Los 2911

Boccaccio, Giovanni
(1313-1375)Il Decamerone. Deutsche Übersetzung von Arrigo

Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,151)

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Los 2911 - Boccaccio, Giovanni - Il Decamerone. Deutsche Übersetzung von Arrigo - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Mille Annos Manu-Scriptum
Auktionsdatum 17.4.2024

Lot 2911, Auction  123, Boccaccio, Giovanni, Il Decamerone. Deutsche Übersetzung von Arrigo

Das Inhaltsverzeichnis des
Decamerone Boccaccios von Arrigo

Boccaccio, Giovanni. Das Decamerone in der Übersetzung von Arrigo. Deutsche Handschrift auf Papier. 10 nn. Bl. mit 20 S. Zwischen 28 und 30, maximial 35 Zeilen. Schrift: Deutsche Kanzleibastarda der Maximilianszeit. Schriftraum ca. 22 x 13 cm. Format: ca. 33 x 23,5 x cm. Mit zahlreichen kalligraphischen Initialen und Schnörkeln. Kartonumschlag um 1880. Deutschland (Nürnberg oder Augsburg?), ca. 1510-1530 oder Mitte des 16. Jahrhunderts.
Das Inhaltsverzeichnis von Giovanni Boccaccios Hauptwerk, des "Decamerone", in der Übersetzung des Arrigo ins Deutsche: ein in sich vollständiges Textstück mit der Beschreibung der wohl bedeutendsten italienischen Dichtung des 14. Jahrhunderts in einer prachtvollen, kalligraphischen Reinschrift feinster Ausprägung, einer kaiserlichen Kanzlei-Bastarda wohl vom Anfange des 16. Jahrhunderts. Die Handschrift wurde in den Handschriftencensus aufgenommen (Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters, https://handschriftencensus.de/8248), wobei die Datierung zwischen Anfang und Mitte des 16. Jahrhunderts schwankt : Wetzel setzt 1510-1530 an, Dolch, die 2. Hälfte 15. Jahrhundert.

"Under dem gewalt und regiment der kunigin philomena / so die zuchttig gesellschaft sagen wirt von den personen ...". "Hinter dem Pseudonym Arigo, der italienischen Form für 'Heinrich', verbirgt sich der Übersetzer der ersten deutschen Gesamtübertragung des 'Decameron'. Dieser Übersetzer ist nicht, wie man früher annahm, mit dem Nürnberger Heinrich Schlüsselfelder, dem Schreiber einer Handschrift der 'Blumen der Tugend' (St. Gallen, Vad. Ms 484) identisch. Auch ältere Identifizierungen des 19. Jahrhunderts, etwa Karl Dreschers Versuch, ihn mit Heinrich Leubing, dem Pfarrer von St. Sebald in Nürnberg, zu identifizieren, oder die Annahme des Herausgebers Adelbert von Keller, der Ulmer Frühhumanist Heinrich Steinhöwel habe die Übersetzung angefertigt, erwiesen sich als falsch. Welchen Anteil Steinhöwel an der Drucklegung hatte, die zwei Jahre nach seinen Übersetzungen von Boccaccios 'De claris mulieribus' und Petrarcas 'Griseldis' in seinem Hausverlag, der Druckoffizin Johann Zainers, in Ulm erschien, bleibt unklar. Jedenfalls reiht sich das deutsche 'Decameron' nahtlos in das von Steinhöwel initiierte humanistische Verlagsprogramm ein (vgl. Amelung S. 18)" (Marburger Repertorium zur Übersetzungsliteratur im deutschen Frühhumanismus, Abruf 11-02-24).

Vgl. die wissenschaftlichen Traktate zur Handschrift bei: Klaus Wetzel, Zur Überlieferung der ersten deutschen Übersetzung von Boccaccios Decamerone, in: Leuvense Bijdragen 54 (1965), S. 53-62, hier S. 57-62. Christa Bertelsmeier-Kierst, 'Griseldis' in Deutschland. Studien zu Steinhöwel und Arigo (Germanisch-Romanische Monatsschrift. Beiheft 8), Heidelberg 1988, S. 224 (irrtümlich als Sammlung Eis "Nr. 104" bezeichnet). Jürgen Wolf, Nachrichten aus dem Berliner Handschriftenarchiv I, in: ZfdA 136 (2007), S. 72-78, hier S. 73 (irrtümlich als Sammlung Eis "Nr. 104" bezeichnet). Luisa Rubini Messerli, Boccaccio deutsch. Die Dekameron-Rezeption in der deutschen Literatur (15.-17. Jahrhundert), Bd. 1: Untersuchung; Bd. 2: Texteditionen, Katalog der handschriftlichen und gedruckten Überlieferung, Bibliographien, Register und Verzeichnisse (Chloe. Beihefte zum Daphnis 45), Amsterdam/New York 2012, Bd. 2, S. 777-779 (Nr. 2 und 3). – Ränder teils etwas stärker gebräunt und wasserfleckig sowie feuchtwolkig, mit entsprechenden kleinen Läsuren wie unwesentlichen Einrissen etc. Der Text aber meist unberührt und in toto erstaunlich sauber und gut lesbar, lediglich das letzte Blatt mit größerem Eckausriss und daher geringem Textverlust. Provenienz: Privatsammlung Eduard Langer, Braunau (Böhmen), Ms. 31. Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 109.


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