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Lose pro Seite


Štursa, Jan
Der Verwundete
Los 8076

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Der Verwundete
Bronze mit dunkelbrauner Patina auf Bronzeplinthe, auf rötlichen Marmorsockel montiert. Um 1916.
50,5 x 18 x 26 cm.
Vorne auf der Plinthe signiert "STURSA".

Es ist kein Soldat, sondern ein Männerakt, der sich hier taumelnd zu retten versucht. Schützend hat der junge Mann beide Hände erhoben, den Kopf weit zur Seite geneigt und ihn damit halb hinter dem linken Oberarm verborgen. Štursas Teilnahme am Ersten Weltkrieg beeinflusst seine Arbeit immens. Das bekannteste Werk aus dieser Zeit heißt "Die Verletzten", und auch in vorliegender Bronze verarbeitet er die Kriegserfahrungen. Die labile Haltung des Verwundeten verdeutlicht nicht nur die Schwere seiner körperlichen Erschütterung, sondern sie symbolisiert auch die Verletzlichkeit des Menschen im Allgemeinen. Prachtvoller Guss mit ausdrucksvoll changierender Patina.

Lot 8077, Auction  119, Gering, Andreas, Der Friedenbringer

Gering, Andreas
Der Friedenbringer
Los 8077

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Der Friedenbringer
Lithographie auf JWZanders-Bütten. 1917.
22,5 x 27,5 cm (43 x 57,5 cm).
Signiert "A. Gering", datiert und bezeichnet "Orig. Lithographie". Auflage 40 num. Ex.

Zahlreiche von Gerings Blättern bezeugen den immensen Einfluss, den die Kriegsgräuel auf seine Seele nahmen. Immer wieder thematisieren sie das Waffengeschehen und zeigen Gering als einen sicheren Beobachter und Zeichner. Ganz prachtvoller, wunderbar differenzierter Druck, mit sehr breitem Rand.

Lot 8078, Auction  119, Gering, Andreas, Allerseelen

Gering, Andreas
Allerseelen
Los 8078

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.704€ (US$ 6,133)

Details

Allerseelen
Lithographie auf Velin. 1917.
20,8 x 26 cm (39 x 56,8 cm).
Signiert "A. Gering" und datiert.

Die Grausamkeiten, mit denen Gering während des Ersten Weltkrieges konfrontiert war, prägten sein bildnerisches Schaffen dieser Zeit. Er selber wurde nach einem Bombenangriff verschüttet und schwer verletzt geborgen. Hier gedenkt er bildnerisch der Verstorbenen und ihrer Seelen, die dicht beieinander aus dem Schlachtfeld gen Himmel aufsteigen. Eine Auflage des Blattes ist nicht nachweisbar. Ausgezeichneter Druck mit dem wohl vollen Rand. Sehr selten.

Lot 8079, Auction  119, Gering, Andreas, Der Krieg

Gering, Andreas
Der Krieg
Los 8079

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.060€ (US$ 8,667)

Details

"Der Krieg"
Feder in Schwarz, Gouache, Bleistift und farbige Kreiden auf JWZanders-Velin. 1916.
41 x 56,5 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "A. Gering" und datiert, unten mittig betitelt.

Andreas Gering studierte an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg und wechselte dann nach München an die Akademie der Bildenden Künste zu Carl Johann Becker-Gundahl, Vertreter des Jugendstils und Impressionismus und Mitglied der Münchner Sezession. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 wurde auch Gering zum Militärdienst eingezogen. Ein traumatisches Erlebnis prägte die Kriegserfahrung des Künstlers: Verschüttet und verletzt, brauchte er Jahre, um sich von den Folgeschäden zu erholen. Das vorliegende Werk, noch in den Kriegsjahren entstanden, bezeugt die Auseinandersetzung des gerade 24-jährigen Künstlers mit dem Tod: Über das Schlachtfeld und die Soldaten hinweg stürmen am Himmel dunkel und bedrohlich die Kriegsrosse.

Schwitters, Kurt
Anna Blume. Dichtungen
Los 8081

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Anna Blume. Dichtungen
37 S. und 5 Bl. Anzeigen. In lithographisch illustrierter Orig.-Broschur. 1919.
21,9 x 14,5 cm.
Auf dem Titelblatt signiert "Kurt Schwitters", datiert "29.4.21" und gewidmet "für Clara Dancker".

Erste Ausgabe seines literarischen Erstlingswerks, herausgegeben vom Paul Steegemann Verlag, Hannover. Clara Dancker (1898-1985) entstammte einer reichen hannoverschen Familie und studierte zwischen den Weltkriegen an der Kunstakademie in Dresden. Wann genau sie Kurt Schwitters kennenlernte ist unbekannt, spätestens jedoch mit der Arbeit Schwitters an einem Portrait der jungen Frau (Wvz. Orchard/Schulz 491). Schwitters und Dancker, die spätere Ehefrau des berühmten Urologen Georg Praetorius (Chefarzt der ersten urologischen Abteilung Deutschlands am heutigen KRH Klinikum Siloah, Hannover), verband eine lebenslange Freundschaft. Der Entwurf für die Lithographie des Einbandes befindet sich heute als Leihgabe in der Public Library, New York (vgl. Wvz. Orchard/Schulz 547).

Lot 8083, Auction  119, Kokoschka, Oskar, Max Reinhardt (Brustbild)

Kokoschka, Oskar
Max Reinhardt (Brustbild)
Los 8083

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Max Reinhardt (Brustbild)
Lithographie auf Velin. 1919.
62,5 x 47,5 cm (83 x 57 cm).
Signiert "OKokoschka". Auflage 125 num. Ex.
Wingler-Welz 136.

Das sensibel aufgefasste Brustbild zeigt den großen Regisseur frontal, den Kopf leicht nach rechts gewandt, mit zerzausten Haaren und in die Ferne gerichtetem Blick. Im Jahr 1919 schuf Kokoschka zwei lithographische Porträts von Max Reinhardt: das vorliegende Brustbild und den Kopf (Wingler-Welz 135), beide verlegt von Paul Cassirer, Berlin, und gedruckt bei der Pan-Presse, Berlin. Beide Bildnisse entstanden wohl in Berlin im Frühjahr 1919, wo Kokoschka zwei seiner Bühnenstücke in Reinhardts Kammerspielen inszenierte. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Lot 8084, Auction  119, Melzer, Moriz, Ruhende Frau in Landschaft

Melzer, Moriz
Ruhende Frau in Landschaft
Los 8084

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Ruhende Frau in Landschaft
Monotypie auf dünnem Japan. Um 1917/18.
55 x 45 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Melzer".
Nicht bei Leistner.

Der aus Böhmen stammende Melzer siedelte 1909 nach Berlin über. Hier wirkte er bei der Berliner Sezession mit und war neben Pechstein, Tappert und anderen Mitbegründer der revolutionären Novembergruppe. Seine expressive Bildsprache vereint naiv poetische Elemente, die an Arbeiten des Blauen Reiters denken lassen, mit konstruktivistischen und kubistischen Einflüssen. Er arbeitete bevorzugt mit der Technik der Monotypie. Durch Georg Tappert war er mit dem farbigen Linolschnitt in Berührung gekommen, den er selbst als "indirektes Malverfahren" bezeichnete. Melzer malte nun mit Ölfarbe auf den Grund der Platte, die dann meist auf Japanpapier übertragen wurde. Das darauffolgende, oft mehrfache Überarbeiten der gedruckten Malschicht - ganzer Flächen sowohl wie auch einzelner Konturen - verleiht seinen Monotypien Gemäldecharakter. Der weibliche Halbakt in sommerlicher Landschaft strahlt in leuchtendem Kolorit, vielfach liegen die Pigmente pastos auf der Papieroberfläche. "Moriz Melzers Akte behalten bei all ihrer summarischen Behandlung und generalisierenden Einfachheit dennoch die prickelnde Mannigfaltigkeit des Naturerlebnisses. Die herbe Knappheit seiner Vokabeln hat einen besonderen Reiz, da man ihr das Primäre ihrer Erfindung anmerkt." (Rolf Roeingh, in: Moriz Melzer, Ausst.-Kat. Galerie Archivarion, Berlin 1949, S. 8-10). Prachtvoller Druck in ausgesprochen frischer Farbigkeit, mit kleinem Rand. Extrem selten.

Lot 8085, Auction  119, Corinth, Lovis, Friedericus Rex (Vorzeichnung zum Titelblatt)

Corinth, Lovis
Friedericus Rex (Vorzeichnung zum Titelblatt)
Los 8085

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.178€ (US$ 1,267)

Details

"Friedericus Rex" (Vorzeichnung zum Titelblatt)
Kohle auf Velin. 1920.
32,6 x 25,6 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth", datiert und betitelt, verso Annotationen in Kohle und Bleistift.

Ein Besuch im Berliner Zeughaus im Herbst 1920 hinterließ Corinth tief beeindruckt: Da stand im Saal die originale Uniform des preußischen Königs Friedrich II., komplett mit Dreispitz und Krückstock. "Ich war ordentlich erschrocken vor Ehrfurcht", schrieb er Paul Eipper, dem Redaktionsleiter des Gurlitt-Verlages. (Norbert Eisold, Lovis Corinth. Fridericus Rex. Ein lithographischer Zyklus, Bonn 2008, S. 9). Dieser Respekt vor der Authentizität des gesehenen und vor der Präsenz der Geschichte inspirierte und berührte Corinth zutiefst, und so entstand eine in Volumen und Intensität herausragende graphische Folge. Noch 1920 schuf der Künstler die vorliegende Vorzeichnung zum Titelblatt der zweiten Mappe "König Friedrich und sein Kreis" der Folge "Fridericus Rex" (Müller 621) von 47 Lithographien über das Leben des preußischen Königs Friederich des Großen, herausgegeben 1921 von Fritz Gurlitt.
Die (teils schwer lesbaren) Anmerkungen Corinths auf der Rückseite verdeutlichen, dass der Künstler die Ausgabe der von ihm selbst als "Colossal-Werk" bezeichneten Folge nicht nur mit künstlerischer Verve, sondern auch mit rechnerischer Sorgfalt plante: "Ein Titelblatt aus 8 Zeichnungen (...) größe 31 ½ : 50 cm 97000 / Je neue Composition 7000 M. / 63,000 zu 100 Signierungen jede Signierung mehr 30 Mark. farbige (...) mit 3 Steinen: Blau roth & gelb. Drucker/n: (...) folg Bild für Chemnitz / Transport auf d. Käufer". Weil die Auflage der Lithographiefolge fast vollständig verbrannte, gelten auch die gedruckten Blätter heute auf dem Kunstmarkt als Raritäten.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Lot 8086, Auction  119, Corinth, Lovis, Im Lager von Liegnitz

Corinth, Lovis
Im Lager von Liegnitz
Los 8086

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

Im Lager von Liegnitz
Kohle, weiß gehöht, auf Velin. Um 1920.
32,4 x 25 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth".

Der konzentriert planende Intellekt des einsam auf der Trommel sitzenden Königs steht im Zentrum der Darstellung, der legendäre Stock in seiner Hand scheint hier "gleichsam zur Verlängerung der Gedanken benutzt" (Norbert Eisold, Lovis Corinth Fridericus Rex. Ein lithographischer Zyklus, Bonn 2008, S. 59). Die Zeichnung konzentriert sich stärker auf die Figur des Königs als die schließlich ausgeführte Lithographie "Im Lager von Liegnitz" (Müller 608) aus Mappe 1 der Folge "Fridericus Rex" von 1921. "Der in der Nacht vor der Schlacht bei Liegnitz symbolträchtig auf einer Trommel sitzende Friedrich ist oft dargestellt worden, einsam oder im Kreis seiner Soldaten, vor einem Feuer, ruhend oder im Nachdenken, seine Pläne mit dem Stock auf der Erde noch einmal rekapitulierend." (Norbert Eisold, a.a.O., S. 59). Verso mit einer unvollendeten Zeichnung, eventuell zu "Die Wachtparade" (Müller 619).

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Lot 8087, Auction  119, Corinth, Lovis, Der König bei Leuthen

Corinth, Lovis
Der König bei Leuthen
Los 8087

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.456€ (US$ 5,867)

Details

Der König bei Leuthen
Kohle und Graphit auf Velin. Um 1920.
32,4 x 25 cm.
Unten mittig mit Bleistift signiert "Lovis Corinth".

Die mustergültige, schiefe Schlachtordnung der Preußen gegen die Habsburger bei Leuthen inspiriert Corinth zu einer auf Geometrien gegründeten Komposition. Der König im Zentrum scheint getragen von der Flut der Dreiecksmützen seiner Soldaten, die sich im Vordergrund nach vorne drängen. "Der Sieg bei Leuthen gehört zu den Ereignissen der friderizianischen Ära, die sich sowohl Zeitgenossen als auch Nachgeborene im Grunde nicht mehr rational zu erklären vermochten und die den preußischen König nach und nach in den Rang eines Genies beförderten." (Norbert Eisold, Lovis Corinth Fridericus Rex. Ein lithographischer Zyklus, Bonn 2008, S. 65).
Das Blatt ist eine Vorzeichung zu der Lithographie "Der König bei Leuten" der Folge "Friedericus Rex" (Müller 611). Verso mit einer nicht vollendeten Skizze.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Lot 8088, Auction  119, Corinth, Lovis, Der Alte Fritz und der alte Zieten

Corinth, Lovis
Der Alte Fritz und der alte Zieten
Los 8088

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Der Alte Fritz und der alte Zieten
Kohle und Graphit auf Velin. Um 1920.
32,5 x 24,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth".

Eine berühmte, rührende Geste menschlicher Anteilnahme: Der alte König Friedrich nötigt den hochbetagten Reitergeneral Hans Joachim von Zieten, entgegen dem höfischen Protokoll sitzen zu bleiben, muss sich dabei allerdings selber auf die Schulter des Generals stützen. "Mit einem sicheren Gespür für die Doppelbödigkeit und die Komik dieser Szene stellt sie Corinth als Treffen zweier alter Männer dar, die beide an der Schwelle des Todes stehen." (Norbert Eisold, Lovis Corinth. Fridericus Rex. Ein lithographischer Zyklus, Bonn 2008, S. 59). Corinths Vorzeichnung zu "Der Alte Fritz und der alte Zieten, 'bleibe er nur ruhig sitzen'" gilt einem der letzten Blätter der ersten Folge des Zyklus "Aus dem Leben Friedrichs des Großen" (Müller 616).

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Lot 8089, Auction  119, Corinth, Lovis, Aus: Fridericus Rex

Corinth, Lovis
Aus: Fridericus Rex
Los 8089

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Aus: Fridericus Rex
4 Lithographien auf Maschinenpapier. 1921.
Bis 45 x 35 cm.
Alle Blätter signiert "Lovis Corinth".

Enthalten sind die folgenden Blätter: "Barberina" (Müller 604), "Fridericus bei Kolin" (Müller 607) und "Die Wachtparade" (Müller 619) aus der ersten Mappe "Aus dem Leben Friedrichs des Großen" sowie "Sanssouci. Der Mittelbau des Schlosses mit der Kuppel" (Müller 630) aus der zweiten Mappe "König Friedrich und sein Kreis". Beide Mappen gehören zu der 1921 von Fritz Gurlitt veröffentlichten Folge "Fridericus Rex". Gute Drucke mit Rand.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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