Franceschini, Baldassare
Junger Kavalier, in Schrittstellung nach rechts
Los 6530
Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,226)
Junger Kavalier, in Schrittstellung nach rechts.
Schwarze Kreide auf braun präpariertem Papier, verso in Rötel eine Detailstudie nach Michelangelo "Die Schlacht von Cascina". 39,9 x 26,6 cm. Um 1650.
Bei der Zeichnung handelt es sich um eine charakteristische Studie des Zeichners Baldassare Franceschini, der nach seinem Geburtsort auch Il Volterrano genannt wurde. Christel Thiem datiert das Blatt aufgrund der Behandlung der Hände mit den langen, spitzen Fingernägeln in die Zeit um 1650. Das Gutachten von Christel Thiem vom 19. März 2003 liegt in Kopie vor. Catherine Monbeig Goguel bestätigt ebenfalls die Autorschaft Franceschinis nach Begutachtung des Originals im Jahr 2006 (mdl. gegenüber dem Vorbesitzer).
Provenienz: Aus der Sammlung Fréderic Villot (handschriftl. Vermerk unten rechts, nur schwach leserlich, vgl. Lugt 996).
Sammlung de Romfort.
Literatur: Benoit Boelens van Waesberghe: Da Giorgione a Tiepolo - Dessins du 15e au 18e siècle dans les collections privées et publiques de Belgique. Ausst. Kat. Musée d'Ixelles, Ixelles 1993, S. 181.
Nuvolone, Carlo Francesco - zugeschrieben
Eine Märtyrerin, den Blick zum Himmel gewandt
Los 6531
Nachverkaufspreis
2.500€ (US$ 2,688)
zugeschrieben. Eine Märtyrerin, den Blick zum Himmel gewandt.
Schwarze und weiße Kreide auf graublauem Bütten. 27,5 x 19,4 cm.
Ferri, Ciro
Moses schlägt Wasser aus dem Felsen
Los 6532
Nachverkaufspreis
3.500€ (US$ 3,763)
Moses schlägt Wasser aus dem Felsen.
Schwarze Kreide, weiß gehöht, alt aufgezogen. 29,4 x 43,7 cm. Unten links in brauner Feder alt bezeichnet "Cirro Ferri".
Bei dieser Zeichnung, dessen Autorschaft laut einer Inschrift verso von Richard Harprath bestätigt wurde, handelt es sich wohl um einen frühen Kompositionsentwurf des Themas zu dem sich eine stilistisch eng verwandte, etwas weiter durchgearbeitete und größere Fassung heute im britischen Royal Collection Trust (Inv.Nr. RCIN 991117) findet. Letztere diente Pietro Aquila (1650-1692) als Vorlage für eine Radierung, die dem römischen Kardinal Giacomo Filippo Nini (1629-1680) gewidmet ist.
Provenienz: Sammlung Jan Baptist de Graaf (1742-1804), Amsterdam, mit dessen Trockenstempel (Lugt 1120) auf seiner Sammlermontage.
Das Volk der Israeliten bei der Mannalese.
Feder in Braun über Graphit und Rötel, rotbraun laviert. 22,8 x 17,5 cm.
Der Maler und Radierer Giulio Carpioni ging in Venedig bei Alessandro Varotari in die Lehre und wurde in seiner weiteren künstlerischen Entwicklung von Simone Cantarini und Pietro Testa beeinflusst. Im Jahre 1638 ließ er sich in Vicenza nieder, wo er in der Folgezeit zahlreiche Aufträge für Altarbilder und Dekorationsmalereien ausführte. Darüber hinaus war Carpioni auch ein produktiver Radierer, dessen Œuvre vorwiegend aus religiösen und mythologischen Sujets besteht. Die vorliegende Darstellung der Mannalese ist ein charakteristisches Beispiel für die pointierte Zeichentechnik des Künstlers. Der akkurate, entschlossene Duktus der Feder, der die Gestalten mit wenigen Strichen überzeugend charakterisiert, verrät den geübten Zeichner und Graphiker. Die effektvoll applizierten Lavierungen verleihen dem Blatt außerdem eine große Lebendigkeit und erzeugen eine markante und malerische Helldunkelwirkung.
Italienisch
17. Jh. Bacchantische Szene mit Satyrn und einer Lyra spielenden Frau
Los 6534
Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,075)
17. Jh. Bacchantische Szene mit Satyrn und einer Lyra spielenden Frau.
Feder in Braun, braun laviert, weiß gehöht. 23,9 x 17,5 cm.
Il Falsario di Guercino
Flusslandschaft mit zwei Wanderern und Hund und einem Paar unter windgepeitschtem Baum
Los 6535
Nachverkaufspreis
800€ (US$ 860)
Flusslandschaft mit zwei Wanderern, Hund und einem Paar unter windgepeitschtem Baum.
Feder in Braun, auf alter Sammlermontage aufgezogen. 29,5 x 41,8 cm. Auf der Montage verso mit Bleistift bezeichnet "Guerchin".
Die expressive Federführung zeigt deutlich die Orientierung des Künstlers am Zeichenstil Guercinos.
Provenienz: Karl und Faber, München, Auktion 237 am 23. Mai 2011, Los 140 (als "Carlo Maria Gennari zugeschrieben").
Privatsammlung München.
Niederländisch
um 1620. Brustbildnis eines Mannes
Los 6536
Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,151)
um 1620. Brustbildnis eines Mannes, im Oval.
Feder in Braunschwarz auf Pergament. 10 x 6,5 cm.
Mit feinem Strich sind Antlitz, Frisur und Kleidung des etwa vierzigjährigen Mannes charakterisiert, der den Betrachter mit stolzem, etwas herausfordernden Blick fixiert. Die Frisur des modisch gekleideten Mannes ähnelt stark der Haartracht auf einem etwa gleich großen Bildnis des Grafen Adolf von Nassau-Siegen, das Crispijn de Passe der Ältere kurz vor 1608 anfertigte (Rijksprentenkabinet Amsterdam, Inv. Nr. RP-T-1939-85). Jedoch ist Crispijns in Feder und Pinsel ausgeführtes Porträt feinsinniger und subtiler erfasst, sodass seine Autorschaft hier auszuschließen ist. Durch Karel van Mander wissen wir, dass es in den Niederlanden im frühen 17. Jahrhundert eine gängige Praxis war, gezeichnete Miniaturporträts anfertigen zu lassen, auch von so renommierten Künstlern wie beispielsweise Hendrick Goltzius. Daneben muss es eine recht große Schar weniger bekannter Künstler gegeben haben, die sich auf diese Weise ihren Lebensunterhalt sicherten. Somit ist das vorliegende kleine Bildnis ein charakteristisches Zeitdokument.
Goudt, Hendrik
Eine Bürgerfamilie bei einem Spaziergang
Los 6537
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)
Eine Bürgerfamilie bei einem Spaziergang.
Feder in Braun, alt auf ein Fensterpassepartout montiert, dieses mit Umrahmung von alter Hand mit Feder in Braun. 10,2 x 6,8 cm.
Wir danken Herrn Dr. Tico Seifert, Edinburgh, für die Bestätigung der Autorschaft Hendrik Goudts anhand einer digitalen Photographie (E-Mail vom 11. März 2024).
Provenienz: Sammlung Rudolph Goldschmidt, Berlin (bis 1917) (Lugt 2926).
F. A. C. Prestel, Frankfurt, Auktion am 5. Oktober 1917, Los 192 (als Adam Elsheimer; dort zusätzlich als "aus der Sammlung Rump" bezeichnet, die ebenfalls bei Prestel versteigert worden war).
Sammlung Leo Blumenreich, Berlin (bis 1932).
Privatsammlung Berlin.
Verschuring I., Hendrik
Rastende Reiter und ein Falkner in der römischen Campagna, im Hintergrund Ponte Nomentano
Los 6538
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)
Rastende Reiter und ein Falkner in der römischen Campagna, im Hintergrund Ponte Nomentano.
Pinsel in Grau. 24,9 x 26,6 cm, alt montiert. Unten links signiert "H. Verschuring f.". Um 1650.
Im Anschluss an seine Ausbildung bei dem Landschafter Jan Both in Utrecht, reiste Hendrik Verschuring 1646 nach Rom, wo er bis 1654 blieb. Er reüssierte vor allem mit seinen italianisanten Landschaften mit Reitern, die Verschuring auch nach seiner Rückkehr in die Niederlande weiter ausführte.
Provenienz: Aus der Sammlung Friedrich Quiring, Eberswald (Lugt 1041c).
Mola, Pier Francesco - Umkreis
Die hl. Familie in der Landschaft
Los 6539
Nachverkaufspreis
3.000€ (US$ 3,226)
Umkreis. Die Hl. Familie in der Landschaft.
Feder in Dunkelbraun, braun laviert über Bleigriffel. 22,7 x 17,3 cm.
Das Blatt, das leichte Spuren einer alten Brieffaltelung zeigt, trägt rückseitig die Aufschrift "All. Illmo Sig.re [...] Colmo / Il sigre Carlo Abb.e Monaldi / Roma".
Provenienz: Aus einer unbekannten Sammlung "M" (Lugt 1851).
Der Schelm.
Kreide in Schwarz, Braun und Ocker, alt auf ein Untersatzpapier aufgezogen. 42,2 x 28,4 cm.
Lorrain, Claude - zugeschrieben
Arkadische Landschaft mit Hirte und seiner Herde
Los 6541
Nachverkaufspreis
3.500€ (US$ 3,763)
zugeschrieben. Arkadische Landschaft mit Hirte und seiner Herde.
Feder in Braun im Rund. D. 12 cm. Verso in brauner Feder kalligraphische Textproben von alter Hand.
Provenienz: Sammlung Reinhold von Liphart, Ratshof bei Dorpat (Lugt 1758).
Sammlung Rudolph Goldschmidt, Berlin (bis 1917) (Lugt 2926).
F. A. C. Prestel, Frankfurt, Auktion am 5. Oktober 1917, Los 222.
Sammlung Leo Blumenreich (bis 1932).
Privatsammlung Berlin.
Bei der Kupplerin.
Pinsel in Grau, Rötel, aquarelliert, auf leichtem Karton aufgezogen. 20,3 x 26,1 cm. Signiert oben rechts "J Toorenvliet fe".
Erste Ausbildung bekommt Toorenvliet beim Vater, danach bei dessen Schwager Gerard Dou. Schon früh begibt er sich auf Reisen. 1669 in Rom nachweisbar, wird er im Folgejahr Mitglied der Bentvueghels. Die Jahre 1670-73 verbringt er in Venedig, anschließend ist er bis 1679 in Wien. 1686 wird Toorenvliet Mitglied der Leidener Lukasgilde, 1694 gründet er gemeinsam mit Willem van Mieris und Carel de Moor die Leidener Zeichenakademie, der er bis 1704 als Direktor vorsteht.
Provenienz: Sammlung James Gibbs (1804-1891), London (Lugt 1164a).
Schreitender Bauer mit Stock.
Feder in Schwarz über Kreide, Aquarell, weiß gehöht, auf orientalischem Papier. 12 x 7 cm. Signiert (verblasst) "Corn: Dusart Fe". Um 1680-95.
Dieses kleine, attraktive Aquarell gehört der späten Schaffensphase des Künstlers an. Cornelis Dusart, der zeit seines Lebens in Haarlem tätig war, trat 1675 bei Adriaen van Ostade in die Lehre; im Januar 1679 wurde er als Freimeister in die Haarlemer Lukasgilde aufgenommen. Dusarts umfangreiches malerisches und zeichnerisches Werk markiert den letzten Höhepunkt des Bauerngenres in der niederländischen Kunst.
Als stilprägend erwies sich das Beispiel seines Lehrmeisters Ostade, von dem Dusart nach dessen Tod das Atelierinventar und damit einen umfangreichen Bestand an teilweise unvollendeten Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken übernahm. Auch von Jan Steens moralistisch-satirisch gefärbter Genremalerei gingen wesentliche Impulse aus. Dusart, der unverheiratet blieb und offenbar von Kindheit an eine schwache Gesundheit besaß, starb 1704 in Haarlem. Eine genaue Datierung des kleinen Blattes erweist sich als schwierig, weil der Künstler während der 1680er und 1690er Jahre eine größere Zahl von deratigen Aquarellen anfertigte. Die Arbeiten dieser Stilphase umfassen bildmäßige, detaillierte Kompositionen, aber auch Detailstudien von Köpfen oder, wie bei dem vorliegenden Blatt, von einzelnen Figuren. Dusarts feinsinniger Kolorismus gilt als ein ganz wesentlicher Beitrag zur niederländischen Figurenzeichnung des 17. Jahrhunderts. Auch in dieser Hinsicht hat sein Lehrmeister van Ostade stilprägend gewirkt, der sich häufig der Aquarelltechnik bediente, um seine Figurenstudien in Feder und Kreide visuell attraktiver zu gestalten. Kleine Studien wie die vorliegende Zeichnung galten bereits zu Lebzeiten Dusarts als gesuchte Sammlerstücke.
Saftleven, Herman
Boote an einer Anlegestelle mit Rundturm
Los 6544
Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,290)
Boote an einer Anlegestelle mit Rundturm.
Schwarze Kreide, braun laviert, mit einer Einfassungslinie in brauner Feder, auf feinem Bütten aufgezogen. 10,1 x 8,9 cm.
Zahlreiche stilistisch eng verwandte Blätter mit vergleichbaren Maßen werden auf der Seite des RKD (Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis) in die Jahre 1660 bis 1665 datiert. Einen vergleichbaren Rundturm als Teil einer Stadtmauer zeigt eine Zeichnung im Rijksmuseum Amsterdam (Inv. Nr. RP-T-1882-A-181)
Maes, Nicolaes - zugeschrieben
Edelmann mit Hut und Stock nach rechts gehend
Los 6545
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,360)
zugeschrieben. Edelmann mit Hut und Stock nach rechts gehend.
Pinsel in Rot, Braun und Grau. 21 x 25,4 cm. Wz. Buchstabe V.
Nach der Zeichnung Rembrandts im Kupferstichkabinett, Berlin.
Provenienz: Sammlung Paul Brandt, Amsterdam.
Ausstellung: Dordrecht 1968: Nederlandse tekeningen uit de collectie Paul Brandt.
Literatur: Ausst. Kat. Nederlandse tekeningen uit de collectie Paul Brandt. Dordrechts Museum, Dordrecht 1968, S. 19, Nr. 66 (als Nicolaes Maes).
Esselens, Jacob
Gebirgige Landschaft mit Wanderern
Los 6546
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)
Gebirgige Landschaft mit Wanderern.
Feder in Braun. 21,6 x 16,4 cm.
Provenienz: Aus der Sammlung Justus Hiddes Halbertsma, Bolsward und Deventer (Lugt 1473).
Niederländisch
1. Hälfte 18. Jh. Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten
Los 6547
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,277)
1. Hälfte 18. Jh. Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten.
Rötel und Graphit auf Pergament. 40 x 31,3 cm.
Die äußerst fein ausgeführte Zeichnung nimmt das Motiv des gleichnamigen Stichs von Lucas Vorstermann I. nach Rubens (vgl. Hollstein 11) gekonnt auf und hebt dabei die Figurengruppe durch die farblich akzentuierte Gestaltung plastisch vom Hintergrund ab.
Sandrart, Joachim von
Die Pflege des hl. Sebastian
Los 6548
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,301)
Die Pflege des hl. Sebastian.
Schwarze Kreide. 45,6 x 34,1 cm. Um 1644. Wz. Basilisk mit Basler Stab und Haus.
Vorliegende neuentdeckte Zeichnung Joachim von Sandrarts bereitet das 1644 ausgeführte Altarbild für die vom bayrischen Kurfürsten Maximilian I. geförderte Jesuitenkirche in Landshut vor (zum Altarbild vgl. Christian Klemm: Joachim von Sandrart: Kunst-Werke und Lebens-Lauf, Berlin 1986, Nr. 52). Dieses und ein weiteres Gemälde für die Seitenältere der Kirche entstanden noch in Amsterdam, wo sich der Künstler zwischen 1637 und 1645 niedergelassen hatte. Die bildmäßig angelegte Vorstudie nimmt kompositorisch bereits alle Details der gemalten Ausführung vorweg, verzichtet jedoch auf die nachtstückartige Beleuchtung in der Tradition der Utrechter Caravaggisten, die das fertige Gemälde charakterisiert. Zu sehen ist der hl. Sebastian, der auf wundersame Weise seine Hinrichtung überlebte und von der hl. Irene aufgefunden und gepflegt wird - ein seinerzeit besonders bei den holländischen Caravaggisten beliebtes Thema. Damit einhergehend orientierte sich Sandrart bei der Figur des Märtyrers an einer Bildidee seines Lehrers Gerrit van Honthorst von ca. 1623 (National Gallery, London). Unübersehbar ist außerdem die Modellierung von Sebastians muskulösem Oberkörper nach dem Vorbild des Torsos vom Belvedere. Die antike Skulptur war ein kanonisches Schlüsselwerk frühneuzeitlicher Antikenrezeption und auch Sandrart durch seinen Romaufenthalt aus eigener Anschauung wohlbekannt. Er griff das Motiv in seinem Œuvre mehrfach auf, nicht zuletzt auf dem Titelkupfer der Teutschen Academie. Somit steht Die Pflege des hl. Sebastian sinnbildlich für Sandrarts Bestreben, seine unterschiedlichen künstlerischen Erfahrungen mit den Erfordernissen barocker Märtyreraltäre zu verschmelzen, deren Produktion in den Folgejahren zu seiner Haupttätigkeit werden sollte. Eine weitere Version des Sujets, in enger Anlehnung an vorliegende Fassung, schuf Sandrart fünzehn Jahre später für einen der Lambacher Altäre, dem bedeutendsten Werkkomplex seines malerischen Schaffens.
Seiter, Daniel
Die Schindung des Marsyas
Los 6549
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,226)
Die Schindung des Marsyas.
Feder in Braun, weiß gehöht, auf graubraunem Papier. 11,8 x 14,8 cm. Um 1685-90.
Charakteristisches Blatt des Loth-Schülers Daniel Seiter, der zu den bedeutendsten Vertretern der spätbarocken italienischen Malerei in Wien zählt. Seiters zeichnerisches Werk erlangte durch die wissenschaftliche Bearbeitung von Matthias Kunze ein klareres Profil, was die Bestimmung zahlreicher, traditionell Johann Carl Loth zugeschriebener Zeichnungen als Werke Daniel Seiters erlaubt. Eine Variante zu unserer Zeichnung in der Albertina stellt die Komposition mit leichten Veränderungen im Gegensinn dar. Wie jene ist auch unser Blatt auf die Darstellung des grauenerregenden Vorgangs reduziert, bei der die effektvoll in diagonaler Verkürzung ins Bildzentrum gerückte Figur des geschundenen Marsyas im Zentrum steht (vgl. Kunze 1999, op. cit., Nr. 60 mit Abb.).
Provenienz: Sammlung Wilhelm Soldan, Berlin.
Bassenge, Berlin, Auktion 70 am 28. November 1997, Los 5490.
Süddeutsche Privatsammlung.
Karl & Faber, München, Auktion am 9. November 2018, Los 125.
Berliner Privatsammlung.
Literatur: Matthias Kunze: "Daniel Seiter - Die Zeichnungen. Neue Funde und Nachträge", in: Barockberichte 22/23, Salzburg 1999, S. 362 f., mit Abb. Nr. 4 auf S. 364.
Apostelkommunion.
Rötel auf Bütten. 32,8 x 25,7 cm (im Oval). Verso mit alter Zuschreibung an "Andreas Wolf". Wz. Bekröntes, zweigeteiltes Wappen mit angehängten Buchstaben (ähnlich Heawood 570 oder 574: Augsburg, um 1730 bzw. Augsburg/Ulm, um 1731/35).
Bei dem Blatt handelt es sich vermutlich um die Vorstudie zu einem der Deckenbilder in der Wallfahrtskirche Schönenberg bei Ellwangen. Matthias Kunze, Weissenhorn, bestätigt die Autorschaft Steidls auf der Basis einer digitalen Abbildung (E-Mail vom 26. Januar 2024).
Provenienz: Sammlung Lucien Rouzé-Huet, Lille (Lugt 1742).
Solimena, Francesco
Die Königin von Saba vor Salomon
Los 6551
Nachverkaufspreis
1.000€ (US$ 1,075)
Die Königin von Saba vor Salomon.
Feder in Hellbraun, grau laviert. 30,7 x 23 cm.
Provenienz: Unidentifizierte Sammlermarke "HB" (Lugt 3499).
Österreichisch
18. Jh. Der Tod des hl. Joseph
Los 6552
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)
18. Jh. Der Tod des hl. Joseph.
Feder in Braun, grau laviert, über Spuren von schwarzem Stift. 28,1 x 17,2 cm. Wz. Fleur-de-lis im Kreis.
Hass, L (?) S
Die Himmelfahrt des Apostels Judas Thaddäus
Los 6553
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)
Die Himmelfahrt des Apostels Judas Thaddäus.
Feder in Schwarz und Grau, grau laviert. 40,3 x 30,6 cm. Signiert und datiert unten mittig "L (?) S Haas / nachgezeichnet April / 1710 in Döl(?)".
Monogrammist B:A
Zwei Entwürfe für Altarblätter
Los 6554
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
688€ (US$ 739)
Zwei Entwürfe für Altarblätter: Schlüsselübergabe an Petrus; Himmelfahrt Mariä.
2 Zeichnungen, je Pinsel in Grau, Feder in Braun; die untere Hälfte der Himmelfahrt mit Rötel quadriert. 38,9 x 30,3 cm und 39,1 x 31,5 cm (die Ecken jeweils konkav geschnitten). Beide Blätter monogrammiert und datiert "B:A 1723".
Eichler d. J., Gottfried
Die Bekehrung des Paulus
Los 6555
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)
Die Bekehrung des Paulus.
Feder in Grau, grau laviert, verso gerötelt. 13,7 x 8,8 cm.
Österreichisch
18. Jh. Die Enthauptung Johannes des Täufers
Los 6556
Nachverkaufspreis
800€ (US$ 860)
17. oder 18. Jh. Die Enthauptung Johannes d.T.
Feder in Braun, braungrau laviert. 16,2 x 20,5 cm. Rechts unten unleserlich signiert und datiert "Simon Man...(?) Ao ... 6".
Niederländisch
17. Jh. Ein junger Edelmann bricht im Eis ein
Los 6557
Nachverkaufspreis
600€ (US$ 645)
17. Jh. Ein junger Edelmann bricht im Eis ein.
Feder in Braun. 15,5 x 19,5 cm. Verso mit einer alten Zuschreibung an Jacques de Gheyn II. Wz. Vogel im Kreis (vgl. Heawood 160ff).
Darstellung eines jungen Edelmanns in eleganter Kleidung mit Degen, der mit einem Bein in das Eis eines zugefrorenen Flusses eingebrochen ist und vor Überraschung die Arme hoch und die Augen weit auf gerissen hat. Bis auf die Fäustlinge scheint er nicht sehr gut für das Wetter gerüstet zu sein. Auffällig ist auch die Anwesenheit eines ebenfalls fallenden Huhns, dass der junge Mann möglicherweise transportiert hat. Die hierdurch etwas enigmatische erscheinende Darstellung könnte sich auch auf ein altes Sprichwort beziehen, dass auf die Gefahren des Hochmuts oder Leichtsinns hinweist.
Provenienz: Aus der Sammlung William Pitcairn Knowles, Rotterdam und Wiesbaden (Lugt 2643).
Rugendas d. J., Georg Philipp
Bukolische Szene: Bauernpaar im Gespräch mit einem Soldaten
Los 6558
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 941)
Bukolische Szene: Bauernpaar im Gespräch mit einem Soldaten.
Feder in Braun und Grau, grau und teils braun laviert, mit Aquarell. 31,8 x 44,7 cm. Unten links signiert und datiert "G.P. Rug. Iunior invenit et delin. A1739", sowie oben rechts "P. 8. No 3.".
Rugendas d. Ä., Georg Philipp
Kavaliere zu Pferd; Elegante Reitgesellschaft mit Dame
Los 6559
Nachverkaufspreis
1.200€ (US$ 1,290)
Kavaliere zu Pferd; Elegante Reitgesellschaft mit Dame.
2 Pinselzeichnungen in Grau über Bleigriffel auf Honig-Bütten. Je ca. 19 x 23 cm.
Bei den mit sehr sensibel abgestufter Lavierung vollendet ausgeführten Studien handelt es sich vermutlich um Entwürfe zu zwei als Gegenstücke konzipierten Radierungen.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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