindstempel unten rechts. Der Prospekt der Marées-Drucke, der das Erscheinen ankündigte, warb mit dem "Selbstbildnis mit Griffel", verkleinert abgebildet.
Anfangs sollten zwei getrennte Portfolios entstehen: eines ausschließlich mit Kriegsbildern und das andere mit Eindrücken des Großstadtlebens, das Beckmann "Welttheater" nennen wollte; er zeigte sich aber mit Julius Meier-Graefes Titelvorschlag "Gesichter" für die endgültige Gesamtveröffentlichung sehr einverstanden. Die 19 Arbeiten der Folge bilden keine narrative Sequenz, sondern Momentaufnahmen des Lebens. Beckmanns eigenes Gesicht erscheint darin leitmotivisch in mehreren Portraits, eines zu Beginn, mit dem er in den Zyklus einführt, und das hier vorliegende als Schlussbild; "geläutert geht er aus diesen Szenen hervor, erstarkt und in höchster Spannung wachsam. Er ist nicht mehr der abweisende Beckmann in gedrückter Haltung des ersten Selbstbildnisses: der Zyklus ist geschlossen, ein neuer Anfang ist offen" (B. Haldner, in: Gesichter von Tag und Traum: aus dem graphischen Werk von Max Beckmann, Ausst.-Kat. ETH Zürich 1984, S. 40).
Max Beckmann zeichnete, malte, radierte und lithographierte so zahlreiche Selbstporträts wie kaum ein anderer Künstler der Moderne. Das "Selbstbildnis mit Griffel" ist ein herausragendes Beispiel für seine künstlerische Selbstbefragung, für die energische Auseinandersetzung mit dem eigenen Angesicht, seine Suche nach dem "wahren" Selbst hinter der äußeren Erscheinung, und zugleich zeigt es den Künstler im Zusammenhang der "Gesichter" hellsichtig gegenüber den alptraumhaften Verwerfungen des Ersten Weltkrieges.
Gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Herrlicher, nahezu glitzernder Abdruck von unübertrefflicher Brillanz, mit samtigem Grat und dem vollen Rand.

Beckmann, Max
Jahrmarkt
Los 8020

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
43.400€ (US$ 46,667)

Details

Jahrmarkt
6 Bl. Titel, Impressum und Inhaltsverzeichnis sowie 10 Kaltnadelarbeiten auf Japan bzw. Japanbütten. In Passepartouts, lose in Leinenmappe mit beiliegender Orig.-Halbpergamentmappe. 1921.
41 x 25 bis 55 x 39 cm (Blattgröße).
Jeweils signiert "Beckmann". Auflage 75 Ex.
Hofmaier 191-200, jeweils II B a (von D).

Der "Jahrmarkt" zählt zu den bedeutendsten druckgrafischen Folgen des Expressionismus und ist mit der expressiven, kantigen Linienführung ein charakteristisches Beispiel für Beckmanns reifen Schaffensstil. Gleich zu Beginn zeigt - wie in allen seinen Mappenwerken - der Künstler sich selbst, hier als Ausrufer des "Circus Beck(mann)", der mit der Glocke in der Hand am Eingang die Aufmerksamkeit der Besucher erweckt, sie herbeilockt und empfängt zum Rundgang über den Jahrmarkt, einem Panoptikum des menschlichen Treibens. So offenbart Beckmann nun alle bizarren Belustigungen und Attraktionen für Jung und Alt in seinen zehn Blättern:
"Der Ausrufer" (Hofmaier 191),
"Garderobe" (H 192),
"Hinter den Kulissen" (H 193),
"Schiessbude" (H 194),
"Der grosse Mann" (H 195),
"Der Neger" (H 196),
"Das Karussell" (H 197),
"Die Seiltänzer" (H 198),
"Niggertanz" (H 199),
"Schlangendame" (H 200).
Am 1. Juni 1921 schreibt Beckmann seinem Verleger Reinhard Piper: "Heute sind die Kupferplatten gekommen. Ich freue mich nun darauf von einer Kupferplatte zur anderen zu reisen. Teilweise werde ich sie in Österreich fertig machen wo ich den Prater mir auch ansehen will bei Wien." (zit. nach James Hofmaier, Max Beckmann, Catalogue raisonné of his prints, Bd. II, Bern 1990, S. 497).
Die komplette Mappe, aus einer Auflage von 75 Exemplaren auf Japan, neben 125 Abzügen auf Velin. Erschienen als 36. Druck der Marées-Gesellschaft im Verlag der Marées-Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922, gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Prachtvolle, im breiten Grat samtig schwarze Drucke, meist mit leicht zeichnender Plattenkante, jeweils unten rechts mit dem Ganymed-Trockenstempel der Marées-Gesellschaft, mit dem Sammlerstempel Lugt 1344a und verso mit dem Stempel der Bibliothek des Schlesischen Museums Breslau.

Provenienz: Schlesisches Museum der bildenden Künste Breslau, dort 1937 im Rahmen der Aktion "Entartete Kunst" beschlagnahmt
Hildebrand Gurlitt, Düsseldorf
Heinrich Neuerburg, Köln
Privatsammlung, Süddeutschland

Literatur: Christie's New York, Modern Prints from the Neuerburg Collection, Verst.-Kat. vom 1.11.1988, Nr. 10
"Entartete Kunst", digital reproduction of a typescript inventory prepared by the Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, ca. 1941/1942, London, Victoria & Albert Museum 2014 (http://www.vam.ac.uk/entartetekunst), o. S., unter: Breslau, Schlesisches Museum, lfd. Nr. 32, EK-Nr. 8349 (diese Nr. in blauer Kreide auf der Mappenrückseite verzeichnet)

Lot 8021, Auction  108, Beckmann, Max, Garderobe

Beckmann, Max
Garderobe
Los 8021

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Garderobe
Kaltnadel auf Velin. 1921.
20,5 x 14,5 cm (52,8 x 38,2 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 125 Ex.
Hofmaier 192 B b (von D).

Nach seinen Erlebnissen als Sanitäter im Ersten Weltkrieg entwickelte Beckmann einen äußerst kantigen, linearen Stil mit einer leicht melancholischen Introvertiertheit der Dargestellten, die sich in den Kaltnadelarbeiten teilweise widerspiegeln. Blatt 2 der Folge "Der Jahrmarkt", herausgegeben vom Verlag der Marées-Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922, gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Mit dem Trockenstempel der Marées-Gesellschaft. Ausgezeichneter, tiefschwarzer Druck mit sehr schönem Grat und mit dem vollen Rand.

Lot 8022, Auction  108, Beckmann, Max, Hinter den Kulissen

Beckmann, Max
Hinter den Kulissen
Los 8022

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Hinter den Kulissen
Kaltnadel auf Velin. 1921.
21 x 30,5 cm (37,8 x 52,8 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 125 Ex.
Hofmaier 193 B b (von C b).

Blatt 3 der Folge "Der Jahrmarkt", herausgegeben vom Verlag der Marées-Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922, gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Unten rechts mit dem Trockenstempel der Marées-Gesellschaft. Ausgezeichneter, sehr schön samtiger Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8024, Auction  108, Beckmann, Max, Das Karussell

Beckmann, Max
Das Karussell
Los 8024

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Das Karussell
Kaltnadel auf Velin. 1921.
29 x 25,5 cm (52,5 x 38 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 125 Ex.
Hofmaier 197 II B b.

Blatt 7 der Folge "Der Jahrmarkt", herausgegeben vom Verlag der Marées-Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922, gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Mit dem Trockenstempel der Marées-Gesellschaft. Ausgezeichneter, herrlich tiefschwarzer, samtiger Druck mit sehr viel Grat und dem vollen Rand.

Lot 8025, Auction  108, Beckmann, Max, Die Seiltänzer

Beckmann, Max
Die Seiltänzer
Los 8025

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Die Seiltänzer
Kaltnadel auf Velin. 1921.
25,9 x 25,6 cm (52,8 x 38 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 125 Ex.
Hofmaier 198 B b.

Blatt 8 der Folge "Der Jahrmarkt", herausgegeben vom Verlag der Marées-Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922, gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Mit dem Trockenstempel der Marées-Gesellschaft. Prachtvoller, sehr schön gratiger Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8026, Auction  108, Beckmann, Max, Niggertanz

Beckmann, Max
Niggertanz
Los 8026

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

Niggertanz
Kaltnadel auf Velin. 1921.
25,8 x 25,5 cm (52,8 x 38 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 125 Ex.
Hofmaier 199 B b.

Blatt 9 der Folge "Der Jahrmarkt", herausgegeben vom Verlag der Marées-Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922, gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Mit dem Trockenstempel der Marées-Gesellschaft. Prachtvoller, wunderbar tiefschwarzer, samtiger Druck mit sehr schönem Grat und dem vollen Rand.

Lot 8027, Auction  108, Beckmann, Max, Die Schlangendame

Beckmann, Max
Die Schlangendame
Los 8027

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Die Schlangendame
Kaltnadel auf Velin. 1921.
29 x 25,6 cm (53 x 37,9 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 125 Ex.
Hofmaier 200 II B b (von C b).

Blatt 10 der Folge "Der Jahrmarkt", herausgegeben vom Verlag der Marées-Gesellschaft, R. Piper & Co., München 1922, gedruckt bei Franz Hanfstaengl, München. Unten rechts mit dem Trockenstempel der Marées-Gesellschaft. Ausgezeichneter, wunderbar gratiger Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8029, Auction  108, Beuys, Joseph, Meerengel die Seegurke

Beuys, Joseph
Meerengel die Seegurke
Los 8029

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Meerengel die Seegurke
Farbradierung und Aquatinta auf dünnem Papier, aufgewalzt auf graues BFK Rives-Velin. 1982.
17 x 26,2 cm (56,5 x 44,5 cm).
Signiert "Joseph Beuys". Auflage 75 num. Ex.
Schellmann (1997) 430 B.

Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, oben und unten mit dem Schöpfrand. Neben der Auflage von 75 numerierten Exemplaren erschienen im Zustand B zehn Drucke "h.(ors) c.(ommerce)" sowie 25 römisch numerierte Exemplare.

Lot 8030, Auction  108, Bleyl, Fritz, Kniende

Bleyl, Fritz
Kniende
Los 8030

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.356€ (US$ 2,533)

Details

Kniende
Bleistift auf braunem Velin. Um 1905.
31,3 x 42,6 cm.

Gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gründete Fritz Bleyl im Juni 1905 die Künstlergruppe "Brücke". Im Schaffensrausch dieser frühen Zeit entstand die vorliegende Zeichnung, die zu den sogenannten "Viertelstundenakten" zählt. Diese schnellen Arbeiten der "Brücke"-Künstler dienten nicht nur der gegenseitigen Anregung, sondern häufig schließlich auch zur Umsetzung in das Medium der Druckgraphik. Bis auf wenige Ausnahmen wurden viele dieser Zeichnungen von den Künstlern selbst zerstört, da sie nicht als eigenständige Werke, sondern als Vorstufen angesehen wurden. So weisen Bleyls Blätter durchaus eine Verbindung zu den Arbeiten von Heckel, Kirchner, Schmidt-Rottluff sowie Pechstein auf. Laut Herrmann Gerlinger steht die Zeichnung "Kniende" dem Holzschnitt "Knieender Akt" von Ludwig Kirchner, 1905 (Dube H 54) sehr nahe (Brücke-Almanach 1999, Fritz Bleyl und die frühen Jahre der Brücke, S. 20ff, mit Abb.). Rechts eine weitere Zeichnung, "Am Boden sitzende Frau".

Provenienz: Sammlung Dr. Günter Krüger, Berlin

Lot 8031, Auction  108, Botero, Fernando, Stilleben mit hängenden Orangen

Botero, Fernando
Stilleben mit hängenden Orangen
Los 8031

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
32.736€ (US$ 35,200)

Details

Stilleben mit hängenden Orangen
Bleistift auf chamoisfarbenem Ingres Canson-Bütten. 1973.
49,5 x 62,7 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Botero" und datiert.

Warum hängen die Orangen? Boteros Lieblingsfrüchte sind hier ganz ungewöhnlich platziert und schweben über Äpfeln und Birnen, Bananen und Trauben, die er mit Krug, Becher und Schale auf dem kleinen Tisch mit einem Tuch zu einem kompakten Stilleben gruppiert. Einige der Früchte sind aufgeschnitten, und aus der geöffneten Schublade schaut wie ein frecher Schnabel eine kleine geöffnete Zange oder Gartenschere heraus.
Zeichnerische Delikatesse muss hier die in der Natur üppig leuchtenden Farben der Früchte ersetzen: Mit scharfen Pünktchen beschreibt der Künstler die narbige Textur der Orangenschale, und raffinierte Schattierungen von delikater Weichheit erfassen die sinnlichen Rundungen der Früchte in einer Intensität, wie sie in den feinen Obststilleben Boteros nicht häufig zu finden ist. Der Künstler empfand die Orange mit ihrer einfachen Grundform als die am schwersten zu malende Frucht, und wohl aus diesem Grund verschafft er ihr in dieser Zeichnung eine herausgehobene Stellung. Also verknotet er Bindfäden an den Stielansätzen und lässt die beiden Orangen über allen anderen Früchten schweben.
Im selben Jahr entstand ein Gemälde Boteros mit beinahe identischer Komposition, auf dem lediglich die Schere fehlt. Der kleine Tisch mit leicht geöffneter Schublade, auch mit Schere, findet sich in seinen Stilleben häufiger, ebenso wie die hängenden Orangen (vgl. z. B. Hobi 1976/12). In seiner Liebe zu üppigen Volumina zeigt er sich beeinflusst von der italienischen Malerei des Quattrocento.
Mit den verschobenen Proportionen und den glatten, wie aufgeblasen wirkenden Formen transformiert Botero das Sujet 'Stilleben' in etwas ganz Eigenes. "(W)ith Botero, the Colombian still life attains the highest degree of excellence... His contributions to the genre mirror the same colossal, comic, critical, candid and documentary traits as the rest of his work." (Eduardo Serrano, Still Life in Colombia, Bogotá 1992, zit. nach Hobi, S. 28).

Fernando Botero, schon als zwölfjähriger Junge zum Matador ausgebildet, zeichnet zuerst Stierkämpfe. Nach einer ersten Gruppenausstellung in Medellín arbeitet er als Bühnenbildner, bereits 1951 findet eine Einzelausstellung seiner Werke in der Galería Leo Matiz in Bogotá statt. Hier lernt der Sohn eines kolumbianischen Handlungsreisenden im Kreis des Cafés "Automática" die kolumbianische Avantgarde kennen und studiert bald an der Academia de San Fernando, Madrid, bevor er 1953 nach Paris, dann nach Florenz zieht. Nach seiner Rückkehr wird Botero Professor für Malerei an der Kunstakademie von Bogotá und setzt sich als der wichtigste junge Künstler Kolumbiens durch. 1956 erscheint sein typischer, plastischer Malstil erstmals in dem Gemälde "Stilleben mit Mandoline". Er zieht 1960 nach New York, 1966 erlebt er seinen internationalen Durchbruch.

Provenienz: Galerie Brusberg, Hannover
Privatbesitz Norddeutschland

Lot 8033, Auction  108, Bremer, Uwe, Troika Glasnost

Bremer, Uwe
Troika Glasnost
Los 8033

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

"Troika Glasnost"
Öl auf Holz mit Schnitzerei. 2009.
100 x 80 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Uwe Bremer".

Skurrile Komposition voller Merkwürdigkeiten und mit Witz umgesetzt. Im rechten Bildrand leert sich allmählich das Glas, während links ein fratzenhaft entstellter Vater sein ebenso monströses Kind mit einer blutroten Pranke schaukelt. Nebeneinander stehen abstrahierte Rudimente menschlicher Figur, geometrische Elemente und die typische, kaum zu entziffernde Schrift.
Entstanden im Rahmen des Projekts "Bier", an dem 104 Künstler und 52 Autoren beteiligt waren und zu dem ein Katalogbuch 2009 beim Eichborn Verlag erschien, Abb. S. 100.

Lot 8034, Auction  108, Burchartz, Max, Menschen in der Stadt

Burchartz, Max
Menschen in der Stadt
Los 8034

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.540€ (US$ 11,333)

Details

Menschen in der Stadt
Feder in Schwarz, aquarelliert, auf Bütten. 1919.
28,5 x 21,5 cm (31 x 24 cm).
Auf dem Passepartout unten rechts mit Bleistift signiert "Max Burchartz", unten links datiert und bezeichnet "Nr. 79".

Hervorragende, typische Arbeit aus der expressionistischen Phase des Künstlers während der Jahre nach Kriegsende in Hannover. Die Stadt entwickelt sich in der Nachkriegszeit zu einer modernen Kunststadt; die bereits 1916 gegründete Kestner-Gesellschaft und die neugegründete "Galerie moderner Kunst" von Herbert von Garvens stellen Werke der Avantgarde aus. Hier trifft Burchartz mit der Gruppe der Dadaisten um Kurt Schwitters zusammen und befreundet sich mit Otto Gleichmann, dessen expressionistische Gemälde er bewundert. Beide werden die überragenden expressionistischen Künstler der Stadt und zählen zur Hannoverschen Sezession, die sich 1917 gründete (Burchartz war ab 1.2.1920 Mitglied). Unterstützung finden sie durch den künstlerischen Leiter der Kestner-Gesellschaft, Dr. Paul Erich Küppers. Durch den regen Austausch mit überregionalen Künstlern angeregt, stellt Burchartz als Gast in der Dresdner Sezession Gruppe 1919 sowie der Novembergruppe (1919 und 1923) aus und hat ebenfalls Kontakt zur Berliner Sturm-Galerie. Die Auseinandersetzung mit den Ideen der radikalen, politischen Künstlervereinigungen führt zur künstlerischen Neuorientierung. Kubistische Elemente finden Eingang in sein Werk und er begreift die Bildstruktur als ein Flächenraster.
Wie bei den Brücke-Künstlern finden sich Formen der "primitiven" Kunst Afrikas, häufig weisen die Dargestellten Gesichtszüge afrikanischer Masken auf.
Unser Blatt steht stellvertretend für die bedeutende expressionistische Phase im Werk des Künstlers: Burchartz reiht Szenen, Objekte, Personen farbig partiell akzentuiert aneinander. Es herrscht eine kaleidoskopische Einheit in der Fläche; nichts ist wirklich exponiert dargestellt, die Bilder erzählen eine Geschichte. Die untere Figur hält ein Haus in ihrer Hand und erinnert an eine gotische Stifterfigur. Versatzstücke von Hausgiebeln und Fassadenelementen sind oben und am rechten Bildrand angegeben. Am linken Rand stürzt sich ein Hase ins Ungewisse, die Person über ihm scheint ebenfalls in Aufruhr zu sein und zu fliehen. Im sakralen Kontext lassen sich die Tiere in Jagddarstellungen als Verfolgung des Guten durch das Böse deuten, so etwa bei den romanischen Bauplastiken am Dom von Königslutter (um 1135). Hier symbolisiert der vom Jäger verfolgte Hase die menschliche Seele, die sich vor der Verfolgung durch den Teufel retten will. Burchartz beschäftigte sich nachweislich mit mittelalterlicher Skulptur.
In der Entstehungszeit unseres Aquarells wurde Max Burchartz von Alfred Flechtheim vertreten (1919-21), der die erste Einzelausstellung des Künstlers 1920 in seiner Düsseldorfer Galerie organisierte und ihm durch den Verlag einer großen Anzahl seiner graphischen Arbeiten eine breite Öffentlichkeit schuf.

Literatur: Gerda Breuer (Hrsg.), Max Burchartz, 1887-1961, Künstler Typograph Pädagoge, Berlin 2010

Lot 8035, Auction  108, Campendonk, Heinrich, Webstuhl

Campendonk, Heinrich
Webstuhl
Los 8035

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Webstuhl
Holzschnitt auf grauem Bütten. 1918.
11 x 7,8 cm (19,2 x 19 cm).
Signiert "Campendonk".
Engels/Söhn 65.

Erschienen im Programmheft zur Tagung des Deutschen Werkbundes, Krefeld 1926. Die Auflagenhöhe ist unbekannt. Brillanter, kräftiger und tiefschwarzer Druck mit dem rückseitigen Text, mit dem vollen Rand.

Lot 8036, Auction  108, Chillida, Eduardo, Charles Racine: Le sujet est la clairière de son corps

Chillida, Eduardo
Charles Racine: Le sujet est la clairière de son corps
Los 8036

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Charles Racine: Le sujet est la clairière de son corps
Aquatinta auf Auvergne-Bütten. 1975.
10,5 x 8,9 cm (24,3 x 18,2 cm).
Signiert "Chillida". Auflage 40 num. Ex.
Van der Koelen 75010.

Blatt 4 aus Charles Racines "Le sujet est la clairiere de son corps", gedruckt im Atelier Morsang, Paris, herausgegeben von Maeght, Paris. Neben einer Buchauflage von 120 numerierten Exemplaren und wenigen Probedrucken erschien eine zusätzliche Auflage der Radierungen von 40 numerierten Exemplaren. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand, rechts mit dem Schöpfrand.

Lot 8037, Auction  108, Chagall, Marc, Danse de Miriam

Chagall, Marc
Danse de Miriam
Los 8037 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)

Details

Danse de Miriam
Radierung, koloriert, auf Arches-Velin. 1958.
29,1 x 23,2 cm (53,5 x 39 cm).
Monogrammiert "M. Ch.". Auflage 5 röm. num. Ex.
Cramer books 30.

Blatt 35 der Folge "Bible", insgesamt 105 Radierungen, herausgegeben von Tériade Editeur, Paris 1958. Exemplar außerhalb der Auflage von 100 numerierten Exemplaren. Prachtvoller, fein differenzierter Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8038, Auction  108, Cocteau, Jean, Sur la plage

Cocteau, Jean
Sur la plage
Los 8038

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Sur la plage
Farblithographie auf Japanbütten. 1968.
34,5 x 28 cm (57 x 38,5 cm).
Signiert "Jean Cocteau" und bezeichnet "Japon". Auflage 2 num. Ex.

Neben einer Auflage von 220 Exemplaren auf Bütten erschien eine kleine Vorzugsauflage auf Japanbütten. Prachtvoller, sehr schön farbfrischer Druck mit dem vollen Rand. Selten.

Lot 8039, Auction  108, Corcuera, Francisco, Spår 2 (Spur)

Corcuera, Francisco
Spår 2 (Spur)
Los 8039

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Spår 2 (Spur)
Öl auf Leinwand. 1977.
100 x 81 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "CORCUERA" und datiert, verso mit Stift in Schwarz bezeichnet und mit Richtungspfeil.

Francisco Corcuera studierte 1962 an der Academia de Bellas Artes in Santiago und promovierte 1967 an der Königlichen Akademie der Freien Künste in Stockholm. Zunächst lebte er in New York, wo er Andy Warhol und Marcel Duchamp traf und seine erste Einzelausstellung bei Leo Castelli stattfand. Mit der Heirat einer schwedischen Baronin zog er nach Schweden, heute lebt er im marokkanischen Tanger. In Schweden war er Mitbegründer des abstrakten Illusionismus und ist heute ein international erfolgreicher Künstler.

Lot 8040, Auction  108, Corinth, Lovis, Die Liebschaften des Zeus

Corinth, Lovis
Die Liebschaften des Zeus
Los 8040

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Die Liebschaften des Zeus
Impressum und 8 Farblithographien auf hauchdünnem Japanbütten. In Orig.-Passepartouts, lose in lithographisch illustrierter Orig.-Halbpergamentmappe. 1920.
Ca. 34 x 42 cm.
Die Lithographien jeweils signiert "Lovis Corinth", das Impressum signiert "Fritz Gurlitt". Auflage 20 im Impressum num. Ex.
Schwarz 401.

Lovis Corinth illustriert alle prominenten Liebschaften des Göttervaters in seinen lebendigen Lithographien: Antiope und der Faun, Leda und der Schwan, Europa mit dem Stier, Ganymed und der Adler, Danae und der Goldregen, Alkmene mit Zeus-Amphitrion und Hermes, Calisto und Zeus-Artemis sowie schließlich Io mit der Wolke - stets nähert sich Zeus den schönen Irdischen in verwandelter Gestalt, um nicht die Eifersucht seiner Gemahlin Hera zu wecken. Jeweils im Druck betitelt. Erschienen als 10. Werk der Gurlitt-Presse, Fritz Gurlitt, Berlin, in einer Gesamtauflage von 100 Exemplaren. Die komplette Mappe in prachtvollen, samtigen Drucken, in frischer Farbigkeit und mit dem vollen Rand.

Lot 8042, Auction  108, Croissant, Michael, Kopf

Croissant, Michael
Kopf
Los 8042

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)

Details

Kopf
Bronzeblech, geschweißt, mit dunkelbrauner Patina. 1994.
38 x 29,5 x 6,7 cm.
An der Innenseite eingefräst unten monogrammiert "M C", datiert und mit der Nummer "478". Unikat.

"Michael Croissants bildhauerisches Werk mutet, besonders von den späten Bronzeskulpturen her gesehen, abstrakt an. Sein Motiv war jedoch ausschließlich die kreatürliche Figur. Die frühen Bronzen tasten sich von der Naturform hin zum Amorphen, gewissermaßen zu den Frühstadien der materiellen, bloß brütenden Existenz. Seit Mitte der 1970er Jahre verschweißt er Eisen-, Blei- und Bronzeflächen zu wuchtigen Figuren oder Köpfen, immer abstrakter werdende Zeichen eines die Materie beherrschenden Geistes. Ab 1980/81 arbeitet Croissant mit 3 - 4 mm dicken Bronzeplatten, aus denen er Segmente herausschneidet und diese zu liegenden oder aufrechtragenden Figuren und Köpfen zusammenschweißt. Diese Arbeitsweise, der er bis an sein Lebensende treu bleibt, führt den Künstler schrittweise zu einer Formalisierung des Figurenmotivs hin zum Konstrukt. Dabei gelingt es ihm - und das ist die großartige Leistung seines Spätwerkes - bei größtmöglicher Reduktion der Figur zur geometrischen Hohlform, jeder Skulptur durch eine je eigene Umrisskontur, eine körperhaft existentielle Präsenz zu bewahren." (Ronald Appel, Galerie Appel, Frankfurt/Main)

Provenienz: Galerie Ohse, Bremen
Sammlung Ostertag, Wilhelmshaven

Lot 8044, Auction  108, Dine, Jim, Vegetables

Dine, Jim
Vegetables
Los 8044

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Vegetables
8 Lithographien mit Collage aus Farboffsetdrucken, jeweils auf dickem, weichem Velin. 1970.
Je ca. 45 x 41 cm (Blattgrößen).
Jeweils signiert "Jim Dine" bzw. monogrammiert. Auflage 96 num. Ex.
Mikro Gallery 66 a-h.

Vollständige Folge von 8 Graphiken, herausgegeben von der Petersburg Press, London. In diesem humorvollen Graphikset arrangiert der beliebte amerikanische Pop Art-Künstler verschiedene Gemüsesorten in einer Kombination aus farbiger Collage und Lithographie. Prachtvolle Drucke, jeweils an allen vier Seiten mit dem vollen Schöpfrand.

Lot 8045, Auction  108, Dine, Jim, The Realistic Poet Assassinated

Dine, Jim
The Realistic Poet Assassinated
Los 8045

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

The Realistic Poet Assassinated
Radierung, koloriert, auf dickem Velin. 1971.
69 x 54,5 cm (88 x 71 cm).
Signiert "Jim Dine" und datiert. Auflage 75 num. Ex.
Williams College catalogue 32.

Herausgegeben von der Petersburg Press, London. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Lot 8048, Auction  108, Dix, Otto, Römerin

Dix, Otto
Römerin
Los 8048

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.340€ (US$ 4,667)

Details

Römerin
Farblithographie auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1962.
57,5 x 36 cm (65,5 x 45 cm).
Signiert "Dix", datiert und bezeichnet "Probe".
Karsch 290/ II A (von C).

Eine der eindrucksvollen Graphiken aus dem Spätwerk von Otto Dix. Der Hintergrundstein in einem blassen Rosa, dieser nach Karsch nicht eindeutig zuzuordnen. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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