Los 6303

Klinger, Max
(1857 Leipzig - 1920 Großjena b. Naumburg)Ein Handschuh

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
17.500€ (US$ 18,817)

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Aus dem Katalog
Traumzeit – Max Klinger, Otto Greiner und der deutsche Symbolismus
Auktionsdatum 30.5.2024

Lot 6303, Auction  123, Klinger, Max, Ein Handschuh

Paraphrase über den Fund eines Handschuhes. Opus VI.
Titel und 10 Radierungen mit Aquatinta, auf kaiserlichem Japan. Quer-Folio. Lose Blätter im Orig.-Passepartout, in Orig.-HLwd-Klappmappe (schwach stockfleckig, minimal gebräunt, Mappe schwach berieben). (1881). Leipzig, Gertrud Hartmann-Klinger, 1924. Singer 113-122, je letzter Zustand. Wz. Schrift "Holland".

Der Fund eines Damenhandschuhs regt die Phantasie seines Finders derart an, dass dieser in eine Traumwelt flüchtet, in der der Handschuh zum Objekt der Begierde mit ungeahntem Ausmaß avanciert und die Wünsche und Ängste des Protagonisten reflektiert. Zunächst harmlos, an einem realen Ort, der Rollschuhbahn in der Berliner Hasenheide, beginnt die Geschichte des Finders, der Klingers Gesichtszüge trägt. Eine Rollschuhfahrerin, die schöne „Brasilianerin T.“ verliert ihren Handschuh. Der Finder nimmt den verlorenen Handschuh mit sich nach Hause. Dort in seinem Bett, den Handschuh immer noch bei sich, verfällt er in einen Traum, der ihn in eine surreale Welt entführt. Der Handschuh wandert nun durch Traumbilder, die den Helden in unterschiedliche Gefühlszustände versetzen. Einmal wächst das Fundstück zu bedrohlicher Größe heran oder wird von einem fledermausartigen Vogel aus dem vermeintlich sicheren Haus entführt, ein anderes Mal wird er auf einem Triumphwagen präsentiert wie ein Siegespokal oder regt auf einem Tisch in einem verlassenen Raum liegend zum Nachdenken in der Stille an. Nach diesem teils alptraumhaften Ritt durch die Phantasie zeigt sich die letzte Traumsequenz beinahe versöhnlich und nüchtern. Amor sitzt neben dem schlaff daliegenden Handschuh, über den sich ein Rosenzweig beugt, schelmisch lächelnd dem Betrachter entgegenblickend. Liebe und Wahnsinn liegen in dieser Welt nah beieinander. Klingers Zyklus basiert auf seiner eigenen, unglücklichen Liebeserfahrung mit der besagten „Brasilianerin T.“. Sie war die Tochter eines Gesandten in Berlin, in die sich Klinger Ende 1877 verliebte. Dem radierten Werk vorausgehend, fertigte Klinger zehn Federzeichnungen, die sich heute in der Sammlung Scharf-Gerstenberg in Berlin befinden. Diese frühe Serie sollte Klingers bekannteste und wegweisendste werden.
Die vollständige Mappe, in der fünften Ausgabe - bei Singer nicht mehr erwähnt - im Verlag von Gertrud Hartmann-Klinger, Druck Giesecke & Devrient, Berlin/ Leipzig 1924 mit dem gedruckten Künstler- und Druckernamen in prachtvollen Abzügen mit dem vollen Rand. Minimal angestaubt, ganz vereinzelt unbedeutende Fleckchen im weißen Rand, die äußeren Ränder teils minimal gebräunt, der Titel schwach stockfleckig, die Ränder minimal bestoßen, sonst sehr schön erhalten. Selten.

Errata/Addenda:Die Radierungen sind auf Similijapan gedruckt, mit dem Wasserzeichen "Holland VGZ [Van Gelder Zonen]". // The etchings are printed on Similijapan, with the watermark “Holland VGZ [Van Gelder Zonen]”.

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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